Moove | "Es ist ein Fehler, dass es keine günstigen E-Autos aus Deutschland gibt"
Shownotes
Als Verkehrsminister des Autolandes Baden-Württemberg steht Winfried Hermann vor einer großen Herausforderung. Auf der einen Seite hängt das Land wirtschaftlich am Tropf der Autoindustrie, auf der anderen Seite möchten viele in seiner Partei das Auto bestenfalls komplett aus den Städten verbannen. Dass auch nach 11 Jahren Amtszeit noch Autos durch die schwäbische Landeshauptstadt fahren und der Minister noch im Amt ist, spricht für eine gewisse Geradlinigkeit, über die wir in dieser Ausgabe des Moove Podcasts mit ihm sprechen. Dabei diskutieren wir natürlich auch den maroden Zustand des öffentlichen Verkehrs und seinen Anteil daran, klären, wieso seine Familie privat kein deutsches Auto fährt und erfahren, wieso er noch immer an die 15 Millionen-E-Automarke für 2030 in Deutschland glaubt.
Hermann erzählt von Treffen mit Konzernchefs und deren Blick auf E-Fuels und das Verbrennerverbot, gibt seine Einschätzung zu der Automacht China und rechnet mit der Renditepolitik der deutschen Autobauer ab. Er erzählt von unkonventionellen Ansätzen im ÖPNV und erklärt, warum er das automatisierte Fahren nicht für eine Alternative zum PKW hält.
Was Winfried Herrmann sonst noch erzählt hat? Reinhören!
Links zu den genannten Bücher im Podcast:
Und alles bleibt anders, Winfried Hermann, Molino Verlag, 20.00 Euro; ISBN: 978-3-948696-06-1
Antriebswende, Winfried Hermann, Molono Verlag, 24.00 Euro; ISBN: 978-3-948696-51-1
China, mein Vater und ich, Felix Lee, Ch.Links Verlag 22.00 Euro; ISBN: 978-3-96289-169-5
Alle Podcasts von auto motor und sport:
Alle Episoden des Moove-Podcasts
Der Moove-Podcast bei Apple Podcasts
…
Alle Episoden von Formel Schmidt
Formel Schmidt bei Apple Podcast
…
Alle Episoden von Kiesplatzkönige
Kiesplatzkönige bei Apple Podcast
…
Alle Episoden von auto motor und sport Erklärt
…
Alle Episoden von Motor Klassik trifft
…
Transkript anzeigen
00:00:00: Der Verkehrsminister ist ein bisschen so wie der Bundestrainer oder der Trainer eines
00:00:04: Fußballklubs.
00:00:05: Da reden ziemlich viele mit und wissen viele Wissens besser.
00:00:08: Ich gehöre zu der Generation, die sozusagen das Auto in Deutschland sozusagen groß gemacht
00:00:14: hat.
00:00:15: Und das halte ich für gefährlich, wenn man keine bezahlbaren Einstiegsmodelle hat für
00:00:19: die Marke Mercedes.
00:00:20: Ich kann sagen, aus Reis- und Relationsgründen ist das kein deutsches Fahrzeug geworden.
00:00:28: Dass die angeben, damit dass sie zweistellige Renditen erwirtschaften und wer nur 12%
00:00:34: hat ist der Loser, weil der andere hat schon 14%.
00:00:37: Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Chinesen mal schnell auf den Markt gekommen sind.
00:00:41: Sondern die Marke, die jetzt bei uns scheinbar als neu gekommen haben in China eine 10-jährige
00:00:46: Vorlaufzeit hingelegt.
00:00:47: Er hat damals gesagt, wissen Sie, wir werden sie nicht einholen beim mechanischen Auto,
00:00:54: aber mit einem E-Auto fahren wir quasi an ihnen vorbei.
00:00:57: Move, der New Mobility Podcast von Automoto & Sport.
00:01:06: Hallo und herzlich willkommen zum Move, dem New Mobility Podcast von Automoto & Sport.
00:01:14: Mein Name ist Luca Leicht und heute an meiner Seite unsere Chefredakteurin von AMS, Bill
00:01:18: Geit Prima.
00:01:19: Deswegen hi Bill Geit, schön, dass du auch mal dich hier zu uns ins Podcaststudio selbst.
00:01:22: Vielen Dank, dass du mich dazu eingeladen habt.
00:01:25: Wir wollen heute über die Zukunft der Mobilität reden, als dass wir eigentlich fast immer
00:01:29: machen, aber ein bisschen anders.
00:01:31: Weil wir wollen uns heute vor allem um den Wandel beschäftigen, weil unser heutiger Gast,
00:01:35: der steht in einem gewissen Spannungsverhältnis, würde ich sagen.
00:01:38: Zum einen ist er Verkehrsminister im Land Baden-Württemberg, dem Autoland hier fallen jedes Jahr 10.000
00:01:45: von Autos vom Band.
00:01:46: Und auf der anderen Seite ist er auch ein Krönerminister.
00:01:48: Das heißt, er wird wahrscheinlich gewählt, um viel mehr Fahrradwege zu bauen als Autos
00:01:52: bauen zu lassen.
00:01:53: Und wie man das alles macht, wie man die Industrie am Laufen hält, das Thema Auto nicht völlig
00:01:57: und dann täglich kehrt und alles drum herum, das wollen wir mit ihm heute klären und
00:02:01: ahnen wir auch, weil er nicht nur Minister ist mittlerweile, sondern auch Buchautor.
00:02:04: Und ich glaube schon, dass zweite Buch veröffentlicht hat.
00:02:07: Das war mir das zweite, das ich sehr, sehr spannend fand.
00:02:10: Weil da kam er relativ wenig zu Wort, sondern ganz viele andere.
00:02:13: Aber dazu kommen wir später noch deswegen.
00:02:15: Hallo Herr Hermann, schön, dass Sie da sind und ich begrüße herzlich unser Gast.
00:02:18: Guten Tag.
00:02:19: Ich freue mich, dass Sie eingeladen sind.
00:02:20: Herr Hermann, es ist hier im Podcast eine alte Tradition, würde ich sagen, dass wir
00:02:25: unsere Gäste sich selber vorstellen lassen.
00:02:26: Hat den Charme zum einen, dass Sie mal wieder in so eine Art Elevator-Pitch kommen müssen,
00:02:30: so eine Art Bewerbungsgespräche und zum anderen aber auch Ihre Personen so darstellen können,
00:02:35: wie Sie wollen, wie Sie meinen, dass Sie dargestellt seien möchten.
00:02:38: Mein Name ist Südenfried Hermann.
00:02:39: Ich bin jetzt schon seit gut 12 Jahren Verkehrsminister im Land Baden-Württemberg.
00:02:44: Und ich kann mit einigem stolz sagen, ich bin inzwischen der dienstälteste Verkehrsminister
00:02:50: in Deutschland aller Zeiten.
00:02:52: Es hat nie eingegämmt, der es länger geschafft hat.
00:02:54: Und das ist schon was Besonderes, weil als ich begonnen habe im Jahr 2011, da war ich
00:03:01: ja sehr umstritten und manche haben gedacht, es kommt das Ende des Autos in Autoland.
00:03:06: Und jetzt müssen alle zwangsweise Fahrrad fahren und mit Schuttgart einsam.
00:03:10: Ich gab es auch in Konflikt.
00:03:12: Der überlebt das erste halbe Jahr nicht und ich war da schwer im Kreuzfahrer.
00:03:15: Ich habe das erste halbe Jahr und einige Jahre mehr überlebt und habe, glaube ich, inzwischen
00:03:20: auch gezeigt, dass ich keine ideologische Verkehrs- und Mobilitätspolitik mache, sondern sehr pragmatische,
00:03:27: aber mit klaren Zielvorstellungen.
00:03:29: Ich bin natürlich schon wohl überlegt, nach Baden-Württemberg gekommen, denn ich war ja
00:03:35: immerhin 13 Jahre im Bundestag, war zu damaligen Zeit Ausschussvorsitzende des Verkehrsausschusses
00:03:40: im Bundestag und dann fragen sie schon, ist das der richtige Ort und kann man da was ändern?
00:03:45: Und es war für mich klar, ich möchte in die erste grün geführte Landesregierung eintreten
00:03:50: und ich möchte zeigen, dass man eine andere Verkehrspolitik machen kann, dass man Mobilität
00:03:55: anders deuten kann und dass man Klimaschutz und Mobilität zusammenbringen kann.
00:03:59: Damit habe ich auch schon gesagt, dass ich vorher auch schon Verkehrspolitik gemacht
00:04:03: habe auf Bundesebene.
00:04:04: Aber über all die Jahre war eigentlich immer Nachhaltigkeit und Mobilität sozusagen für
00:04:09: mich so das Leitthema.
00:04:12: Und ganz so vor, war ich auch schon mal Landesvorsitzender für fünf Jahre in Baden-Württemberg, der
00:04:18: Grünen.
00:04:19: Ich war in fast zehn Jahren in der Wachstätig-Bildung tätig, fünf Jahre war ich auch im Schultienst
00:04:25: und habe auch mal studiert und zwar Deutschpolitik und Sport.
00:04:29: Deswegen kann ich, glaube ich, auch mit Fugeln rechts sagen, ich bin nicht nur Verkehr, sondern
00:04:33: auch Bewegungsminister.
00:04:34: Sie haben gerade gesagt, Sie waren sehr umstritten am Anfang.
00:04:38: Ich kann mich an keinen Verkehrsminister ändern, egal welcher Partei, der nicht immer sehr
00:04:42: umstritten gewesen wäre.
00:04:44: Woran liegt es Ihrer Ansicht nach?
00:04:46: Was macht es so schwer für einen Verkehrsminister, egal ob auf Landes- oder auf Bundesebene,
00:04:51: zu agieren?
00:04:52: Ja, weil Verkehrsprobleme berühren alle.
00:04:55: Jeder ist täglich im Verkehr und ärgert sich über Vieles.
00:04:59: Jeder Verkehrsminister, der was anpackt, macht Fehler oder macht, was es vorher so nicht
00:05:04: gab und dann rühren sich alle, die sich daran stören.
00:05:07: Und der Verkehrsminister ist ein bisschen so wie der Bundestrainer oder der Trainer
00:05:12: eines Fußballklubs.
00:05:13: Da reden ziemlich viele mit und wissen viele Wissens besser.
00:05:16: Verstehe, das erklärt ein bisschen diesen Schlauter-Sitzgedanken.
00:05:19: Was mich interessiert, das Verkehrsministerium ist ja nicht allzu weit weg.
00:05:24: Ich habe vorhin auch mal bei Google Maps geschaut, ich würde es nochmal gerne nachlesen.
00:05:27: Im Auto sind es 3 Minuten hier zu uns in der Redaktion.
00:05:30: Zu Fuß sind es 15, mit der Bahn sind es 13.
00:05:34: Wie sind Sie hergekommen?
00:05:35: Na ja, zu Fuß aber auch nicht.
00:05:37: Wir haben nicht mit 16 Minuten, sondern wir haben das in stark 10 Minuten geschafft.
00:05:42: Also im Klartext alles, was Fußläufig ist, mache ich Fußläufig.
00:05:47: Was heißt das?
00:05:48: Google Maps sagt mir auch manchmal drei Tage.
00:05:50: Da nehme ich dann schon ein anderes Verkehrsmittel.
00:05:53: Ich glaube ja, die Verkehrsmittel, die wir haben heute, haben alle sozusagen einen besonders
00:06:01: guten Anwendungsgrund und auch eine Anwendungssituation.
00:06:05: Und natürlich werde ich nicht den Versuch unternehmen, zu Fuß nach Amerika zu gehen.
00:06:10: Ich werde es auch nicht mit dem Fahrrad probieren.
00:06:12: Aber selbstverständlich werde ich dort, wo man Fußläufig gut unterwegs ist, sogar
00:06:18: schneller.
00:06:19: Weil ich es mache.
00:06:20: Mein Fahrer fragt mich immer, muss ich sie da fahren und sagen, Gott, das will ich.
00:06:23: Das ist doch zu Fuß zu machen.
00:06:25: Und natürlich nutze ich auch vielfach das Fahrrad.
00:06:27: Im Sommer fahre ich mit dem Fahrrad ins Ministerium, wenn ich im Ministerium also beginne.
00:06:33: Und jetzt gerade, wo es erst das glatt ist, gehe ich zu Fuß.
00:06:38: Und mir tut es gut.
00:06:41: Ich freue mich.
00:06:42: Da wird man frisch und man wird im Kopf wach, man nimmt die Stadt wahr.
00:06:45: Ich weiß, wovon ich rede und worüber ich Politik mache, weil ich auch im vollen Bus sitze
00:06:51: und fahre, weil ich auch am Bahnhof stehe, wenn der Zug nicht kommt.
00:06:55: Und weil ich auch mit dem Fahrrad fahre und sage, dass der Radwerk schlecht ist und weil
00:06:59: ich als Fußgänger mich über die schlechten Anbeschaltungen ergrillen.
00:07:02: Das ist, glaube ich, auch ganz wichtig, dass man als Minister nicht nur sozusagen gepämmert
00:07:07: und gefahren wird und dann eigentlich alles nur noch aus zweit und dritter Hand oder aus
00:07:12: seiner Jugendzeit kennt.
00:07:13: Aber tut es so nicht doppelt, wie wenn man es eigentlich in der Hand hätte und all die
00:07:16: Schlaglöcher, all die Verspätungen, all das, was nicht funktioniert.
00:07:19: Und doch eigentlich ganz nah für sich selbst auch lösen könnte.
00:07:23: Und es dann aber trotzdem nicht gelingt.
00:07:27: Ich weiß nicht, ob Sie es nicht machen.
00:07:29: Also, das hört man ja oft.
00:07:31: Ich kriege ja auf viele Mäsen viele Briefe oder in Diskussionen sagen, so und so, warum
00:07:36: macht sie da nichts?
00:07:37: Ja, dann muss ich oft sagen, wenn ich der König von Württemberg wäre, dann könnte ich das
00:07:43: so machen, wie sie sich das vorstellen.
00:07:44: Die meisten Menschen, muss man schon sagen, die kennen nicht die doch ziemlich komplizierte
00:07:51: Arbeitsteilung in unserer Demokratie.
00:07:54: Und wir haben eine sehr starke kommunale Demokratie.
00:07:56: Also sozusagen alles, was die Menschen vor Ort erleben, ist eigentlich eher kommunalbestimmt.
00:08:01: Und selbst das kann ich der Oberbürgermeister bestimmen.
00:08:03: Man muss ja durch den Gemeinden.
00:08:04: Also, wenn er Beispiel ist, ja, so ein Entschütter, die etwas umstrittene Überquerung am Landtag
00:08:11: zur neuen Landesbibliothek, es war ein langen Umstritten, bis man das endlich gemacht hat.
00:08:15: Das hat aber nicht der Oberbürgermeister entschieden, sondern ein langer Diskutiert.
00:08:18: Und als Gemeinderaterstadt Schuttgart entschieden, dort findet er eine Ampelüberquerungsstadt.
00:08:22: Und als Landesverkehrsminister ist man ja zwischen Kommune und Bundespolitik.
00:08:28: Es gibt einige Punkte, wo wir originär zuständig sind und viel zu sagen haben.
00:08:33: Also Beispiel ist etwa Landesstraßen, das sind Ausschlüsse sozusagen in Landeskompetenz.
00:08:40: Wir sind als Land unter Straßenverkehrs oder die andere kann man nicht sagen, aber die Behörde des Bundes,
00:08:48: also wir bauen Planen und Bauern, die Bundesstraßen, die kriegen wir in Auftrag vom Bund, müssen
00:08:53: es aber auch machen.
00:08:55: Für Autobahnen sind wir jetzt zum Beispiel nicht mehr zuständig.
00:08:58: Und dann gibt es einen Rechtsrahmen auf europäischer Ebene, also welche Autos zugelassen sind beim
00:09:03: Verkaufregeln nicht wir, sondern es macht die EU.
00:09:06: Und manchmal gibt es eine Mischung.
00:09:08: Also ich bin zum Beispiel, weil ich halt auch in der Bundespolitik war, bin ich sehr regelmäßig im Bundesrat.
00:09:15: Ich bin ja auch ein ordentliches Mitglied der Landesregierung im Bundesrat und redet dort regelmäßig
00:09:21: zu verkehrspolitischen Themen des Bundes.
00:09:24: Und da ist es so, dass der Bund nicht alleine entscheiden kann.
00:09:28: Also ob das jetzt die Regionalisierungsmittel sind, die jetzt mit denen wir die Nahverkehrszüge bestellen
00:09:36: oder ob das die Straßenverkehrsordnung ist, Straßenverkehrsgesetz, das ist gerade in der Diskussion
00:09:40: oder Deutschlandticket, reden wir als Landesminister mit.
00:09:43: Aber ich auch nicht alleine, dann gibt es dann noch 15 andere Landesministerinnen, die da mitreden.
00:09:47: Aber je aktiver man ist, wie besser man vernetzt ist, desto mehr kann man beeinflussen.
00:09:53: Und vielleicht noch ein wichtiges Thema, was auf Landesebene wirklich bedeutend ist.
00:09:58: Wir bestellen als Landesregierung die Züge, die Nahverkehrszüge, die in Baden-Württemberg fahren
00:10:03: und zahlen pro Kilometer etwas.
00:10:05: Dafür gibt es die Regionalisierungsmittel.
00:10:07: Das sind 1,2 Milliarden, das ist ja richtig ein großer Brocken.
00:10:10: Und man kann also, wer Zug fährt, hat vielleicht schon festgestellt, dass inzwischen die Züge ziemlich anders aussehen
00:10:17: als vor zwölf Jahren.
00:10:19: Anders Design, sehr viel moderner und die gehören alle dem Land Baden-Württemberg.
00:10:23: Das war früher nicht so.
00:10:25: Und trotzdem kann ich, wenn der Zug verspelt ist, nicht sagen, jetzt bin ich aber Dominister,
00:10:30: jetzt will ich, dass der Punkt nicht fährt, weil die fahren auf einem Netz.
00:10:33: Das gehört dem Bund.
00:10:34: Und wenn der Bund das so nachlässigt und wenn eine Baustelle ist, dann kann ich nur schimpfen.
00:10:38: Aber ändern kann ich es erst mal auch nicht.
00:10:40: Also, man ist halt doch auch begrenzt mit seinen Möglichkeiten.
00:10:44: Aber das ist auch das Wesen der Demokratie, dass viele was mitentscheiden und dass wir
00:10:48: Veranstalten auch verteilt haben.
00:10:51: Sie setzen sich sehr stark für den Fußverkehr ein.
00:10:53: Sie setzen sich stark für den Fahrradverkehr ein.
00:10:55: Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zum Auto?
00:10:58: In Ihrem ersten Buch beschreiben Sie ja selber, wie sehr Sie auf den Führerschein und Ihr eigenes Auto
00:11:03: hingefiebert haben.
00:11:04: War damals das Auto für Sie ein Synonym für Freiheit und ist das heute anders?
00:11:09: Ja, absolut war das damals so.
00:11:10: Also, ich würde sagen, ich gehöre zu der Generation, die sozusagen das Auto in Deutschland
00:11:16: sozusagen groß gemacht hat.
00:11:17: Also vorher waren, gab es deutlich weniger Autos.
00:11:21: Also, der große Sprung, der zuwachsende Autozahlen, war ja dann 70er, 80er Jahre.
00:11:27: Und das war tatsächlich für uns so, wir hatten, also es war so, wir hatten in der Schule,
00:11:32: wir haben ja Gewett geeifert, Wer schafft es mit am wenigsten Stunden den Führerschein
00:11:37: zu kriegen.
00:11:38: In Klammer voraussitzen war das mal irgendwo geübt hat, sonst hätten wir nicht wenige Stunden
00:11:41: geschafft.
00:11:42: Illegal, halbligal so, auf irgendwelchen Privathöfen und so.
00:11:47: Alles längst verjähren, wie viel waren's?
00:11:49: Also, ich habe glaube ich acht Stunden gebraucht, aber der Beste unserer Klasse, der hat es
00:11:56: in vier Stunden geschafft.
00:11:57: Aber der ist schon mit dem eigenen Auto in die Schule gefahren, vorn Führerschein hatte.
00:12:02: Damals war Mobilität noch deutlich günstiger, stimmt's?
00:12:05: War billiger, war einfacher und zu sagen, die Begeissung fürs Auto war groß.
00:12:10: Es war aber auch noch nicht so schlimm, weil die Straßen nicht so voll waren.
00:12:12: Und dann sind die Straßen immer voller geworden und sagen wir mal eine gewisse Distanz habe
00:12:17: ich dann entwickelt.
00:12:18: Als Student hatten wir eine Wohngemeinschaft, in der es immer irgendwie hatte jeder ein
00:12:23: Auto.
00:12:24: Ich sage, wie verrückt ist das denn?
00:12:26: Die Parkplätze vor dem Haus haben schon damals nicht mehr gereicht.
00:12:29: Und ich sage, wie so haben wir eigentlich fünf Autos, obwohl uns zwei reichen würden.
00:12:33: Da haben wir zum ersten Mal angefangen ein privates Carsharing-Modell zu machen.
00:12:37: Nämlich zu sagen, gut, drei verkaufen wir, zwei behalten wir und die bewirtschaften wir
00:12:41: gemeinsam.
00:12:42: Da hat man so eine Büchelmacht Kilometer aufgeschrieben und sich die Kosten geteilt.
00:12:47: Und ansonsten sind wir verart gefahren und zu Fuß gegangen.
00:12:51: Ich habe da schon angefangen und es war dann schon auch so Ende der 70er, Anfang der 80er
00:12:56: Jahre war dann schon sehr stark in der öffentlichen Diskussion, wie viel Fläche für Straßen können
00:13:02: wir noch verbrauchen.
00:13:03: Was machen wir alles kaputt?
00:13:04: Und was hat das für eine Wirkung auf die Umwelt, auf die Natur?
00:13:08: Und das hat bei mir schon zu einer kritischen Distanz geführt.
00:13:11: Ich habe auch Politik studiert, da denken wir über solche Dinge nach.
00:13:14: Und ich kann mich auch noch erinnern, dass ich meine, ich habe meinen Vater überredet.
00:13:19: Der hatte lange Zeit einen uralten Towns.
00:13:22: Den habe ich, das war mein erstes Auto.
00:13:25: Das habe ich dann abgeschwätzt mit der Anzeige, du brauchst ein neues, bislang das Auto.
00:13:30: Das war ein Audi 100.
00:13:31: Das war damals ein großartiges Auto.
00:13:34: Und als mein Vater dann mir zu sein, der hat die immer lang gefahren, weil dann nicht
00:13:39: viel gefahren ist, also mir dann den Audi 100 geben wollte, war ich schon Referentar.
00:13:43: Und ich habe gesagt, ich brauche kein Audi 100, aber schon kein so groß.
00:13:48: Das Auto war es eben vorher aufgeschätzt, war dann ja später eher für mich peinlich.
00:13:52: Und er hat gesagt, ich schenke dir das, du kannst es haben, ich brauche es nicht.
00:13:55: Ich will es eigentlich nicht.
00:13:57: Und ich hatte es dann doch übernommen, weil wegwerfen, konnte man es nicht.
00:14:01: Der war zwar 10 oder 12 Jahre alt, aber der war wie neu, weil der mein Vater den gepflegt
00:14:07: hat und kaum gefahren ist.
00:14:08: Aber ich bin dann eigentlich, habe ich es mehr stehen lassen, als ich es genutzt habe.
00:14:13: Darf es denn für den grünen Verkehrsminister heutzutage im Jahr 2024 ein Traumauto geben?
00:14:18: Oder gibt es nur ein Traumfahrrad?
00:14:20: Nein, ehrlich gesagt bin ich kein Fahrradfettischist im Sinne von, ich kaufe noch ständig neue
00:14:26: Fahrräder, ich habe ein paar, weil die nicht kaputt gehen.
00:14:29: Fahrräder sind eine wirklich langlebige Produkte, aber sie werden besser und bekommen ein neues.
00:14:33: Und deswegen freue ich mich, ich habe einen schönen Fahrrad, aber ich freue mich auch
00:14:38: auf einen schönen Autos, das will ich nicht verhehlen.
00:14:41: Ich habe ja auch einen wirklichen und sehr respektabenden schönen Dienstwagen von Mercedes
00:14:48: und fahre ja schon seit ich Minister bin.
00:14:51: Also nur im ersten Jahr musste ich noch einen Vorgängerwagen fahren, das war ein Diesel
00:14:56: und danach habe ich immer entweder einen elektrischen oder einen Brennstoffzellenwagen gehabt.
00:15:02: Es waren entweder Audis oder Mercedes, das war sozusagen das Angebot, was da war.
00:15:07: Und das machen wir auch weiter so.
00:15:09: Also privat sage ich immer, habe ich kein Auto, aber meine Frau besteht darauf, dass
00:15:14: ihr ein Auto hat.
00:15:15: Und da gucke ich aber, dass wir dann ein möglichst fortschrittliches haben und wir haben natürlich
00:15:20: ein gutes, schönes, elektrisches Auto.
00:15:22: Okay, über das ihr nicht näher sprechen können?
00:15:25: Ich kann sagen, aus Reis und Relationsgründen ist das kein deutsches Fahrzeug geworden.
00:15:35: Okay, aber ihr Dienstwagen ist ein Mercedes, sagten Sie, was ist denn das?
00:15:39: Also auch von der Mitte?
00:15:40: EQS.
00:15:41: EQS, okay.
00:15:42: Wir haben ja so eine Regelung.
00:15:43: Das heißt, die Probleme, die der Kollege Centscher hat aus Hamburg, der jetzt gerade
00:15:46: seinen EQE allerdings zurückgibt, weil man mit dem nicht so weit fahren kann.
00:15:51: Ja, also Hamburg ist halt so groß, nicht erreicht der EQE.
00:15:55: Also wir können in Bahnwahlung sehr gut mit einem EQS, der hat ja eine E.
00:16:00: E hat ein bisschen weniger Reichweite.
00:16:02: Wir haben ja auf dem Papier so 500 Kilometer plus Minus.
00:16:06: Das stimmt auch ungefähr.
00:16:09: Je nach der Bedingung, wir fahren übrigens auch konsequent 130.
00:16:12: Also auch, wenn man schneller fahren könnte, ich heize meinen Fahrer nicht ein wie andere
00:16:18: Kolleginnen und Kollegen und deswegen haut es hin.
00:16:22: Aber man muss schon sagen, die Anschaffung eines EQS ist schon so teuer, dass man sich
00:16:29: nicht wundern muss, dass es nicht so viele kaufen.
00:16:31: Ihr Blick aktuell auf die deutsche Automobilindustrie angesichts eines lahmenden Elektroautoabsetzes
00:16:38: angesichts von ausgerufenen Luxuswagenstrategien.
00:16:42: Wie würden Sie das beschreiben?
00:16:43: Also ich habe ja glücklicherweise aktuelle Daten über ihren Bevölkerungsbewusstsein
00:16:49: in Sachen Verkehrsmodulität.
00:16:51: Wir machen als Verkehrsministerium seit, glaube ich, 2016.
00:16:54: Fangen wir alle zwei Jahre bestimmte Themen ab.
00:16:58: Meistens Themen, die entweder gerade aktuell sind oder die Themen unserer Politik sind.
00:17:04: Also wo wir auch nicht mit fragen, wie stimmst du zu das, sondern manchmal auch gerade andersrum.
00:17:09: Also keine bestellten positiven Antworten.
00:17:13: Und was da wirklich mich sehr überrascht und was mich auch besorgt und woraus ich auch
00:17:19: konsequenzen ziehe, dass die meisten glauben, dass es zu wenig Ladeinfrastruktur gibt und
00:17:27: dass die Autos zu wenig Reichweite haben.
00:17:29: Beides stimmt nicht mehr.
00:17:31: Medien und die Politik hat lange darüber diskutiert und geschrieben, Reichweite ist schlecht und
00:17:37: wenig Ladeinfrastruktur.
00:17:39: Jetzt ist es aber so.
00:17:40: Wir wissen ja auch, wie die Ladepunkte genutzt waren und unsere Ladepunkte in Baden-Württemberg
00:17:44: wären zwischen 10 und 20 Prozent ihrer möglichen Ladezeit derzeitig genutzt.
00:17:49: Ich kann sagen, 80 Prozent Reserve, da kann man doch nicht davon reden, dass zu wenig
00:17:53: ist.
00:17:54: Perspektiv wird es nicht reichen, weil wenn wir mehr Autos haben, brauchen wir mehr.
00:17:58: Das ist ein Kämpfe für eine bessere Ladeinfrastruktur.
00:18:01: Und was auch noch rausgekommen ist, das ist eigentlich noch schrecklicher, dass die Mehrheit
00:18:07: glaubt, dass Elektra-Autos ökologisch nicht besser sind als für Brenner.
00:18:11: Das hat damit zu tun, dass lange Zeit die für Brennerlobby alle möglichen Gründe aufgefürtet
00:18:17: waren, E-Mobilität nicht wirklich ökologisch ist.
00:18:21: Und haben Rechnungen aufgemacht.
00:18:23: Und das hat offensichtlich verfangene.
00:18:24: Weil ich finde, das war schon ja auch eine gute Entschuldigung dafür, dass bei deinem
00:18:29: Diesel bleibt, bei deinem Verbrenner muss nichts ändern.
00:18:31: Gleichzeitig ist mir scheinbar offen, aber man ist nicht offen.
00:18:37: Man ist schon auch manchmal auch verharrend in alten Mustern und alten, sagen wir, Vorurteilen.
00:18:45: Und was folgt da raus?
00:18:48: Also ich glaube, man kann ja nicht sagen, es ist ein totaler Einbruch, aber im letzten
00:18:53: Jahr hat man ungefähr 20 Prozent von den Neu-Einmeldungen Elektromobilen.
00:18:58: Aber wir wollten ja mehr.
00:19:00: Und in den nächsten Jahren wollen wir noch mehr.
00:19:02: Und da muss ich schon überlegen, wie schaffen wir es, dass man sichtbar macht, die Ladeinfrastruktur
00:19:08: ist da?
00:19:09: Wie schaffen wir, dass wir die Schnellladeinfrastruktur, die muss man verbessern, dass man das auch
00:19:14: sichtbar macht?
00:19:15: Deswegen freue ich mich, dass auch, zum Beispiel Mercedes eingestiegen ist, die Ladeinfrastruktur
00:19:19: in Europa.
00:19:20: Oder ich werde demnächst auch hier mit dem Oberbürgermeister darüber sprechen, dass
00:19:24: wir in Stuttgart in der Stadt ein paar wirklich schöne, gute Orte haben, wo Schnellladesstationen
00:19:30: gebaut werden können, sichtbar und weil es notwendig ist.
00:19:34: Und dann kommt mal eine Kritik an die Automobilindustrie.
00:19:37: Wenn man den Eindruck erweckt, man produziert nur teure Autos oder Luxusautos, dann schreckt
00:19:43: man ab.
00:19:44: Und ich meine, Mercedes und Porsche können sich schon leisten, dass sie relativ teure Autos
00:19:48: verkaufen, weil die haben dann ein bestimmtes Segment und eine bestimmte Zielgruppe.
00:19:52: Aber Mercedes hat früher halt auch Einstiegsmodelle gehabt, die bezahlbarer waren.
00:19:58: Und das halte ich für gefährlich, wenn man keine bezahlbaren Einstiegsmodelle hat für
00:20:03: die Marke Mercedes.
00:20:04: Aber eigentlich ist meine Kritik gegenüber allen Autoherstellern, dass sie es versäumt haben,
00:20:11: Preiswerte, also für normalen Menschen, die nicht halbe Vermögen für ein Auto ausgehen
00:20:17: wollen, ein bezahlbares Auto auf den Markt zu bringen.
00:20:19: Und die ersten einigermaßen bezahlbaren Autos kommen nicht aus deutschen Werkstätten,
00:20:25: sondern eher aus chinesischen oder aus südkoreanischen oder vielleicht aus tschechischen, wo auch
00:20:32: immer, aber oder Rumänien, aber nicht aus deutschen, und das ist wirklich ein gravierender
00:20:37: Fehler.
00:20:38: Und ich glaube, dass eine Barriere dieser Preis ist.
00:20:41: Also wenn du erst ab 30.000 überhaupt irgendein halbwerksgünstiges Angebot kriegst, wie
00:20:46: man früher für die Hälfte schon ein gutes Auto bekommen.
00:20:50: Aber sehen Sie dann, die Industrie argumentiert ja häufig damit, dass sie ganz viel Geld
00:20:56: für die Transformation aufbringen müssen, dass sie ganz viel Forschung, Entwicklung
00:20:59: etc. nachholen müssen oder überhaupt erst leisten müssen.
00:21:02: Sehen Sie das nicht, dass da was passieren muss, auch dass da Geld wieder angehäuft
00:21:06: wird, um diese Transformation zu schaffen?
00:21:08: Also ein Blick ist jetzt auch die Weg von der Auto-Premie.
00:21:11: Dass die Transformation, also also die Entwicklung von neuen Produkten, was kostet, das war ja
00:21:16: der Grund, warum man so lange am alten festgehalten hat.
00:21:19: Weil quasi die Produktionsanlagen abgeschrieben war, die Forschungsmittel wurden sozusagen
00:21:23: durch Verkauf wieder erwirtschaftet.
00:21:26: Und das war bis einer der Gründe, warum die deutsche Automobilindustrie, die ja in der
00:21:31: Lage war schon vor zehn Jahren, gute Elektroautos zu produzieren, dass sie lange gezögert hat
00:21:35: und noch lange sozusagen in der alten Technologie rumgemacht hat, weil das abgeschriebene,
00:21:40: hoch profitable Technologie war.
00:21:41: Aber in der Zeit haben sie meines Erachtens entscheidende Jahre verloren.
00:21:45: Und jetzt, ich will jetzt nicht sagen, wir sind weit abgeschlagen, aber früher können
00:21:51: wir sagen, wir stehen in der Spitze, in der Entwicklung, heute muss man sagen, wir müssen
00:21:55: uns ansteuern, dass wir noch in der Spitzengruppe bleiben.
00:21:58: So würde ich das formulieren.
00:22:00: Und die Transformationskosten sind das eine, aber das ehrliche Motiv ist ja auch die Ventabilität.
00:22:10: Ist das nicht aufgefallen, dass in den letzten Jahren, ob das Mercedes-Benz oder BMW oder
00:22:17: VW, dass die angeben, damit dass sie zweistellige Renditen erwirtschaften und wer nur 12 %
00:22:24: hat, ist der Loser, weil der andere hat schon 14 %.
00:22:27: Ja, in welcher Branche gibt es das denn?
00:22:29: Im ÖPNV ist sozusagen die Rendite bei 1 oder 2 %.
00:22:33: Und wer jammert, dass man so viel Kosten hat, der müsste ehrlicherweise, also sogar, man
00:22:40: muss auch so viel Rendite auszahlen.
00:22:42: Oder dass man in einer Branche ist, wo man vielleicht einmal sagt, Leute, Transformation
00:22:46: kostet was, das sagen müssen wir halt in den nächsten Jahren die Rendite mal ein bisschen
00:22:48: runterfahren.
00:22:49: Stattdessen ist ja gerade in der Transformation die hochgefahren.
00:22:53: Also das passt nicht so ganz zusammen mit der Erzählung.
00:22:56: Wir bauen so viel Geld, weil das Auto so teuer ist und so, das muss einem ein Preis so hochmachen.
00:23:00: Dazu passt ja auch noch, dass wir schon in den 90er Jahren, das letzten Jahrhunderts,
00:23:04: in Sachen Brennstoffzelle relativ weit waren.
00:23:06: Hier im Land Baden-Württemberg.
00:23:08: Und im Grunde, den schneit auch dort von den Sudkirorianern abkaufen lassen, weil wir
00:23:13: haben kein wettbewerbsfähiges, für private Käufer erhältliches Brennstoffzellenauto
00:23:19: am Markt.
00:23:20: Wenn Sie als Politiker jetzt zurückschauen, auch im Eingedenk dieser ganzen technologieoffenen
00:23:25: Diskussionen, die wir ja gerne in Deutschland führen, hätte man als Politik rigoroser
00:23:29: eingreifen müssen ab 90er Jahre, um das alles auch wirklich auf die Straße zu bringen und
00:23:36: die Automobilhersteller wegzubringen von diesem Rendite Gedanken.
00:23:39: Eine heikle Frage über Leben im Kapitalismus oder in einer kapitalistischen Marktwirtschaft
00:23:44: und die Unternehmen sind ja frei in dem, was sie tun.
00:23:48: Und in dem Fall war es auch so, dass in den 90er Jahren war natürlich das Bewusstsein
00:23:53: über die Notwendigkeit eines anderen Antriebs aus Klimaschutzgründen war noch bescheiden.
00:23:58: Also die Grünen sind ja 1990 nicht mehr an Bundestag gekommen, weil sie eine Werbekampagne
00:24:05: gemacht haben zum Klimaabschutz.
00:24:07: Da war ja nur eine Restgruppe aus dem Osten aufgrund einer bestimmten rechtlichen Regelung.
00:24:12: Es sind die dann als Gruppe noch reingekommen, aber die grüne Bundestagsfraktion hat es
00:24:17: erst wieder vier Jahre später gegeben.
00:24:19: Und das war ein ziemlich starker Hinweis, dass das eigentlich noch eine Minderheit war.
00:24:24: Und die Entwicklung der Unternehmen war schon stark getrickert auch von der Politik.
00:24:32: Also das Mercedes oder damals noch Daimler, Nekka 1 und Nekka 2 und das Elektrofahrzeug,
00:24:40: die A-Klasse, da entwickelt hat, war ja der eigentlich Grund war, dass in Kalifornien
00:24:46: eine Gesetzgebung angebahnt war, dass man nur noch Verbrennerautos verkaufen kann, wenn
00:24:51: man eine Quote von mindestens 10 Prozent von Elektroauto mitverkauft oder klimaneutrale
00:24:56: Autos mitverkauft.
00:24:57: Das hat die Entwicklung angestoßen und ich muss mich immer noch daran erinnern, dass
00:25:03: mein damaliger Kollege Rettzloschlauch, der war ja Fraktionsvorsitzender im Bundestag,
00:25:08: da waren wir mal bei Mercedes und die haben uns ihre Nekka's da vorgestellt und so, also
00:25:13: es war so um die Jahrtausendwende.
00:25:14: Und dann hat er anschließend mal eine Pressekonferenz gemacht und gesagt Ende 2010, also war damals
00:25:21: zehn Jahre am Voraus, werden wir nur noch mit Brennstoffzelle fahren.
00:25:26: Weil wir damals die Anmutung hatten, das ist jetzt die Entwicklung, wo die Unternehmen
00:25:31: gehen.
00:25:32: Und dann ist in Kalifornien was passiert, was öfters in der Politik passiert, die Politik
00:25:38: ist eingegenickt und hat die Regelung nicht gemacht.
00:25:41: Und das hat dazu geführt, dass Mercedes gesagt, da brauchen wir das auch nicht und machen
00:25:46: wir die anderen Technologien.
00:25:47: Wir haben dann viele Entwicklungen gesehen, die aber alle nie zum, also commercialisiert
00:25:53: worden oder zum industriellen Massenprodukt gemacht worden sind.
00:25:56: Und es ist ja auch so, dass ich noch jetzt in den letzten zehn Jahren mehrere Autos gefahren
00:26:02: bin, Mercedes Autos gefahren bin, die anschließen, also wo ich gedacht habe, ich bin eine Vorserie
00:26:09: und anschließend kommt die Serie und die Serie ist aber nie gekommen.
00:26:11: Also zugespitzt gesagt, gerade Mercedes ist ein hoch innovatives Unternehmen, die haben
00:26:18: unglaublich viel entwickelt, aber sie haben ganz viele Entwicklungen abgebrochen.
00:26:22: Aus Rendite können wir sagen, das rechnet sich jetzt gerade nicht, wo man sagt, wenn du
00:26:27: aber vielleicht nicht in den nächsten Quartalen denkst, sondern in den nächsten 15, 20 Jahren
00:26:34: ist es ein Weg.
00:26:35: Und erzähle ich noch eine Geschichte.
00:26:38: Ich war vor gut zehn Jahren meine erste große Auslandsreise nach Südostasien, Korea und
00:26:44: Japan.
00:26:45: Da waren wir auch bei Toyota.
00:26:47: Und damals waren die ja Führen mit Hybriden und so, da hat die deutsche Automobilien so
00:26:53: gesagt, so einen Quatsch machen wir nicht zwei Motoren, das ist auch noch schwerer.
00:26:57: Also, ja, das ist doch nichts.
00:26:59: Und dann bin ich, sind wir zu Toyota gegangen und dann dachte ich, die erzählen wir jetzt
00:27:04: viel über Hybride.
00:27:05: Das haben sie aber gar nicht gemacht.
00:27:08: Stattdessen haben sie mich in ein Museum geführt, was sozusagen sichtbar war für
00:27:16: ungefähr 300 Ingenieure, die so in einer offenen Halle an Computern saßen.
00:27:21: Und dann gesagt, das sind die, die bei uns für die Brennstoffzelle arbeiten.
00:27:24: Und diese Museumsgalerie drumrum war die Entwicklung des Brennstoffzellenmotors der letzten 30 Jahre
00:27:33: ungefähr, die bei Toyota alle gelaufen sind.
00:27:37: Und woher mir gesagt haben, also wir haben eine Vision und wir bleiben dabei.
00:27:43: Sie sehen, wir nehmen das an, schauen Sie mal, wie viel da dran arbeiten.
00:27:46: Verstehe, Sie haben gerade eben im Einschieck gesagt, dass die Politik das ja nicht einfach
00:27:50: ändern kann.
00:27:51: Und dann sind Sie immer wieder mit Argumenten gekommen, die sagen, die Politik hat in
00:27:54: Kalifornien gesagt, die Politik gesagt hier.
00:27:56: Jetzt ist das Mercedes sich auf Electric Only setzt zum Beispiel.
00:28:00: Das Porsche in Chile eFuelz bauen will das machen die ja auch nicht das lange Weile,
00:28:05: sondern weil sie davon ausgehen, dass wir irgendwann CO2 neutral fahren müssen.
00:28:10: Und zwar nicht weil das schön ist, sondern vor allem auch von Gesetzeswegen her.
00:28:14: Hätte aber da die Politik nicht einfach schon früher sagen müssen, von Gesetzeswegen her
00:28:20: kneifeln die zu oft.
00:28:21: Ja, ich habe ja nicht gesagt, das es nicht hätte tun müssen, sondern nur gesagt, in
00:28:25: der Zeit hast du für solche Konzepte keine Mehrheit gehabt.
00:28:28: Da gab es keine Unterstützung.
00:28:30: Ich meine, wir waren da einsam.
00:28:31: Wir Grünen wollten das immer.
00:28:33: Und dass wir jetzt in Europa den Schwenk zur Elektromobilität schaffen, das ist tatsächlich
00:28:40: der Entscheidung der Europäischen Union zu verdanken.
00:28:43: Hätte die Europäische Union nicht gesagt, wir steigen aus dem Verbrenner aus, wären
00:28:48: die Unternehmen auch nicht ausgestiegen.
00:28:49: Und ich muss sagen, das war jetzt auch für mich eine wirklich interessante Erfahrung,
00:28:56: dass zum Beispiel so große Unternehmen wie Mercedes nicht gesagt haben, das ist egal,
00:29:03: was die EU beschließt, wir machen was anders, sondern dass die klar gesagt haben, wenn die
00:29:08: Politik den Gesellschaft in Wunsch entsprechend einen Rahmen setzt.
00:29:14: Und wir sind ja auch Menschen, die auf diesem Planeten leben, wir erfahren ja auch den Klimawand.
00:29:21: Wir wissen was im Klimawand.
00:29:22: Wir haben unsere Verantwortung.
00:29:23: Wir haben Kinder, die uns auch in die Diskussion verwickeln.
00:29:26: Wir akzeptieren das, was die Politik vorgibt.
00:29:30: Das ist in der Demokratie so, dass Unternehmen sich in Recht und Gesetz halten müssen.
00:29:34: Und das haben die entschieden schon im Vorfeld der endgültigen Entscheidung.
00:29:39: Und ich war ja wirklich zufälligerweise genau an dem Tag mit Ola Kalenius verabredet und
00:29:45: haben Gespräche geführt, als die EU das endgültige entschieden hat.
00:29:49: Und dann kam noch diese Geschichte mit, aber nur wenn E-Fuels auch geht.
00:29:55: Wir haben es ja erinnern sich.
00:29:57: Und dann habe ich Herrn Kalenius gefragt, was bedeutet für sie eigentlich die Sache mit E-Fuels?
00:30:04: Und er sagte ja gar nichts.
00:30:07: Wir haben als Unternehmen uns entschieden und nachdem wir uns die Technologien angeguckt haben,
00:30:13: dass die PKW verkehre, der elektrische Antrieb mit Abstand der Effizienteste und der Beste ist.
00:30:21: Ich bin nicht gegen E-Fuels, aber wir als Unternehmen müssen ja entscheiden,
00:30:27: und jetzt komme ich zu der Frage der Technologieoffenheit.
00:30:30: Man muss ja technologieoffen sein, um zu sehen, was geht.
00:30:34: Aber bei uns in Deutschland ist ja die Flusskliothechnologieoffenheit praktisch synonym von
00:30:39: "Ich entscheide mich nicht, ich warte mal ab" geworden.
00:30:43: Und als Unternehmen kannst du nicht endlos lang abwarten, sondern du musst irgendwann eine Entscheidung treffen.
00:30:48: Und die großen deutschen Unternehmen haben sich entschieden, dass sie den Weg der Elektrifizierung der PKWs gehen.
00:30:54: Zu Recht, aufgrund von neuen politischen Anbedingungen.
00:30:57: Sie haben mir jetzt Ihr zweites Buch herausgegeben über die Antriebswände.
00:31:00: Ola Kalenius hat ja dort auch ein Kapitel.
00:31:02: Er beschreibt das sehr schön, was sie gerade gesagt haben, wie sozusagen die Exit-Strategie aussieht.
00:31:08: Was mir fehlt, ist der Satz, dass sie im Jahr 2023 nahezu 90 Prozent ihre Einnahmen über den Verbrenner geschafft haben.
00:31:17: Und es eigentlich kein Szenario gibt, wo ich nochmal im Detail erfahre, wie wird das jetzt eigentlich runtergefahren.
00:31:25: Und was bedeutet es, dass ich im Background sozusagen Zugriff auf Verbrennungsmotoren der Marke Gili habe,
00:31:31: die ich sofort wieder einsetzen könnte, wenn die Elektro-Auto-Strategie nicht funktionieren würde?
00:31:35: Also, wie sehr glauben Sie das und wie sehr würden Sie sich da auch noch mehr kritische Reflektion wünschen?
00:31:40: Also, Tatsache ist, dass Mercedes und auch Ola Kalenius eine Zeitung gesagt hat, bis 2030 stellen wir komplett um.
00:31:49: Da, wo die Märkte ist, zulassen.
00:31:50: Dann kommt der Nachsatz, da, wo die Märkte ist, zulassen.
00:31:53: Das ist aber erst ein paar Wochen oder ein paar Monate hinterher, wo sie gemerkt haben, ob wir das halten können.
00:31:59: Und das finde ich jetzt aber jetzt nicht schlimm, weil das ist ja tatsächlich so.
00:32:04: Dass Unternehmen zwar groß und stark sind, aber am Ende können sie auch nicht die Konsumenten zum Kauf eines Elektro-Autos brügeln.
00:32:12: Sondern das müssen am Ende überzeugende Angebote sein, dass die Konsumenten das kaufen.
00:32:17: Und das glaube ich, das ist schon, das ist so, dass wenn sie keine Verbrenner mehr verkaufen,
00:32:24: dann haben sie im Moment gerade schlechte ökonomische Bilanzen.
00:32:29: Aber trotzdem denke ich, dass sie gucken müssen, dass sie nicht zu lange am Alten hängen bleiben und das neue damit verhindern,
00:32:37: dass diesen Balance spüren die auch.
00:32:40: Und ich glaube, dass da die Politik hätte eine Möglichkeit, das besser zu machen, als es heute ist.
00:32:47: Man kann ja in Deutschland feststellen, aber auch in anderen Ländern, dass in der Phase, wo relativ viel Prämie gezahlt wurde beim Kauf eines Elektro-Autos, ging das hoch.
00:32:57: Weil damit sozusagen das Delta deutlich verringert wurde, sogar zum Teil ganz abgebaut, im Vergleich zum Verbrenner-Auto.
00:33:05: Das hatte natürlich schon auch ein, Schmeckle würde man als Schwabe sagen, aber das hatte schon ein Problem,
00:33:12: dass man Leuten, die mehrere 10.000 Euro haben, um ein Auto zu kaufen, denen gingen nochmal 5.000 oder 6.000 dazu.
00:33:20: Also relativ wohlhabende, besser verdiente, kriegen nochmal was dazu,
00:33:24: während der, der kein Auto hat mit dem Rad fährt und im öffentlichen Verkehrsmittel kriegt nicht 5.000 Euro als Prämie, weil er klimafreundlich ist.
00:33:32: So, aus diesem, aber gleichzeitig muss man sagen, diese Anreizgeschichte brauchen wir.
00:33:38: Ich war noch im Bundestag, da haben wir damals ein Konzept gearbeitet, das halte ich im Grunde heute noch für richtig,
00:33:45: zu sagen, man muss die Verbrenner belasten mit ihren Klimakosten bei der Anschaffung.
00:33:51: Es gibt ja auch Länder, die das tun, Norwegen zum Beispiel oder auch andere Länder, machen das, dass man da ein Obolus zahlt,
00:33:57: ein Malus bezahlen muss und mit dem Malus hat ein Bonus finanziert für die Elektroautos.
00:34:03: Dann würde sich sozusagen die Transformation selber finanzieren, es wäre keine staatliche Subvention, aber es wäre eine Hilfe zur Transformation.
00:34:10: Das wäre echt ein gutes Modell und das bedauere ich sehr, dass ich, dass es einfach nicht mehr als fähig war und
00:34:19: das schon vor zehn Jahren nicht, aber wir sind es später wieder eingebracht.
00:34:22: Aber weil Sie immer fragen, was kann die Politik machen, das wären schon Instrumente, die einen Effekt hätten.
00:34:27: Das Gleiche ist, wenn man.
00:34:28: Aber wer blockiert denn sowas? Weil das ist total naheliegend, das wäre ein CO2-Preis.
00:34:32: Man könnte also, dann wäre es auf den gefahrenen Kilometer, man könnte den Ladestrom vergünstigen oder was auch immer damit tun.
00:34:38: Wer blockiert sowas? Wer will das nicht haben? Weil das ist so plausibel.
00:34:42: Also es gibt ja drei Parteien in der Regierung, also die Grünen sind es nicht, nur zwei übrig.
00:34:47: Also, also das muss man sagen, die FDP ist für mich in nahezu allen Fragen der allergrößte Bremser.
00:34:55: Wir haben ja sozusagen zwei, drei Leitplanken, mit denen sind Sie in die Bundesregierung gegangen und das ist so das, was Sie
00:35:03: mandrermäßig wiederholen und jede andere Form nicht zulassen.
00:35:07: Wir erhöhen nicht die Belastung für die Verbraucher, also keine Steuer mehr, aus sonst nichts, sondern kann es halt nichts mehr machen.
00:35:13: Wir meinen, das wäre jetzt nicht eine allgemeine Belastung der Verbraucher, sondern es wäre halt, wenn man mal sagen, ihr Kantlehntel müsste
00:35:19: halt ein bisschen mehr zahlen, wenn Sie weiterhin ein Porsche mit Verbrennungsmotor haben will.
00:35:24: Wenn wir nochmal kritisch auf das Jahr 2023 und jetzt auf 2024 stehen, wo wir in Sachen Mobilität der Zukunft wirklich stehen.
00:35:32: Sie haben vorhin den ÖPNV genannt, Sie haben den Einfluss Ihres Hauses auf die Bahnverbindung geschildert.
00:35:41: Meine persönliche Erfahrung ist, die Jugendliche, die heutzutage mit U- und S-Bahn unterwegs sein müssen, also sie keinen Führerschein haben,
00:35:48: werden durch die vielen Pleiten, Pechen und Pannen diese tagtäglich überlegt, so stark aufs Auto sozialisiert, dass ich mich frage,
00:35:54: wie soll das eigentlich in fünf bis zehn Jahren weitergehen?
00:35:57: Weil sie stranden täglich, ihre Eltern werden immer wieder sozusagen gerufen, holt mich hier ab, ich komme hier nicht mehr weg.
00:36:04: Wie sehen Sie das, wie wir gerade eine ganze Generation an neue Mobilitätskonzepte überhaupt heranführen?
00:36:10: Ich kann das sozusagen erweitern, meine Tochter hat diese Woche vier Stunden in Mannheim gewartet, um nach Stuttgart zu kommen.
00:36:19: Wurde immer wieder noch eine halbe Stunde, kommt dazu kommt dann doch nicht, hat dann irgendeine Freundin in der Region aufsuchen,
00:36:26: bis es also noch übernachten kann.
00:36:28: Also das ist ja gerade das, was mich auch zum Wahnsinn schirrt, reibt, dass wir alles tun, dass die Leute umsteigen,
00:36:34: dass wir einen Haufen Geld in die Hand genommen haben, um ein besseres Angebot zu machen.
00:36:38: Wir haben etwa ein Viertel, ein Drittel je nach Region mehr Züge im Angebot.
00:36:44: Also viele Züge sind inzwischen gut getaktet.
00:36:47: Also eigentlich ist es eingebaut, sehr viel besser geworden.
00:36:51: Ja, es hat lange Zeit auch praktisch funktioniert, aber jetzt scheitern wir an der kaputten, heruntergefahrene Infrastruktur Schiene.
00:36:58: Und das ist ja jetzt auch der Punkt gewesen, wo es selbst in der Bundesregierung es einen Konsens gibt,
00:37:04: auch die FDP und auch der Bundesminister Wissing sagen, wir müssen endlich richtig viel tun, um den Sanierungsstaunen der Bahn abzulösen.
00:37:11: Und das Problem ist, dass je mehr wir jetzt sanieren,
00:37:15: schlechter wird die Funktion des Netzes, weil man dann einen Haufen Baustellen hat und
00:37:19: Sperrungen hat und so weiter. Und das genau in der Zeit, wo wir eigentlich animieren wollen
00:37:24: zum Umsteigen. Das macht mich ja auch so verrückt, dass wir auf der einen Seite was tun, auf der
00:37:27: anderen Seite das Gegenteil präsentieren. Und das sagen müssen wir schauen, dass wir in den nächsten
00:37:33: Jahren wieder mehr Qualität ins System bringen. Wir haben also jetzt sage ich das, was wir als Land
00:37:38: machen können. Wir haben als Land schreiben, ja machen wir auch mit der Bahn zusammen die
00:37:43: Fahrpläne für den Nahverkehr. Und wir haben lange Zeit Fahrplanoptimierung gemacht, weil ja oft
00:37:49: gesagt wird, also mit dem Auto brauche ich 20 Minuten, wenn ich mit öffentlichen Verkehr fahre,
00:37:53: brauche ich eine Stunde und 20 Minuten. Und dann hat man guckt, wie man die Fahrpläne optimiert
00:37:57: und hat Umsteigseiten verknappt und damit irgendwie auf dem Papier relativ schnelle
00:38:03: Verbindungen hingekriegt und in der Realität ist dann manchmal halt eine Stunde dazugekommen,
00:38:07: weil du den Zug nicht erwischt hast. Und in den letzten Jahren ist es immer häufiger gewesen,
00:38:11: sodass wir eine Konsequenz gezogen haben. Wir haben jetzt noch, also wir haben noch Ausschreibungen
00:38:18: laufen, die sind noch anders, also in zwei Jahren kommen noch mehr Züge. Wenn der Stuttgart-1
00:38:22: an den Betrieb geht, kommen nochmal ein ganzer Sprung neuer zusätzlicher Züge. Aber ab jetzt
00:38:27: gehen wir nicht mehr an der Qualität weiter, sondern sagen, wir sind am Ende der Leistungsfähigkeit
00:38:33: des jetzigen Systems ohne neue Gleise, Parallelgleise, neue Weichen wird nicht mehr gehen. Und
00:38:39: jetzt gehen jetzt strikt auf Qualität. Deswegen werden die zukünftigen Ausschreibungen und Fahrpläne
00:38:44: so sein, dass die Umsteigezeiten robust sind, also nicht vier Minuten, sondern eher acht oder zehn
00:38:51: Minuten, dass du sicher den Anschluss hast, weil für einen Menschen ist nicht der theoretische Wert
00:38:56: wichtig, sondern der wahrscheinliche Wert, der reale Wert ist wichtig. Und das ist ein Maß. Wir
00:39:04: haben Qualitätsanwalt eingestellt, der nur aus der Perspektive der Kunden sich anguckt,
00:39:08: wo funktioniert das System nicht. Wir müssen besser kommunizieren. Wir werden selbst zu solchen
00:39:13: Dingen greifen, die scheinbar absurd erscheinen, dass man sagt, wenn ein Unternehmen aufgrund von
00:39:20: Fahrermangel immer wieder Ausweile hat, weil kurzfristig einer Krankheit und mit keinen hat
00:39:28: der ersetzt, dass wir dann zulassen, dass die bestimmte Strecken weniger fahren oder bestimmte
00:39:35: Züge gar nicht mehr fahren und sozusagen stabil lieber sagen, wir fahren gar nicht und zwar
00:39:42: angekündigt im nächsten halben Jahr fahren wir nicht den Zug 21, 27, weil wir keinen Personal
00:39:50: haben, als dass man so tut, als können wir fahren und bei jedem zweiten Mal kommt er nicht oder zu
00:39:55: spät oder was auch immer. Also einfach, das ist natürlich auch nicht gut, dass man das runter
00:40:00: fahren muss, aber wir glauben, dass das Allerschlimmste für die Kundschaft ist, wenn sie nicht weiß,
00:40:05: was los ist und wenn da noch die Information nicht stimmt, dann ist dann bis ja also völlig.
00:40:12: Wenn ich den Gedanken gerade noch weiterspinnen darf, wir haben in der aktuellen Ausgabe von
00:40:15: Automotor und Sport auch Mobilitätssäß auf dem Land und da ist der Mangel an Busfahrern auch noch
00:40:20: mal ganz klar als Problemen adressiert. Wir haben ja auch viel über automatisierte Systeme gesprochen,
00:40:25: sei das für den Privatverkehr, für den gewerblichen Verkehr, sei das für den ÖPNV. Ich sehe davon
00:40:30: nirgendwo irgendetwas, außer dass es ein paar Pilotprojekte gibt, Bad Birnbach zum Beispiel,
00:40:35: wo diese automatisierten Schatteln in so kleinen Kreisbetrieben laufen. Aber auch die ganzen
00:40:40: Wirtschaftsprognosen 2024 sind schlecht für automatisierte Fahrsysteme. Wo hakt es da und
00:40:46: was kann das möglicherweise an Abhilfe schaffen? Also richtig ist, dass es Pilotprojekte gibt und
00:40:52: das machen wir übrigens als Land, als Verkehrsmister und sind wir da sehr aktiv. Wir haben ein Pilotprojekt
00:40:58: mit ZF, da wird eines im Bodensee-Raum Richtung Friedrichshafen fahren zum Werk,
00:41:04: sozusagen außenländliche Raummitarbeiter holen und zum Werk bringen. Dann gibt es ein zweites
00:41:09: Projekt, das ist in Mannheim in einem gerade neu gebautem Gebiet, eben als Kassaden-Areal. Und wir
00:41:16: haben im Remsteil ein Modell laufen und wir haben in Karlsruhe im Testfeld autonomes Fahrzeug.
00:41:25: Es sind immer Schattelbusse. Ich persönlich in meinem Haus, wir haben von Anfang an gesagt,
00:41:30: autonomes Fahren ist für uns relevant als Schattelverkehr, insbesondere als Zubringerverkehr
00:41:36: und in ländlichen Räumen, nicht als Pkw-Verkehr. Das sollen andere machen, aber wir sind interessiert,
00:41:43: weil wir den Fahrmann, den Zietmeer kommen und übrigens ist es auch eine Kostenfrage. Also
00:41:48: das ein Taxi, einen vergleichsweise hohen Personalkursenanteil, einen vergleichsweise gefüllten
00:41:55: Omnibus. Und aus diesem Grunde setzen wir auf dieses Schattel. Aber wir stellen fest,
00:42:00: und es kommt die Begründung, warum es nicht vorangeht, dass alle diese Projekte offensichtlich
00:42:06: komplizierter sind und dass die Euferee, das kriegen wir schon hin, heute weg ist, weil man feststellt,
00:42:12: es ist doch verdammt schwierig in einem städtischen Raum mit ganz vielen unkalkulierbaren Dingen,
00:42:18: da zu Recht zu kommen. Und deswegen glaube ich, dass sich das eher durchsetzt in, wie sagen wir
00:42:23: in vergleichsweise, einfachen Verkehrssituationen. Also auf einer weniger befahrenden Landstraße,
00:42:29: wo auch nicht viel Querverkehr ist und wo keine Kinder spielen und so weiter. Einfach die Situation
00:42:34: einfach einfach ist, da wird es wahrscheinlich eher kommen, aber es wird eine Weile dauern. Und es ist
00:42:40: leider auch so, dass alles, was in der Bisse hat, ziemlich teuer ist. Also weil der Auffahren an
00:42:45: Rechner einheitend ziemlich hoch ist und das auch noch nicht kompakt genug ist, dass es im
00:42:50: Audio locker verschwindet. Aber jetzt waren wir, also wir gönn dich kürzlich in Las Vegas auf der CES.
00:42:56: Da sieht man schon das eine oder andere Schattel rumfahren. Ist das nicht frustrierend, wenn wir
00:43:01: hier aus der Wiege der Automobilindustrie kommen aus dem Raum Stuttgart aus Baden-Württemberg,
00:43:07: das zu sehen, dass wir dann mit, Sie konnten jetzt vier Projekte aufzählen für das ganze Bundesland.
00:43:13: Es ist nicht irgendwie, müsste da nicht mehr gehen und vor allem warum kommt da nicht mehr,
00:43:18: abgesehen von der Schwierigkeit, die es ist. Woanders wird ja schon zumindest mit Pilot versuchen,
00:43:22: zumindest mit Beta-Varianten gefahren. Also es sind ja nicht die Einzelprojekte,
00:43:26: die sind Baden-Württemberg, sondern es sind die, die wie wir gefördert haben,
00:43:29: die Automobilien, es sind noch ein paar Projekte mehr im Laufen. Aber ich bin auch schon vor zwei
00:43:34: Jahren, bin ich schon, Niedelförder zum Beispiel, das haben wir noch gar nicht, Niedelförder zum
00:43:39: Beispiel, ein Projekt zu ihrem neuen Campus. Das ist ein Bahnhof in Hindernäckersulm und da
00:43:47: wird ein Fahrrad, die mit einem Shuttle ihre Mitarbeiter hoch. Aber das hat doch alles nichts
00:43:52: mit Individualverkehr zu tun, das hat doch alles nichts mit der Freiheit, mit der Art
00:43:56: von Mobilität zu tun. Die wahrscheinlich die meisten Leute haben, die sie mit ihrem Fahrrad
00:43:59: haben, die sie zu Fuß haben, die sie haben, wenn sie bei ihrem Fahrrad einsteigen, wenn sie in
00:44:02: das nicht deutsche Auto ihrer Frau mit einsteigen. Das mit "Ich fahr dahin, wo ich hin will" und
00:44:07: kommen dann da an, wo ich ankommen möchte. Es ist auch was anderes wie "Ich steig da auf
00:44:12: dieser einen kleinen, dezidierten möglichen Einstiegstelle ein und auf der anderen kleinen
00:44:17: wieder aus, die dann für den Lidl den Zubringer ins Werk bringt." Das fühlt sich für mich nicht
00:44:23: nach Zukunft an, sondern irgendwie nach einer Privatschiene, irgendwie in einer kleinen Kurze.
00:44:28: Also da haben wir vielleicht eine unterschiedliche Perspektive. Also ich glaube, dass ein Mangel,
00:44:36: das öffentlichen Verkehrs ist, dass er zu wenig differenzierte und flexible Angebote hat.
00:44:42: Und das ist auch mit dem herkömmlichen Konzept nicht machbar. Also bestimmte Randzeiten oder
00:44:48: Randregionen kann man nicht mit großen Systemen wie einer S-Bahn oder mit großen Pussen erschließen,
00:44:54: dann brauchst du kleinere Fahrzeuge. Und die kleinen Fahrzeuge können solche
00:44:59: Schattelverkehr sein. Das ist sozusagen mein Interesse als Verkehrsminister, dass wir sozusagen
00:45:03: die Menschen zum öffentlichen Verkehr bringen in einer neuen Form. Dafür ist es eine Antwort. Das
00:45:09: ist keine Alternative, sondern eine wichtige Ergänzung zum herkömmlichen öffentlichen Verkehr.
00:45:14: Aber mein Interesse als Verkehrsminister ist ja nicht, Autos zu bauen, weil das gibt es ja
00:45:20: am Anfang so, dass man es so angetönt. Wir bauen als Landesregierung nirgendwo Autos. Nicht mal
00:45:28: ein chinesisches Staat, der ist auch nur Anteilseigner an den Fabriken und einen Konzern. Also das machen
00:45:33: wir ja nicht so. Und das macht die Privatwirtschaft. Und die Privatwirtschaft hat sich, glaube ich,
00:45:38: verkalkuliert. Ich habe von Anfang an gesagt, da waren es, ich glaube sogar auf einer Veranstaltung,
00:45:43: die Sie moderiert haben, dass ich nicht glaube, dass man den Leuten 100 Jahre lang in allen Formen
00:45:50: den Fahrspaß beigebracht hat. Dass Sie dann ein Haufen Geld dafür ausgeben, dass Sie keinen
00:45:56: Fahrspaß haben, sondern umgefahren werden wie im Omnibus oder in der Straßenbahn. Das fahren
00:46:03: selber und das ist auch nicht, sagen wir, das Problem des Autoverkehrs ist, dass wir nicht
00:46:09: autonom gefahren werden, sondern Probleme des Autoverkehrs sind, dass wir Emissionen haben,
00:46:16: die wir nicht mehr wollen und dass der Verkehr und das Auto sich oft selber im Weg steht. Der
00:46:22: Erfolg des Autos ist sozusagen sein eigener Misserfolg. Zu viele Autos machen das eigene
00:46:28: System kaputt. Und deswegen ist das autonome Fahren schon ein Problem. Wir haben einen Carsruhe,
00:46:35: im KIT, ist ein Modellprojekt gelaufen, da haben die mal ausgerechnet, was wäre, wenn alle Autos,
00:46:41: die wir heute haben, den Bahn Wurdenberg, wenn die alle autonom wären. Und dann könnte die,
00:46:46: sozusagen, modellhaft nachweisen, dass das System zusammenbricht. Weil in alle Autos sind wir
00:46:52: unterwegs sind, dann können ja auch Kinder alleine im Kindergarten fahren, mit dem autonome Fahren
00:46:57: und der ältere Mensch, der schon seinen Führerschein abgegeben hat oder der Besoffene, alle können
00:47:05: Auto fahren, weil das autonomische Handel bringt sich immer dahin, wo du willst. Und dann haben
00:47:09: sie ein zweites Modell gemacht, wir wollen alle mobil halten, wie viele Autos brauchen wir,
00:47:14: wenn sozusagen die Autos insgesamt kollektiv genutzt werden. Und dann ist man auf die erstaunliche
00:47:19: Summe von nur 10 Prozent gekommen, was natürlich für eine Automobilienstruktur ein Albtraum ist.
00:47:24: Und ich persönlich glaube ja, dass beides wird nicht kommen. Das sind halt so extreme Modelle. Aber
00:47:31: man kann an diesem Modell sehen, es ist nicht wünschenswert, dass im Individualverkehr noch mehr
00:47:37: Verkehr bekommen durch autonomes Fahren, sondern ich möchte, dass ein Teil des Individualverkehrs
00:47:43: über gebündelte Verkehre, wie Schattelverkehr oder auch Taxis oder im Hamburg heißt Moja von VW,
00:47:50: als solche Formen des Pullings, Ride Pullings oder Sharings, das glaube ich sind wichtige Veränderungen.
00:47:57: Ich spreche mal ganz zwischen, es gibt den klassischen Individualverkehr und den klassischen
00:48:02: Öffnenverkehr. Und beides hat Unzulänglichkeiten. Wir müssen in der Zwischenzone können ja mit neuen
00:48:08: Technologien mehr Mobilitätsmöglichkeiten schaffen, ohne dass das System zusammen kracht.
00:48:13: Ein großes Problem besteht ja sicher darin, dass wir ganz offenkundig unsere Klimaziele nicht
00:48:19: erreichen werden. Wir werden die von der Ampel vereinbarten 15 Millionen Elektroautos bis 2030
00:48:24: nicht auf der Straße haben. Es gibt Simulationen, die gehen von 10 Millionen, 10,5 Millionen aus.
00:48:30: Es gibt doch welche, die sehen, dass zwischen 6 und 7 Millionen. Was müssen wir jetzt tun,
00:48:35: um Tempo auf die Straße zu bringen? Also als Optimist sage ich Ihnen, ich glaube das noch nicht,
00:48:41: dass es verfehlt wird. Aber ich sehe wirklich, dass es schwierig wird. Wir machen den Folgeten mit
00:48:47: 2030 aus, okay? Ja, aber ob wir das verfehlen, hängt wesentlich davon ab, was wir tun. Und ein Motiv
00:48:56: des Buch-Antriebssändes zu machen, war für mich, dass ich gesehen habe, erstens, welche Probleme haben
00:49:02: ÖPNV kontraproduktiv zu unseren Zielen? Wie lange dauert es, bis eine Regionalstadtbahn aufgebaut
00:49:09: ist, wenn es schnell geht, 20 Jahre? Aber wie lange dauert zum Beispiel die zweite und dritte
00:49:15: Spur im Rheintal? Also Rheintal waren, bauen wir schon 40 Jahre. Schuttgart 21 hat inzwischen sein
00:49:23: 30-jähriges Jubiläum und ist noch nicht fertig. Also mit anderen Worten, diese anderen Mittel dauern
00:49:31: lange, sind wichtig, aber werden uns bis 2030 nicht helfen. Die Klimaschutzziele bis 2030
00:49:38: nur schaffen, wenn wir möglichst viele Elektraautos haben, die möglichst erneuerbare Energien fahren.
00:49:46: Also das muss ich immer dazugsagen und denken. So und das war dann das Motiv, diese Antriebssenden
00:49:52: zu machen, zu sagen und da brauchen wir eigentlich eine Allianz von allen, also von, ich sage mal,
00:49:57: angefangen von den Gewerkschaften, die für ihre Arbeitsplätze stehen, bis hin von den
00:50:02: Unternehmenschefs, die im Grunde einen hohes Risiko eingegangen ist, also oder Kine-News oder
00:50:09: auch die anderen Chefs, die in anderen Unternehmen häufiger gewachsen sind, aber die haben sie alle
00:50:16: committed und haben ihren Aufsichtsräden und Vorschlage gemacht, so und so viele Milliarden
00:50:20: zu investieren. Und wenn sich das nicht rechnet, dann werden die weg sein in wenigen Jahren und
00:50:27: man wird wieder zurück ins alte gehen. Das ist ja die große Gefahr und deswegen ist es absolut
00:50:33: wichtig, dass wir das unterstützen, dass diese Transformation gelingt, dass die Autos gekauft
00:50:38: werden, dass die Ladeinfrastruktur aufgebaut wird und dass wir machen es auch wegen den Arbeitsplätzen,
00:50:46: wir machen es auch wegen dem Klimaschutz und wenn das dann auch ein Geschäftsmodell ist,
00:50:49: wo eine Rentieraus ist, ist sie auch recht. Aber welche Schraube können Sie drehen,
00:50:54: dass wir das bis 2030 noch schaffen? Also die Schraube, die ich sozusagen jetzt mit diesem Buch
00:51:01: auch drehe, das ist, ich möchte eine Öffentlichkeit herstellen, wir müssen den Leuten klarmachen,
00:51:05: das Auto ist besser als ihr denkt, Ladeinfrastruktur ist besser als ihr denkt und alle übrigens
00:51:11: bei allen Debatten sagen, es ist ein Leut, wir brauchen endlich ein bezahlbares Einstiegsauto
00:51:15: und ich hoffe, dass das mindestens VW, also das VW als Massenhersteller sich den Markt so von
00:51:22: Chinesen abnehmen lässt, ist immer ein Rätsel. Aber VW wird nicht vor 20, Ende 25 eher 26 mit so
00:51:29: einem Modell am Markt sein. Wir sehen erst nicht nur chinesische, sondern auch französische
00:51:35: Autorobilhersteller, die gehen jetzt langsam im Preis runter, aber das ist ja jetzt ein Wettlauf,
00:51:39: wir haben jetzt noch sechs Jahre. Ich glaube, dass in den nächsten zwei, drei Jahren die deutschen
00:51:44: Autorobilhersteller entscheidende Prozente Marktanteile verlieren werden, weil sie in dem Bereich
00:51:49: nichts anbieten. Und ich glaube aber, dass ein ziemlicher Schub kommen wird, wenn die Leute
00:51:56: sehen und mal mitfahren in Elektroautos und irgendwann wird es so sein, dass es auch Menschen sind,
00:52:03: ja auch sehr stark Herren getrieben, wenn wir das Gefühl haben, man gehört zu den Altmodeln,
00:52:07: die noch Verbränner fahren und alle anderen fahren schon, also es ist auch offensichtlich sehr
00:52:13: unterschiedlich. Also ich wohne in der Straße, wo ich echt eine Freude habe, weil wenn ich da durchlaufen
00:52:19: sehe, ich sehe extrem viele E-Autos, also deutlich über dem Dorf. Das heißt, die färben ab, bitte.
00:52:25: Das heißt, die färben ab in dem Moment. Ich vermute mal, dass da auch eine Reihe von Leuten
00:52:33: wohnen, die bei Porsche und bei Mercedes und bei Bush arbeiten, diese Straße und die sind halt,
00:52:39: die wissen, was gut ist und die haben auch Zugang zu diesen Technologien und es gibt auch,
00:52:43: das muss man ja schon sagen, Leute, die gut verdienen und trotzdem sagen, ich verhalten mich nicht irgendwie
00:52:49: so auf dieser Welt, dass die Nachkommen nichts mehr haben, sondern ich habe ein gutes Einkommen,
00:52:54: ich kann es mir leisten, deswegen liese ich halt das Auto oder kaufe es auch. Und da muss auch
00:53:00: in der Gesellschaft was passieren, dann haben wir zum Beispiel die, also was Politik auf jeden Fall
00:53:08: kann, das ist, dass wir dafür sorgen, dass es Plätze gibt für Ladeinfrastruktur, Lademöglichkeiten,
00:53:13: das triggern wir übers Land, aber auch die Kommunen müssen das machen. Und ich glaube,
00:53:20: dass wir also das inzwischen ganz gut geschafft haben. Als ich angefangen habe, als Minister,
00:53:24: war ich zusammen mit dem Ministerpräsidenter eins, der ein Elektrofahrzeug hatte, inzwischen fahren
00:53:30: fast alle elektrisch. Also weil wir sagen, wir müssen da Vorbild sein, wir haben aber die
00:53:36: Landesfrüchte geht ja noch weiter in die Nachgeordnetehörden, da machen wir weiter, sind
00:53:40: wir wieder in der Nachgeordnetehördach und dann kommt noch ein großer Bereich, der für Emissionen
00:53:45: sehr bedeutend ist, das ist der LKW-Verkehr. Da ist ja auch von Martin Daum ein guter Artikel drin,
00:53:51: der auch sein Unternehmen auf den klimaneutralen Kurs führt, aber natürlich auch sagt, wenn ich
00:53:59: im letzten Jahr hätten sie 1000 Einheiten elektrisch verkaufen können, haben wir nur 300 verkauft.
00:54:07: Also es liegt jetzt nicht mehr daran, dass die Industrie nicht liefern könnte.
00:54:10: Das Argument hat ein paar Jahre gegolten, aber jetzt gilt es nicht mehr und man merkt aber,
00:54:16: wenn man mit Leuten reden sagt, die können doch gar nicht liefern. Schönes Beispiel ist,
00:54:20: im letzten Jahr, wir fährten zum Beispiel auch Busse für WPNV mit ziemlich viel Geld.
00:54:27: Und im letzten Jahr haben wir entgegen unserer Ansicht, dass wir eigentlich vor allen Dingen
00:54:34: Elektrobusse fördern wollen, sind so gut wie keine Anträge gestellt worden. Dann konnten wir sie
00:54:39: auch nicht fördern. In diesem Jahr geht es plötzlich nach oben, wir haben auf den Schlag, glaube ich,
00:54:45: 300 Anträge für Elektrobusse. Also es gibt Gott sei Dank in Entwicklung oft Brüche, also es läuft
00:54:52: nicht immer linear. Darauf setze ich, bei den fünf Millionen. Beim Lesen des Buches fiel mir auf
00:54:58: und der Artikel von Martin Daum, den fand ich, muss ich geschieben, mit einem Schönsten, schrieb
00:55:03: auch davon, dass man dann sonst gegen die Wand fährt. Aber was alle gemeinhatten war, wir brauchen
00:55:07: Verlässlichkeit. Die Industrie will Verlässlichkeit, die will eine Politik, die eine Entscheidung trifft
00:55:10: und dann dabei bleibt. Sie hatten vorhin schon gesagt, die Politik bricht immer wieder ein. Woran
00:55:16: muss die Politik in ihren Augen festhalten, was darf nicht einbrechen, was ist das Mindestversprechen,
00:55:22: dass sie halten muss, damit es nicht doch diese diese Kettewende gibt. Gerade auch wenn wir die
00:55:27: politische Gesamtlage anschauen, es gibt Parteien, die wollen wieder zurück, die werden stärker. Was
00:55:35: passiert damit der Industrie? Was passiert mit ihrem Bundesland Baden-Württemberg, in dem das
00:55:39: ja am Tropf der Autoindustrie hängt an vielen Stellen? Ich glaube, knapp 500.000 Beschäftigte
00:55:44: arbeiten nur in diesem Kosmosauto. Also tatsächlich ist es so, wir müssen bei bestimmten Bereichen,
00:55:52: brauchen wir, sagen wir, über Regierungspereioren hinaus klare Linien. Das gilt für viele Bereiche
00:56:01: der Politik, aber gerade beim Klimaschutz oder bei der Sanierung der Bahn, da kommst du mit einer
00:56:07: Periode nicht weit, sondern dann musst du wirklich sagen, in den nächsten 20 Jahren müsst du kontinuierlich
00:56:12: sanieren und modernisieren und übrigens auch digitalisieren. Die Bahn musste auch komplett auf
00:56:16: neue Technologie umgestellt werden. Und beim Auto würde ich sagen, das Schlimmste, was jetzt passieren
00:56:22: würde, dass bei der Europawahl die rechten Parteien eine neue Mehrheit bilden. Und man ist
00:56:28: auch an sich in die rechten Parteien, ja, ich sage mal, bei der AfD die Alternative für den Diesel,
00:56:33: weil die ganz heftig an den alten Verbrennungsmotoren und an alten, sagen wir, Automobilkultur festhalten.
00:56:41: Das ist aber in anderen Ländern genauso. Und wenn die an diesem 35er Datum trähen würden oder es gar
00:56:48: aufheben würden, das wäre für die Entwicklung katastropharweit. Das würde natürlich schon auch
00:56:52: bei den in den Aufsichtsränen unternehmen, würde es dann dazu sagen, wenn das nicht mehr
00:56:57: notwendig ist, dann wissen wir noch, wie man anders Geld verdient. Aber können die das dann überhaupt
00:57:02: noch? Ich meine, wenn der Kilene ist jetzt gerade und die Kollegen bei Bosch ihre Diesel-Einspritzanlagen
00:57:09: ausfasend in der Entwicklung, dann können die das ja alles in Zweifel gar nicht mehr und dann
00:57:13: hat man es ja doppelt verloren. Also deswegen sind Brüche besonders schlecht, weil das sozusagen
00:57:17: das, was du gesteckt hast, war mehr oder weniger umsonst und das alte hast du auch nicht mehr
00:57:21: weiterentwickeln hast. Das ist ein echtes Problem, weil die, die dann drin geblieben sind, die machen
00:57:26: da weiter. Das muss irgendwie klar sein. Also die Ziele des Klimaschutz ist. Also das, was wir im
00:57:33: Land des Klimaschutzgesetzes festgelegt haben bis 2040 Klimaneutral, Bund 2045, EU 2050, da kann
00:57:41: man ja sagen, also zwischen 2040 und 2050 wollen wir klimaneutral. In allen Sektoren waren auch
00:57:47: auch im Verkehrssektor. An diesen langen Linien darf gar nicht mehr gerüttelt werden. Und es muss
00:57:52: eigentlich ein Wettbewerb, der, ich sag mal, der Politik, aber auch der Produkte geben und der
00:57:58: Produktionsprozesse, dass man das erreicht. Und ich will jetzt doch nochmal an eine, wirklich was
00:58:04: positive sagen über der Automobilindustrie. Die Automobilindustrie hat auch gezeigt, dass man
00:58:09: Industrieproduktion, von der man früher gesagt hat, die braucht richtig viel Energie. Das kannst du
00:58:15: doch nicht mit dem Windrad machen. Die, also Mercedes, Audi produzieren neue Wagen, also
00:58:22: Elektromobile, alle klimaneutral. Entweder weil sie selber relativ viel erneuerbare Energien auf ihrem
00:58:30: Park haben und auf ihren Hallen. Aber das reicht meistens nicht, dann kaufen sie, also Mercedes hat
00:58:34: sie auch eingekauft in Windparks, die anderen Unternehmen haben was Vergleichbares machen
00:58:39: oder man kauft Zertifikate. Aber sie haben zumindest gezeigt, man kann auch anders produzieren,
00:58:45: wenn sie auch in einem Buch immer wieder angesprochen, was auch wichtig ist, dass wir den
00:58:49: Industriestand oder halten, aber die industrielle Produktion klimaneutral wird. Ich glaube,
00:58:54: Kelenio sagt, er hat 80 Prozent in MI4 Jahren oder so Energie gespart. Wie kann man 80 Prozent sparen?
00:59:00: Was hat man davor alles gemacht? Ja, weil die... Also, ist das verrückt. Also, ja gut, sie müssen
00:59:06: das ist quasi sie machen von fünf Tagen Arbeitszeit, man sie vier Tage jetzt zu.
00:59:10: Nein, aber die ganzen Produktionsprozesse anders organisiert. Als bemerkenswert. Also, wenn man die
00:59:18: Halle anguckt in Ziddelfingen, in der die S-Klasse produziert wird, ist sozusagen der höchste
00:59:23: Standorte der industriellen Produktion derzeit, das ist schon schwer beeindruckend. Also, wie man da
00:59:28: auch innerhalb der Produktion weggespart hat, außerdem ist ja so, dass wenn sie umstellen auf
00:59:33: elektrische Transporte, sparen sie immens Energie, weil die Effizienz im Elektromotorbereich ja sehr
00:59:42: viel höher ist im Verbrennungsmotorbereich. Kommen wir schnell auf 90 Prozent, bei einem
00:59:45: Verbrennungsmotor sind wir mehr Glück haben. 30, 33, mit einem tollen Diesel. Also, schon klar. Aber was
00:59:53: ist jetzt das, was sie sagen, man darf nicht rütteln an diesen Klimazielen 35, 40, 45, 50,
00:59:59: das ist das, was nicht passieren darf. Wie sorgt man dafür, dass das nicht passiert?
01:00:03: Indem wir besser werden bei der Argumentation, mehr Öffentlichkeitsarbeit. Also, Politik ist
01:00:11: gerade in Demokratien doch sehr viel Öffentlichkeitsarbeit und da kann man ja auch viel kaputt
01:00:16: machen, wie man gerade von der Ampel lernen kann, wie man so alles nicht machen muss und darf. Aber
01:00:22: wir müssen aus dem rauskommen. Also, weil wir, also das kann ich so pauschal sagen, im demokratischen
01:00:29: System muss die politische Führung zeigen, dass sie Probleme löst und dafür sorgt, dass sie
01:00:37: Menschen eine gute Zukunft haben, ökologisch, sozial und auch natürlich wirtschaftlich. So,
01:00:41: und wenn Regierungen das nicht gut zeigen, dann werden sie abgewählt. Und im Moment führen wir
01:00:48: relativ viele rückwärtsgewandte Diskussionen. Das ärgert mich ja am meisten, also, müssen wir
01:00:54: mal gegen die Talkshows hetzen, dass im Kollektiv alle Talkshows sich ständig mit Themen befassen,
01:01:02: die jenseits unserer konkreten Betroffenheit, was wir eigentlich tun müssen, damit wir eine Zukunft
01:01:08: haben. Hundertmal wird über den Ukrainekrieg gestritten und jedes Mal und was man noch für
01:01:13: Waffen braucht und sonst was. Nicht, dass man darüber nicht in der Demokratie auch diskutieren
01:01:18: muss, aber in welcher, also vielfachen Beton dann das Gleiche geschwätzt wird und offen auf der
01:01:28: Straße liegenden Probleme nicht angegangen wird, weil sie den Moderatoren oder den Redaktionen zu
01:01:33: kompliziert sind oder weil man glaubt, das können die Menschen nicht vertragen, aber die Themen
01:01:38: sind auch nicht gerade verträglich. Aber wie oft wird über Mobilitätsthemen in diesen Talkshows
01:01:45: gesprochen? Baktisch nie. Obwohl das jeden Menschen täglich berührt. Das ist seit Beginn des
01:01:50: Ukrainekrieges vorbei. Davor war es anders, aber mit Beginn des Ukrainekrieges sind diese Themen
01:01:55: absolut im Hintergrund geraten. Und jetzt kommt Israel und Gaza und so weiter, nicht aber in welcher,
01:02:01: in welchem Übermaß es kommt und man dann alles anders liegen weiß und dann nicht drüber spricht.
01:02:06: Das ist ein Teil, das ist nur ein Teil. Man guckt auch schon diese Talkshows spät abends, aber wir
01:02:11: müssen auch diese anderen Medien bedienen. Problem ist schon auch, dass die klassischen
01:02:15: Printmedien keine so große Rolle mehr spielen und wir die Sozialmedien nicht so gut beherrschen,
01:02:21: aus jeden Fall die große Mehrheit der demokratischen Parteien kann das nicht so richtig gut. Es ist
01:02:28: schlimmer, dass die AfD das am besten macht mit größten Erfolgen. Ganz systematisch, aber da
01:02:34: arbeiten wir zuhause daran, dass wir besser werden und ich bin in meinem Haus immer auch gleichzeitig
01:02:42: Presse sprecher, weil ich immer auch Öffentlichkeit, Arbeit mitdenke und weil ich einfach glaube,
01:02:47: dass wenn in moderne Politik nicht immer auch die öffentliche Debatte, die öffentliche Darstellung,
01:02:52: die Präsentation nicht mitdenkt, versteht man nicht, was man macht und man kommt auch nicht
01:02:58: weiter. Und gerade weil wir in der Demokratie immer nur eine begrenzte Zuständigkeit haben,
01:03:03: ist es glaube ich eine wichtige Rolle, dass Politik kommuniziert und moderiert. Also der
01:03:11: Strategiedialog der Landesregierung in seiner Automobilwirtschaft, der ist aus meiner Sicht
01:03:16: eine wirklich extrem gute Erfindung und zeigt auch, dass die Praxis sehr gut ist, weil wir Formate
01:03:23: schaffen, wo wir die, die die Verantwortung haben, zusammenbringen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
01:03:28: Also ich bin ja im Strategiedialog verantwortlich für das Datenfeld. Und das hat es dazu führt,
01:03:35: dass wenn ich schon überhaupt miteinander reden, die, obwohl es das Gleiche macht,
01:03:39: bis er nicht, man denkt ja manchmal, als Brüder die Wirtschaft kennen sich doch, ja,
01:03:42: die Treppe, es ist nicht so. Die haben einen zum Teil ihren Ziel aus und wir stellen dann die
01:03:48: Brücken her und bei den, diese Woche war der Chef von ENBW, Herr Schell war in der Grünen
01:03:56: Landtagsfraktion und da ist auch klar geworden, wir werden die Elektromobilität nicht hinkriegen,
01:04:03: wenn wir nicht mit den Energieversorgung sprechen, welchen Anteil sie leisten müssen,
01:04:08: damit überhaupt eine Ladeinfrastruktur aufgebaut werden kann. Also wir müssen erst in der
01:04:13: Energieverzeugung sorgen und sie müssen gucken, dass sie von ihren, wo immer sie erzeugt wird,
01:04:17: sie dahin gebracht hat, dass die Transformationen da sind, dass man irgendwie ins Hochspannungsnetz
01:04:22: kommt oder ins Mittelspannungsnetz oder Transformationen, wenn wir jetzt nur mit der Automobilindustrie
01:04:27: sprechen würden, würden wir scheiden. Aber das ist die Leistung der Politik,
01:04:31: dass sie die Verbindungen herstellt und es befördert.
01:04:34: Mir wird noch der Blick nach außen interessieren, sagen Sie, was wir in Deutschland machen können,
01:04:39: wie sehen Sie denn das, wie andere Länder machen, wenn wir zum Beispiel nach China gucken,
01:04:42: was da kommt, wie die auch versuchen, den Weltmarkt zu dominieren und immer weiter einzunehmen,
01:04:48: haben wir dagegen überhaupt eine Chance. Die haben nicht so richtig viel Moderationsarbeit
01:04:53: und alles, die gerade eben genannt haben, die machen das einfach mal geschwind.
01:04:57: Na ja, geschwind haben das auch nicht gemacht. Aber war das nicht ziemlich schnell, was da
01:05:01: jetzt passiert ist? So mein Gefühl, also die Unternehmen, die es da gibt, die jetzt gerade
01:05:05: hoch kommen, die sind alle häufig noch nicht so lange. Ich weiß nicht, wie lange es GIDI gibt,
01:05:09: weißt du das? Aber noch nicht so ewig. GIDI 10 Jahre.
01:05:12: Wir haben alle schon eine gewisse Story hinter sich, was auch Batterieherstellung angeht.
01:05:16: Es gibt ja einen interessanten China-Report, also welche Firmen, das vom Wirtschaftsministerium
01:05:21: Bayern wird mal in Auftrag gegeben werden. Das merkwürdigeweise wäre vom Wirtschaftsministerium
01:05:25: sonst noch groß kommuniziert worden. Da stehen alle chinesischen Unternehmen drin und tatsächlich
01:05:31: ist so, dass eine Handvoll gibt schon mehr als 20 Jahren und 10, die man jetzt kennt,
01:05:37: die sind in den letzten 10, 15 Jahren gegründet worden. So was ist jetzt, es ist eine Irrtum,
01:05:43: um zu glauben, dass die Chinesen mal schnell auf den Markt gekommen sind. Sondern die
01:05:48: Magen, die jetzt bei uns scheinbar als neu kommen, haben in China eine 10 Jahre Vorlaufzeit
01:05:53: hingelegt und haben auch mit Produkten, die wir vielleicht in Europa nicht verkaufen
01:05:58: hätten können, aber in China haben sie es verkaufen können, weil sie da groß und günstig
01:06:02: waren. Aber warum war das, warum ist es nicht wahr, dass es Kinder nicht strategisch eingegangen
01:06:07: ist? Es gibt eine Geschichte, die klingt unglaublich, aber sie ist wahr. China hat ja, es gibt das
01:06:16: schöne Buch von John Lee, wie mein Vater, kriegt den Titel nicht mehr ganz zusammen.
01:06:23: Ich hinsichtlich hin, aber mit dem VW, mit dem VW.
01:06:26: Genau, ein Flüchtling aus China, der nach Taiwan gegangen ist, der dann als, als sagen
01:06:31: Kind ohne Eltern, dann dort Sabitur gemacht, dann in Deutschland studiert hat und dann
01:06:36: als erster Chineses zu VW gegangen ist und irgendwann in den Spänen 70 Jahren ist eine
01:06:41: Handvoll Chinesen und einem auch ein Minister hat bei VW angeklopft. Sie wollten gerne gucken,
01:06:47: was sie machen, sie hätten gerne einen LKW-Werk in China und das dachten wir, dass sie es mit
01:06:51: VW machen. Und seitdem jetzt auch viel Santana ist.
01:06:54: Und das hat sozusagen naiv angefangen, aber so alt ist es schon, dass man in China auf
01:07:00: der Ebene der Staatsführung gesagt hat, wir brauchen eine Industrie, die Autos produziert.
01:07:05: Und der VW hat ja damals mit LKWs, kümmer ich leider nicht einfach, wir produzieren
01:07:11: PKWs, aber unser Auto heißt Volkswagen. Ihr seid eine Volksrepublik, wird es nicht
01:07:15: zu euch passen. Und dann sind sie vier Jahre später auf die Dekom, haben das erste VW-Werk
01:07:20: dann gemacht. Und also von daher hat die, also die kommunistische Führung hat relativ
01:07:26: strategisch die Automobilindustrie aufgebaut. Und dann habe ich wirklich eine Erfahrung
01:07:30: gemacht im Jahr 2008, ich war ja auch Sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion.
01:07:35: Das waren 2008 bei den olympischen Spielen. Und bei den olympischen Spielen sind die in
01:07:41: Peking zum ersten Mal, haben die lauter Elektrobusse eingesetzt. Das war damals eine absolute Novität.
01:07:48: Und zwar haben die da dieses Modell mit einem Batteriewechsel gehabt. Das hat bei diesem
01:07:52: System ganz gut funktioniert. Und da war unter anderem bei unserer Delegation war auch ein
01:07:58: der chinesische Wissenschaftsminister, der in Deutschland studiert hat und auch bei Audi
01:08:04: gearbeitet hat passenweise und der, also die deutsche Automobilindustrie sehr gut kennt.
01:08:10: Und kommt übrigens auch in den Buch "Schikowett Ford" diese Geschichte, dass der die Führung
01:08:17: davon überzeugt hat, dass man eigentlich nicht konkurrenzfähig ist, für einen mechanischen
01:08:22: Auto produziert, weil so gute Autos wie die Deutschen produzieren, erfordern einen völlig
01:08:27: anders Bildungs- und Ausbildungssystem, was man in China nicht hat. Aber hat er gesagt,
01:08:33: das Elektroauto, der Elektroantrieb, das ist alles viel, viel einfacher. Das können wir,
01:08:39: weil wir produzieren ja auch viele Sachen auf dem Massenmarkt in diesem Bereich vom,
01:08:44: sagen wir vom Elektrospielzeug Auto bis sonst was. Und wir können das, aber das müssen
01:08:49: wir systematisch machen. Und dann haben die Chinesen ja systematisch sich die Rohstoffwöln
01:08:54: erschlossen, weltweit sich eingekauft und sie haben die Kapazitäten aufgebaut zur verarbeitenden
01:09:01: Rohstoffe, dass sie in diese Produkte reinkommen. Weil die Chinesen haben ja, also es ist ja
01:09:07: nicht so, dass die seltenen Erden nur in China vorkommen, sondern der Hauptanteil des Monopos
01:09:12: ist, dass die chinesische Wirtschaft die einzelnen, die seltenen Erden verarbeiten. Und das war
01:09:18: sehr systematisch und strategisch. Und er hat damals gesagt, wissen Sie, wir werden, wir werden
01:09:24: sie nicht einholen beim mechanischen Auto, aber mit dem E-Auto fahren wir quasi an Ihnen vorbei.
01:09:30: So hat er mir das gesagt. Die Geschichte habe ich mir gemerkt und die ist nämlich wirklich so
01:09:36: gekommen. Und die fahren gerade an uns vorbei. Und das ist von langer Hand geplant. Und was mich
01:09:43: wirklich wundert, das ist, dass die großen Automobilkonzerne sind ja alle schon seit mindestens
01:09:47: 30 Jahren kinertätig. Das heißt, die haben ja alle mit denen gesprochen, die haben ja das alles
01:09:52: gesehen. Das sagen, habe ich mich schon gewundert, warum die das nicht wahrnehmen und daraus Konsequenzen
01:09:57: ziehen. Angeblich, weil sie zwei Jahre in der Corona-Fahrer kein Zugang hatten. Weil man muss
01:10:03: ja wirklich, da bin ich völlig bei Ihnen sagen, dass wir als wir letztes Jahr nach der Corona-Pause
01:10:08: zum ersten Mal wieder auf der Shanghai Auto Show waren und alle Automobilhersteller, alle Zuflehrer
01:10:12: versuchten, als ob sie zwei Jahre keine Informationen gehabt hätten und zu erstaunt waren, waren wir
01:10:17: eigentlich auch erstaunt und haben uns gesagt, Moment mal, ihr habt ja alle Studios, ihr habt ja
01:10:20: alle Verbindungen dorthin. Also die Firmen sind alle weitergelaufen. Ich würde zum Abschluss noch
01:10:25: interessieren, was Sie als Verkehrsminister, welche Nuss möchten Sie persönlich noch knacken,
01:10:29: dass Sie sagen, dann haben Sie Ihr Amt aus Ihrer ganz persönlichen Sicht richtig gut erfüllt.
01:10:35: Also haben wir jetzt regulativ ist für uns ein richtig großer, brockenes Land des Mobilitätsgesetzes.
01:10:40: Also werden sozusagen Maßstäbe für, wie wir Mobilität organisieren und geschalten im Land.
01:10:46: Da wird auch der Mobilitätspass drin sein, also dass man das kommunale Abgabe nehmen können und
01:10:52: dass draußen ein Anteil in einem Mobilitätspass finanziert wird. Das ist sicherlich ein großes
01:10:57: Projekt und der Einstieg in die Mobilitätsgarantie, also der Einstieg im Sinne von einem Fahrt,
01:11:04: wo man es auch wirklich schafft, dass man im ganzen Land einen halbstunden Tag hat oder
01:11:10: im Ballungsraum einen viertelstunden Tag als Öffnungsverkehrsangebot jetzt nicht alle
01:11:15: mit der Straßenbahn, sondern da wären dann die On-Demand-Dinste und im Ende auch vielleicht die
01:11:18: autonomen Shuttle mit dabei. Das sind sozusagen aus meiner Sicht die großen Projekte und ich
01:11:24: muss sagen, also ein richtig großes Projekt ist für mich jetzt die Antriebssende. Also dass ich das da,
01:11:30: ich würde es gerne schaffen, dass die Stadt Stuttgart wirklich herausleuchtet von den deutschen
01:11:37: Großstellen mit deutlich sichtbarsten höchsten Quote von Elektrofahrzeugen, weil wir die moderne
01:11:43: Autostadt sind, wir sind in der Autostadt aber nicht, aber wir sind nur ein bisschen besser als die
01:11:47: anderen und ich möchte, dass wir richtig besser sind und ich möchte auch, dass Baden-Württemberg da
01:11:52: abschiehen sagt, wir sind ein innovatives Autoland und das sieht man auch an den Zahlen. Okay, das finde
01:12:00: ich ist doch ein schönes Ding zum Ende hin, aber am Ende eines jeden Move-Badgasts haben wir auch hier
01:12:04: wieder noch ein kurzes A und B Spiel, das heißt, sie kriegen Fragen für und wieder und müssten sich
01:12:09: kurz entscheiden. Das wäre, sind sie eher Typ Streaming Deans oder C in Schallplatte? C, D, okay.
01:12:17: Ja, aber eher Schallplatte, das stimmt, also Streaming mache ich gar nicht oder Radio noch. Okay,
01:12:22: Ferrari oder Tesla. Das heißt übrigens entweder oder, das heißt nichts drittes. Okay, dann würde ich
01:12:31: eher Tesla nehmen. Okay, Apple oder Google? Apple. Und Loft in der Stadt oder altes Bauernhaus
01:12:36: auf dem Land? Loft. Auto oder Fahrrad? Fahrrad. Im Auto dann vorn oder hinten? Hinten. Okay, wenn sie
01:12:44: vorn sitzen, sind sie ein guter Beifahrer? Ich glaube ja, meine Frau hat das jetzt nicht
01:12:49: behaupten. Okay, in Sachen Datenschutz und AGBs sind sie der Typ Aluhut oder Acceptor? Aluhut. Okay,
01:12:57: Fliegenfischen oder Motorradfahren? Gott, also wirklich, muss man eigentlich weder noch sagen.
01:13:03: Okay, ausnahmsweise. Star Wars oder Star Trek? Wird dann noch. So wird zu den Ausnahmen. Kaffee
01:13:10: oder Tee? Ja, ich trink ja zuerst eine Tasse Tee und danach eine Tasse Kaffee. Okay,
01:13:15: Steak oder Falafel? Sie dürfen ruhig offen sein? Ja. Und ehrlich? Ich bin ja eher so ein Nudelgericht
01:13:22: Mensch. Okay. Und mit nix dann dazu? Ja, ich esse wirklich selten ein Steak, aber ich mag
01:13:30: auch ein Steak und ich esse auch ein Steak. Und sie mögen halt keine Falafel? Und Falafel selten,
01:13:34: jetzt zum Beispiel gestern war ich auf dem grünen Neujahrsempfang, da gab es das,
01:13:38: ich seh das dann auch gerne. Okay. Aber ich gehe da nichts extra hin. Nacht Aule oder Lärche?
01:13:43: Lärche. Und dann noch die letzte Frage, wann kommt der nächste Buch? Noch kein Plan. An das klar.
01:13:47: Ja, Mann, vielen vielen Dank für die Infos. Ich finde für die vielen vielen spannenden Geschichten
01:13:52: vor allem rund um die Industrie, die Politik und alles was zugehört an euch da draußen.
01:13:57: Ihr hört uns wieder nächste Woche, Freitag bis dahin sage ich ihr könnt uns gerne schreiben.
01:14:02: Wenn ihr auch eine Frage habt an den Herrn Hermann oder an uns, schreibt uns gerne,
01:14:05: wir werden es weiter leiten. Ich glaube wir kriegen das hin, ich gucke mal Richtung Presse-Stelle,
01:14:08: kriegen wir hin. Und dann ist die E-Mail noch völlig, podcast@move-magazin.de,
01:14:13: schreibt uns gerne bei Spotify, einen Kommentar bei ITUNS und Co. Ihr wisst wie es funktioniert.
01:14:17: Ich sage nochmal vielen Dank. Vielen vielen Dank. Ich sage auch da,
01:14:20: das war wirklich ein interessantes Gespräch, hat mir richtig gut gefallen. Super. Danke schön.
01:14:26: Ciao.
01:14:27: Ciao.
01:14:28:
Neuer Kommentar