Der New Mobility Podcast von auto motor und sport
00:00:04: MOOVE, der New Mobility Podcast von AUTO, MOTO und SPORT. Hallo und herzlich willkommen zum Moove, dem New Mobility Podcast von Auto, Motor und Sport. Wir sind heute wieder beim Auto, Motor und sport Kongress beim Mercedes Museum vor der Tür. Wir sitzen nämlich hier in unserem Podcast-Van, den wir speziell dafür uns ausleihen durften. Und hier zu Gast bei uns ist heute Imelda Labe. Wir haben sie von der Bühne noch kurz vorher weggecatched, damit wir heute mit ihr sprechen dürfen über das, was vielleicht beim Autogipfel war, wie wir uns die internationale Industrie hier in Deutschland, was das Autofahren vorstellen dürfen, was das Ganze mit China zu tun hat. Und welche Anforderungen sie vielleicht an die Politik hat, an die Wirtschaft und vor allem, was der Verband so sagen will. Denn sie ist die Präsidentin des VDIK, deswegen herzlich willkommen. Schön, dass du da bist und kannst du dich vielleicht auch kurz zu Beginn einmal selbst kurz vorstellen. Wer du bist, was du bisher gemacht hast, hast dir eine ganz entspannende Historie mitgebracht.
00:00:58: Ja gerne, ich freue mich total hier sein zu dürfen. Ja, Imelda Labe, ich bin aktuell Präsidentin des Verbands der internationalen Kraftfahrzeughersteller. Ganz einfach, das sind alle die, die in Deutschland nicht produzieren, aber in Deutschland Autos verkaufen, also 40 Marken, etwa die Hälfte des deutschen Zulassungsvolumens. Ja, davor war ich bei Volkswagen im Vorstand für Vertrieb, Marketing und After Sales zuständig und habe dann Da vor 35 Jahren Automobilindustrie, so ziemlich alles was man machen kann im Auto, das ist ja das Faszinierende an der Industrie, sowohl bei General Motors, da hauptsächlich Opel, Geschäftsführerin Skoda, Geschäftführerin Opel Deutschland, global Aftersales, ja und vieles vieles mehr und heute bringe ich all das, was ich da erlebt habe in meine Tätigkeit als Präsidentin eines Kfz-Verbandes.
00:01:56: Als du noch direkt in der Autoindustrie warst, bei den Herstellern, hast du ja versucht, irgendwie was zu produzieren, Sachen zu verkaufen. Heute bist du da irgendwie ein bisschen weiter weggefahren in dem Verband. Wie hat sich denn da die Arbeit für dich verändert? Oder sind das die genau gleichen Themen wie vorher auch? Oder ist es schwieriger, das zu kanalisieren?
00:02:13: Also die Themen sind gleich und ich glaube es hilft ungemein, wenn man schon mal Autos verkauft hat oder schon mal After-Sales gemacht hat, weil man weiß, was die Industrie braucht. Was ist anders? Heute spreche ich mit der Politik vorwiegend oder Verbänden im Bereich Strom oder Stromerzeuger, das heißt Leute, die Rahmenbedingungen schaffen. Und die für unsere Industrie enorm wichtig sind. Aber natürlich sind das andere Gespräche, markenübergreifend, vielleicht auch ein bisschen konzeptioneller, viel politischer. Und deshalb auch sehr viel diverse Meinungen, die da auf den Tisch kommen. Und das macht Spaß.
00:02:56: Aber genau das Diverse ist ja genau das Ding. Du sagst, der VDIK ist der Verband für alle Hersteller, die nicht aus Deutschland kommen, aber hier verkaufen wollen. Das heißt, da ist dann der schwedische Markt dabei, da ist der chinesische Markt, wo dort die Fahrzeuge produziert werden und zu uns kommen. Die haben doch aber ganz unterschiedliche Ideen und Wünsche, wie vielleicht noch andere, die auch hier in Europa produzieren, aber eben nicht in Deutschland.
00:03:18: Hätte ich am Anfang auch gedacht. Inzwischen habe ich festgestellt, dass das Allermeiste wirklich das ist, was alle eint. Die wollen hier Autos verkaufen. Das heißt, für unsere Arbeit geht es darum, für die Rahmenbedingungen zu sorgen. Natürlich auch das Thema Zölle ist für uns ein wichtiger Faktor. Aber letztendlich geht es denen allen um den deutschen Kunden, auch das Verständnis, was Kunden in Deutschland möchten. Deshalb würde ich sagen, also das Gemeinsame ist weitaus größer als das, was die Marken vielleicht auch unterscheidet.
00:03:55: Du hast jetzt gerade schon Zölle angesprochen. Im Kern, glaube ich, hat sich ja schon so ein bisschen die Stimmung eingetrübt in Richtung, also wie blicken wir auf die deutsche Autoindustrie, die ja sich in einer schwierigen Lage befindet? Und wie stehen dazu die importierenden Marken? Also sind wir da gefühlt ein bisschen protektionistischer inzwischen unterwegs? Ist es dadurch für dich schwieriger geworden.
00:04:25: Würde ich nicht sagen, weil natürlich Protektionismus, der aus anderen Ländern kommt, hatte Einfluss auch auf uns, insbesondere aus den USA, natürlich auch die China-Diskussion. Aber unterm Strich ist es ja so, dass die automobile Industrie inzwischen eine sehr globale Industrie geworden ist. Also Mitglied bei uns, Cupra zum Beispiel, fertigt in China und reimportiert.
00:04:52: Mhm.
00:04:53: Deutschland, während natürlich viele Mitglieder bei uns auch ihre Zentrale und damit auch die wesentliche Fertigung im asiatischen Bereich zum Beispiel hat. Das heißt, die Grenzen verschwimmen und aus dem Verschwimmen der Grenzen kristallisiert sich auch immer stärker heraus, dass am Ende alle Wirtschaftsliberalität wollen, weil alle wollen in allen Märkten global erfolgreich sein.
00:05:23: Dann hatten wir jetzt kürzlich so einen Autogipfel, wieder einmal, jetzt stehen Steuerbefreiungen für BEV wieder im Raum, ob das wann verlängert werden, es gibt ganz viele andere Ideen, die da sind. Wie stehst du denn ganz persönlich zu diesen Statements und Bewertungen, die da rauskommen, aber auch zum Timing, zu dem da stattfindet, dieser Autogepfel. Ist das gut? War das so ein Mittel? Was ist da dein Gefühl?
00:05:46: Also der Dialog ist überfällig und das ist megagut, das war auch megawichtig, dass das stattgefunden hat. Letztendlich geht es ja darum, für die Koalition jetzt das umzusetzen, was im Koalitionsvertrag schon Anfang des Jahres festgeschrieben wurde. Das heißt, wir haben eigentlich schon einen guten Zeitverzug und diesen Zeitverzug mahnen wir an. Das heißt also Statements bezüglich der Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos. Ist jetzt für uns ein Thema, das hätte schon längst kommen müssen. Also eher überfällig. Trotzdem finden wir das positiv, dass auf diesem Gipfel wirklich auch die Rahmenbedingungen angesprochen wurden und klare Aussagen auch zur Bereitschaft der Förderung von Elektromobilität getroffen wurden. Weil letztendlich ist für unsere Kunden das Schlimmste die Unsicherheit. Deshalb hat der Gipfel zumindest die Klarheit gebracht, dass auf der einen Seite die Elektromobilität die dominierende Technologie nach vorne ist, zum anderen die Koalition aber schon auch eine Technologieoffenheit zieht auf dem Weg zur CO2-Reduktion und vor allem auch eine Flexibilität angesichts dieser Strafen, die drohen für unsere Wirtschaft. Denn man kann ja keine Ziele setzen. Wenn die Rahmenbedingungen nicht passen und ich glaube, das ist schon sehr deutlich geworden.
00:07:14: Im Zuge dessen, also von außen wird ja sehr viel wahrgenommen, dass es um das Aus, das Verbrenner ausgeht. Wie ist da eure Einschätzung zu? Ist es jetzt eigentlich ein guter Schritt, das nochmal infrage zu stellen? Brauchen wir diese Flexibilisierung oder wäre es eigentlich besser gewesen, dieses Ziel jetzt mal unangetastet zu lassen und durch zu segeln, weil man sich ja darauf vereinbart hat?
00:07:40: Also unserer Meinung, und da spreche ich wirklich für alle unsere Mitglieder, ist, dass eine Diskussion über Ausfonds, Verbrenner aus, die Kunden eher verunsichert. Unsere Zielsetzung ist klar und die deckt sich, glaube ich, mit allen Herstellern im automobilen Umfeld, dass wir CO2 reduzieren wollen und es auch müssen und dass wir dafür auch den Weg beschreiben. Weil letztendlich wenn wir den Anschluss technologisch bei der Elektromobilität verlieren, dann sind wir in einem Innovationsfeld der Zukunft nicht vorne dabei. Und das kann sich keiner erlauben. Gleichzeitig ist es aber für uns wirklich wichtig, dass wir auf CO2-Reduktion fokussieren. Und wir sind schon der Meinung, dass man auch Kunden, die ihren Beitrag bringen und auch Hersteller, die ihren Beitrag bringt, zum Beispiel mit Hybriden. Eventuell im Bestand, vor allem auch mit neuen Kraftstoffen, mit E-Fuels, dass man diese Beiträge auch in der Definition der CO2-Ziele berücksichtigen muss. Deshalb unterm Strich Fokus auf CO2, Fokus auf Elektromobilität als langfristig die dominierende Antriebsform und Flexibilität und ganz wichtig Fokus.
00:09:06: Aber hat man nicht genau das schon vorher gehabt? Ich meine, es war Anfang des Jahres, wo es dann aus Seiten der EU heißt, wir poolen die Jahre 25 bis 27. Das heißt, da hat man schon eine gewisse Zugestellung gemacht, dass beispielsweise Plug-in-Hybride stärker oder besser ins Gewicht fallen können. Hat man da nicht ohnehin schon sehr viel gehabt. Aber jetzt mit dieser Diskussion, du hast selber gesagt, das aufzuweichen, dieses Verbrenner aus, das ist doch eigentlich kontraproduktiv. Und gleichzeitig, wenn man jetzt noch neue Förderanreize mit reinbringt als Beispiel wieder. Gibt es auch ganz viele Kunden, die sagen, ja dann warte ich aber jetzt bis März und Konsorten sagen, wie hoch sie ist und was. Und dann habt ihr wieder vier, fünf Monate, weil sind wir ehrlich, so viel schneller wird es nicht gehen, bis es dann da ist, wieder kein Elektroauto kauft. Weil wer kauft denn jetzt ein Elektroautot? Wir sehen es bei den ganzen Tesla-Kunden, die ihr Model Y kaufen. Und dann heißt auf einmal nächstes Wochenende von 45.000, weil der Preis auf 40.000. Die finden das alle nicht so toll. Also so doof will niemand sein, die 5.000 Euro zu verschwenden. Ist es dann nicht eigentlich immer ein Showstopper für den echten Verkauf, für den jetzigen Verkampf?
00:10:05: Also wir fanden den Gipfel dahingehend gut, dass die Klarheit zu Elektromobilität und auch das Bekenntnis der Bundesregierung bei einem angespannten Haushalt, dafür auch Geld zu investieren, erst mal positiv ist. Gleichzeitig muss man natürlich schon sehen, dass Kunden in der Unsicherheit aus dem Koalitionsvertrag heraus, den bis dahin nicht implementierten Maßnahmen. Sicherlich kauf zurückhaltend sind. Das sehen wir auch im Moment. Die deutsche Industrie, Automobilindustrie und in Summe ist nach wie vor unter Feuer unterwegs. Das heißt, wir brauchen dringend Kaufimpulse, insofern war es gut, dass jetzt auch eine Anreizenaussicht gestellt wurde, aber es muss jetzt ganz, ganz schnell umgesetzt werden. Und hinsichtlich der Investition auf Elektroautos wurde ja eine klare Botschaft gegeben. Es ist die Technologie der Zukunft, was auch motivierend ist, wenn Sie sich anschauen, was Kunden sagen, die elektrisch fahren heute, weil die sind überwiegend positiv und kommen zurück. Das heißt, was wir jetzt machen müssen, ist ganz schnell Rahmenbedingungen schaffen, insbesondere in den Kommunen, wo Leute nicht mehr zu Ladach zu Hause laden können. Und wenn diese Rahmenbedingungen stehen, dann können wir auch die Elektro-Auto-Quote in den Zulassungen weiter hochfahren. Das immer alle überzeugt, zumal die Industrie ja auch viele tolle neue Produkte jetzt im Einstiegssegment bringt, um also Mobilität auch günstiger zu machen. Das heißt, die Bausteinchen kommen zusammen, es muss Klarheit für den Kunden her, damit der Kunde weiß, wohin die Reise geht. Und es muss auch eine Offenheit da sein für Kunden, die sagen, ich bin noch nicht so weit oder ich fange mal mit einem Plug-in an, weil ich vielleicht auch Sorge habe und vielleicht nochmal abschließend zu deiner Frage zur EU-Kommission. Da ist wirklich massiver Handlungsbedarf, weil gerade bei den Plug-ins ist es so, dass geplant ist, dass ab nächstes Jahr die Anrechnung der Plug-Ins auf und der elektrischen Nutzung, Utility Factor ist so das Schlagwort. Dass diese Anrechnung reduziert wird und das ist unserer Meinung nach total daneben und muss ganz dringend revidiert werden.
00:12:33: Glaubst du, dass man dann da eher genauer hingucken muss, wie die Leute, die Plug-Ins nutzen? Also wer besonders viel elektrisch fährt, profitiert auch mehr? Oder wie ist der Weg dahingehend? Einfach pauschal sagen, hauptsache der hat jetzt ein Plug-In gekauft, der könnte elektrischer fahren und wird dafür auch honoriert in irgendeiner Form.
00:12:55: Also das Wichtigste ist, dass wir nicht wieder eine neue Bürokratie aufbauen. Das geht gar nicht. Die Fahrzeuge sind heute alle connected. Das heißt, die Daten sind da. Man kann punktuell, um sich eine Meinung zu verschaffen, sicherlich auch die Daten auslesen.
00:13:11: Mhm.
00:13:12: Und man muss bei diesem Thema ja auch berücksichtigen, dass vielleicht Plug-In-Fahrer in Umfeldern fahren, wo die Ladeinfrastruktur noch nicht passt. Also deshalb wären wir für eine ganz pauschale, einfache Lösung und mit einem Fokus darauf, die Infrastruktur und die Strompreise so zu gestalten, dass es für Plug-in-Fahrer keine Frage mehr wird, was ich fahre und wie ich fahr, zumal die Reichweite der Plug-ins mit über 100 Kilometer für Alltagsanwendungen durchaus wirklich realitätsnah sind und für jeden Kunden funktionieren.
00:13:52: Das heißt aber, der Plug-in hat für dich welche Zukunft? Also wie lange, glaubst du, ist der Plug in Hybrid auch tatsächlich sinnvoll kaufbar? Wenn wir jetzt mal weggehen von irgendwelchen Hypercars, die den brauchen, um dann eine vierstellige PS-Zahl zu kriegen, den Elektroantrieb zusätzlich, sondern für den Autonomalverbraucher, der sich jetzt stattdessen auch einfach hätte einen ab nächsten Jahr einen Raval von Cupra, ist vorhin angesprochen, einen Epic oder irgendwas in der Richtung kaufen kann, also irgendeinen normalen kleinen Wagen, auf den wir ja alle. Wie so oft schon zitiert, so lange warten, dass die günstigen bezahlbaren kleinen E-Autos kommen. Also wie lang fährt da noch ein Plug-in-Hybrid sinnvoll mit überhaupt?
00:14:27: Hängt am Nutzungsprofil. Ich glaube, das kann man zeitlich schwer fest machen. Hängt auch am Hochlauf der Ladeinfrastruktur. Hängt an der Entwicklung des Strompreises. Gerade deshalb sagen wir ja, es macht keinen Sinn, da jetzt CO2-Ziele zu machen, wo man also diese Faktoren einlocht, was die Zulassung betrifft, ohne zu wissen, wie die anderen Faktore hochlaufen. Aber wir sehen es ja in China, da dachte man auch. Könnte auf Elektro sofort transformieren. Und ich glaube bei dieser ganzen Diskussion ist es ganz wichtig, dass man den Kunden mitnimmt. Wenn ich heute auf den Stand schaue, dann habe ich in dem riesen alten Bestand, den wir heute in Deutschland haben, keine zwei Millionen Elektrofahrzeuge. Das heißt also die Volksmeinung zum Thema Elektro muss wirklich erst aufgebaut werden. Insofern kann ich mir vorstellen, dass das schon noch ein paar Jahre dauert.
00:15:26: Aber du kannst ja keine, dass du sagst, okay, eine Zielmarke ab 20, 40 oder so was wären wir an dem Punkt, den wir bis dato für 35 angepeilt haben. Also, wie sieht denn dieser Korridor aus? Weil momentan sind wir, meiner Wahrnehmung nach, an einem, lass uns das bitte aufweichen, aber nicht ein, und da machen wir es wieder fest. Und für mich geht so dann die Perspektive ein bisschen flöten und das glaube ich, dass viele auch die Sorge ist, warum dann auch diese Kritik da ist von Umweltverbänden etc. Pp. Dass es nur ein Aufweichen ist.
00:15:53: Ja, ich glaube, diese Diskussion sollten wir führen, wenn wir uns dieser Marke nähern und nicht heute die Gemüter bewegen und die Leute verrückt machen. Okay. Für die Industrie ist es wichtig, dass auch technologisch die Richtung klar ist. Und da wird sicherlich die Energie in die Weiterentwicklung, insbesondere der elektrischen Antriebsform und auch der Plug-ins jetzt erstmal reinfließen. Und wenn die dann mal da sind, ist die Frage, ob die da noch ein Jahr länger laufen müssen oder nicht, wahrscheinlich gar nicht so die entscheidende Frage. Das kann man dann entscheiden, wenn man sieht, wie die Rahmenbedingungen sich entwickelt haben und wie auch die Kundenakzeptanz da ist. Und deshalb sagen wir auch, es ist wirklich ganz wichtig, dass wir jetzt erst mal auch eine Image-Kampagne zur Elektromobilität aus allen, die in Deutschland Meinung machen, zusammenbringen, weil es wird viel zu kritisch über die Elektromobilität gesprochen, die Kunden sind verunsichert, es gibt viel zu wenige Leute, die positiv berichten, auch in den dominanten Medien. Und ich glaube, wenn das alles mal zusammenkommt, dann wird es in zehn Jahren vielleicht gar nicht so kritisch sein, über jetzt spezifische Ziele zu diskutieren, dann wir sich das von alleine entgegen.
00:17:16: Also, wenn wir jetzt lockern und positiv kommunizieren und das endlich schaffen, dann erreichen wir aus Versehen sozusagen die aktuellen 20-35 Ziele.
00:17:26: Nein, dann erreichen wir erst mal eine Begeisterung für die Technologie. Dann müssen wir dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen passen. Da ist noch richtig was zu tun. Und wofür die Industrie bereits jetzt gesorgt hat, ist, dass sie eher Portfolio an passenden Fahrzeugen erweitert hat.
00:17:42: Genau, das ist halt da. Das ist halt mein Gefühl. Also wir hatten gestern Sven Schubert da von Kupra, der dann sagte, ich verstehe nicht, warum diese Rolle rückwärts da ist. Wir haben, ich glaube, erzählte, es ist die mit 10 Milliarden oder so, ich weiß nicht mehr viel. Es sei die größte Investition gewesen, die Spanien seit es Spanier gibt, je gesehen hat, die Volkswagen in dieses Werk dort, in die Elektrifizierung dort gesteckt hat. Und jetzt fängt man an vorsichtig zu sein. Und nochmal doch zurück zu rudern und er versteht es nicht so ganz, weil man sich ja eigentlich längst committed hat als Autoindustrie. Man hat eigentlich längs investiert als Auto-Industrie und jetzt versucht man das langsamer zu machen. Man verschiebt dann Anläufe vielleicht auch noch aus anderen Gründen. Verstehst du das nicht? Und wenn ich mir dann noch das Chilenio-Statement aus Sicht des Azea, des Europäischen Automobilverbands anschaue und wie dann auf einmal Kia und ich glaube Volvo war es auch vorpresst und sagten, wir finden es eigentlich ganz gut, weil wir haben uns darauf eingestellt, dass diese Regulare so kommt, wie sie ist.
00:18:40: Also aus Sicht der Kunden würde ich mich sehr freuen, wenn wir jetzt einfach aufhören würden zu diskutieren. Weil viele unserer Mitglieder, da gehört auch Cupra dazu, haben in der Tat massiv investiert. Diese kleinen Fahrzeuge, um die es geht, werden von Cupra, soweit ich weiß, nächstes Jahr kommen.
00:19:00: Genau, ich glaube Anfang 26.
00:19:01: Die werden von vielen Marken jetzt kommen im Einstiegssegment 25.000 Euro, 20.000 Euro. Jetzt lassen wir die doch kommen und schauen uns an, wie der Kunde darauf reagiert. Ich bin überzeugt, dass diese Fahrzeuge begeistern werden und dann schauen wir uns an wo die Elektroquote ist und dann können wir uns anschauen, wie es weitergeht. Alle Energie Und den gesamten Fokus sollten wir jetzt darauf lenken, die Leute für diese Technologie zu begeistern und vor allem das Fahren praktikabel, alltagstauglich und wirtschaftlich günstig zu machen.
00:19:40: Mhm.
00:19:41: Da muss die Energie hin.
00:19:43: Und wenn man das jetzt dann noch so ein bisschen hinterlegt, also das ist ja ein pragmatischer Ansatz, zu sagen, wir gucken mal, wie weit wir kommen und es im Fokus steht, die C2-Reduzierung, muss man dann noch irgendwelche Zielmarken setzen oder glauben wir, dass wir das mit viel Anstrengung einfach in die richtige Richtung bewegen?
00:20:03: Ich glaube im Moment bringt eine Diskussion über Zwänge nichts, persönliche Meinung. Ich glaube viel wichtiger wäre eine Vision für die Technologie und eine Begeisterung beim Kunden zu erzeugen.
00:20:22: Mmh.
00:20:22: Und ich würde mich wirklich freuen, wenn alle Energien in diese Richtung gelenkt werden können.
00:20:28: Brauchen wir dann vielleicht keinen Zwang, aber zumindest mal eine klare Aufforderung, noch stärker in die Ladeinfrastruktur zu gehen, noch stärkere irgendwie, keine Ahnung, das Thema Privilegien für E-Autos hervorzuheben, Busspuren, die auch von E-Autos bewegt werden dürfen. Ist das das, was es geht, kostenloses Parken oder sowas? Ist das was, was du dann glaubst, was andere jetzt schafft?
00:20:50: Ja, natürlich. Und deshalb habe ich mich auch über die Pressekonferenz nach dem E-Gipfel im Kanzleramt sehr gefreut, weil genau das wurde ja sowohl vom Kanzlar als auch vom Vize-Kanzler sehr stark in den Vordergrund gestellt. Natürlich müssen jetzt die Zitaten folgen. Und spannend ist ja auch, unsere Tochter, die DAT, hat letztens eine Kundenbefragung gemacht, Kunden gefragt, welche Anreize... Sie sich wünschen, wenn sie jetzt umsteigen auf Elektro. Interessant war wirklich, dass die Mehrheit der Kunden mehr Richtung günstigen Strom präferiert haben. Also eine Ladekarte mit günstigem Strom war vielen wichtiger als jetzt spezielle Kaufanreize.
00:21:36: Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
00:21:36: Und das zeigt mir einfach, wie kritisch das Thema günstig Strom tanken für unsere Kunden einfach heute ist.
00:21:45: Glaubst du, da muss dann eine Förderung hin, dass vielleicht, keine Ahnung, Steuerbefreiung, Netzentgeltbefreiungen oder irgendwas in der Richtung geht oder dass es einen Preisdeckel braucht für Ladestrom oder irgendwas, dass wir da in einer normierten Ebene sein müssen. Wasserstoff ist auch zu einem Festpreis, der verkauft wird für die Mobilität.
00:22:02: Naja, beim Sprit gibt es die gesetzliche Verpflichtung zur Schaffung von Transparenz. Wir fordern die gleiche Transparens für Strom, das wäre schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Dann hat die Koalition zugesagt, dass sie die Verbesserung der Stromkosten nicht nur im gewerblichen und industriellen Bereich, sondern eben auch im privaten Bereich herstellt, das steht noch aus. Ja, im Moment Priorität auf Industrie, knapper Haushalt, verstehen wir alles, aber die Privatkunden brauchen hier Signale in der Tat. Die zwei Maßnahmen, also Transparenz und Förderung von Privatstrom, werden sicherlich schon mal zwei ganz wichtige Maßnahmen.
00:22:51: Und dann, wie müsste sich so ein Privatstromthema dann richten? Weil viele Leute können ja gar nicht zu Hause laden. Du hast ja vorhin auch schon gesagt, wenn man irgendwie in der Stadt wohnt, Laternparker ist ganz klassisch, dann ist man darauf auch angewiesen. Im Zweifel sogar schnell zu laden, weil es in den Alltag halt schwer unterbringbar ist, das Auto jetzt vier Stunden, sechs Stunden, acht Stunden an einer Ladesäule stehen zu lassen. Wenn dann noch dazu irgendwelche Blockiergebühren kommen ab vier Stunden oder irgendwie sowas derlei Dinge. Muss da dann irgendwie durchgegriffen werden und sagen, das muss alles so nutzerfreundlich sein und so eine dass es so eine Commodity wird, die einfach sehr gut nutzbar ist.
00:23:23: Das Verkehrsministerium arbeitet im Moment gerade an der Neuauflage des Ladeinfrastrukturplans in dritter Auflage.
00:23:31: Ja, das ist nicht Nummer 3, glaube ich.
00:23:32: Und in dieser dritten Auflage muss genau das mit den Protagonisten besprochen werden. Das heißt, da ist die Stromwirtschaft natürlich dabei, ganz entscheidend. Aber da sind auch die Kommunen dabei, denn wir brauchen eine Klarheit, wie es weitergeht mit Lademöglichkeiten in Mietshäusern, auch in Mehrfamilienhäusern mit vielen Eigentumswohnungen. Wir brauchen Klarheit von der Stromwirtschaft hinsichtlich des Einspeisens von Strom aus Speichern im Fahrzeug. Stichwort bidirektionales Laden. Also da gibt es eine ganze Fülle von Themen, die im Moment noch ungeklärt sind. Und wir hoffen, dass mit unter der Leitung des Verkehrsministeriums genau die Protagonisten, insbesondere die Stromwirtschaft, hier alle an einen Tisch kommen und da ein gemeinsamer Plan entwickelt wird.
00:24:28: Ist da für dich bislang zu wenig Engagement oder, wie auch man das nennen will, Bereitschaft von der Energiewirtschaft gekommen bisher, da sich einzubringen, das neu zu denken? Heißt ja auf die Bremsen mit Netzausbau, keine Ahnung, es ist furchtbar umständlich einen Transformator für einen neuen Ladepark zu setzen. Ist das so ein Thema, dass du glaubst, da muss einfach auch ein Umdenken, ein Mitdenken für euch oder für die Autoindustrie mitkommen? Oder dass man sich auch generell zusammen an den Tisch setzt?
00:24:53: Da ist ja oft ein Henne-und-Ei-Problem, wie immer, bei einer neuen Technologie. Und so ein Durchbruch einer neuen Technologie gelingt immer besser, wenn ein gemeinsamer Plan gemacht wird, wo jeder so einen Beitrag bringen muss, weil wenn ich das alles individuell nach Business-Case rechne, dafür war ich lange genug in der Industrie, um zu wissen, dass das eben dann aus Sicht des jeweiligen Industriebereichs sehr schwierig wird. Deshalb ist es wichtig, dass das Verkehrsministerium jetzt hier federführend die Leute zusammenbringt.
00:25:31: Und dann moderieren zwischen steht und
00:25:32: Moderieren, steuern und dann natürlich auch visionär über den unmittelbaren Business Case hinaus. Ich glaube, wenn wir ins europäische Ausland schauen, dann sehen wir schon, dass solche Pläne sehr erfolgreich sind. Und wir sehen eben auch, dass Initiativen, die für Kunden Strom günstiger machen, Stichwort Smart Meter, im europäischen Ausland deutlich besser laufen. Warum? Weil dort eine Vision ausgegeben wurde und dann gemeinsam mit der Stromwirtschaft dann eben auch implementiert wurde. Und genau das brauchen wir in Deutschland auch.
00:26:11: Aber auch dort gibt es ja klare Verpflichtungen und die Netzbetreiber und Versorger haben nicht diese Möglichkeiten des Nein-Sagens, beispielsweise wie wir sie bei uns haben. Schauen wir uns gerade England oder so was an. Ein großer Player, Octopus Energy, der noch nicht lange da ist am Markt, für sich genommen, der den kompletten UK-Markt übernommen hat und das in Deutschland nicht müde wird zu betonen, wie anstrengend hier alles ist.
00:26:34: Ja, deshalb ist die Politik in der Tat gefordert, hier zu moderieren, Bürokratie abzubauen, den Plan zu erstellen, aber eben nicht mit tausend bürokratischen Regelungen, sondern mit einer Vision nach vorne und auch da mit einem Schulterschluss all derer, die hier beitragen können.
00:26:54: Du hast gerade so Lösungen, die es im Ausland gibt und die bei uns scheinbar nicht gesehen werden, angesprochen. Gerade bei deiner Position, das gehört ja quasi ins Auslandblicken dazu. Wieso glaubst du, dass der deutschen Politik das so schwer fällt? Vorbilder? Auch im europäischen Ausland wahrzunehmen oder sich daran zu orientieren.
00:27:25: Ja, das müssen wir die Politik fragen. Aus meiner Beobachtung ist es immer dann schwierig, wenn Bereichsspezifisch gedacht wird.
00:27:34: Mmh.
00:27:35: Uns fällt auf, dass in vielen Ländern einfach dieser Plan, dieser gemeinsame Plan aus, nicht unbedingt immer vom Regierungschef oder der Regierungs- chefin, aber von einer geeigneten Stelle aus geht und man wirklich mit einer langfristigen Vision, so im 10-Jahres-Horizont geplant hat. Das fällt übrigens auch in deutschen Kommunen auf. Wir haben ja sehr unterschiedliche Ansätze in den deutschen Kommunen und überall dort, wo es funktioniert, hat man sich einfach zusammengerauft, Bereichsinteressen und Grenzen überwunden und jemand hat sich das zur Aufgabe gemacht, diesen gemeinsamen Plan zu moderieren, der dann natürlich auch sich erstellt, dass Einzelne dann verpflichtet werden zu liefern. Auch das gehört dazu.
00:28:27: Aber das heißt, am Ende fehlt, also wenn ich mir jetzt überlege, wie oft wir schon mit Leuten aus Gremien, die beratend tätig sind, E-Mobilitätsprämien, was auch immer, gesprochen haben, die haben immer relativ klare Ansichten, was wie viel bringt. Wir hatten zuletzt, glaube ich, Franz Logan da, wir hatten mit Maike Jipp gesprochen, die sind, ich weiß leider nicht mal, wie dieses Cluster heißt, in dem sie arbeiten, aber am Ende beraten sie die Bundesregierung und erstellen Studien und Konzepte, mit welcher Maßnahme wie viel E-Autos in den Markt gebracht werden können, rein rechnerisch. Und da ist relativ eindeutig klar, was man machen könnte, was wieviel bringt und nicht. Und dann kommt eine politische Agenda oder eine Politik oder ein Verkauf auch, das dann halt nicht unbedingt einfach macht. Oder es ist jetzt von meiner Seite zu einfach gedacht.
00:29:12: Also aus meiner Erfahrung in der Industrie habe ich persönlich das immer so gemacht, dass wenn komplexe Themen waren, dann hat man aus ganz unterschiedlichen Bereichen die Verantwortlichen zusammengeholt. Dann hat man sich eingeschworen auf eine Vision, damit alle so der Meinung waren, das macht jetzt auch Sinn und Lust. Haben, dieser Vision auch wirklich nachzugehen, beizutragen. Und dann gab es immer jemand, der oder die durchmoderiert hat, weil bei so einer Transformation oder komplexen Themen kommen ja täglich Widerstände. Und diese Widerstände kann man nur überwinden individuell, wenn durchmodert wird und immer wieder an die gemeinsame Vision erinnert wird.
00:30:07: Und wer kann jetzt diese schildernde Person sein, die das übernimmt mit deinen Augen?
00:30:11: Ja, wir haben den Verkehrsminister gefragt, der macht jetzt schon mal den Ladeplan, das ist ja schon mal sehr bereichsübergreifend, das ist schon mal toll. Ja, und darüber hinaus denke ich, muss der Kanzler entscheiden, wer dafür am besten geeignet ist. Aber die Notwendigkeit für diesen Plan und die entsprechende Führung dahinter, das sehen wir in der Tat an all den Beispielen, die wir eben diskutiert haben.
00:30:39: Ich glaube, das Lade-Thema und dieses deutsche Thema würde ich auch gar nicht mehr seitlassen, weil ich noch ganz gerne mit dir auf diese Position des VDIK gucken wollte. Gerhard hat es vorhin angesprochen, du auch, das Thema China, Europa, diese Mischung, die ihr da habt. Du hast gesagt, die haben alle die gleichen Interessen, weil die Autowelt so globalisiert ist. Aber kann man die denn haben, wenn die Märkte so unterschiedlich sind? Die Anforderungen, nehmen wir beispielsweise irgendwelche Cybersecurity Acts, die es gibt, etc., pp. Wäre da eine Vergemeinschaftung und eine Liberalisierung in allen Richtungen nicht das, was wir eigentlich brauchen? Und warum haben wir das dann nicht?
00:31:16: Also letztendlich schauen wir ja aufs Produkt, auf das, was der Kunde will und wie in vielen Bereichen ist es auch beim Auto so, dass die Kundenanforderungen in der Essenz global relativ gleich sind und dass aus China gerade sehr viele Trends auch vorgegeben Natürlich gibt es auch Spezifika, die Europäer singen nicht unbedingt Karaoke im Auto und brauchen auch nicht so viel Infotainment, dafür gibt es ein Europaspezifika. Aber im Kern, dort, wo wirklich die Investition getätigt werden muss, haben wir globale Anforderungen und wir haben globale Unternehmen, die diese Anforderung dann in die jeweiligen Märkte übersetzen müssen. Also die Vision dieser Unternehmen ist immer ... Ein globales Denken, aber dann eine Adaption auf die Anforderungen, Bedürfnisse der Kunden im jeweiligen Markt. Und der, der das am besten kann, der ist auch in dem Markt am erfolgreichsten. Und der VDIK vertritt Multiculti-Marken seit Jahrzehnten. Und wir haben ja vor Jahren Markteintritte auch von Koreanern, von Japanern, von ganz vielen Globalen. Unternehmen erlebt. Und auch da war es ja unter dem Strich technologischer für den deutschen Markt immer wieder eine Bereiche.
00:32:45: Aber siehst du, es ist ein Unterschied, wenn die chinesischen Marken den Markt bereichern oder mitgestalten wollen zu damals, also zu der Zeit Hyundai, Hyundai Kia mit Korea oder zu der Zeit der Japaner. Das ist eine andere Art. Ich habe das Gefühl, es kommt manchmal ein bisschen gewaltiger, wenn, oder wir reden zumindest, es uns gewaltig ein, was aus China kommt.
00:33:07: Naja, wir sind beeindruckt, weil in China Konzerne ein sehr großes Volumen machen und technologisch auch in vielen Bereichen sehr innovativ unterwegs sind. Aber letztendlich fällt uns ja gerade in Deutschland auch auf, dass im Automobilengeschäft Marke, Vertrauen, geliebte Werte, die also Software Infotainment und Batterietechnologie hinausgehen. Gepaart werden müssen mit Innovationen. Und ich glaube, wir erkennen gerade in Deutschland immer stärker jetzt auch so dieser Trend zum Revival der Marke. Also wenn ich auf der IAA in München schaue, unser Mitglied Renault Revival von klassischen Fahrzeugen, die wir so aus unserer Jugend kennen, gepaat mit neuester Technologie. Also insofern bleibt das nach vorne spannend, also ich glaube es gibt Kunden, die diese traditionellen Werte sehr schätzen und auch ihre traditionelle Marke und dann gibt es Kunden, die sich auch gerne mal auf was Neues einlassen und so wie bei den Markteintritten der Vergangenheit ist das immer ein interessantes Spannungsfeld.
00:34:28: Und gibt es da aber Änderungen, weil man über einen anderen Weg geht, weil man heute, keine Ahnung, viel stärker ins Leasing guckt und nicht mehr so in den Kauf, man bindet sich vielleicht nicht mehr das Thema Abo. Siehst du da Änderung auch, was den Markt angeht oder auch was die Marken angeht, wie sie versuchen, sich dann zu festigen hier? Oder ist das alles doch sehr klassisch konservativ, wie es schon immer war?
00:34:50: Ich glaube, man muss wissen, dass die Kaufentscheidung heute erst mal im digitalen Umfeld stattfindet. Das heißt, wenn der Kunde zum Händler kommt, ist er top informiert. Das heißt für jede Marke ist es unheimlich wichtig, in sozialen Medien, im digitalem Umfeld die Marke aufzubauen. Wir sehen aber auch in den Vertriebsmodellen, dass also neue Konzepte wie digitaler Vertrieb ohne persönliche Interaktion mit dem Verkäufer im Moment nicht die dominierende Vertriebesform geworden sind. Das hat man vor Jahren auch schon mal anders gesehen, ist im Moment klar, dass selbst die neu eintretenden Marken in der Mehrheit auf das klassische Händler-Modell setzen. Weil sie wissen, dass persönliches Vertrauen bei einer so signifikanten Investition wie mit dem Auto für den Kunden einfach wichtig ist.
00:35:48: Und wie siehst du den Ausblick? Also was ist in deinen Augen das 20-35 Szenario an Marktdurchmischung? Werden wir dann, werden es die chinesischen Marken dort geschafft haben? Werden wir auch, also wie sieht das aus? Wird das immer noch ein Kampf sein? Wie lange, schätzt du, dauert das? Geht es schneller als früher? Wenn ich mich richtig erinnere, ich hab's neulich mal nachgeguckt, ist die koreanische Wette, die hat ungefähr 10 Jahre gedauert oder 12 Jahre, glaube ich, bis da wirklich signifikante Marktanteile waren, die auch stabil waren. Wird es heute schneller gehen einfach weil wir auch mit viel mehr marken konfrontiert werden aus china beispielsweise
00:36:22: Wir haben heute natürlich schnellere Technologiesprünge und Investitionssprünge, insofern kann es schon sein, dass der nächste Hype von irgendjemand, das müssen gar nicht die Chinesen sein, aber von irgend jemand geschaffen wird und wir haben natürlich beim Kunden auch vielleicht ein bisschen weniger traditionelle Markenloyalität als in der Vergangenheit. Das heißt, das sind Faktoren, die Veränderungen begünstigen. Gleichzeitig sehen wir aber wirklich auch das Wiedererstarken der Traditionsmarken im neuen Kleid. Das heißt also Tendenzen in beide Richtungen. Viele Kunden suchen auch Sicherheit in ihrer Traditionsmarke. Und wir sehen ja auch im Hochlauf der Elektromobilität im Moment, dass die Winner marken. In vielen Fällen die Traditionsmarken sind.
00:37:22: Die auch optisch traditionell anmutendere Autos bringen.
00:37:26: Zunehmend auch wieder traditionell designen. Auch da gab es ja Initiativen, Elektrofahrzeuge progressiv weg vom Markenkern zu designen, im Moment sehen wir eigentlich mehr die Tendenz hin zum Markenkernen und zur Wiedererkennung in der Marke.
00:37:44: Zum Abschluss noch eine letzte Frage, Thema IAA. Was war denn dein Highlight? Jetzt auch mit ein bisschen Abstand dazu auf der IAA, was hat dir am besten gefallen?
00:37:52: Mir haben die strahlenden Gesichter auf den Ständen gefallen. Was mich total fasziniert hat, war, dass die immer noch gestrahlt haben, auch als der Regen einsetzte. Was für mich ein ganz klares Zeichen ist, dass diese Faszination Auto lebt.
00:38:12: Wir haben jetzt viel auch über Antrieb gesprochen und die ganze Geschichte mit der Elektromobilität fährst du selbst elektrisch?
00:38:20: Ja, natürlich. Ich fahre elektrisch, vollelektrisch ein Fahrzeug meines früheren Arbeitgebers. Ich fahr von unseren Mitgliedern auch ein Hybrid. Und ich fahr auch noch einen Verbrenner, einen Bus. Das heißt, ich hab's voll im Programm. Und deshalb kann ich auch ganz gut verstehen, dass für jede Anwendung, manchmal auch das richtige Fahrzeug wirklich die Lösung ist. Trotzdem bin ich aber passionierte Elektrofahrerin, ich fahre auch lange Strecken mit einem Elektro-Fahrzeug und ich gehöre zu den Kunden, die die DAT interviewt hat, die nach dem Erlebnis Elektro sagen, also es ist definitiv die angenehmste und spaßbringendste Antriebsform.
00:39:18: Möller, vielen, vielen Dank für die spannenden Insights und deine Einschätzung vor allem zu der ganzen Thematik.
00:39:22: Sehr gerne, ich danke euch!
00:39:24: An euch da draußen auch vielen Dank fürs Zuschauen. Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt sie uns gerne in die Kommentare. Wir versuchen, wie immer alles zu beantworten. Ansonsten noch gerne an podcast.move-magazin.de. An der Stelle bleibt nur noch vielen Dank. Liken, teilen und tschüss bis zum nächsten Mal.