Moove

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Der New Mobility Podcast von auto motor und sport

Transkript

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00:00:00: Move, der New Mobility Podcast von Automoto und Sport.

00:00:08: Hallo und herzlich willkommen.

00:00:14: Mein Name ist Luca Leicht und mir gegenüber sitzt heute endlich wieder einmal der Digitalchef-Rakte,

00:00:19: Gerd Stegmeier.

00:00:20: Mein Gerd.

00:00:21: Ja, hallo Luca.

00:00:22: Wir wollen heute über das Thema Ladeinfrastruktur sprechen, weil die Ladeinfrastruktur ist ja

00:00:26: eigentlich mehr oder weniger das Rückgrat der E-Mobilität, weil wenn der Akku nicht geladen

00:00:30: wird, hat der Spaß mit dem E-Auto relativ schnell einen Loch und eine ganz besondere

00:00:35: Position nimmt dabei die Schnelladeinfrastruktur ein.

00:00:38: Nicht zuletzt, deshalb hat der Bund ja jetzt ins Deutschlandnetz allein rund zwei Milliarden

00:00:42: Euro gesteckt, um 8000 Schnelladepunkte aufzubauen und dann kommt dann nochmal fast eine weitere

00:00:47: Milliarde dazu, um öffentliche Ladepunkte für LKW und PKW im öffentlichen Bereich oder

00:00:52: bei Unternehmen aufzubauen.

00:00:54: Entsprechend wollen wir heute mal klären, was hinter der Ladeinfrastruktur steckt, also

00:00:57: ziemlich genau mit den Lade-Säulen, den Schnellade-Säulen.

00:00:59: Und klären, was da so Herausforderungen kommt, wenn man die aufbaut, wo die Trends hingehen

00:01:07: und wie man dafür sorgt, dass Ladeinfrastruktur und Lade-Säulen auch zuverlässig funktionieren.

00:01:12: Denn wir und unsere höhere Wissen ja, das ist leider nicht immer der Fall.

00:01:16: Das wollen wir heute besprechen mit Philipp Opholzer von Campower und was wahrscheinlich

00:01:20: nicht alle wissen, das ist einer von Europas größten Schnellade-Säulenhersteller.

00:01:24: Und deswegen, hallo Philipp, schön, dass du da bist und wir dich heute hier zuschalten

00:01:28: durften.

00:01:29: Hallo Luca, hallo Gerd, ja vielen Dank, dass ich dabei sein darf und ein Gespräch mit

00:01:33: euch zu dem Thema führen, was ich sehr gerne tue.

00:01:36: Zu Beginn kannst du dich vielleicht selber nochmal kurz vorstellen, wer du bist, was du

00:01:39: bisher gemacht hast, wo du herkommst und dann vielleicht auch noch, was wir uns von dir

00:01:44: im Kopf behalten sollten.

00:01:45: Ja, sehr gerne.

00:01:46: Ja, also erstmal zu mir.

00:01:49: Ich bin Philipp Opholzer, wie du schon gesagt hast, bin seit jetzt fast drei Jahren bei

00:01:55: Campower.

00:01:56: Was bei Campower, das funktioniert ein bisschen wie mit Hundejahren bei Campower.

00:02:00: Ich bin schon richtig alter Knochen bei der Firma.

00:02:04: War davor bei einem anderen Hersteller von Ladeinfrastruktur, bin jetzt dann ja auf

00:02:11: fünf Jahre in der Elektromobilität.

00:02:13: Mein Background ist die Technik, wobei ich immer schon mein berufliches Leben in der

00:02:20: Geschäftsentwicklung und im Vertrieb verbracht habe.

00:02:23: Und jetzt eben die letzten drei Jahre bei Campower den Aus- und Aufbau unserer Geschäftstätigkeiten

00:02:31: im deutschsprachigen Raum, aber auch in ganz Zentral-Europa zusammen mit meinem wachsenden

00:02:38: Team vorantreiben darf.

00:02:40: Wie man vielleicht hört, ich bin aus Österreich, ich bin aus Wien, von da bin ich heute auch

00:02:47: zugeschaltet.

00:02:48: Ich habe aber ein paar Stationen in anderen europäischen Ländern gemacht, ein paar Jahre

00:02:54: in England, ein paar Jahre in Tschechien, ein paar Jahre in Deutschland und jetzt wieder

00:03:01: zu Hause in der Heimat.

00:03:02: Auf die Frage, was sich Leute von mir in Erinnerung behalten dürfen.

00:03:08: Von mir, ich würde lieber sagen von Campower, ich bin Messenger, oder von dieser Zeit hier

00:03:19: in Erinnerung behalten, dass es mehr gibt, dass es auch andere Lösungen gibt, dass

00:03:24: es sich auszahlt, über den Pellerrand hinauszuschauen und neue Dinge zu probieren.

00:03:31: Ich glaube, damit würde ich gerne die Zuhörer aus dieser Sendung gehen lassen.

00:03:37: Alles klar, jetzt hast du schon gesagt, Campower, dann erzähl doch mal, ihr seid einer der

00:03:41: größten europäischen Schnellladehersteller, was genau heißt das?

00:03:44: Weil in Deutschland, wenn man jetzt mal ganz ehrlich ist, so viele von euren Ladestationen

00:03:49: sieht man nicht.

00:03:50: Ich muss sagen, ich habe selber, glaube ich, erst eine live gesehen.

00:03:52: Ich glaube, viele kennen sie gar nicht.

00:03:54: Deswegen kannst du mal erklären, wer ist Campower, wo kommt ihr her, was ist euer Background

00:03:58: eigentlich?

00:03:59: Gerne, ja.

00:04:00: Wir sind ein finisher Hersteller, unser Hauptgütter und unsere Produktionsstätten, es sind mittlerweile

00:04:06: mehrere, befinden sich in Lathi, das ist ca. eine Stunde nördlich von Helsinki.

00:04:14: Wir sind am Papier ein relativ neues Unternehmen, seit 2018 gibt Campower als eigenständige

00:04:21: Firma.

00:04:22: Wir sind aber eine Ausgründung aus der Campi.

00:04:25: Campi macht seit über 70 Jahren Strom- und Spannungsquellen in der Speistechnik und hat

00:04:33: in der Speistechnik auch maßgeblich die verwendeten Technologien in dem Bereich vorangebracht

00:04:43: im Markt.

00:04:44: Das heißt, wir kommen mit einem sehr starken Know-how in der Gleitwicht der Technik und

00:04:50: generell, wie man mit Strom und Spannung umgeht.

00:04:53: Jetzt die letzten Jahre haben wir uns natürlich vorwiegend auf den Nordischen Markt, auf unsere

00:04:59: Heimmärkte konzentriert, wo für lange Zeit auch unser größtes Geschäft war.

00:05:07: Deswegen kennt man uns auch in manchen anderen Ländern noch nicht so gut.

00:05:10: Warum man uns in Deutschland noch nicht so gut kennt hat andere Gründe.

00:05:14: Das sind eher lokale Regulare, nennen wir es einfach mal so, die uns da noch ein bisschen

00:05:20: im Weg gestanden sind.

00:05:22: Aber wir haben jetzt die letzten Jahre unseren Expansionskurs durch Europa und auch eigentlich

00:05:29: die ganze Welt gut vorangetrieben mit Teams in der ganzen Welt eigentlich in mehreren

00:05:38: europäischen Ländern, aber auch in Australien, in Singapur, in den USA, in Kanada, wo wir

00:05:45: überall Teamkollegen haben, auch im mittleren Osten, um Campower, sei ich mal, überall bekannt

00:05:55: zu machen und unsere Stationen überall den Leuten zur Verfügung stellen zu können.

00:06:00: Wie viele Ladepunkte habt ihr denn aktuell in Europa, Deutschland, weltweit, wenn ihr

00:06:05: so ein Riesenteam habt überall?

00:06:07: Es war tatsächlich nicht leicht, da wirklich akkurate Zahlen zu bekommen, weil wir so viele

00:06:11: verschiedene Vertriebskanäle haben und auch Firmen, die zum Beispiel im Untertagebau

00:06:18: arbeiten liefern, wo wir aus vertraglichen Gründen gar nicht wissen dürfen, wo diese

00:06:24: Stationen stehen und wie viele es dann im Endeffekt wirklich sind, wie im Betrieb sind.

00:06:29: Aber was ich sagen kann, wir haben letztes Jahr im Jahr 2023 um die 20.000 Ladepunkte

00:06:35: produziert und man musste zu sagen, wir produzieren nicht auf Lager, bei uns ist alles, wie man

00:06:42: so sagt, Bild zu order.

00:06:44: Das heißt, wenn wir 20.000 Ladepunkte in einem Jahr produzieren, dann mit ein bisschen Zeitverzug

00:06:50: liefern, wie wir die auch aus in den Innerhalb des Jahres.

00:06:54: Und das sind dann nur Schnellladepunkte oder sind das auch AC, alte kleine, langsamen

00:06:59: Lademöglichkeiten?

00:07:00: Da habe ich keine genaue Zahl, aber meine Schätzung ist, dass es 99,99% Schnelllade

00:07:06: sind.

00:07:07: Wir haben grundsätzlich ein AC-Produkt, das ist aber reines Komplementärprodukt, weil

00:07:13: uns mal ein größerer Supermarktbetreiber gesagt hat, ja eigentlich hätte ich ganz gerne

00:07:18: auch AC-Ladestationen, die genauso aus, schon wie die Schnellladestationen.

00:07:22: Wenn man sich sagt, ja gut, dann machen wir das auch noch.

00:07:24: Aber ist definitiv kein Kernprodukt und wir nennen es auch liebevoll den teuersten AC-Lader

00:07:30: der Welt.

00:07:31: So dass man sich aus dem Auf die Fahne schreiben kann.

00:07:34: Aber das heißt, mit 20.000 letztes Jahr habt ihr so viel Schnelllader gebaut, wie wir,

00:07:39: glaube ich, gerade in Deutschland ungefähr haben.

00:07:41: Also ich meine, wir müssten da ungefähr in der Ebene sein, an der Menge.

00:07:44: Mir schlecht.

00:07:45: Das kommt circa hin, wobei wir natürlich unterscheiden müssen.

00:07:50: Unser System heißt nicht gleich ein oder zwei Ladepunkte ist ein Charger, sondern wir können

00:07:56: aus einer Ladestation bis zu acht Ladepunkte betreiben.

00:08:01: Und deswegen reden wir auch sehr, sehr ungern über wie viele Ladestationen, weil das kann

00:08:07: bei uns ein Ladepunkt sein, das können aber auch acht sein.

00:08:12: Wenn wir nicht simultan nutzbare Ladepunkte mit dazu rechnen, dann können es theoretisch

00:08:18: auch 16 sein an einem Lader.

00:08:21: Also deswegen, ich fand die Frage auch schon mal super, wie viele Ladepunkte und nicht

00:08:26: wie viele Ladestationen.

00:08:27: Aber du hast jetzt gerade schon angesprochen, da gibt bei euch ein spezielles System, warum

00:08:35: die Zahlen Ladepunkt, Ladeseule so weit auseinandergehen.

00:08:39: Vielleicht kannst du das mal erklären.

00:08:41: Ja, kann ich machen, im ganz so einfach wie möglich in der Technik.

00:08:47: Wir haben eine zentrale Leistungselektronik, das heißt wir haben einen Schrank oder auch

00:08:53: Schränke, die miteinander verbunden sind.

00:08:55: Die stellen wir irgendwo, wo gerade gut Platz ist auf, beziehungsweise nicht wir, sondern

00:09:00: unsere Kunden, unsere Partner, die dann tatsächlich Stationen bauen.

00:09:05: Die stellen in dahin, wo es ihnen gerade gut passt und von dort aus können sie dann die

00:09:12: Kabel, da in dem Schrank findet, die Umwandlung von Wechselstrom zu Gleichstrom statt und

00:09:20: von dort werden dann diese Leistung auf eben bis zu acht Ladepunkte simultan verteilt.

00:09:27: Und in der Leistungselektrone können wir auch die einzelnen Leistungsblöcke, die sind

00:09:35: auch bei uns mit 25 kW bemessen, können wir voll dynamisch auf all diese Ladepunkte verteilen

00:09:41: und zwar natürlich auch im laufenden Betrieb.

00:09:43: Und damit funktioniert unser System dann auch mit meistens weniger Leistung, weil das,

00:09:53: was installiert ist, können wir halt viel effektiver nützen, dadurch dass wir es auf

00:09:57: mehrere Fahrzeuge verteilen können und dadurch eine insgesamt eine höhere Nutzung dieser

00:10:05: installierten Ladeleistung aufweisen können.

00:10:08: Das heißt aber diese Leitung, die zu den Ladepunkten geht, ist quasi Gleichstrom oder das heißt

00:10:16: man könnte die als Ringleitung anlegen und die einzelnen Ladepunkte können sich da

00:10:22: einhängen oder?

00:10:23: Da hilft es mir jetzt doch ein bisschen, dass ich das Ingenieurstudium gemacht habe.

00:10:28: Nein, so leicht ist es leider nicht.

00:10:30: Also die Ringleitung, es gibt Systeme im Markt, die das machen.

00:10:34: Die brauchen dann aber immer noch eine DC/DC-Wandelung, weil das Batteriemanagement-System eines jeden

00:10:43: Fahrzeugs braucht zu jedem Zeitpunkt eine ganz spezielle Spannung und fragt dann eben

00:10:49: auch eine bestimmte Stromstärke ab.

00:10:52: Aber vor allem die Spannung macht es und wenn ich eine Ringleitung habe und da direkt

00:10:57: mehrere Fahrzeuge dran hänge, dann kann ich die Spannung nicht verändern, die jedes einzelne

00:11:02: Fahrzeug braucht.

00:11:04: Deswegen in unserem System ist das Sternförmig, es geht zu jedem Ladepunkt wirklich, gehen

00:11:11: die Leitungen separat von der Leistungselektronik von der Station zum Ladepunkt.

00:11:17: Deswegen sagen wir auch, es ist zwar möglich, die Ladepunkte bis zu 80 Meter oder mehr

00:11:23: notwendig sogar weiter weg von der Leistungselektronik zu stellen, irgendwann wird es dann aber

00:11:28: ein bisschen einfach ineffizient, weil im Geist auch die Leistungsverluste über längere

00:11:35: Streckenrälle, die froh sind, also irgendwann macht es dann keinen Sinn mehr, dann muss

00:11:40: man sich eher überlegen, ob man sich die komplette Topologie der Zeit nochmal überlegt.

00:11:48: Okay, mit wie viel Leistung können denn Autos an euren Ladepunkten laden oder ist es dann

00:11:56: für alle immer gleich viel für diese 8, die du angesprochen hast?

00:12:00: Also grundsätzlich, wie viele können Autos bei uns laden, das hängt meistens vom Auto

00:12:06: ab bzw. davon, wie viel Leistung installiert wird.

00:12:10: Wir können im Moment über CCS bis zu 400 KW liefern, was außer ein paar Nutzfahrzeugen

00:12:17: und vielleicht einem Rimats, glaube ich, und vielleicht anderen PKWs, die in irgendwelchen

00:12:24: Development Centers stehen, glaube ich, nicht viele Fahrzeuge tatsächlich ziehen können.

00:12:28: Wie dann die Leistungsverteilung ausschuldig ist Betreiberssache.

00:12:33: Also wir bieten verschiedenste Modi, wie die Leistung verteilt wird.

00:12:38: Das eine ist, wie du es gerade beschrieben hast, eine gleichmäßige Verteilung, je nach

00:12:43: dem, wie viele Fahrzeuge da sind, wird einfach die installierte Leistung durch die Anzahl

00:12:49: der Fahrzeuge dividiert.

00:12:50: Was wir aber sehen in den Daten ist, dass meistens ein First-in-First-Out-Prinzip schneller

00:12:58: einen höheren Durchsatz an Fahrzeuge garantiert und auch eine höhere Ausnutzung der Ladeinfrastruktur,

00:13:08: weil ich dann diese 25 KW-Blocke auch besser ausfüllen kann.

00:13:13: Ja, das ist im Endeffekt, was die Betreiber auch meistens wollen, weil mehr gelieferte

00:13:19: Energie ist mehr Umsatz.

00:13:21: Klingt plausibel.

00:13:22: Aber du hast vorhin von diesem Schrank gesprochen.

00:13:25: Kann dieser Schrank dann einmal 400 KW liefern oder dreimal oder achtmal?

00:13:31: Wie läuft das?

00:13:33: Wir sind ja gewohnt, dass wir diese einzelnen haben, Ladesäulen.

00:13:38: Also momentan ist das der größte Schrank, den wir haben, 600 KW.

00:13:44: Und diese 600 KW können dann in 25 KW-Schritten eigentlich beliebig verteilt werden.

00:13:52: Da greife ich jetzt vielleicht unseren Gespräch ein bisschen vor, weil das Thema MCS ist

00:13:59: ja auch gerade vor allem in den Medien sehr gut vertreten oder in den Fach-E-Mobilitätsmedien.

00:14:06: Und da können wir dann diese 600 KW-Schränke auch miteinander koppeln und bis zu 1,2 Megawatt

00:14:16: bereitstellen.

00:14:17: Aber im Pkw-Bereich sehen wir, dass wir in den allermeisten Szenarien mit durchschnittlich

00:14:24: 100 installierten KW-Poladepunktbestens durchkommen.

00:14:30: Also da muss eigentlich schon irgendwie so der Porsche-Tarcan-Ones-Club gleichzeitig alle

00:14:38: mit 0 Prozent ankommen.

00:14:39: Dann ist nicht genug für alle da, aber das ist dann meistens auch schon ein Netzanschlussthema.

00:14:46: Sonst sehen wir eben, dass bei sogar 75 KW pro Ladepunkt, also im Schnitt, es zu keinen

00:14:58: merkbaren Wartezeiten für die Nutzer kommt.

00:15:02: Das heißt, wir haben hier das Thema gerade mit flexiblen Arbeitsplätzen, damit man eben

00:15:12: die vielen Homeoffice-Zeiten ein bisschen besser ausnutzen kann bzw. die Plätze, die

00:15:17: dazu frei werden im Büro.

00:15:20: So ähnlich stelle ich es mir dann auch vor.

00:15:22: Also in aller Regel, wenn an den 8 Ladepletzen gerade mal vier Leute ankommen und gleichzeitig

00:15:28: laden wollen, dann werden die ihnen noch nichts spüren, dass man die Leistung an ihrem Ladepunkt

00:15:33: groß reduzieren muss.

00:15:35: Aller allermeistens nicht.

00:15:36: Also wie gesagt, vor allem in der Praxis sehen wir, dass das selten ist.

00:15:40: Die Fahrzeuge wirklich gleichzeitig ankommen.

00:15:43: Es gibt eigentlich immer einen gewissen Zeitversatz und wir wissen ja alle wie die meisten Ladekurven

00:15:50: aussehen von Fahrzeugen.

00:15:51: Die langen erstmal richtig zu in den ersten paar Minuten und dann geht es eh schon wieder

00:15:57: bergab mit der Ladeleistung.

00:15:59: Und meistens sehen wir an den Standorten, dass es, wenn wir diese verschiedenen Ladekurven

00:16:06: am Standort übereinanderstabeln, dann haben wir auch ganz coole Animationen und Videos

00:16:10: dazu, dass es im Endeffekt die wirkliche maximale Leistung, die zu einem gewissen Zeitpunkt

00:16:18: abgeholt wird, die ist relativ homogen, selbst wenn da wirklich viel Betrieb ist.

00:16:23: Ja.

00:16:24: Damit ja also gut, wie gesagt, wenn jetzt die vier Taycans oder es gibt ja Tesla oder alles

00:16:32: was halt so richtig schnell liegt.

00:16:34: Wenn die alle gleichzeitig kommen, dann kann es vielleicht sein, dass die was merken.

00:16:40: Wir zeigen das aber auch ganz offen an.

00:16:43: Also wir zeigen, fahren hey, deine Ladeleistung am Bildschirm oder sie können sich auch am

00:16:49: Handy mitnehmen, ihren Laderbildschirm von der Station.

00:16:52: Da zeigen wir auch an hey, deine Ladeleistung ist gerade wie sie ist, weil dein Fahrzeug

00:16:58: nicht mehr kann, die Station nicht mehr kann, das Netz nicht mehr hergibt.

00:17:03: Das stellen wir sehr einfach mit einer Grafik da und damit gibt es keine großen Überraschungen.

00:17:12: Sehr cool, also diese Transparenz finde ich ganz spannend.

00:17:15: Was mich noch, wo ich ein bisschen hängeblieben bin, war gerade dieses First-In-Prinzip.

00:17:20: Ich kenne das, es ist wahrscheinlich, dass man damit oder der Ladesäulenbetreiber

00:17:25: darauf reagiert, dass die Kunden halt immer den leeren Ladepunkt ansteuern wollen.

00:17:31: Ich kenne selber von mir, dass sie mich nicht neben ein anderes Fahrzeug stellt, sondern

00:17:35: möglichst weit weg, damit das irgendwie keine Interferenz und nicht dann die wenigen

00:17:40: Minuten abkriegt.

00:17:41: Das ist ja dann rein ein psychologischer Effekt, der da spielt, oder?

00:17:46: Was ist das?

00:17:47: Wieso die Kunden das auf First-In setzen?

00:17:50: Also die Betreiber setzen drauf, weil es insgesamt sehen wir aus den Daten, warum das genauso

00:17:58: ist.

00:17:59: Ist Mathematiker genug oder eigentlich gar nicht?

00:18:02: Warum das so ist, dass die schneller raus sind?

00:18:05: Aber wir sehen es einfach anhand der Zeiten und der geladenen Energien, dass man einen

00:18:10: höheren Durchsatz an der Station generiert mit diesem Prinzip, den Ladepunkt möglichst

00:18:21: weit weg anzusteuern.

00:18:23: Ich mache das ja genauso bei uns.

00:18:26: Wir sind das halt gewohnt von den Kompaktstationen, weil wir halt mittlerweile schon gelernt

00:18:32: haben, wenn ich mich dann die gleiche Kompaktstationen stelle, dann kann es sein, dass schwupps je

00:18:37: nach Modell ich plötzlich nur 75 kW zur Verfügung habe und mein Auto aber eigentlich jetzt

00:18:43: 170 könnte oder so.

00:18:45: Deswegen stelle ich mich lieber weiter weg.

00:18:47: Das ist bei den Campower-Stationen relativ egal.

00:18:52: Und tatsächlich auch wenn mehrere Relatesysteme an einem Standort verbaut sind, ist es für

00:19:01: den Fahrer eigentlich nicht ersichtlich, wo die Leistung jetzt genau herkommt.

00:19:06: Ist ein bisschen wie bei Tesla, würde ich sagen.

00:19:09: Da weiß man ja auch nicht genau, wie die jetzt dann hinten zusammengeschlossen sind.

00:19:14: Ja, spannend.

00:19:15: Aber weil du es jetzt gerade angesprochen hast, du machst es genauso.

00:19:20: Seit wann fährst du Elektroauto und verrätst doch uns was für eins?

00:19:26: Oh, oh, schwierig.

00:19:27: Da spielen so viele persönliche Folien im Rand.

00:19:30: Ich selber fahre seit drei Jahren tatsächlich erst rein elektrisch.

00:19:35: Bei dem Hersteller, wie ich da vor war, war es noch ein Plug-in-Hybrid.

00:19:38: Aber warst du ja noch da?

00:19:42: Da gibt es so viele.

00:19:44: Idealerweise, je kleiner man es wählen kann, desto besser.

00:19:48: Dann werden wir jetzt vom Sustainability-Gedanken her denken.

00:19:51: Wo mich vielleicht einige in unserer Branche nicht dafür mögen wären, ist, dass ich sage,

00:19:57: brauchst du überhaupt ein Auto?

00:19:59: Also musst du überhaupt?

00:20:00: Geht es nicht auch anders?

00:20:02: Weil ultimativ sehe ich natürlich die Elektromobilität als einen extrem wichtigen Schritt zur Decarbonisierung

00:20:10: des Verkehrs.

00:20:11: Insgesamt denke ich aber auch, dass der Individualverkehr gerade im deutschsprachigen Raum ein bisschen

00:20:19: überhandgenommen hat aus allen bekannten Gründen in den vergangenen Jahrzehnten und

00:20:25: dass man auch da ein bisschen kann arbeiten muss.

00:20:27: Aber wenn es ein Auto sein muss, dann denke ich, muss es den eigenen Anforderungen entsprechen

00:20:33: in Größe, Leistung, Reichweite.

00:20:37: Wie ist dein persönliches Fahrprofil und wo lädt du am meisten?

00:20:42: Ich persönlich fahre eigentlich hauptsächlich Langstrecke.

00:20:46: Ich wohne in Wien.

00:20:47: Da brauche ich nicht wirklich ein Elektroauto aus.

00:20:49: Ich muss mal zum Baumarkt oder so.

00:20:51: Wenn ich mich ins Auto sitze, dann sind es eigentlich ein paar hundert Kilometer, die

00:20:55: ich dann am Stück runter reise.

00:20:57: Damit lad ich auch meistens dann eben an Schnellladestationen.

00:21:02: Wenn ich zu Hause lad, dann, ich habe hier in der Tiefgarage, das glückt, dass da eine

00:21:08: Ladestation steht, die eigentlich immer frei ist und auch einen ganz guten Tarif hat,

00:21:14: dann lad ich da aber überwiegend, ich würde mal sagen, über 80 Prozent sind an Schnellladestationen.

00:21:20: Okay.

00:21:21: Ja ordentlich.

00:21:22: Das ist ja auch preislich, vor allem hier in Deutschland ein großer Unterschied, ob

00:21:27: man zu Hause lädt oder an Schnellladestationen.

00:21:30: Ich weiß jetzt nicht genau, die Situation in Österreich wird nicht so viel anders sein,

00:21:34: oder?

00:21:35: Nein, es ist ziemlich gleich.

00:21:37: Klar, wer die Möglichkeit hat, im Eigenheim zu laden, am idealerweise dann natürlich noch

00:21:44: mit einer PV-Anlage am Dach, der hat da natürlich den Check-Pod gemacht.

00:21:48: Realistisch ist es aber, dass die allermeisten Menschen diesen Luxus nicht haben und damit

00:21:55: eben auf öffentliche Ladestrukturen, die eine oder andere Art angewiesen sind.

00:22:00: Ja.

00:22:01: Ich würde nochmal zurück zu eurer Ladeseule kommen.

00:22:06: Das heißt, ihr habt so ein Satellitensystem, das heißt, ihr habt in der Mitte einen elektrischen

00:22:10: Haupt, da kommt die ganze Energie rein und die wird dann verteilt.

00:22:13: Du sagst, das sind acht Stück, die können bis zu 100 Meter, wenn es dann sein muss,

00:22:17: wegkommen.

00:22:18: Warum macht ihr das so?

00:22:20: Weil ich habe gelernt, bei ganz vielen anderen Herstellern von Ladeseulen, dass die diese

00:22:26: Kompaktstationen bauen aus dem Grund der Effizienz, damit sie nicht so viel dicke Kabel in der

00:22:30: Erde verlegen müssen, weil die wartungsintensiv sind, weil die vor allem auch unfassbar teuer

00:22:35: sind.

00:22:36: Heißt es, wieso ist das so bei euch?

00:22:40: Wieso ist das billiger oder ist das gleich?

00:22:42: Grundsätzlich, ja, wir sehen einen massiven Kostenvorteil, aber es stimmt, gerade in der

00:22:49: Installation sind unsere Stationen tendenziell mal etwas teurer, wobei es da nicht so unglaublich

00:22:56: viel teurer ist, ein bisschen.

00:22:58: Aber wir sehen dann im Betrieb der Stationen einfach einen extremen Vorteil.

00:23:04: Also wir sind gerade dabei, ein paar verschiedene Return-on-Investment-Modelle mit, sag ich mal,

00:23:14: mitbewerberprodukten gegen unsere zu rechnen und da kommen teilweise atemberaubende Unterschiede

00:23:20: von wirklich doppelt so schneller Return-off-Investment, dreimal so schneller Return-off-Investment

00:23:29: bei der Verwendung unserer Technik versus anderer, wobei da dann auch nochmal viel Software meistens

00:23:36: oben mit drauf kommt.

00:23:38: Aber im Endeffekt, das eine ist die Jahrkabel, klar, wir brauchen ein paar mehr Kabel meistens,

00:23:46: aber wir können dadurch auch weniger, ich sage immer weniger Metall in die Landschaft

00:23:50: stellen, weil wir einfach weniger Gleichrichtertechnik verbauen.

00:23:54: Wir kommen meistens mit 30 Prozent, manchmal sogar 50 Prozent im Nutzfahrzeugbereich, 70

00:24:01: Prozent weniger Gleichrichtertechnik raus und man muss sich immer noch fragen, das ist

00:24:07: nach wie vor ein industriell produziertes Gut.

00:24:09: Da finden Produktionsprozesse statt, die viel Energie brauchen, die bei uns selbst in

00:24:18: Finnland immer noch nicht komplett 100 Prozent CO2-neutral ist und auch in unserer Zulieferkette

00:24:25: gibt es natürlich auch immer noch nicht ausschließlich grüner Energie.

00:24:29: Das heißt, eine Ladestation hat einen CO2 Footprint und je weniger Ladestation ich aufstelle,

00:24:36: desto weniger CO2 stelle ich auf.

00:24:39: Wenn ich das dann noch koppeln kann mit mehr gelieferter Energie, dann habe ich natürlich

00:24:44: einen viel schöneren Schnitt von CO2 pro KWH.

00:24:48: Ich glaube nicht, dass das irgendwie miss jetzt nämlich auf die Station gesetzt.

00:24:54: Deswegen habe ich da natürlich auch überhaupt keine Zahlen dazu, aber es ist für mich eine

00:24:59: rein logische Folgerung, dass ich einfach, wenn ich weniger Metall in die Landschaft

00:25:06: stelle, ich auch weniger CO2 damit freisetze durch die Produktion dieses Guts.

00:25:11: Schade, wir hatten erst kürzlich mehrere Folgen zum Thema CO2-Fußabdruck von E-Autos.

00:25:16: Ich finde es ganz spannend, was Ladeseulen machen an CO2-Fußabdruck.

00:25:21: Also wenn du da mal Zahlen hast, gerne, ich wäre sehr neugierig.

00:25:25: Wir haben Zahlen in unserem 20/23 Report. Der hat schlanke 150 Seiten und das Sustainability-Teil

00:25:38: macht einen doch guten Anteil davon aus.

00:25:43: Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich habe nicht komplett durchgelesen und deswegen kann ich

00:25:48: da jetzt auch nicht über Zahlen sprechen.

00:25:50: Gut, dann müssen wir ja wahrscheinlich mal lesen.

00:25:52: Luca, du bist der Spezialist für lange Studien.

00:25:55: Ja, ich nehme es mal mit.

00:25:59: Du hast schon angedeutet, ihr seid eigentlich aus der Welt der Gleichrichtertechnik.

00:26:06: Schweißgerät ist euer Ursprung.

00:26:08: Wenn es um das Thema Ladeseulen geht, höre ich immer wieder das Thema Software.

00:26:13: Der Pain ist, warum die Dinger nicht funktionieren.

00:26:16: Erst kürzlich hatte ich es wieder, dann habe ich Kontakte mal gefragt, was los ist.

00:26:20: Ja, wir haben gerade kein Netz an der Ladeseule.

00:26:23: Wo ich mich frag, was zu höll ist, kaputt.

00:26:26: Wie kann das passieren?

00:26:27: Aber was ist euer Ding, oder deine, dein Gast, warum steigen Ladeseulen aus?

00:26:33: Netz.

00:26:34: Ganz ehrlich, es ist sehr, sehr oft, es ist Netz.

00:26:37: Also ja, ich höre auch immer wieder, dass die Software ein Problem ist.

00:26:42: Da kann ich Gott sei Dank nur aus der grauen Theorie sprechen.

00:26:45: Wir haben auch da glücklicherweise einen sehr, sehr, sehr starken Background von der Gruppe her,

00:26:51: die schon sei, ich glaube, die hat 2008 das erste Cloudbackend oder 2006 das erste Cloudbackend für Schweißgeräte.

00:26:59: Eigentlich lagen wir euch jetzt nicht, warum Schweißgeräte Cloudbackends brauchen.

00:27:07: Schade.

00:27:08: Es spart richtig viel Geld.

00:27:10: Okay.

00:27:11: Ich könnte es ausführen, wenn wir die Zeit haben.

00:27:14: Wenn du schnell machst, ich würde es gerne wissen, warum Schweißgeräte ein Backend brauchen.

00:27:19: Also Schweißgeräte, die den Profi...

00:27:22: Ja, Schweißgeräte, den professionellen Bereich, zum Beispiel Pipelinebau, Ölbohrinseln, Schiffsbau,

00:27:31: die Firmen, die das Schweißnord machen, sind Zubunternehmer und die mussten einfach immer

00:27:37: schon oder Jahrzehnte lang richtig genau aufzeichnen, was sie ordentlich gearbeitet haben.

00:27:45: Wenn nämlich was kaputt geht, dann hat man meistens Milliarden-Schäden und die Versicherungen

00:27:51: wollen finden, wer hat es gemacht, warum.

00:27:54: Und da ist Campy auf die Idee gekommen, hey, warum digitalisieren wir das nicht einfach

00:27:59: alles, dass jede Schweißnaht sofort in der Cloud perfekt hinterlegt und dokumentiert

00:28:05: ist.

00:28:06: Damit sparen wir den Schweißern und den Schweißfirmen extrem viel Arbeit in der Dokumentation

00:28:11: und haben einen Vorteil anderen gegenüber.

00:28:14: Und deswegen haben Schweißgeräte Cloud Backend Lösungen.

00:28:18: Und das wurde eben von Campy damals eingeführt und daher haben wir in der Gruppe und bei

00:28:26: uns in der Firma auch extrem viel Know-how, was das Thema Cloud Backend Lösungen, aber

00:28:33: natürlich auch Embedded Software, also Fernwehr, angeht.

00:28:38: Und kommen da Gott sei Dank sehr oft in auch sehr gute Situationen für uns, wenn zum

00:28:46: Beispiel uns Fahrzeughersteller anrufen und fragen, hey, und irgendwas funktioniert da

00:28:51: nicht, aber wir kriegen den Fehlercode nicht aus dem Fahrzeug, können Sie uns helfen?

00:28:55: Dann sagen wir, ja, können wir.

00:28:57: Schauen wir uns ins Backend rein und sagen denen dann, was für einen Fehlercode ihr Fahrzeug

00:29:01: sendet.

00:29:02: Und da haben wir schon den ein oder anderen Hersteller mal ein bisschen unter die Arme

00:29:08: greifen dürfen.

00:29:09: Also, aber warum Ladestationen ausfallen ist natürlich super vielfältig.

00:29:15: Netz ist tatsächlich oft ein Thema, gerade in Deutschland, ich will jetzt nicht unbedingt

00:29:21: in das Thema Netz in Deutschland, Mobilfunk-Netz einsteigen.

00:29:25: Da hat sicher jeder seine eigene Meinung dazu.

00:29:28: Erfahrung.

00:29:29: Erfahrung natürlich, Münchner Innenstadt und so, mit dem Handy in der Luft rumlaufen.

00:29:36: Es kann aber auch einfach ein technisches Gebrechen, zum Beispiel von einem SIM-Card

00:29:40: und Provider sein.

00:29:41: Das kommt ab und zu vor und das kann natürlich unangenehm sein, wenn dann nämlich gleich

00:29:47: mal ein paar Tausend Stationen ausfallen, ist dann aber meistens eine Sache von Minuten,

00:29:53: bis die wieder online sind, beziehungsweise dann Schritt für Schritt online gestellt

00:29:58: werden.

00:29:59: In den Stationen selber, da kann natürlich auch mal was kaputt gehen, dass irgendwas

00:30:04: einfach durch die hohe Nutzung einfach auf geht.

00:30:11: Also, Ladekabel könnte zum Beispiel sein, was sieht ja oft die Stationen, wo die Kabel

00:30:16: so schön nebenhin gekringelt am Boden liegen.

00:30:19: Wenn da mal irgendwie was schwereres drüge oder was scharfkantigeres drauf fällt oder

00:30:26: drüber, dann ist die Station natürlich auch erst mal raus.

00:30:31: So gleichrichter, wechslerichter, die sind ja eigentlich auch Verschleißteile, oder?

00:30:37: Die müssen irgendwann mal getauscht werden.

00:30:40: Bei euch dann in diesen Schränken, oder?

00:30:42: Ja, da ist die Frage, glaube ich, auch, wie viel Zeit abwand.

00:30:47: Es ist ein Verschleißteil ab wann nicht.

00:30:50: Aber wir schätzen, dass die Produkte grundsätzlich mal eine Lebensdauer von zehn Jahren in normalen

00:30:56: Bedingungen haben.

00:30:57: Da ist zum Beispiel der Untertagebau, ist da ein bisschen was anderes.

00:31:02: Da hat mir letztens ein Kollege gesagt, zweimal am Tag die Filtermatten gewechselt, weil da

00:31:08: halt doch richtig viel Staub in der Luft ist.

00:31:10: Aber grundsätzlich rechnen wir mit mindestens zehn Jahren.

00:31:12: Eine gute Erwartung kann das auch ganz schnell mal mehr werden.

00:31:16: Gerade bei der Lebensdauer von den Laderstationen ist aber, glaube ich, auch heute immer noch

00:31:22: die Frage, wie lange werden wir diese Stationen, wie sie jetzt gebaut werden, wirklich brauchen.

00:31:28: Wir sind hoffnungsvoll, dass unsere Stationen sehr lange aktuell bleiben, weil wir sie

00:31:35: eben modular und skalierbar machen.

00:31:36: Das heißt, wir können Leistung erweitern.

00:31:39: Wir können Teile sehr einfach tauschen sollten, sie getauscht werden müssen.

00:31:45: Wir schaden auch darauf, dass wir möglichst immer die nächste Generation, also dass wir

00:31:53: eine Rückwärtskompatibilität schaffen, wenn wir neue Produktteile oder Neuerungen bringen.

00:32:00: Aber ja, die Frage ist dann, wie lange geht das?

00:32:06: Wieso glaubst du, dass sich so stark verändern wird, diese Anforderungen an die Ladesäulen?

00:32:11: Glaubst du, wir kommen immer in einen Höher, weiter mehr?

00:32:14: Ist der Polo mit einem MCS unterwegs?

00:32:17: Boah, das ist der blickende Kristallkuhl.

00:32:21: Also warum habe ich es gesagt, mehr aus Blick in die Vergangenheit als Blick in die Zukunft?

00:32:27: Ich persönlich, meine Meinung ist momentan, gerade im PkW-Bereich, haben wir es mit CCS

00:32:35: jetzt eigentlich.

00:32:36: Ja, wir wären sicher noch gerade im höheren Preissegment, ist natürlich ganz klar die

00:32:42: Jagd nach größerer Batterie, schnellerer Ladeleistung.

00:32:46: Kann natürlich auch gut sein, dass es da große Durchbrüche geben wird und dann auch

00:32:52: die kleineren Fahrzeuge viel schneller laden.

00:32:54: Die Frage ist nur, was braucht man wirklich?

00:32:56: Also selbst jetzt, mein Fahrzeug ist kein Lade-Champion, ich fahre einen Skoda ENYAC.

00:33:01: Bei heutigen Maßstäben kann ein Lade-Champion ist aber trotzdem bei den Ladestops mittlerweile

00:33:08: meistens schneller als ich.

00:33:10: Das heißt, wie schnell muss es dann wirklich sein, gerade wenn wir jetzt auch sehen, wie

00:33:16: mehr und mehr im Einzelhandel Ladestationen ausgebaut werden und nicht mehr nur der eine

00:33:22: oder die zwei Ladepunkte beim Supermarkt am Parkplatz, sondern in Zukunft auch wirklich

00:33:28: mehr Ladepunkte da sind.

00:33:31: Wie oft fahren dann die Leute wirklich rein zum Laden in Dohin und machen es nicht eh nebenbei,

00:33:37: was ja eigentlich die Idee des oder eine der Ideen des Elektroautos sind.

00:33:41: Deswegen, ich glaube nicht, dass wir im Pkw-Bereich mehr brauchen als CCS.

00:33:47: Im Nutzfahrzeugbereich um 100 Prozent zu elektrifizieren brauchen wir sicher mehr, als wir momentan

00:33:53: haben und das ist im Moment eben der MCS.

00:33:56: Okay, das heißt nach diesem HPC-Laden kommt für dich eigentlich nichts mehr oder was

00:34:01: schätzt du, wo ist Schluss?

00:34:02: Also wie viel brauchen wir denn?

00:34:04: Das sind philosophische Fragen mehr als technische oder kaufmännische.

00:34:08: Ihr entwickelt ja im Zweifel auch irgendwas und was ist eure Zielgröße gerade?

00:34:12: Macht ihr bei 400 Schluss oder ist es, dass ihr sagt, nee, wir haben schon in der Pipeline

00:34:16: 600, 800, weiß ich nicht.

00:34:18: Also beim CCS, ja, da kann man noch ein bisschen mehr machen, was die Ströme angeht, von der

00:34:25: reinen Technik.

00:34:26: Ja, haben wir es ja mit 600 kW.

00:34:28: Da könnten wir mehr auch über den Stecken laufen lassen, bräuchten wir es, machen

00:34:34: wir auch, wenn es zum Beispiel ein Pantograph, ein ganz CCS-Stecker ist, brauchen wir es im

00:34:41: Pkw-Bereich.

00:34:42: Bin ich persönlich der Meinung, nein, wir brauchen meiner Meinung nach nicht mehr.

00:34:47: Wenn ein Pkw mal 400 kW glatt durchladen kann in eine 100 kW-Batterie, kwh-Batterie,

00:34:55: dann, dann, glaube ich, haben wir es eigentlich schon geschafft.

00:34:58: Warum sollte es dann noch schneller gehen, die Kosten, die da entstehen, gerade wenn

00:35:04: man dann auch schaut Richtung Netz, glaube ich nicht, dass in einem Verhältnis stehen

00:35:11: zu dem tatsächlich gewonnenen Mehrnutzen für Betreiber, Fahrer, wen auch immer.

00:35:19: Da kommen wir nochmal vielleicht auch auf das Thema Ladeverluste.

00:35:24: Ich finde es ein zweierlei Hinsicht spannend, erstens weil ihr diese Gleichstromleitung

00:35:29: ja zum Ladepunkt hin habt und andererseits beim Thema Geschwindigkeit, ist glaube ich

00:35:36: der Ladeverlust auch so ein bisschen abhängig.

00:35:38: Wie viel Power ich da rein in die Batterie?

00:35:42: Was würdest du sagen, wie viel Ladeverluste sind denn typischerweise bei euch fallender

00:35:50: an?

00:35:51: Ich kann das System nicht sagen, da habe ich keine Zahlen, weil es aber auch schwer unterschiedlich

00:35:56: ist von Anwendungsfall zu Anwendungsfall.

00:35:58: Ich kann mich auf unsere Leistungs-Elektronik beziehen, was noch tendenziell, sag ich mal,

00:36:07: die Zahl ist, die verglichen wird, wenn man so im Supertrumpf die Ladestationenkarten

00:36:14: vergleicht.

00:36:15: Da stehen wir mit unserer momentanen Technologie, mit unseren momentanen Leistungsmodulen bei

00:36:22: 94 Prozent.

00:36:23: Da muss man ganz ehrlich sagen, da gewinnen wir jetzt im Supertrumpf auch nicht unbedingt

00:36:28: mit der Zahl.

00:36:30: Wir bringen jetzt gerade, also wir beginnen, ich glaube wir haben es sogar schon mit den

00:36:36: ersten Lieferungen begonnen, sonst jetzt dann im April beginnen wir mit den Lieferungen

00:36:41: unserer neuen Leistungsmodule.

00:36:43: Bei uns heißen die dann V2-Module intern.

00:36:48: Und die werden eine leicht gesteigerte Effizienz haben von über 95 Prozent, wobei es uns wichtiger

00:36:56: ist, dass sie eigentlich permanent über das komplette Leistungs-Spektrum diese Effizienz

00:37:02: liefern.

00:37:03: Und so haben wir sie auch designed.

00:37:06: Wir haben geschaut, dass wir über das gesamte Spektrum die Effizienz möglichst hochhalten

00:37:12: können, anstatt irgendwo ein Pieck und rundherum eher mittelmäßig.

00:37:19: Deswegen, wir sind immer noch nicht auf den Zahlen, wie manche andere unsere Mitbewerber

00:37:24: nennen.

00:37:25: Trotzdem glauben wir, dass wir da den richtigen Weg gegangen sind, um insgesamt über den

00:37:30: kompletten Betrieb der Station eine sehr hohe Effizienz liefern zu können.

00:37:35: Kannst du das vielleicht nochmal kurz erklären auch, ich kriege das mal wieder von den Hörerzuschriften,

00:37:40: dass solche Sachen spannend sein könnten.

00:37:42: Woran liegt das?

00:37:43: Dass es schwierig ist, über das gesamte Spektrum eine relativ hohe Effizienz zu haben oder diesen

00:37:49: zu holen. Und warum lief eure Entscheidung am Ende dahin? Warum ist das besser?

00:37:54: Warum es schwierig ist, kann ich nicht sagen, da hätte ich einen meiner technischen Kollegen

00:37:58: mitnehmen müssen. Das kann ich nicht erklären. Warum ist es besser? Weil realistisch, wir kennen

00:38:08: es alle, unser Fahrzeug lädt nicht konstant mit genau der Ladeleistung, wo die Ladestation sagt,

00:38:14: das ist mein Sweetspot. Bitte nur mit genau so viel Leistung lernen, sondern das Fahrzeug hat

00:38:21: halt eine Ladekurve, wie es lädt und die Station muss sich dementsprechend anpassen. Deswegen haben

00:38:28: wir geschaut, dass wir über ein möglichst weites Leistungsspektrum eine hohe Effizienz liefern

00:38:34: können als genau an dem Sweetspot, der dann alle paar Zeiten mal durchgangen wird. Das ist es im

00:38:43: Endeffekt. Und bei der Effizienz, auch wenn wir uns durchgesagt, das ist jetzt schwierig, das klar

00:38:47: genau zu sagen, aber man versucht das bisschen zu pauschalieren, damit man versteht, was da

00:38:51: Verabhängigkeiten sind. Bei der 100 Meter entfernten Ladesäule haben wir Effizienzverluste,

00:38:55: die relativ hoch sind. Was wäre das so über ein Daumen gepeilt, bzw. welche Unterschiede

00:39:02: macht das? Das ist linear, das ist exponentiell, wie diese Verluste auftreten und wie sieht dann

00:39:06: so ein ideales Lade, Parklade, Hubdesign aus, um möglichst effizient zu sein. Selbst da bin

00:39:13: ich technisch überfragt. Ich weiß aber, dass die Verluste vor allem dann so kompensiert werden,

00:39:22: dass einfach größere Kabelquerschnitte verwendet werden, was dann die Leistungsverluste in

00:39:28: Betrieb reduziert, aber natürlich die Kosten in der Installation erhöht und irgendwann ist

00:39:35: es auch schlichtweg von den Platzbedingungen. Ihr habt unsere Satelliten vielleicht mal gesehen,

00:39:43: die sind relativ schlank, die haben, sag ich mal, eine Aufstandsfläche von 30 mal 30 Zentimetern

00:39:51: und sind dann sogar noch mal ein bisschen schlanker, weil wir die Bodenplatte wegrechen. Da ist nicht

00:39:56: so viel Platz drin. Man kann dann da nicht beliebig dicke Kabel reinlegen, zahlen, wie gesagt,

00:40:04: kann ich leider nicht nennen, aber es ist nicht so gravierend. Ich glaube, da wird viel öfter

00:40:11: drüber hinweg gesehen, wie viel Leistung dann nochmal im Fahrzeug verloren wird, zum Beispiel

00:40:16: Batteriekühlung oder auch Heizung, Temperierung generell. Das wird, glaube ich, viel lieber

00:40:22: übersehen, als was in der Station passiert. In der Station ist es vor allem für den Betreiber

00:40:27: wichtig. Für den Konsumenten ist eigentlich wichtiger, was im Auto passiert, weil dank

00:40:34: des Messens eigentlich rechts sind die Verlusten in der Station passieren, sowieso Betreiber-Sache

00:40:39: und nicht meine. Habt ihr dann auch wassergekühlte Kabel und derlei Dinge oder wie Hand habt

00:40:44: ihr das? Haben wir auch, wobei da sehen wir, dass es eigentlich

00:40:49: jetzt wieder rückläufig ist im Pkw-Bereich, flüssig gekühlte Kabel zu verbauen, einige

00:40:55: Stationsbetreiber, die sagen nach Bevor und nach, bei uns kommt nur flüssig gekühlte

00:41:00: Frage. Das ist aber mehr, sag ich mal, ich würde das halt an Kunden versprechen und

00:41:06: bis zu einem gewissen Grad Marketing nennen, weil die nicht flüssig gekühlten Kabel sind,

00:41:11: haben sich mittlerweile so weit entwickelt, dass im realen Betrieb die Grenze schon so

00:41:18: nah bei zusammen liegt im Pkw-Bereich. Wir haben sogenannte trockene Kabel, die können in

00:41:24: der Spitze, ich glaube mittlerweile sogar bis zu 800 Ampere liefern für eine kurze Zeit,

00:41:31: das können die meisten Fahrzeuge nicht. Wir liefern solche Kabel im Moment nicht, hat

00:41:36: auch paar andere technische Runde wie Zählertechnik und so, aber wir haben im Moment eine Spitze

00:41:40: von 500 Ampere in diesen trockenen Kabel und das über, ich glaube, acht Minuten ist ein

00:41:48: bisschen abhängig auch von der Abgebungstemperatur vom Fahrzeug. Klar.

00:41:52: Da können wir dann so einen Boost liefern und das ist mehr als der Großteil der Fahrzeuge

00:41:57: überhaupt abkann. Deswegen sehen wir es im Pkw-Bereich weniger und weniger relevant.

00:42:04: Im Nutzfahrzeugbereich sind flüssig gekühlte Kabel natürlich unumgänglich und gerade

00:42:09: jetzt, wo die Hersteller, sag ich mal, richtig in Fahrt kommen, eben auch in Richtung MegaWatt

00:42:16: haben wir das Thema wichtiger und wichtiger und auch da können wir kopfzudank auf lange

00:42:23: Erfahrung zurückkriegen, dass der Schweißtechnik, weil auch dort werden flüssig gekühlte Kabel

00:42:28: schon lange, lange eingesetzt. Dann würde ich sagen, kommen wir mal weiter in Richtung,

00:42:32: wir haben schon heute mehrfach angedeutetes Thema LKW-Nutzfahrzeuge, die elektrifiziert

00:42:37: werden sollen und auch immer mehr geladen werden müssen dadurch. Kannst du vielleicht

00:42:42: zusammenfassen, wie sich diese Technik tatsächlich unterscheidet, außer dass es mehr Leistung

00:42:48: braucht?

00:42:49: Das ist eine gute Zusammenfassung, mehr Leistung. Es gibt natürlich zwischen MCS und

00:42:55: CCS ein paar Unterschiede, wobei man dazusagen muss MCS ist, was ich jetzt zuletzt gehört

00:43:01: habe, immer noch nicht zu 100 Prozent ausdefiniert. Aber es gab jetzt wohl dann doch die Entscheidung

00:43:06: nicht, wie bei CCS über diesen sogenannten Powerline Communication, also dass die Kommunikation

00:43:13: zwischen Fahrzeug und Station als übergelagerte Frequenz über die leistungsführenden Kabel

00:43:20: geht, sondern ein dedizierter Kommunikationskabel, was viele Vorteile hat, meiner Meinung nach.

00:43:29: Aber sonst ist es in Wahrheit, dass vor allem jetzt am Anfang mit Level 1 MCS, was bis

00:43:36: zu 350 KW hat, da haben wir eigentlich noch nichts gewonnen. Das kann CCS auch. Wo MCS

00:43:44: dann hingeht mit Level 2 bis zu einem MegaWatt und Level 3 sind dann glaube ich 3,75 MegaWatt.

00:43:50: Da gibt es dann natürlich Unterschiede, definitiv in den Strömen. Bei den Spannungen

00:43:57: bin ich mir jetzt auch nicht sicher, wie es dann vor allem bei Level 3, ob da dann die

00:44:00: Spannung über 1000 bzw. 1200 Volt geht oder ob wir nach wie vor in dem Bereich bleiben.

00:44:07: Da bin ich technisch nicht genug drinnen. Sonst großer Vorteil von MCS, vor allem für

00:44:14: die Betreiber von Ladeinfrastruktur ist die standardisierte Position der Buchse am Fahrzeug.

00:44:21: Das macht einen riesen Unterschied, wenn ich einfach ganz klar sein kann, hey, da kommt

00:44:25: ein Fahrzeug rein und das hat definitiv den Stecker links hinterm Fahrerhaus. Beim Aufbau

00:44:31: der Station kann ich einfach die Investition massiv reduzieren, weil wenn ich eine Station

00:44:40: aufbauen will, die für alle Fahrzeuge zum Beispiel vor einer B- und Endladesstelle hat,

00:44:45: wo das Fahrzeug einfach an einer ganz bestimmten Position stehen muss und ich will diese Zeit

00:44:50: nutzen zum Zwischenladen, dann muss ich für CCS eigentlich an mindestens zwei Seiten

00:44:57: links/rechts eine Station aufstellen, mit lang genug Kabel, um sicherzustellen, dass

00:45:03: ich die verschiedenen Fahrzeugtypen auch wirklich die Buchse erreiche. Das fällt bei

00:45:07: MCS weg. Habe ich immer noch mit den verschiedenen Fahrzeuglängen zu tun, aber das ist dann

00:45:15: nochmal ein anderes Thema. Da liegt glaube ich unten nicht so dann

00:45:17: einem Kreiswänden und so was, sondern dass er als Drive-through-Möglichkeit nutzen werden

00:45:23: müssen, ist das auch nicht ganz so. Wir hätten auch erst kürzlich eine Automotive- und

00:45:26: Sporterklärt-Podcast, also in dieser Stelle ein kleiner, kurzer Werbeblock noch, in allgener

00:45:31: Sache, wenn ihr Automotive und Sporterklärt hören wollt, ein anderer Podcast von uns.

00:45:34: Dann haben wir genau darüber gesprochen und Kim Coolhuber von EWE Go, mit der habe ich

00:45:39: genau darüber gesprochen, wie das ist mit Ladeseulenbetreiber, was ist da und sie sagt

00:45:43: in der Automob. Wenn es irgendjemand gibt, der zuhört, der dafür sorgen kann, dass

00:45:46: wir eine Standardisierung der Ladebuchse an den Autos haben, bitte, bitte tut es.

00:45:51: Ja, genau das. Also okay, verstehe ich. Aber abseits dieser

00:45:55: Standardisierung der Ladebuchse, wie wichtig ist denn in deinen Augen tatsächlich das

00:46:01: Mega-Wad charging? Momentan ist es hauptsächlich meiner

00:46:05: Persönlichse, meiner Meinung nach, medial Meinungsbilden. Wir haben heutzutage die Technik

00:46:11: mit CCS, um geschätzt, das ist eine Zahl von Transport and Environment, glaube ich, um

00:46:18: ca. 80 Prozent der kommerziellen Verkehre zu elektrifizieren. Für die 80 Prozent brauchen

00:46:26: wir keinen MCS. Für die restlichen 20 brauchen wir es. Aber wenn wir jetzt auf die Straße

00:46:33: gehen, wie viele Elektro-Lkw versus Diesel sehen wir wirklich, wir haben noch sehr, sehr

00:46:38: viel zu tun. Also wir können uns mit CCS noch ein paar Jahre ausdrucken, bevor wir dann

00:46:44: wirklich diese letzten 20 Prozent brauchen. Deswegen, meiner Meinung nach, ist es momentan

00:46:50: meinungsbildend. Und das hilft natürlich den Leuten auch zu zeigen und zu suggerieren,

00:46:56: hey, das ist möglich. Wir können das schaffen. Wir können 100 Prozent elektrifizieren. Wir

00:47:03: müssen nicht auf die doch, meiner Meinung nach, relativ ineffiziente, vor allem in der

00:47:09: Mobilität, ineffiziente Lösung Wasserstoff zu begreifen. Wir können uns direkt mit Strom

00:47:14: schaffen. Das ist, meiner Meinung nach, momentan der größte Nutzen von MCS.

00:47:18: Wir haben ja echt noch eine kleine Landsebrechen für die 20 Prozent. Diese 20 Prozent fahren

00:47:25: schon die meisten Kilometer, glaube ich, und müssen dann entsprechend mehr Strommenge

00:47:32: laden, was ja dann auch im Endeffekt heißt, wenn sie das nicht mit Diesel machen, dass

00:47:37: wir entsprechend viel CO2 sparen. Aber nichtsdestotrotz bleibt natürlich 80 zu 20 auch in Wort.

00:47:44: Ja. Und ich glaube auch, der am Tracks, mittlerweile Mercedes Tracks, dann demnach, war ich erst

00:47:49: kürzlich und habe mit den Kollegen gesprochen. Da nochmal Grüße gehen raus, ihr hört ja

00:47:53: auch zum Teil zu. Da hieß es, dass tatsächlich der Aktross der Ende des Jahres kommen soll,

00:47:58: der E-Aktross. Der soll dann in einer idealen Welt mindestens nachgerüstet über ein Software-Update

00:48:05: und ein Hardware-Update, weil eben MCS noch nicht verfügbar ist, wie du es schon sagst,

00:48:09: dann auch seinen 1 Megawatt können. Aber bisher der kleine Aktross, der 300 oder 400, das

00:48:14: ist, glaube ich, der kommt ja, wie du sagst, auch nur auf 350. Aber glaubst du, dass wir

00:48:18: das brauchen, also dann als reine psychologische Komponente, um auch den Logistikern, die jetzt

00:48:23: sehr kostengetrieben denken, vielleicht auch an manchen Stellen konservativ sind, damit

00:48:28: die sehen, da gibt es was wir und nicht jetzt schon mal vorbestellen, die nächsten 7-Dieselfahrzeuge.

00:48:33: Ist das der eigentliche Punkt bei MCS?

00:48:36: Persönlich glaube ich, dass da jetzt nochmal einige Diesel-Lkw ins Land rollen werden, bevor

00:48:42: wirklich in größeren Stückzahlen dann der Elektro-Lkw für die Langstrecke dem Diesel

00:48:48: wirklich gewachsen sein wird, eben weil es jetzt nicht nur darum geht, die Technik zu

00:48:51: entwickeln und das vielleicht auch mit kleiner Shout-Out an die Kollegen von Daimler. Wir

00:48:58: hätten ein Test-Setup oder mehrere Test-Setups für MCS mit bis zu 1 Megawatt, die wir gerne

00:49:04: testen würden. Können Sie sich gerne mal bei uns melden. Wir haben dann ja noch ganz andere

00:49:15: Challenges. Wie kriegen wir den Strom dann überhaupt hin, wo wir mit mehreren Megawatt

00:49:20: gleichzeitig laden wollen? Also deswegen meine ich, die Technik ist eines, ja, das geht aber

00:49:26: meiner Meinung nach verhältnismäßig schnell, bis man dann wirklich einen Lkw mit MCS von

00:49:31: Polen nach Portugal und wieder zurückfahren lassen kann, sind noch ein paar andere Herausforderungen

00:49:37: zu meistern. Wenn wir uns das anschauen, wie wichtig ist das Thema öffentliches Laden gerade

00:49:44: bei dem Thema Lkw in deinen Augen versus Charging Hub? Für mich hat euer System, hat so ein Charging

00:49:50: Hub Gedanken ganz schnell, also dass ich ein Lkw eigentlich an der Lade- und Endladerampe

00:49:54: lade, während er E steht, um das alles möglichst effizient zu machen, anstatt das an der Autobahn

00:49:59: zu tun, wo es ja in der Regel auch noch enger ist als jetzt in einem Industriegebiet beispielsweise,

00:50:05: wo diese Depots ja häufig sind. Wie seht ihr das für was konfektioniert ihr eure Hardware gerade?

00:50:11: Beides. Also grundsätzlich machen wir auch schon beides mit vergleichen Hardware tatsächlich. In

00:50:19: der Software ist es minimal anders, aber selbst da, weil auch entlang der Autobahn haben wir ja zum

00:50:24: Beispiel das Thema Overnight Charging an den Rastplätzen und auch da sind wir in den ersten

00:50:31: Projekten in der Umsetzung schon. Es wird unbefriedigend beantworten, aber es wird wieder

00:50:38: eine Mischung aus allem. Wir werden das Laden brauchen, während die Fahrzeuge B und N laden

00:50:44: werden. Wir werden auch in Logistikzentren dedizierte Ladeplätze brauchen, wenn man

00:50:52: oder bei Hefen zum Beispiel ist es relativ üblich, dass die Lkw vor dem Hafen warten müssen,

00:50:59: zumindest für ein paar Minuten, bis sie ihren Slot haben, um Ware abzuholen oder abzuliefern.

00:51:05: Da kann man laden. Aber es wird auch diese Ladehubs, die wirklich zum schnellen Zwischenladen sind,

00:51:12: brauchen. Deswegen haben wir jetzt auch unser erstes MCS-System schon so konfiguriert, dass wir

00:51:18: aus der gleichen Leistungselektronik einen MCS-Ladepunkt und 8 CCS-Ladepunkte betreiben können mit einer

00:51:25: Prioritisierung des MCS-Ladepunks. Da wird schnell Zwischengeladen und die 8 CCS sind zum

00:51:32: langsamen, unter Anführungszeichen, langsamen Overnight Charging oder auch für PKW. Das kommt dann

00:51:40: darauf an, wie der Standort ausschaut, verwendet werden, weil wir vielmehr diese Mischnutzung

00:51:46: sehen werden. Aber es wird ganz klar beides brauchen und im Endeffekt kommt es darauf an,

00:51:51: was es für den Spiliteur, für den Betreiber des Fahrzeugs, die günstigste Lösung ist.

00:51:57: Weil im Endeffekt für ein kommerziell genutztes Fahrzeug zählt einfach Kosten pro Kilometer.

00:52:02: Okay, ich dachte auch am Ende halt auch die Effizienz war. Der Fahrer ist das mit das teuerste an

00:52:08: dem ganzen Ding und wenn der blockiert wird, weil es nicht geladen werden kann, braucht er halt eine

00:52:14: effiziente Lösung, die das überall möglich macht und flexibel einsetzbar ist. Und beim Depot hat

00:52:19: er halt mehr Mitspracherecht wie an der Amrastorf von Tank und Rast oder sonst irgendjemanden.

00:52:22: Stimmt, ja. Klar, gleichzeitig muss gerade auf der Langstrecke oder nicht nur auf der

00:52:27: Langstrecke generell der Fahrer einfach seine gesetzliche Folge geben und Pausen machen. Und

00:52:33: diese Zeit will dann auch genutzt werden, um das Fahrzeug nachzuladen, wenn es notwendig ist.

00:52:40: Es gibt ganz viele Verkehre, die kommen mit einer Übernachtladung den ganzen Tag durch,

00:52:46: weil die halt irgendwie einen Verteilverkehr fahren. Wir hatten da ein Projekt bei einem

00:52:52: Getränkelieferanten, der eine Brauerei angehängt ist und bei denen war ganz klar,

00:52:57: das Fahrzeug fährt nie mehr als 300, ich glaube es waren sogar 250 Kilometer am Tag,

00:53:02: weil der halt in der Früh Getränke einlädt und dann ein paar, sage ich mal,

00:53:07: Gastronomiebetriebe abklappert und am Nachmittag ist er halt wieder da, steckt an und geht nach Hause.

00:53:13: Ja, okay, klar. Du hast gerade vorhin das Thema Hafen angesprochen. Ich habe gesehen,

00:53:17: dass ja auch ein Ladeinfrastruktur für Häfen baut, aber nicht da, wo die Logistik ist,

00:53:23: sondern da, wo das Schiff ist. Wie unterscheiden sich solche Ladepunkte und welche Relevanz hat

00:53:28: das eigentlich? Ja, also Schiffe laden wir im Moment nicht. Das ist eine andere Technik. Da haben wir

00:53:35: auch den Spezialisten, wenn es auf Englisch machen wollte, haben wir einen sehr erfahrenen

00:53:41: Kollegen, der sich rein mit dem Thema Elektrifisierung von Häfen beschäftigt. Der kann da richtig,

00:53:47: richtig auspacken. Aber grundsätzlich schiffe, da reden wir erstens im multiplen Megawattbereich,

00:53:53: wenn die elektrisch betrieben werden, beziehungsweise die sogenannte Onshore-Verbindung. Das ist nicht

00:54:00: unser Thema, ist auch meistens AC, dass da fließt. Also wechselst oben nicht gleichkommen. Was wir

00:54:06: machen ist mehr so der Sportboot und kleinere Schiffchenbote, die halt mit momentanen TCS

00:54:14: unterwegs sind. Also daher entschuldigt bitte, wenn das Boot und Schiff schwimmen, ich komme

00:54:20: vom Festland. Also kleine Sportboote, da reden wir einfach mal von kleinen Motorjagd. Also am

00:54:30: Wochenende irgendwie ein bisschen die Küste rauf und runter schippern. Das geht, da können wir die

00:54:37: Technik liefern. Liefern wir auch zum Beispiel in Norwegen an ein paar Standorten. Sonst konzentrieren

00:54:43: wir uns im Hafen einerseits auf die Logistik. Das ist dann relativ Standard Lkw-Laden. Aber auch

00:54:51: das, was sonst ein Gerät im Hafen rumfährt. Also verschiedene große Stapler. Ich kenne da auch

00:54:59: die ganzen Fachbegriffe nicht. Aber die Gerätschaften, die Container hin und her schippern,

00:55:06: kleine Kräne, nicht die großen. Die haben auch eine permanent Verbindung. Das können wir alles mit

00:55:14: TCS und wird es dann auch sehr bald mit MCS laden. Da sind die Ladeleistungen auch erheblich höher.

00:55:20: Das hatte ich vorher nicht erwähnt im Thema MCS. Aber in diese 20 Prozent fällt eben auch diese

00:55:27: Bereiche, wie wir es nennen, Off-Highway-Grain, also Hefen, aber auch die Bauwirtschaft,

00:55:33: Forstwirtschaft etc., Agri-Kultur. Das fällt da alles mit rein, weil da kann es und wird es

00:55:40: Anwendungsfälle geben. Und zwar erstaunlich viele, die MCS brauchen. Und er hat es wieder auch erheblich.

00:55:46: Die ersten Traktoren fahren elektrisch. Wird der kürzlich mit Patrick Plötz gesprochen,

00:55:50: also vom Fraunhofer ISI, der eine Studie gemacht hat mit wie viel Schnelladepunkte brauchen. Wir

00:55:56: wirklich damit das für Lkw und kam dann auf die warnwitzige Zahl, dass den meisten Lkw,

00:56:01: wie war das, ich glaube, 80 Prozent würden 44 KW Ladeleistung reichen, also nicht mal HPC laden.

00:56:09: Zumindest das Ergebnis der Studie für Deutschland gesprochen, meine ich. Also die haben sich

00:56:16: 2000 Fahrprofile angeschaut von Lkw, wenn ich es richtig erinnere. Aber ja.

00:56:19: Wir sehen das im Busbereich. Wir sehen ganz viele, ganz viele Busdepots, die kommen mit einer

00:56:25: durchschnittlichen Ladeleistung von 40 KW aus pro Fahrzeug. Heißt aber nicht, dass die Fahrzeuge

00:56:30: dann wirklich nur mit 40 KW laden, sondern das ist auf die komplette Flotte, auf dem kompletten

00:56:36: Betrieb und die kompletten stellierte Ladeleistung gerechnet. Wenn ein Fahrzeug eine kürzere Zeit

00:56:41: im Depot hat, dann muss es halt trotzdem mit 60, 70, 80, 100 KW geladen werden, um wieder

00:56:51: einsatzbereit zu sein rechtzeitig. Also aber die Zahl fändig, finde ich, klingt gut.

00:56:57: Ich finde, vor allem bei so Durchschnittswerten, bei so was ist es schwierig, wenn ich quasi,

00:57:01: also keine Ahnung, 10 Fahrzeuge im Depot habe und zwei sind Backup, weil man die halt brauchdringend

00:57:07: für den, keine Ahnung, das Fußballspiel und da wird immer massen und man muss das öffentlich

00:57:11: na, also abbilden. Dann könnten die ja immer laden und machen den Schnitt von allen anderen,

00:57:15: ziehen den nach unten in der Ladeleistung, die anderen acht brauchen halt immer ihre 100,

00:57:20: weil die kürzere Pausen haben im Schichtwechsel oder weiß der Teufel. Also deswegen will ich bei

00:57:25: so Durchschnittszahlen mit Ladeleistung auch mal ein bisschen vorsichtig, wie gut die sind dann

00:57:29: in dem Moment. Wenn wir Kunden beraten für ihre Depots, generell Nutzfahrzeugdepots,

00:57:35: dann schauen wir immer diese zwei an, was ist die gelieferte Energie pro Zeitanhalt und was ist die

00:57:42: zur wartenden maximale Ladeleistung und demnach kann dann die Ladeinfrastruktur gerade mit so einem

00:57:48: flexiblen System wie unseren sehr gut dimensioniert werden, ohne da jetzt unnötig viel Geld auf

00:57:54: den Hof zu stellen. Ich würde sagen, wir würden noch ein bisschen über das bidirektionale Laden

00:57:59: glaube ich sprechen, auch vor dem Hintergrund, dass du vorhin auch noch gesagt hast, ihr hattet am

00:58:02: Anfang bei Deutschland so ein bisschen ein Thema, was die Standardisierung und sowas angeht,

00:58:07: die ISO 15/11/8/20 soll das bidirektionale Jahr beinhalten. Was war bei euch denn eigentlich das

00:58:14: Thema des Eichrecht, so wie immer in Deutschland? Okay, du nix. Natürlich, natürlich, das Thema

00:58:21: Eichrecht, das hat uns auf Trab gehalten, sorgt immer noch für interessanten Gesprächsstoff,

00:58:28: gerade jetzt in Kombination auch noch mit A4, da kommen da ganz wunderbare Kombinationen zustande.

00:58:35: Das Thema ISO 15/11/8/20 war für uns von Anfang an relativ klar, das muss einfach mit rein,

00:58:44: haben wir auch eigentlich von Anfang an mit rein in unsere Software mit rein genommen, die Strich 20,

00:58:51: das Thema bidirektionale Laden haben wir jetzt und tatsächlich auch in unserer jetzt kommenden

00:58:57: Hardware noch nicht mit abgebildet. Also in dieser V2 Hardware? Genau, das haben wir jetzt,

00:59:04: man muss dazusagen, es ändert sich sonst nichts, also das Produkt schaut gleich aus,

00:59:10: wir haben nur innen, wir haben jetzt das Innenleben unserer Leistungsmodule überarbeitet,

00:59:16: so ein bisschen ein technisches Facelift gemacht, sagen wir so, aber da haben wir noch keine

00:59:23: Bidirektionalität mit reingenommen, weil wir bisher auch nur sehr limitiert Use Cases im

00:59:30: Markt sind. Wir haben anfragen und auch sehr, sehr interessante Projekte, die Bidirektionalität

00:59:37: verlangen, aber es ist halt doch jetzt das Hersteller Sicht, es gibt doch wieder Kosten,

00:59:44: die das erzeugt und wir wollen halt unsere Produkte möglichst, sage ich mal kompetitiv halten für den

00:59:53: Großteil der Anwendungen und deswegen wird bei uns V2G erst in der nächsten Generation dann Thema

01:00:01: werden. Was sind das für Projekte von der Duelsprichs, die interessant sind? Da darf ich leider nicht

01:00:06: darüber reden. Schade, das hätte ich nämlich interessant gefunden. Ja, sind sie auch, aber das

01:00:13: sind nämlich nicht unsere, das ist nicht direkt unser Geschäft, das ist von, sage ich mal, Partnerunternehmen,

01:00:20: die uns das Versprechen abgenommen haben, da nicht kurz zu reden, weil es doch gewisse Teile des

01:00:28: Elektromobilitätsmarkts revolutionieren könnten. Ich weiß, ich mache es jetzt viel, viel besser,

01:00:33: wenn ich mit solchen Worten um mich werfe und ich habe überhaupt keinen Interesse mehr mehr zu

01:00:39: wissen, aber es tut mir leid. Okay, welchem Stellenwert bemisst denn du jetzt mal Absatz des

01:00:46: Geschäftlichen? Ich finde bei der Emovilität spielt ja auch häufig auch das Emotionalemitt. Wie

01:00:51: wichtig findest du das Thema Bidirektionales Laden, dass wir das zeitnah erleben? Ich glaube, dass wir

01:00:57: es ohne schwer schaffen werden, bei einer 100 Prozent Elektrifizierung erreichen zu können. Muss

01:01:04: jede Station immer bidirektional sein? Weiß ich nicht, das wird im Endeffekt ein Kostenfaktor sein,

01:01:11: aber wir werden es zu einem guten Teil meiner Meinung nach brauchen, wobei es auch da wieder,

01:01:17: glaube ich, größere Challenges als die Stationen selber gibt, um flächendeckend bidirektional

01:01:23: laden und entladen zu können. Siehst du da in Deutschland, also du bist ja als für den Dachraum

01:01:30: zuständig und das ist aber glaube ich, so wie es klingt, auch gute Kontakte zu deinen anderen

01:01:34: Kollegen in den anderen Ländern. Ist da Deutschland ein spezieller Kandidat für das Thema Bidirektionales

01:01:40: Laden? Weil hier ja auch so eine gewisse Autarkiewelle durch die Menschheit reitet, die sie sonst,

01:01:46: glaube ich, weltweit nirgends gibt wie bei uns mit eigenem Solardach und Heimspeicher. Ich glaube,

01:01:53: wir sind das einzige Land, in dem Heimspeicher verkauft werden. Nicht ganz, also tatsächlich auch

01:01:57: in den nordischen Ländern gibt es das relativ viel. Dort ist aber die, gut, da kann ich jetzt wieder

01:02:05: nur aus der Distanz reden, dort scheint die Regulatorik, sag ich mal, offener gegenüber auch

01:02:12: für Versuchsfeldern zu sein, wo dann nicht nur dieses Vehicle to Home, was ja technisch jetzt von

01:02:19: der Hardware das gleiche ist, aber vor allem von der Anbindung und der Synchronisierung mit dem

01:02:25: Netz ein bisschen anders funktioniert. Das gibt es ja sowieso schon jetzt öfter und immer öfter,

01:02:29: aber jetzt wirklich das Vehicle to Grid direkt, da gibt es dort auch schon mehr, mehr Versuche,

01:02:36: die dann in mehr oder weniger Insellösungen arbeiten. Da, glaube ich, könnte man in Deutschland

01:02:43: noch ein bisschen mehr machen. Ich meine, das Bundesverband Electromobilität hat jetzt, glaube

01:02:51: ich, kürzlich die Roadmap für die nationalen Leitstelle für die Infrastruktur. Genau, die

01:02:57: waren es. Da haben wir jetzt mal ein bisschen Richtung angegeben, mal schauen, wie viel da

01:03:03: jetzt dann weiter passiert, aber ich glaube, in Deutschland haben wir eher ein generelles,

01:03:10: ich will gar nicht sagen Problem, aber was uns bei vielen Dingen ein bisschen auffällt, ist,

01:03:16: ich habe das Gefühl in Deutschland und da ist Österreich genauso, wir probieren Probleme zu

01:03:22: lösen, bevor wir sie haben. Und das hat einerseits den Vorteil, wir haben später weniger Probleme,

01:03:30: wir erschaffen uns damit aber auch Probleme, die andere nicht haben. Und das hält uns manchmal

01:03:38: ein bisschen zurück. Gerade was dann, wenn es um innovative Lösungen, und das ist jetzt nicht

01:03:44: speziell Elektromobilität oder Energiewende, das ist in vielen Bereichen, wir sind halt eher etwas

01:03:50: konservativ, wir machen lieber das, was wir wissen, was funktioniert und wenn was Neues kommt, prüfen

01:03:58: wir es erst mal auf Herz und Nieren, bevor wir das erste Drum, sage ich mal, ins Feld setzen.

01:04:04: Und andere Länder sind da viel, offenerweise sage ich, was soll ich, raus damit schauen,

01:04:09: ob was passiert, wenn es nicht funktioniert, dann bauen wir es wieder ab und machen was anderes.

01:04:13: Und das habe ich auch schon anfangs gemeint, damit würde ich Leute gerne aus dieser Sendung

01:04:20: rausgehen lassen, mit dem Gedanken doch auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen und mal

01:04:25: zu schauen, was machen andere Länder, was machen die Niederlande, unsere Nachbarn,

01:04:28: das sind was sage ich mal Innovation oder den Willen neue Dinge zu probieren angeht. Sind die super.

01:04:35: Klar, Norwegen braucht man jetzt für unsere Branche gar nicht groß anfangen, aber da mal

01:04:42: ein bisschen weiter zu schauen, als sage ich mal in den nächsten Landkreisen. Würdest du was

01:04:49: herausgreifen, was wir uns zum Beispiel bei den Niederländern oder Norwegen abschauen könnten,

01:04:55: was man schnell mal probieren könnte? Also vor allem in den Norwegen sehen wir,

01:05:00: dass das mittlerweile dort überhaupt, oder schon noch, aber nicht mehr in dem Ausmaß,

01:05:06: darum geht Leistung, Leistung, Leistung. So nach der alten Devise nicht schlägt Hubraum

01:05:14: außer mehr Hubraum, was bei uns noch sehr, sehr oft die mentale Einstellung ist. Ich höre

01:05:24: dass selbst von Leuten, die schon länger in der Elektromobilität aktiv sind, beruflich,

01:05:29: die sagen, ja, ist mir doch egal, ob mein ID.4 keine 400kw laden kann. Die Station muss es können,

01:05:35: damit ich immer volle Leistung habe. Okay, gut. Ja, da in den nordischen Ländern ist es schon

01:05:43: viel mehr so, dass man sagt, okay, wir brauchen einfach mehr Ladepunkte, wir müssen mehr Stecker

01:05:49: schaffen. Wenn wir das überwinden wollen, diese Hürde, weil nur weil die Ladestation mehr Leistung

01:05:55: hat, bekommen wir nicht mehr Autos geladen. Und das ist momentan sehr, sehr oft im vielen

01:06:04: Köpfen bei uns noch sehr festgefahren. Nein, ich kann keine einzige Sekunde warten, länger als

01:06:13: notwendig, weil die Station jetzt nicht gerade volle Power kann. Ich glaube, wenn wir das schaffen,

01:06:21: damit halt wegzukommen, dann können wir viel, viel mehr in Richtung Mobilitätswende umsetzen,

01:06:30: als wir es momentan tun. Hilft dann so etwas wie eine europäische Regelung, wie die A4 beispielsweise?

01:06:37: Ist das dann der richtige Weg in deinen Augen? Also, ja, gerade wenn man sich dann im Detail die A4

01:06:44: anschaut, die Redet ja von diesen sogenannten Charging-Pools, das ist meiner Meinung nach

01:06:48: tatsächlich der richtige Weg, aber ist für die meisten Leute viel zu hoch und viel zu theoretisch.

01:06:54: Das muss ja dann erst mal wirklich untergebrochen werden und um übersetzt werden. Was heißt das jetzt

01:07:01: wirklich für uns? Also, ich glaube für die breite Bevölkerung, für die Masse der Menschen hat

01:07:08: das überhaupt keine Bedeutung. Ganz ehrlich. Nicht mal das Ergebnis, schade. Aber vielleicht doch

01:07:15: das Ergebnis dann irgendwann. Das Ergebnis dann sicher, aber in dem Sinne sind ja Nutzer dann auch,

01:07:21: die interessiert ja im Endeffekt dann doch nicht so. Die wollen halt die Auto laden und wollen ein

01:07:28: gutes Ladererlebnis haben und wollen eine Station, die funktioniert, wo Beleuchtung ist, wo sie

01:07:35: vielleicht ein Snack bekommen, Toilette geben können und dann in der Zeit, die sie brauchen,

01:07:41: wieder weiterfahren. Hast du noch Fragen, Gerhard? Ja, die letzte, die mich noch interessieren würde,

01:07:50: wie siehst du die nächsten drei bis fünf Jahre von Campower, wo wollt ihr hin? Wollt ihr jetzt die

01:07:57: ganze Welt mit euren Ladesäulen überfluten oder gibt es noch irgendwo andere Projekte, wo sich das

01:08:04: Unternehmen hinentwickelt? Also grundsätzlich kann ich dann natürlich nur von dem reden,

01:08:09: was wir auch publik machen, aber wir sehen ganz klar den Trend hin zu immer mehr und mehr Bedarf

01:08:16: im Bereich Nutzfahrzeug. Geografisch, ja, wir wollen uns ausbreiten, wobei wir da schon einen ganz

01:08:23: guten Stand haben. Gleichzeitig muss man auch dazu sagen, wir haben unsere Fokusmärkte, Europa,

01:08:29: Nordamerika. Dort, sag ich mal, dort fokussieren wir wirklich auf die Expansion und in anderen

01:08:36: Märkten bedienen wir viel mehr opportunistisch. Wobei wir auch in diesen Märkten großen

01:08:43: Erfolg sehen und dort natürlich auch weiter daran arbeiten, um uns als Hersteller zu etablieren,

01:08:49: ob es in andere Geschäftsbereiche geht, kann ich nicht sagen, das ist, wie man im Englischen sagt,

01:08:58: about my pay grade. So weit sehe ich nicht. Ganz ehrlich, glaube ich, aber dass wir in der

01:09:08: Elektromobilität mit Ladesstationen und der dazugehörigen Software, das Thema Software haben

01:09:14: wir heute nicht besprochen und das ist auch ganz gut so, weil das fühlt ganz schnell noch mal so

01:09:18: eine Podcast-Episode, dass wir da, meiner Meinung nach, über den nächsten Jahr genug zu tun haben,

01:09:23: um uns nicht in andere Geschäftsfelder stürzen zu müssen. Ich habe noch eine Frage vorwärts

01:09:31: zum Abschluss kommen würden. Wenn jemand jetzt so eine Kampau-Station mal austesten will,

01:09:36: wir haben ja ganz viele E-Auto-Fahrer bei unseren Zuhörern. Kannst du ein Tipp, wo man in Deutschland

01:09:40: hingehen kann? Gibt es irgendwie sowas wie den Seed and Greed, also irgendein dieser großen,

01:09:45: bekannten Dinger, wo ihr steht? Noch nicht. Ich glaube, ich habe euch in Deutschland benutzt.

01:09:50: Ja, wir haben jetzt die ersten Stationen, die ans Netz gehen, die die erste publizierte, da habe

01:09:57: ich aber letztens von einem anderen Partner ein bisschen einen auf die Finger bekommen, weil der

01:10:02: still und heimlich schon davor eine aufgestellt hat. Aber die erste publizierte, die steht an der

01:10:09: niederländischen Grenze bei Custer an einer Tankstelle, da weiß ich aber jetzt leider auch die

01:10:15: genaue Adresse, die kann ich nicht sagen. Und sonst werden auf Tankstellen der Heuergruppe in

01:10:22: Norddeutschland werden jetzt mehr und mehr Ladestationen aufgestellt von Kampau, die angefahren

01:10:30: werden können. Ich war jetzt zuletzt bei einer in, ich glaube, Tod, Todset, heißt das. Ich bin da mit

01:10:39: den Geografien nicht so, nicht so genau. Wir schreiben das in die Show notes. Wir schreiben, du,

01:10:44: wir suchen das nach außen, wir schreiben das in die Show notes. Ja, dann würde ich sagen, jetzt ein

01:10:50: guter Zeitpunkt zum Abschluss zu kommen, bevor du dich auch hier verabschieden kannst, stellte der

01:10:57: Lucker noch ein paar A und B Fragen und du entscheidest dich für die eine oder andere

01:11:02: Alternative und darfst gerne auch ein bisschen was dazu erzählen. Genau, bist du der Typ Streaming

01:11:07: Dienst oder CDU und Schallplatte? Ah, ganz klar, Streaming Dienst. Ferrari oder Tesla? Tesla. Apple oder Google?

01:11:15: Wobei, sorry, ich muss dazu sagen, ich bin kein Tesla-Fanboy. Ich fahr selber keinen Tesla und

01:11:20: mich würde auch nix in den Tesla reinbringen. Aber also, ich bin schon mal mitgefahren und ich fahr

01:11:26: das auch von jemand anderem, aber ich würde mir selber keinen zulegen. Aber Ferrari steht halt irgendwie

01:11:31: dann doch als eigenes Fahrzeug komplett konträr zu dem, was ich sage mal, Vertreter, welche

01:11:39: Weltanschauung ich vertrete. Fahre ich auch gerne mal mit, beuge ich mir auch sicher gerne mal aus,

01:11:43: aber als eigenes Auto erst dann zwischen den beiden doch der Tesla. Okay, Apple oder Google?

01:11:48: Apple, ganz klar. Eine Loft in der Stadt oder Altes Bauernhaus auf dem Land? Kann ich sagen,

01:11:54: Altes Bauernhaus in der Stadt? Das wollen ziemlich viele, was ich dazu sagen.

01:12:00: Nee, dann ist es eher das alte Bauernhaus im Land, wobei ich in der Stadt wohne.

01:12:06: Ja, noch, wer weiß. Jetzt wohnst du in der Stadt, wie du sagst, aber Auto oder Fahrrad?

01:12:11: Da muss ich sagen Auto, weil ich fahr, ich kann alles laufen, was ich braucht oder mit

01:12:17: den öffentlichen Verkehrsmitteln und das Fahrrad ist dann einfach meistens die Klauze am Bein.

01:12:22: Ich glaube, ich weiß gar nicht, wie ihn so geil zum Fahrrad fahren.

01:12:25: Ja, geht schon. Also zum Beispiel meine Schwester fährt ausschließlich nur Fahrrad. Die hat schon

01:12:31: lange im Straßenbahn mehr von innen gesehen, aber ich bin da nicht so hart zu mir selber wie sie.

01:12:39: Da höre ich doch was von einem innerfamilären Konflikte raus.

01:12:44: Nein, überhaupt nicht. Geh da, mach das, was sie wollen, was man will.

01:12:47: Im Auto sitzt du lieber vorne oder hinten? Vorhin links.

01:12:52: Okay, sagt deine Familie, dass du ein guter Fahrer bist, zum Beispiel deine Schwester?

01:12:57: Ja, wie zeigen sie? Kann ich eine kurze Anekdote dazu sagen und zwar zeigen sie,

01:13:03: dass seitdem ich mit, dat ich noch nicht mal einen Führerschein, ich glaub mit 15 oder so,

01:13:07: ich das Segel bot meines mittlerweile verstorbenen Großvaters über eine lange Slippanlage

01:13:14: rückwärts mit Anhänger bis zum See runtergefahren habe, woran mein Opa und mein Onkel davor fast

01:13:21: eine Stunde sich die Haare ausgerissen haben und ich bin das so mal schnell zügig in einem Zug

01:13:26: durch runter, seitdem wir es mir keiner mehr vor, dass ich nicht Auto fahren kann.

01:13:31: Wie kamst du der Kompetenz? Selbstbewusstsein.

01:13:33: Ich hab's davor nie gemacht, aber ich hab mir echt so schwer, kann das nicht sein,

01:13:40: probierst du mal und los. Hat's geklappt, sehr gut.

01:13:44: Schön, die Kochern, das hätte ich glaube ich nicht.

01:13:48: Datenschutz und AGB, bist du mehr der Typ Alluhut oder Accept All?

01:13:54: Accept All, obwohl ich mir dann meistens denke, ich soll vielleicht ein bisschen mehr Alluhut sein.

01:13:59: Und nach dem anderen Nalin Wunschlevel gefragt, bist du mir der Typ Motorradfahrer oder Fliegenfischen?

01:14:06: Motorradfahrer, ich bin Motorradfahrer.

01:14:08: Okay, was fährst du?

01:14:10: Momentan bei Frauen und Kleinen Kindern gar nix, ich würde gerne mehr fahren.

01:14:15: Okay, lassen wir so stehen. Ich fühle mit.

01:14:19: Star Wars oder Star Trek?

01:14:22: Star Wars.

01:14:23: Café oder Tee?

01:14:24: Café.

01:14:25: Steak oder Falafel?

01:14:26: Spüchelig.

01:14:28: Steak, muss ich sagen. Leider.

01:14:31: Okay. Nachtäule oder Lärche?

01:14:34: Momentan Lärche.

01:14:35: Kleines Kind und so.

01:14:37: Kleine Kinder und so, ja.

01:14:39: Alles klar. Das war's schon.

01:14:42: Philipp, vielen, vielen, vielen Dank für das wirklich sehr interessante Gespräch,

01:14:46: die Einblicke, die du uns geliefert hast und ein bisschen erzählt hast,

01:14:49: auf welche Ladepunkt die wir uns glaube ich bald freuen dürfen.

01:14:52: Wenn ihr dann auch im Süden seid, gebt noch mal Bescheid, dann habe ich es ein bisschen einfacher,

01:14:56: ranzukommen.

01:14:57: An euch da draußen, vielen Dank fürs Zuhören.

01:15:01: Wir sind nächste Woche wieder für euch da am Freitag, wie immer.

01:15:04: Wir freuen uns natürlich gerne über euer Feedback.

01:15:06: Deswegen schreibt uns gerne eine Mail an Podcast@move-magazin.de.

01:15:11: Hinterlass uns bei YouTube, iTunes, Spotify und Co.

01:15:15: Gerne Kommentare bewertet im Podcast.

01:15:17: Abonniert den auch, würde uns freuen, Glocke aktivieren und so.

01:15:20: Kennt ihr, wisst ihr Bescheid?

01:15:22: Ja, dann sage ich vielen Dank, vielen Dank, Philipp.

01:15:26: Und tschüss, bis zum nächsten Mal.

01:15:28: Danke euch auch, beiden. Vielen Dank.

01:15:30: Danke auch von mir an euch beide und bis zum nächsten Mal.

01:15:34: Tschüss.