Der New Mobility Podcast von auto motor und sport
00:00:00: Move, der New Mobility Podcast von Automoto und Sport.
00:00:08: Hallo und herzlich willkommen zum Move. Mein Name ist Luca Leicht und ich darf heute wieder
00:00:17: einmal unseren Digitalchef-Redakteur Gerd Stegmay an meiner Seite als Co-host begrüßen.
00:00:21: Deswegen, guten Morgen Gerd.
00:00:22: Ja, guten Morgen Luca.
00:00:24: Wir wollen heute über das Thema Ladensprechen, genauer über Elektro-LKW und das Laden und
00:00:29: wie das mit der Zukunft der Logistik überhaupt alles funktionieren könnte. Denn bei der
00:00:34: Welt der PKW hat sich ja alles eigentlich schon relativ in Einrichtung relativ klargezogen.
00:00:39: Wir werden Batterie-Elektrischef-Fahrzeuge bekommen. Die Frage ist aber, gibt es das
00:00:42: auch bei den LKW? Und wenn ja, wie kann man die laden? Wie laden man die? Jetzt gibt es
00:00:47: schon einen eigenen Ladestandard beispielsweise, den sogenannten MCS, das steht für Megawatt-Charging-System,
00:00:53: also eine Ladeleistung von mehreren 1000 Kilowatt. Also richtig, richtig viel. Die Frage ist
00:00:59: aber, kann das überhaupt funktionieren? Und wenn ja, wie? Was wollen wir heute mit Patrick
00:01:05: Pötz besprechen? Der ist nämlich der Leiter des Geschäftsfeldenergiewirtschafts am Fraunhofer
00:01:09: Institut ISI in Karlsruhe und die machen gefühlt, wenn man sich in der E-Mobilität bewegt,
00:01:15: nichts anderes als alles rund um die Elektro-Mobilität erforschen und der beschäftigt sich insbesondere
00:01:20: mit dem Thema Hochleistungsladen von LKW. Das heißt, wie kann ich LKWs richtig, richtig
00:01:26: schnell vollladen? Und genau darüber wollen wir heute mit ihm besprechen, wo wir die Energie
00:01:30: heranschaffen können, wie das alles funktionieren soll. Und deswegen sage ich, hallo, guten
00:01:33: Morgen, herzlich willkommen. Patrick Pötz, schön, dass du da bist. Hallo zusammen, schön, dass
00:01:37: ich da sein darf. Patrick, weil es ein bisschen die Tradition hier im Podcast ist, kannst
00:01:40: du vielleicht selber nochmal kurz erklären, wer du bist, was du bisher gemacht hast, was
00:01:44: du gerade tust und auch, was wir uns von dir im Kopf behalten sollen? Ja, sehr gerne. Also,
00:01:50: plötzlich ist mein Name, ich komme gebürtig von der Ostsee, habe Physik studiert und
00:01:55: promoviert und fand aber damals, wäre es nicht schön, wenn einige von diesen schlauen
00:01:59: Physikern ein bisschen was machen würden, was vielleicht auch für die Gegenwart noch
00:02:03: mehr bringen würde und bin so an das Thema Energie gekommen, weil ich mich auch für
00:02:09: Energie und Nachhaltigkeit sehr interessiert habe. Bin so bei Frauenhofer gelandet und
00:02:13: arbeite da jetzt schon über zehn Jahren, vor allem zu den Themen Elektromobilität,
00:02:18: PKW, LKW und CO2 Minderungsmaßnahmen im Verkehr, was wir beraten für Politik und Industrie.
00:02:26: Was man sich vielleicht merken kann, also meine Kollegen und ich versuchen so einen kleinen
00:02:32: Beitrag auch als Wissenschaftler zur Energiewende zu leisten, indem wir versuchen Orientierungswissen
00:02:38: zu geben und meine Hauptinteressen sind eigentlich, welche Technologie es am Ende wird, ist mir
00:02:44: gar nicht zu entscheiden. Wichtig ist für mich, dass wir die Transformation schnell schaffen
00:02:49: und dabei auch bisschen sorgsam mit unseren Steuern, Geldern umgehen, die wir alle zahlen
00:02:52: müssen. Alles klar. Du bist ja Physiker, sagtest du, gerade eben und die gelten, will ich
00:02:58: sagen, in der Regel eher als nüchtern und Fakten orientiert. Du hast auch schon gesagt,
00:03:02: die ist gar nicht so wichtig, wie wir das ziel erreichen. Aber wie stehst du denn dann
00:03:06: zu diesen aufgeheizten Diskussionen, die wir gerade immer erleben, wenn es um die Antriebswende
00:03:10: geht? Kannst du den Frust, die Angst und die Sorgen der Menschen nachfühlen oder ist
00:03:14: das für dich alles so? Leute, der kommt runter, die Zahlen sind bereindeutig? Ja, ich glaube,
00:03:18: wir sind ja alle Menschen und Menschen sind ja natürlich nicht nur Zahlen und Fakten,
00:03:24: sondern wir haben irgendwie Sorgen, Wünsche, Ängste, Gewohnheiten und die gehören einfach
00:03:30: dazu, die muss man ernst nehmen und es ist schon ein Umstellungsprozess in gewisser Weise.
00:03:35: Klar, wenn man ein bisschen länger drüber nachdenkt, merkt man, ich feiere jeden Tag
00:03:38: gar nicht so viel mit dem Auto. Also eigentlich brauche ich im Alltag gar keine so große
00:03:42: Reichweite. Aber wir sind es jetzt über viele Jahrzehnte von vertreten aus motorischen Fahrzeugen
00:03:46: gewohnt, dass die normalerweise einfach immer so mit ein paar hundert Kilometern Reichweite
00:03:50: rumstehen. Und wir wissen auch aus der Begleitung vieler Nutzer und vielen Studien, dass das
00:03:56: wirklich ein Umstellungsprozess für die Leute ist und dass sich gewisse Gewohnheiten ändern muss.
00:04:01: Und da ist es ganz menschlich und nachvollziehbar, dass einem gewisse Dinge erst irgendwie, weil
00:04:06: sie neu und anders sind, ein Zusatz auffahnt zu seinen Scheinen. Schön ist aber, wenn man dann
00:04:11: die Umstellung wagt, merkt man auch, dass es Erleichterungen gibt. Also beispielsweise denken
00:04:16: vielleicht die Nutzer am Anfang, oh Gott, da muss ich ja irgendwie jeden zweiten Tag das Auto
00:04:19: einstecken. Nach einer Woche merkt man, dass man überhaupt nicht jeden zweiten Tag einstecken
00:04:23: muss, sondern einmal die Woche oder nur alle zwei Wochen. Und gleichzeitig fällt einem dann auf,
00:04:27: ja Mensch, dafür muss ich ja gar nicht mehr zur Tankstelle. Das ist ja viel praktisch,
00:04:31: diesen blöden Umweg nach der Arbeit. Das spare ich mir dann alles. Also es ist eine Umgewöhnung
00:04:36: und die ist einfach ein gewisser geistiger, emotionaler auffahnt. Der fällt manche Menschen
00:04:41: leichter an, dann schwerer. Aber das gehört dazu. Das klingt so, als führst du schon elektrisch,
00:04:47: wenn ja, seit wann und was fährst du da? Ich fahre jetzt seit genau gut zwei Jahren
00:04:52: batterieelektrisch. Wir hatten so ein Benziner Kleinwagen, der schon in den Jahre gekommen war
00:04:56: und haben gesagt, okay, wir müssten wohl mal ein neues größeres Auto für die Familie kaufen
00:05:00: und haben dann gesagt, also jetzt, das war 2021, haben wir gesagt, also jetzt nichts mehr mit
00:05:06: Auspuff und es ist jetzt ein Junder Ioniq 5 geworden. Sehr schön. Cool, der macht auch echt
00:05:11: Spaß. Was war für dich entscheidend, als du das Auto oder als ihr das Auto ausgesucht habt,
00:05:15: war es die Reichweite dann? Der Ioniq 5 oder das Schnellladen? Der Ioniq 5 zählt ja genau
00:05:20: da in diesen Kipppunkt mit rein. Das ist dann so, so jetzt kann ich auch weit fahren, jetzt kann ich
00:05:25: auch Schnellladen mit einem Nichtporche teil kann, der ein riesiges Vermögen kostet. Waren das die
00:05:30: Dinge oder das hätte ich ja vorher von einer Zoe abgehalten? Ja, also es war zum einen sollte
00:05:35: das Fahrzeug eine gewisse Größe haben, weil wir vier Personen sind und damit auch in Urlaub
00:05:39: fahren wollen und mal ein Fahrzeug haben. Das heißt, irgendwie, da war der einfach von der Größe
00:05:43: ganz gut mit fast so einem Kombi und Kofferraum. Marke war mir relativ egal und es war dann so die
00:05:51: Kombination, dass er noch für die Größe relativ bezahlbar war, obwohl ich diese Neuwagenpreise
00:05:58: insgesamt schon ziemlich absurde finde. Also relativ gesehen war es einfach eine sehr gute
00:06:05: Mischung aus Schnellladen, sehr geräumig, großer Kofferraum und akzeptabler Reichweite, wobei ich
00:06:11: aber sagen muss, dass wir die kleine Batterie genommen haben und es funktioniert aber super. Also
00:06:16: ich muss sagen, mein Fazit nach diversen Urlaubsfahrten ist, die Batterie hält länger als die Blase.
00:06:22: Ja, das hört man ja immer, immer, immer wieder. Wir wollen heute ja auch über das Thema
00:06:28: Nutzfahrzeug sprechen und die Elektromobilität da. Welchen Einfluss kannst du das vielleicht
00:06:33: mit Stefan haben denn überhaupt? Die Nutzfahrzeuge, die Logistik, Treibhausgasemission,
00:06:39: seitig auf den Verkehrssektor. Ist das viel oder ist das mehr so ein Itip für ich,
00:06:43: wenn wir das jetzt lösen? Nee, das ist schon ein ganz Teil. Also von den verkehrsbedingten CO2-Emissionen
00:06:49: sind so 75 bis 80 Prozent Straßenverkehr und davon sind so ungefähr zwei Drittel PKW, ein Drittel LKW.
00:06:57: Und das ist auf der einen Seite ein bisschen erstaunlich, weil es ja viel weniger LKW in
00:07:04: Stückzahlen gemessen gibt als PKW. Aber die fahren halt viel mehr und wenn sie fahren,
00:07:09: verbrauchen sie auch relativ viel. Also zum Vergleich, so ein Sattelzug fährt im Durchschnitt
00:07:14: ungefähr 100.000 Kilometer im Jahr und braucht so 30, 33 Liter pro 100 Kilometer. Das heißt,
00:07:23: die fahren sehr viel und verbrauchen dabei auch noch pro Kilometer unglaublich viel.
00:07:27: Das hat aber, wenn wir Emissionen senken wollen, ist das eigentlich auch was Gutes,
00:07:32: weil wir nur eine relativ kleine Flotte von LKW, es gibt nur so, je nachdem, welche Größenklassen
00:07:36: man mitzählt, ein paar Millionen LKW in Deutschland. Und das heißt, wir können,
00:07:41: indem wir eine relativ kleine Flotte von wenigen Millionen Fahrzeugen umrüsten, relativ viele
00:07:46: Emissionen sparen. Natürlich ist es beim LKW nicht immer ganz so einfach, die Umzurüsten
00:07:50: zu verantworten, weil wir natürlich auch sehr hoch sind. Beim E-Auto, das hast du ja gerade schon
00:07:57: für deinen Nutzungsfall angesprochen, gab es ja immer so eine NRI-Diskussion. Also brauchen wir
00:08:03: erst eine kritische Masse an elektrisch angetriebenen Fahrzeugen oder brauchen wir erst genug Ladepunkte,
00:08:11: sodass dann sich die zwei Borschen vielleicht zuegenseitig mitziehen. Wie siehst du es bei den
00:08:18: LKW? Es ist glaube ich ein bisschen ähnlich wie bei PKW. Also bei PKW gab es ja auch so ein ganz
00:08:23: starkes Hände-Eil-Problem nicht, denn es haben ja fast alle Leute, also wir haben ja alle Strom
00:08:28: zu Hause und sehr viele PKW in Deutschland werden nach zehn Garagen abgestellt und davon haben
00:08:34: auch sehr sehr viele Strom. Das ist bei Logistikfirmen natürlich ähnlich, die haben heute auch schon
00:08:39: alle Strom. Im Gegensatz zum PKW ist es so, dass jetzt vielleicht dieser 3,5kW einfache Haushaltssteckdose
00:08:45: in der Lagerhalle für den LKW nicht ganz ausreicht, aber es haben alle Stromanschluss,
00:08:51: Netzanschluss, der muss leider vermutlich in vielen Fällen ein bisschen aufgerüstet und
00:08:57: ertüchtigt werden. Ist nicht überall der Fall, aber das kommt schon auf uns zu. Die Frage mit der
00:09:02: öffentlichen Ladeinfrastruktur stellt sich ein bisschen anders. Also so der vorhin schon das
00:09:09: Megawattladen angesprochen und die Idee beim Megawattladen ist im Prinzip, dass der LKW,
00:09:15: weil er ja nach den gesetzlichen Längzeit-Pausen im Fernverkehr nach spätestens 4,5 Stunden 45
00:09:22: Minuten Pause machen muss, könnte man doch die Pause zum Nachladen mit Strom nutzen. Und es hat
00:09:28: den Vorteil, weil der LKW in 4,5 Stunden nur so knapp 400 km überhaupt schafft, brauche ich keine
00:09:35: Fahrzeuge mit 2000 km Reichweite, sofern es ausreichend öffentliche Schnelladeinfrastruktur
00:09:40: gibt. Und da ist es aber natürlich dann so, dass nur die LKW, die auch wirklich im Fernverkehr
00:09:45: unterwegs sind, solche Schnelllademöglichkeit in Zukunft brauchen werden und ganz viele,
00:09:50: die im städtischen Lieferverkehr oder im regionalen Lieferverkehr unterwegs sind,
00:09:54: die fahren morgens im Depot los, kommen dann nach 200, 300, 400, 500 Kilometern wieder zurück und
00:10:00: brauchen gar kein Megawattladen unterwegs. Also das führt zu so einer etwas interessanten Konstellation,
00:10:06: dass das Megawattladen gleichzeitig unwichtig unwichtig ist, unwichtig, weil es viele LKW gar
00:10:12: nicht brauchen werden, weil gleichzeitig aber auch wichtig, weil die dies brauchen, für die ist es
00:10:16: extrem wichtig, weil die sonst ihre Touren nicht vollenden können. Das ist so ein bisschen wie für
00:10:22: den privaten Batteriefahrzeugnutzer, wenn der in Urlaub fährt, mich eingeschlossen. An 360 Tagen
00:10:28: im Jahr sind mir Schnellladesäulen an der Autobahn furchtbar egal, ich benutze die nie. Wenn ich dann
00:10:33: ab an Urlaub fahre, dann brauche ich sie und dann sind sie auch total wichtig für mich. Kann man ungefähr
00:10:39: einen Prozentsatz aufmachen zwischen den LKW, die ohnehin nur das stationäre Laden brauchen und den,
00:10:49: die unterwegs schnell laden müssen? Ja, so 100%ig genau weiß man es natürlich noch nicht, aber wir
00:10:54: haben einige Simulationen gemacht, wir haben 2500 LKW Fahrprofile gehabt mit allen Touren eines
00:11:00: Tages und haben sie so durchsimuliert als Elektro-LKW und haben immer geschaut, wenn der LKW
00:11:06: mindestens 30 Minuten steht, was wäre denn die geringste Ladeleistung, die er bräuchte, um möglichst
00:11:12: alle Touren eines Tages durchzuführen und es zeigt sich, dass die allergrößte Rolle beim Laden,
00:11:20: das langsam Laden mit unter 50 Kilowatt spielen sollte und nur so 10 bis 20 Prozent der Fahrzeuge
00:11:27: überhaupt megawatt Laden brauchen. Diese 10 bis 20 Prozent, genau so 10 bis 20 Prozent, das sind
00:11:35: natürlich aber trotzdem mehr als 10 bis 20 Prozent der Energie, weil das ja auch die sind, die besonders
00:11:39: viel fahren. Ja, verstehe. Ihr habt jetzt an einem Projekt gearbeitet, dem Hola-Projekt, aber das ist
00:11:45: ja ein Stück weit nachrangig zu dem, was schon gesetzlich oder zumindest mal per EU-Richtlinie
00:11:51: verabschiedet ist. Ich spreche da auf die A4 an. Bei der A4 geht es ja darum, dass wir einen Grundstock
00:11:59: an Ladeinfrastruktur brauchen an gewissen Verkehrsklotenpunkten. Ich glaube, du bist tiefer im
00:12:04: Thema drin, deswegen ist es vielleicht einfacher, wenn du das nochmal für uns alle kurz zusammenfasst
00:12:08: und aufdröselt, worum es da genau geht, was das Ziel ist und wie wichtig es ist. Genau, also ich
00:12:17: leite ein Projekt, bei dem wir versuchen, die ersten megawatt Ladesäulen in Deutschland zu
00:12:20: bauen, an vier Standorten, je zwei Ladesäulen. Wir sind noch schwer dabei. Es gibt einige Herausforderungen,
00:12:28: aber wir sind gute Dinge, dass wir da demnächst auch eröffnen können auf der A2 zwischen Berlin und
00:12:34: dem Progebiet. Genau, es gibt aber gleichzeitig europäischen Vorgaben, die jetzt vor einigen
00:12:38: Monaten in Kraft getreten sind. Da gibt es die sogenannte A4, also die Alternative
00:12:42: Fuels Infrastructure Regulation, das heißt eine Verordnung, die also automatisch europaweit
00:12:48: rechtsgültig ist und jedem Land Vorgaben macht, wie viel öffentliche Ladeinfrastruktur für Lkw
00:12:54: entlang der Autobahn gebaut werden muss. Die gleiche Verordnung hat auch Anforderungen für
00:12:58: PKW, aber jetzt bleiben wir einfach mal bei den Lkw und da sind so Mindestmengen genannt. Da gibt es
00:13:04: so die wichtigsten europäischen Autobahnen und weitere europäische Autobahnen und auf den
00:13:08: wichtigsten muss so alle 60 Kilometer Lkw-Ladeinfrastruktur gebaut werden und auf dem weiteren
00:13:13: Autobahnnetz alle 100 Kilometer. Da gibt es dann auch genaue Vorgaben, wie für Leistungen,
00:13:17: wie für Ladepunkte oder sowas. Und wenn man das so überschlägt, sorgt das dafür, dass in Deutschland
00:13:23: bis 2030 so ungefähr 300 Ladeorte gebaut werden müssen mit vielleicht 500 Ladepunkten oder so.
00:13:32: Kommt ein bisschen darauf an, welche Leistungen die Ladepunkte haben werden. Und der Grundgedanke
00:13:37: dieser Verordnung ist nun, dass damit materieelektrischer Fernverkehr in Europa möglich ist,
00:13:43: jedes langen gewissens Mindestmaß an schnellerer Infrastruktur für Lkw an der Autobahn aufbauen
00:13:49: muss, analog für PKW. Und da gab es auch im Vorfeld gewisse Warten. Die Automobilindustrie und
00:13:56: auch einige Umweltverbände haben sich mehr gewünscht und ich hoffe auch, dass es mehr geben
00:14:01: wird 2030 als diese Ziele. Aber nach meinem Verständnis war das nicht die Aufgabe der
00:14:05: Verordnung, sondern die EU-Verordnung gibt nur eine Mindestmenge vor. Und natürlich wünschen wir
00:14:12: uns alle sicher auch die EU-Kommission, dass die Nationalstaaten noch mehr tun werden. Also
00:14:18: genau das heißt EU-Vorgabe sind ungefähr 300 Standorte bis 2030 entlang der deutschen Autobahn.
00:14:23: Ich sag ungefähr, weil es da noch so gewisse Klauseln gibt, wenn das von beiden Seiten befahrbaren
00:14:27: ist, dann kann man das doppelt zählen und alles sowas, aber ungefähr. Und es gibt einige Rechnungen
00:14:31: von uns, aber auch von der nationalen Leitstelle, Ladeinfrastruktur, wie viel Ladepunkte der
00:14:37: entwünschenswert wären. Das ist immer ein bisschen schwer zu vergleichen. Die Regulierung, also
00:14:42: die Verordnung gibt Ladeorte vor. Wir rechnen meistens eher mit Ladepunkten, die man dann aber
00:14:46: auf mehr oder weniger Orte verteilen kann. Und ich glaube so diese 300 Orte, das ist schon eine
00:14:50: ziemlich gute Ausstattung. Da hat man recht dichtes Netz entlang der Autobahn und von den Ladepunkten
00:14:56: rechnen wir, das ist bis 2030 mindestens 1.000 Schnellladepunkte für Batterielkw in Deutschland
00:15:04: sein sollten entlang der Autobahn. Wenn der Marktholauf ein bisschen schneller geht und wenn
00:15:09: die wirklich die vollen 45 Minuten Längzeitpause den Ladepunkt nutzen, dann braucht man tendenziell
00:15:15: auch mehr, dann reden wir eher von Richtung 2.000 Ladepunkten bis 2030. Und das ist natürlich
00:15:21: unglaublich viel. Im Moment hat man kurz verdoppelt. Ja, auch insgesamt die Zahl, also sowohl die,
00:15:28: also diese europäischen Vorgaben, die sind super ambitioniert. Das heißt jetzt auch nicht, dass
00:15:32: die Regierung alle aufbauen müssen. Das soll natürlich auch viel von der Industrie aufgebaut
00:15:38: werden, von verschiedenen Anbietern, aber die verschiedenen Nationalstaaten werden das sicher
00:15:43: begleiten, fördern müssen. Mir ist bei der Recherche da aufgefallen, was ich spannend fand,
00:15:47: dass Deutschland weniger braucht als Frankreich beispielsweise oder auch Spanien. Wo ich immer
00:15:53: dachte Deutschland ist das, dieses zumindest wird es ja immer so suggeriert, unsere Autobahn,
00:15:57: das Herz Europas, der Infrastruktur, bei uns fährt jeder durch. Wieso brauchen wir weniger als
00:16:03: Frankreich und vor allem auch Spanien? Ja, also die, genau, also brauchen und vorgegeben bekommen
00:16:12: sind sozusagen zwei verschiedene Dinge. Das habe ich irgendwie versucht anzudeuten,
00:16:15: dass die Verordnung gibt eben eine Mindestmenge vor. Und da wurde geschaut, wie viel Autobahnkilometer
00:16:24: in welchem sozusagen besonders wichtigen Autobahnnetz oder dem zweitwichtigsten Autobahnnetz
00:16:29: gibt es in den verschiedenen Ländern. Und man muss einfach sagen, Frankreich ist flächenmäßig
00:16:33: einfach größer als Deutschland. Und damit meine ich jetzt auch nur Frankreich, sofern es auf dem
00:16:38: europäischen Kontinent liegt, also jetzt auch ohne Übersee. Departements, die längste Außengrenze
00:16:43: hat Frankreich nämlich, glaube ich, mit Brasilien. Und also wenn wir jetzt nur dabei bleiben und
00:16:48: deshalb haben die auch relativ viele Autobahnkilometer, um einfach dieses flächenmäßig recht große
00:16:52: Land zu erschließen. Und die Vorgaben der Verordnung richten sich einfach nach Autobahnkilometer.
00:16:59: Und dadurch ist es in Frankreich und Spanien ein bisschen mehr. Was aber richtig ist, ich gehe
00:17:05: auch davon aus, dass wir tendenziell 2030 gemessen an Ladepunkten, also auch wie viel ELK wieder
00:17:10: vorbeikommen, vermutlich ein bisschen höheren Bedarf haben werden als Frankreich, weil doch relativ
00:17:16: viel Durchgangsverkehr auf deutschen Autobahnen ist. Also im Zweifel dann auch Lade sollen, die
00:17:22: intensiver oder häufiger genutzt werden. Und allein deswegen müssen es schon ein paar mehr sein,
00:17:27: oder? Ja, genau. Sowohl die Logisticker als auch die Automobilindustrie möchte natürlich nicht
00:17:35: zurecht, dass da eine große Warteschlange an den Rasthöfen entstehen beim ELKW-Laden. Und
00:17:41: deshalb werden wir einfach eine gewisse gute Ausstattung brauchen. Also ich meine, bei den
00:17:45: ELKW ist es ja so, da gibt es jetzt schon ein sehr gutes Netz und da ist man jetzt im Prinzip schon in
00:17:51: der Phase, dass ein Großteil ohne öffentliche Förderung gebaut wird und die verschiedenen
00:17:57: Betreiber versuchen sich hohe Marktanteile zu sichern und ein bisschen den Bedarf leicht voraus
00:18:02: ausbauen. Und da sind wir aber bei ELKW natürlich noch nicht. Wir müssen jetzt erstmal eine Grundmenge
00:18:07: schaffen und dann, wo besonders hoher Bedarf sein wird, kann man versuchen, ein bisschen abzuschätzen
00:18:14: auszuzeichnen. Und wenn es dann auch losgeht, da wo vielleicht auch viel Bedarf ist, dann wird man
00:18:18: dann sehr schnell sehr ausbauen müssen. Die Schwierigkeit bei dem Ganzen mit diesem sehr schnell
00:18:23: ist, dass dieser Ausbau doch relativ, vielleicht nicht lange dauert, aber einfach gewisse Zeit in
00:18:29: Anspruch nimmt. Man muss den Netzanschlussbeantragen aus, Transformator bestellen, man muss die
00:18:34: Fläche erschließen und alles so was. Da geht einfach eine gewisse Zeit ins Land und deshalb sind
00:18:39: auch diese Mindestvorgaben, die vermutlich nicht mal ganz ausreichen werden, trotzdem super super
00:18:45: ehrgeizig, die überhaupt zu erreichen. Das ist jetzt schon eine große Aufgabe für viele viele
00:18:49: Akteure. Eigentlich, man hat muss doch das Thema "Ich lade mein Lkw" auch für denjenigen im
00:18:57: Geschäftsmodell bieten, der die Ladesäulen betreibt nachher und dann gibt es ja noch eine
00:19:03: bisschen unangenehme Schnittstelle im Aufbau der Infrastruktur, die er hohe Investitionskosten
00:19:10: verlangt und die womöglich öffentlich gestemmt werden müssen. Wie stellt man sich das so vom
00:19:16: Geschäftsmodell ungefähr vor? Welchen Punkt sollten denn die Akteure, die nachher den Strom
00:19:22: liefern für die Lkw in den Infrastrukturaufbau einstellen? Das ist eine gute Frage. Es ist nicht
00:19:30: so ganz einfach zu beantworten. Ich glaube, es kommt einiges zusammen und wir können wahrscheinlich
00:19:34: vom Schnellladen für Pkw einiges lernen. Grundsätzlich sieht es so aus, dass für so einen
00:19:43: Ladepunktbetreiber höhere Ladeleistungen eigentlich immer gut sind, immer wirtschaftlich
00:19:48: attraktiv sind. Das liegt im Grunde genommen daran, wenn ich ein Ladepark baue mit, keine Ahnung,
00:19:55: 10 Ladepunkten und ich verdoppelte die Ladeleistung. Also statt 100 kW baue ich überall 200 kW Ladepunkte
00:20:01: auf. Dann kann ich in der gleichen Zeit doppelt so viel Strom verkaufen, aber die Kosten für
00:20:09: den Aufbau der Infrastruktur verdoppeln sich nicht, weil ich gewisse Fixkosten habe, wie die
00:20:14: Tiefbauarbeiten und alles sowas. Und auch die Ladesäulen selber nicht genau linear mit der
00:20:20: Leistung vom Preis her wachsen. Das heißt, je höher die Leistung, desto mehr Geld kann ich im
00:20:26: Prinzip verdienen. Also ich kann sozusagen muss entweder weniger Aufschlag verlangen für die
00:20:30: Investition, die ich getätigt habe oder ich habe eine höhere Marge als Ladepunktbetreiber. Das heißt,
00:20:34: grundsätzlich ist ein Lkw megawatt Ladepunkt für ein Ladepunktbetreiber super interessant,
00:20:39: weil ich in überschaubarer Zeit unglaublich viel Strom verkaufen kann. Also wenn man das anfangt
00:20:45: auszurechnen, 5 oder 10 megawatt Ladepunkte, da kommt man super schnell in Gigawattstundenbereich.
00:20:51: Das sind sehr schnell sehr hohe Strommengen. Die Investitionen sind aber natürlich trotzdem auch
00:20:55: erheblich. Ich muss das an die Mittelspannung anschließen. Ich muss diese ganzen Ladepunkte
00:20:58: bauen und die Tiefbauarbeiten und alles sowas. Genau, aber weil das im Prinzip ein super gutes,
00:21:04: langfristiges Geschäft ist, da richtig richtig viel Strom und vielleicht auch andere Dienstleistungen
00:21:09: noch dazu zu verkaufen, haben sich jetzt schon einige Akteure positioniert, die da jetzt entweder
00:21:15: überlegen, einzusteigen oder schon einzusteigen. Es gibt ja einen Joint Venture der großen Lkw-Firmen.
00:21:20: Es ist so ähnlich wie Ionity plus für Lkw, die sich vorgenommen haben bis 2027, 1.700 Ladepunkte
00:21:28: in ganz Europa nur für Lkw zu betreiben. Bei den 1.700 muss man immer sagen, sie sagen nicht,
00:21:33: wie viele davon megawattladen sein werden und wie viele davon mit dem existierenden CCS-Standard
00:21:38: sind. Ich habe das zwar nicht. Ich habe es jetzt zweimal gefragt, aber sie sagen das nicht laut.
00:21:42: Genau, aber da ist schon was los und andere bringen sich gerade in Stellung. Also zum Beispiel
00:21:48: Fastnet hier in Holland und jetzt auch in anderen Ländern sehr aktiv, dann scheinen sich zumindest
00:21:51: dafür zu interessieren. Also das sieht ganz gut aus und was tut jetzt trotzdem die öffentliche
00:21:58: Hand? Mehrere Dinge. Zum einen versucht der Bund das Ganze zu beschleunigen, indem er einiges koordiniert.
00:22:04: Im Moment ist es so, wenn jetzt drei Anbieter vielleicht an einem super attraktiven Standort,
00:22:09: an einem Autobahnkreuz oder so Ladesäulen aufbauen wollen, muss jeder rauskriegen,
00:22:13: wem die Fläche der Rastanlage gehört, muss den Flächennehmer kontaktieren,
00:22:16: muss den Fragen, ob er den Netzbetreiber ansprechen darf und muss dann den Netzbetreiber
00:22:21: ansprechen. Das heißt und das wäre jetzt und für PKW ist es genauso, da würden also mehrere
00:22:25: Organisationen parallel den Flächenbesitzer, zum Beispiel die Autobahn GmbH des Bundes und
00:22:30: den Netzbetreiber ansprechen und das führt natürlich irgendwie zu dreifachem Aufwand.
00:22:34: Und da hat sich jetzt der Bund eingeschaltet und gesagt, es soll ein bisschen besser koordiniert
00:22:39: werden, deshalb leult das jetzt alles in Zukunft über die Autobahn GmbH laufen. Und so ist der
00:22:44: Bund am ehrenstellenden Beides ein bisschen zu beschleunigen und zu vereinfachen, wird jetzt
00:22:48: aber auch relativ viel Geld in die Hand nehmen. Also trotz der Einsparung nach dem Urteil des
00:22:54: Bundesverfassungsgerichts zum Klimatransformationsfonds, den relativ viele Fördermittel ja auch
00:22:59: im Lkw-Bereich zum Opfer gefallen sind, ist der Topf immer noch sehr groß für Ladeinfrastruktur.
00:23:04: Also wir reden da von mehreren Milliarden Euro, die der Bund dafür einsetzen wird und da warten
00:23:11: wir gerade alle händeringend auf die entsprechende Ausschreibung des Bundes. Also so wie es das
00:23:16: Deutschlandnetz für PKW gab, bereitet der Bund gerade eine Ausschreibung eines initialen Lkw-Ladenetzes
00:23:24: vor. Die sollte schon Ende letzten Jahres rauskommen, aber es war dann doch irgendwie ein bisschen
00:23:27: kompliziert und man wartet eigentlich auch noch auf ein Gerichtsurteil. Da gab es ja diese Klage
00:23:32: mit Tesla Fastnet gegenüber dem Bund und das soll aber relativ bald kommen und da dürfen dann
00:23:41: verschiedene Anbieter bieten und wer die geringste Förderung möchte, der kriegt dann den Zuschlag
00:23:45: mit gewissen Auflagen, wie viel, mit welchen Bezahlmöglichkeiten und welche Preise er abrufen
00:23:51: darf bis wann aufzubauen hat. Weil du hast gerade gesagt, dass mit Fastnet, dass die sich da auch
00:23:56: jetzt für interessieren. Ich weiß, wir hatten von einem guten Jahr ungefähr mit Linda Boll,
00:24:00: das ist die Deutschlandschefin von Farszen gesprochen und hatte ja auch gefragt, wie schaut sie mit
00:24:03: Lkw aus? Da war sie noch sehr vorsichtig, bis reserviert, als ich das Thema Lkw ansprach.
00:24:10: Ja, wir machen erstmal PKW und wollen, dass die Leute mit ihrem Auto reisen können. Wie ist es
00:24:15: denn bei dieser Infrastruktur-Aufbau-Geschichte? Kann ich eine denselben Trafo nehmen, wenn ich
00:24:20: einen Lkw-Ladestandard aufbauen will, wie für PKW lohnt es sich dafür? Eine E-NBW, eine IONITY,
00:24:26: keine Ahnung, Fastnet und Co sich zusammenzusetzen, einen Trafo zu kaufen, um das zu beschleunigen
00:24:35: oder stellen die dann jetzt den IONITY-Trafo hin, den E-NBW-Trafo, dann kommt der Tratern
00:24:42: Daimler Trucks Volvo und wer ist da noch dabei? Volvo Tratern Daimler. Also mit den Submarken halt
00:24:50: und die bauen auch hier ein Trafo auf und dann wundern wir uns, dass diese ohnehin sehr komplexen,
00:24:55: scheinbar zu bauenden und mit Einzelanforderungen versehenden Trafos halt ewig Lieferzeit haben,
00:25:02: die niemand bauen kann. Also gibt es da Synergien oder ist es so ein deutsches Nebeneinander?
00:25:07: Ja, es gibt Synergien, aber nicht bei den Trafos leider. Wo gibt es denn Synergien? Also die genannten
00:25:16: Firmen, die betreiben ja die Ladepunkte, aber die produzieren sozusagen nicht die Hardware,
00:25:21: sondern das werden dann so Lade-Säulen, die werden dann, man kennt sie irgendwie Alpitronic,
00:25:27: Siemens, ABB, Heliox und solche Firmen, die bauen dann solche Lade-Säulen und also da gibt es sozusagen
00:25:34: viele Lerneffekte und russiskale Effekte zum einen auf Seite dieser Hardware-Lieferanten,
00:25:38: die haben jetzt alle schon viel Erfahrung gemacht mit PKW-Schnelladen, wo wir jetzt schon
00:25:41: irgendwie bei 400 KW angekommen sind und entwickeln gerade alle solche 750 1 MW Ladegeräte. Die gibt es
00:25:49: noch nicht kommerziell zu kaufen, weil dieser Mega-Wart-Lade-Standard noch nicht final verabschiedet
00:25:54: ist und das bringt natürlich nichts solange es keinen einheitlichen Standard gibt, da was
00:25:58: kommerziell anzubieten, aber die arbeiten da alle dran und auf Seite dieser Ladepunktbetreiber,
00:26:04: Fastenert, NBW und so weiter, die haben einfach jetzt über die Jahre schon super viel Erfahrung damit,
00:26:08: wie man geeignete Flächen findet, wie man den Tiefbau koordiniert, wie man was geschickt einkaufen,
00:26:13: anschließen kann, was auch vielleicht den Kunden wichtig ist. Es ist das Privatkundengeschäft
00:26:18: natürlich was anderes als das irgendwie Logistikgeschäft, aber die haben super viel Erfahrung und sehr
00:26:24: gute Prozesse, wie sie das alles koordinieren, planen, aufbauen, anschließen und also zum Beispiel
00:26:30: sowohl bei mehreren von den Genannten finde ich es beeindruckend, wie schnell da sukzessiv in ganz
00:26:35: Europa Ladeparks ans Netz gehen. Bei den Trafos wird es das eher nicht so sehr geben, weil jeder
00:26:42: Netzbetreiber lokal eigene technische Spezifikation hat, technische Anschlussbedingungen heißt das
00:26:50: dann, wie die Geräte genau zu betreiben und anzuschließen sind und wir haben das auch in unserem
00:26:56: Projekt lange diskutiert, könnte man nicht irgendwie mal ein paar Trafos einfach auf Lager
00:27:01: kaufen und wenn wir dann wissen, da hinten können wir jetzt was bauen, dann nehmen wir den und
00:27:04: schließen den da an, das geht nicht, weil im Prinzip jeder Standort eigene Spezifikation hat oder
00:27:09: Netzbetreiber und die müssen dann die Trafos immer individuell bestellt werden und mit diesen
00:27:13: Lieferzeiten von einem Jahr ist das super schwierig. Wenn man es sehr schnell machen möchte, gibt es
00:27:18: auch Trafos zu mieten, man könnte dann versuchen das in der Übergangsweise zu mieten, aber das
00:27:24: natürlich auch wieder zu der sich auffang für die verschiedenen Betreiber. Mieten kann nicht
00:27:28: dieses Sonderobjekt, das für diesen Standort aufgebaut wird, aber kaufen nicht, aber der Vermieter
00:27:35: kann dann auch woanders hin. Genau, also das muss du bitte erklären. Es gibt sicher nicht irgendwie
00:27:40: sämtliche Spezifikationen, sofort und in sämtlichen Größenklassen zu mieten geben, aber es gibt
00:27:46: so ein Trafomietgeschäft, da kann man beim kurzfristig irgendwo Leistung braucht hingehen und
00:27:52: da gibt es so Containerlösungen, kann die in verschiedenen Größenklassen und so bestellen,
00:27:56: also es wird nicht überall und sofort funktionieren, aber damit könnte man ein bisschen was überbrücken.
00:28:01: Aber erfüllen denn diese Sonderanforderungen oder ist es dann so ein Universal Use Gerät?
00:28:07: Ich glaube die erfüllen nicht überall sämtliche Anforderungen, sondern man muss dann denke ich
00:28:11: schauen, dass man jetzt irgendwie der hat jetzt die und die Anforderungen und dann hat vielleicht so ein
00:28:15: Verleier die Spezifikation da und der andere hat aber vielleicht nicht da, aber es kann irgendwie die
00:28:21: Sache, es kann ein bisschen, genau, man kann miteinander reden und man kann dann vielleicht
00:28:25: in einzelnen Standorten ein Jahr überbrücken. Ob die das machen werden, weiß ich nicht. Ich
00:28:32: habe so aus verschiedenen Diskussionen mitgenommen, dass die alle lieber ein bisschen langfristiger
00:28:37: denken, also ähnlich könnte man ja auch zum Beispiel sagen, was ist mit dem Netzanschluss.
00:28:41: Wenn der jetzt erst mal ertüchtigt werden muss, könnte man dann nicht vielleicht ein
00:28:44: großen Batteriepufferspeicher nehmen. Technisch ist es möglich, aber das scheint sich in vielen
00:28:49: Fällen noch nicht zu rechnen mit so einem Pufferspeicher. Und weil alle zurecht von dem
00:28:55: wachsenden Markt ausgehen, sagen dann die Firmen, die so Lkw-Ladeparks betreiben wollen, ja,
00:29:00: wir gucken mal, wo ist die Leistung zur Verfügung und eigentlich legen wir erst los, wenn da vielleicht
00:29:05: 3, 4, 5 Megawatt zur Verfügung stehen. Die brauchen wir zwar die nächsten 3, 4 Jahre nicht,
00:29:10: aber wir sichern uns die Fläche und wir können da jetzt schon mal einen größeren Park vorbereiten
00:29:15: und dann sukzessiv mehr und größere Ladesäulen anschließen. Und man hat dann sozusagen nur einmal
00:29:21: den Aufwand der Erschließung der Fläche und des Netzanschlusses. Also ich denke, bei PKW sieht man
00:29:28: das vielleicht so ein bisschen, dass viele Firmen jetzt größere Ladeparks im Betrieb nehmen und
00:29:34: sich oft auch gleich eine größere Fläche sichern. Dass jetzt erstmal, also die Fläche würde
00:29:39: vielleicht 20 Ladesäulen hergeben, aber man baut jetzt erstmal 5 oder 10 auf und erweitert das dann
00:29:43: sukzessiv, hat aber nur einmal den Netzanschluss kosten, nur einmal diese Grundstücksarbeit zu
00:29:48: leisten. Aber nochmal zu dem Trafo-Sharing, also kann man das nicht teilen. Also die kaufen den
00:29:54: nicht zusammen und nutzen den, dann geht das technisch nicht. Weil das würde ja einfach dann die
00:29:59: Last, wenn da drei Leute gleich oder drei Unternehmen gleichzeitig Ladesäulen aufbauen wollen,
00:30:03: nebeneinander, wie wir das heute bei den E-Autos sehen, dann können die sich einen Trafo teilen
00:30:07: und dann brauchen wir drei weniger oder zwei weniger so rum. Ja, Moment, ich glaube, es kommt
00:30:11: ein bisschen darauf an, jetzt welcher Trafo, also ich würde zu sagen, wenn man an die Mittelspannung
00:30:16: will mit dem LKW, dann muss man oft auch im Umspannwerk was meinen. Von dem habe ich jetzt
00:30:20: nicht gesprochen und ich glaube du auch nicht. Aber die sind ja dann relativ groß, wenn da jetzt
00:30:24: irgendwie drei, vier Megawatt-Ladesäulen stehen wollen, dann brauchen die, glaube ich, einfach
00:30:28: schon von der von der Scheren Leistung ihren eigenen Trafo und ich könnte mir auch vorstellen,
00:30:31: dass es dann wieder mit der Abrechnung irgendwie schwierig wird, wenn jetzt Firma A da vier
00:30:36: Megawatt-Ladesäulen betreibt und daneben ist ein Firma B mit zehn Pick-A-Wee-Ladesäulen,
00:30:41: sind zwar vier Merladesäulen, aber viel weniger Leistung. Wie verrechnen die das jetzt miteinander
00:30:45: und diese Komponenten haben ja auch brutale A, also die haben ja auch lange Abschreibe
00:30:48: dauern vor 20 Jahren und so was. Ich glaube, es wird dann kompliziert, wem gehört, was,
00:30:53: wie teilt man sich das? Das wäre wahrscheinlich, also die ökonomisch und technisch wäre das
00:30:59: sicher machbar, aber ich denke, dass das für die Firmen auch einfach irgendwie ein Planungsaufwand
00:31:04: ist und ein Zusatzaufwand für sie keinen Sinn macht, wenn sie denken, na ja, ich baue das
00:31:08: ja zu groß, dass ich das Ding sowieso erweitern kann und zehn, 15 Jahre betreiben kann. Da möchte
00:31:13: ich die Leistung erstmal für mich reservieren und mich noch irgendwie mit anderen zusammen
00:31:16: tun müssen. Ich baue jetzt hier eine Frage ein, die eigentlich als Bonusfrage gedacht war,
00:31:23: aber ich glaube, es passt hier gut hin. Wir haben vor schon sehr langer Zeit, glaube ich,
00:31:29: mit Frank Steinbacher gesprochen von e-loaded und da ging es immer drum, dass gerade für
00:31:37: eine Ladeparkung gleichstromen, lokales Gleichstromnetz eigentlich sehr sinnvoll ist, weil man dann
00:31:43: die Ladepunkte alle mit so einer Ringleitung anschließen kann und das weniger Tiefbauaufwand
00:31:49: auch bedeutet. Wie stehst du denn dazu? Ich weiß es nicht. Was ich so beobachte, ist, dass
00:31:56: die Firmen da auch teilweise unterschiedliche Wege gehen, also dass die sozusagen relativ
00:32:03: große Schränke bauen und da dann die Wechselrichter drin sind und andere Firmen so irgendwo anders
00:32:09: in sehr großen Schrank haben mit den Wechselrichter drin und dann nur auf so Mini-Stationen, sogenannte
00:32:14: Satelliten bei der einen Firma, die Sachen verteilen. Und ich habe mitgenommen, dass
00:32:21: die Satelliten, beides technische Vor- und Nachteile und auch sehr unterschiedliche Preise.
00:32:25: Ich glaube, das wird sich einfach irgendwie zeigen, vielleicht ist es auch nebeneinander.
00:32:30: Was ich eigentlich ganz charmant nämlich finde an diesen verschiedenen Optionen, die man
00:32:33: ausprobieren kann mit Batteriepuffer, mit lokalem, kleinem Gleichstromnetz oder ohne oder so
00:32:38: bauen oder so bauen, der Vorteil ist, dass da irgendwie viele schlaue Leute jetzt transitzen
00:32:43: und daran arbeiten, viele Ingenieure sich Gedanken machen und dass wir vermutlich alle
00:32:47: davon irgendwie profitieren werden, dass die jetzt mal verschiedene Sachen ausprobieren
00:32:51: und vielleicht auch an verschiedenen Orten, verschiedene Dinge besser funktionieren. Also
00:32:56: wir haben auch so Dinge diskutiert. Parkflächen sind ja ein großes Problem für Lkw. An der
00:33:01: Autobahn gibt heute schon viel zu wenig und wenn ich jetzt da noch große Ladesäulen
00:33:06: hinstelle, reduziere ich die Zahl verfügbarer Parkplätze. Das ist eine gewisse Herausforderung
00:33:11: und alle Akteure dabei sind super bemüht, so wenig Parkplätze wie möglich verloren gehen
00:33:18: zu lassen und wir haben deshalb auch so Dinge diskutiert. Es gibt das schon im Busdepots,
00:33:23: dass man vielleicht so eine kleine Brücke über mehrere Parkbuchten, die nebeneinander
00:33:28: stehen, baut und dann von oben lange Kabel runter kommen. Das wird fürs Megawattladen
00:33:33: wahrscheinlich nicht gehen, weil bei einem langen Kabel unglaublich viel Energie verloren
00:33:37: geht, aber zum Beispiel fürs Übernachtladen könnte das eine interessante Option sein.
00:33:42: Also kurz gesagt, ich finde es gut, dass da verschiedene Ideen miteinander konkurrieren
00:33:48: und ich kann mir auch gut vorstellen, dass dann an verschiedenen Stellen auch vielleicht
00:33:54: verschiedene Dinge zum Einsatz kommen werden. Es gab ja witzigerweise vor über 100 Jahren
00:33:58: großen Streit, ob wir überhaupt irgendwie öffentliche Stromnetze mit Gleichstromen oder
00:34:02: Wechselstromen haben wollen. Ich meine, wir kennen jetzt alle die Lösungen, aber ich
00:34:07: finde es erst mal gut, dass da einmal ausprobiert wird und vielleicht kann sie auch an verschiedenen
00:34:11: Stellen verschiedene Dinge durchsetzen. Ich finde die Vorstellung schön, dass da Ladekabel
00:34:16: von oben runter hängen. Ich weiß nicht, ich war dir schon mal in Japan, da gibt es auch
00:34:18: so Tankstellen, bei denen das gemacht wird. Darf man aber glaube ich nicht selber tanken,
00:34:22: da wird man dann betankt. Also es gibt diese Dinge, also diese Dinge gibt es schon, also
00:34:25: bei Busdepots gibt es das, dass die von oben kommen, da gibt es auch so Pantographenlösungen,
00:34:29: aber es gibt auch diese Dinger für Lkw. Schon zu sehen, ich war neulich auf einer Teststrecke
00:34:34: von einem Hersteller und da zieht man an unserem Seil, damit das Kabel nicht die ganze Zeit
00:34:38: im Boden näher rumhängt, muss man an einem Seil ziehen, kommt das Kabel runter, steckt
00:34:41: man ein und los geht's. Genau, aber da muss man natürlich auch schauen, am Ende ist es
00:34:46: oft eine Geldfrage, was kann man auch wie geschickt, also was kann man wie günstig und
00:34:52: bezahlbar lösen. Und ich denke bei den Lkw wirklich auf den Rastanlagen, auf der Autobahn
00:34:58: klar spielt Geld immer eine Rolle, aber da ist gerade auch die Fläche extrem kostbar.
00:35:01: Wenn man jetzt ein bisschen von der Autobahn runter geht und ich denke wir werden das tun
00:35:06: müssen, weil wir sowieso zu wenig Lkw-Steilplätze haben und auch nicht an jedem Rasthof beliebig
00:35:10: viel Ladeleistung schnell zur Verfügung steht, netzseitig, werden wir sicher auch sehr viele
00:35:16: Ladeparks neben der Autobahn sehen, auf Autohöfen in Industriegebieten direkt neben der Abfahrt.
00:35:21: Das sieht man ja auch bei Pkw schon so ein bisschen, dass oft klar die Rasthöfe auf der Autobahn
00:35:25: sind, besonders attraktive Standorte, aber viele Ladeparks auch einfach neben der Autobahn
00:35:29: sind. Da hat man dann auch vielleicht ein bisschen mehr Platz, um da günstige Ladesäulen hinzubauen.
00:35:34: Aber ich mir das vorstellen kann, dass es schon attraktiv ist. Ich mein, ich weiß nicht
00:35:37: mit wem das war. Ich glaube, das war jemand von der Timo Silober damals, der Chef von
00:35:42: NBW. Der erzählt, wie oft diese Dinger kaputtgehen. Also die Ladekabel und so was, die auf die
00:35:46: getauscht werden müssen, weil jemand drauf fährt, weil irgendwas ist, wenn das Kabel
00:35:50: zu oft auf dem Boden fällt, dann haben die ja Sensoren drin, die das zählen und da muss
00:35:54: das Ladekabel getauscht werden. Und gerade bei einem Lkw stelle ich mir vor, dass es ja
00:35:58: superlokativ ist, diesen Lkw angesteckt zu haben. Und wenn der durchfahren muss und reinfährt
00:36:03: und kaputt und weiterfährt, dann geht ja richtig viel Geld weg. Weil da ja viele, das war
00:36:08: ja schon gesagt, Megawattstunden am Ende oder Gigawattstunden verladen werden übers Jahrhändel.
00:36:12: Und dann geht aber dann das Geld flöten. Das heißt, die Infrastruktur am Laufen zu
00:36:16: halten ist dann noch elementarer als beim Lkw vermutlich.
00:36:18: Ja, also die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit, die ist bei diesem gewerblichen Anwendungsfall
00:36:23: sicher noch mal viel wichtiger. Also wenn da wirklich, da ist jetzt ein Lkw-Fahrer, der
00:36:28: ist jetzt vier Stunden, fünfzehn gefahren, der muss in fünfzehn Minuten raus und der
00:36:31: muss gesetzliche Pause machen und hat auch immer noch 100 Kilometer Reichweite und sein
00:36:35: Ziel ist aber noch 300 Kilometer weg, dann muss die Ladeseule funktionieren und dann
00:36:39: ist nach der einen riesen Problem. Dann A bleibt er liegen, B muss er dann irgendwie
00:36:42: einen Umweg fahren und kommt eine halbe Stunde, drei, vier Stunden später. Also das ist für
00:36:48: die, das ist für mich ärgerlich im Urlaub, wenn ich einen Umweg fahren oder noch mal
00:36:52: eine Ladeseule suchen muss. Aber für den ist das richtig viel Geld, was da einfach verloren
00:36:58: geht, weil er den Fahrer, weil der Fahrer bezahlt werden muss, weil der vielleicht das versprochene
00:37:01: Lieferfenster nicht einhaken kann. Also das ist da sicher elementar.
00:37:05: Ein Thema, was ich gesehen habe, was mich ein bisschen irritiert habe. Ihr habt rechnet
00:37:09: mit 2030 mit einer Elektrifizierungsrate der Lkw von 15 Prozent. Das findest du,
00:37:17: das ist viel oder wenig?
00:37:19: Vielleicht Spoiler verwerkt, ich find's unfassbar wenig.
00:37:23: Wir hatten kein Radströmepodcast beispielsweise,
00:37:27: da ist der Folge 100 u 120, meine ich.
00:37:31: Und die sagt, die wollen bis 2030 einen Share im Verkauf zumindest haben,
00:37:35: also vielleicht da die Einschränkung, aber von 60 und 40 ungefähr.
00:37:39: Genau, das ist nämlich das Planendier.
00:37:41: Aber das ist der große Unterschied.
00:37:43: Ich rede von Bestand, genau.
00:37:45: Und die Hersteller, die verkaufen, die reden vor allem vom Verkaufszehlen,
00:37:48: also ich denke, ja, so Verkaufsziele, 20, 30, so 40 bis 60 Prozent,
00:37:52: könnte machbar sein, wäre wünschenswert.
00:37:55: Meine Hersteller machen dann auch immer ihre Einschränkungen, wovon es alles abhängt.
00:37:59: Aber ich denke, genau, so was wie ein Anteil eLKW Neuzulassung in Deutschland,
00:38:03: 40 Prozent, kann ich mir schon gut vorstellen.
00:38:05: Aber der Bestand, der hängt ja einige Jahre hinterher.
00:38:08: Ich mein, beim PKW ist das jetzt natürlich besonders eindringlich.
00:38:11: Wir sind jetzt bei 20, 30 Prozent Anteil Neuzulassung,
00:38:14: aber immer noch im niedrigen, einstelligen Prozentbereich beim Bestand
00:38:17: und der Zeitverzug ist durch die geringere Halte Dauer beim LKW nicht so groß.
00:38:21: Aber wir haben jetzt in einigen Szenarien mit 15 Prozent Bestandsdurchdringung gerechnet.
00:38:28: Und was es genau wird, ich denke zwischen 50 und 20 Prozent Bestandsanteil eLKW
00:38:34: scheint mir realistisch machbar.
00:38:37: 20, 30 ist trotzdem alles ärgerheitsig, aber das scheint mir realistisch machbar.
00:38:41: Aber genau weiß das auch heute, wie viel es genau werden wird.
00:38:45: Und die größte Ordnung für den Bestandsanteil ist eine Plausible.
00:38:50: Was schätzt du, wann erreicht man denn die 50 Prozent, also diesen Kipppunkt?
00:38:54: Bei den Neuzulassungen oder im Bestand?
00:38:55: Im Bestand.
00:38:56: Also und auch vorweg Frau Ratzl meinte, wir haben, das haben die in ihrer Produktion
00:39:00: nicht in Deutschland zugelassen, sondern die produzieren 60, 40.
00:39:04: Also sie wollten sich nicht ganz fest nageln, es war immer 60 eLKW, oder 40 eLKW.
00:39:09: Also aber irgendwas in der Range, nichts ist trotzdem bei der Hälfte, die produzieren wollen.
00:39:13: Also global, nicht jetzt hier für Good All Germany.
00:39:17: Das fand ich krass.
00:39:19: Ja, ich, ich, ich, ich soll es sagen.
00:39:23: Die Schwesterfirma für PKW hat ja gerade ihre Ziele nach unten korrigiert.
00:39:29: Also ich hoffe es kommt so und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten.
00:39:34: Und wir strengen uns alle an.
00:39:37: Aber es ist glaube ich schon ein realistisches, auch machbares, aber trotzdem sehr
00:39:42: reisegeiziges Ziel, 50 Prozent Anteil eLKW Neuzulassung in Europa 20, 30 zu haben.
00:39:47: Bis wir dann 50 Prozent im Bestand haben, das könnte dann ja Mitte, zweite Hälfte,
00:39:53: vielleicht Mitte der 30er Jahre sein, dass wir 50 Prozent im Bestand haben.
00:40:00: Was ganz lustig ist, man muss ein bisschen gucken, je älter ein Fahrzeug ist, desto weniger fährt es.
00:40:05: Das heißt auch wenn es noch nicht vielleicht 50 Prozent des Bestandes elektrisch sind,
00:40:10: kann es gut sein, dass 50 Prozent derer, die man so auf der Autobahn sieht,
00:40:14: weil ja die Neueren mehr fahren, elektrisch sein werden.
00:40:18: Was eigentlich natürlich was Gutes ist, weil wir dann mit den neuen Fahrzeugen schon relativ viel
00:40:23: verkehrsbedingte Emissionen einsparen.
00:40:25: Nicht nur CO2, auch Lärm und andere Emissionen.
00:40:29: Bei dem ganzen Thema haben wir viel über das öffentliche Laden gesprochen.
00:40:32: Beim LKW kenne ich auch immer noch das klassische Depotladen.
00:40:35: Das heißt ich lade irgendwie halt, da wo der LKW nachts parkt beispielsweise.
00:40:40: Kannst du da zahlen, wie viel aktuell Depot getankt wird
00:40:43: und wird man das alles umrüsten können auf Depotladen?
00:40:47: Ich habe lange nach Zahlen gesucht, wie viele Tankstellen es eigentlich in Depots gibt.
00:40:52: Ich habe nichts gefunden.
00:40:54: Das freut mich, weil ich habe auch gesucht, aber wahrscheinlich nicht so lange wie du.
00:40:57: Deshalb kann ich den ersten Teil nicht beantworten.
00:40:59: Also wir reden jetzt mit vielen Logistikfirmen und begleiten die.
00:41:03: Wie oft ist da noch ein bisschen Leistung verfügbar, kommt dann immer auf den Standort an.
00:41:08: Da jetzt vielleicht ein halber Mega-Watt, ein Mega-Watt oder ein zweie Mega-Watt zur Verfügung stehen
00:41:13: und dementsprechend könnte man mehr oder weniger Fahrzeuge relativ schnell
00:41:16: Ladeinfrastruktur installieren.
00:41:19: Oft sagen da die Netzbetreiber, okay, du hast jetzt auch ein halbes Mega-Watt zur Verfügung.
00:41:23: Wir könnten, wenn du sagst, du willst mehr haben, dann musst du ein bisschen warten.
00:41:27: Weil dann in drei Jahren, so bauen wir dann neues Umspannwerk,
00:41:30: da wäre dann wieder mehr Leistung zu verfügbar.
00:41:33: Also man muss immer unterscheiden, wie viel ist kurzfristig verfügbar,
00:41:36: wie viel kann nach einer gewissen Wartezeit, wenn das Netz erweitert wurde,
00:41:40: von Seiten der Netzbetreiber verfügbar sein.
00:41:43: Und was heißt das dann für die Fahrzeuge?
00:41:46: Also wir sehen so in ganz vielen Rechnungen, dass in der Regel 50 kW vollkommen ausreichend sind für das Depot-Laden.
00:41:53: Das heißt, wenn ich 500 kW frei habe, kann ich damit 10 LkW mindestens über Nacht laden,
00:41:58: wenn die vielleicht auch ein bisschen unterschiedliche Betriebsdauer haben,
00:42:00: können die sich vielleicht auch ein bisschen abwechseln.
00:42:02: Wenn man kurzfristig mehr installieren möchte, dann müsste man wirklich über Pufferspeicher oder so nachdenken.
00:42:07: Also das ist sehr standortabhängig.
00:42:10: Meine Eindruck ist meistens geht relativ kurzfristig ein bisschen was,
00:42:13: was, glaube ich, erstmal gut ist, damit die Firmen einsteigen können.
00:42:16: Es hören in der Regel die Logistiker nicht anfang,
00:42:19: bin eines der harres ihren gesamten Vorparken zu rüsten auf eRKW,
00:42:22: sondern man fängt erstmal ein paar Fahrzeuge werden jährlich sowieso ausgetauscht,
00:42:26: dann fängt man erstmal mit ein paar Ahnen, sammelt Erfahrung, kann die anschließen
00:42:29: und ist gleichzeitig vielleicht in Gesprächen mit dem Netzbetreiber,
00:42:32: dass man perspektivisch mehr haben möchte.
00:42:35: Ich glaube, die Frage ist, wenn wir irgendwo auch mittelfristig da Netzrestriktionen haben
00:42:41: und jemand möchte schnell umsteigen, was machen wir mit denen?
00:42:43: Ich denke eben, dass Pufferspeicher da ein bisschen Abhilfe leisten können
00:42:47: und wir werden vermutlich auch den Fall haben, dass es verschiedene Depots dann gibt,
00:42:52: dass vielleicht so eine Logistikfirma mehrere Depots über Deutschland oder Europa verteilt hat
00:42:58: und an dem einen dann erstmal mehr macht, weil da mehr Anschlussleistung zur Verfügung ist.
00:43:02: Wo es noch gewisse offene Fragen gibt, wir haben ja oft auch bei großen Firmen,
00:43:08: dass Logistikleistungen einfach ausgelagert werden.
00:43:12: Da werden dann kleinere Logistikfirmen eingekauft
00:43:15: und an die werden diese Fahrten versteigert.
00:43:17: Da wäre es natürlich super günstig, wenn die elektrisch fahren wollen,
00:43:20: dass die sozusagen bei ihrem Auftrag Geber entweder auf dem Parkplatz
00:43:24: oder an der Ladeschleuse Strom laden können.
00:43:27: Das muss sich aber glaube ich erst noch etablieren.
00:43:31: Das werden jetzt auch nicht diese kleinen Firmen, die Fahrten ersteigern,
00:43:35: wenn jetzt auch nicht die ersten sein, die auf der KW umsteigen,
00:43:38: aber das ist zum Bereich, da muss die Logistikbranche erst noch ein bisschen Erfahrung sammeln,
00:43:43: wie sich das gut organisieren lässt.
00:43:45: Auch mit Abbrechen kriege ich dann von dem Kunden eine Ladekarte
00:43:48: oder habe ich irgendwie eine allgemeine Ladekarte.
00:43:51: Heute haben die ja so Kreditkarten von großen Anbietern.
00:43:53: Kann ich dann mit so einer Ladekarte auch dahin gehen?
00:43:55: Da müssen wir erst alle noch ein bisschen lernen, wie sich das gut organisieren lässt.
00:43:59: Du sprest jetzt viel vom Netzausbau auch von der Netzsituation,
00:44:05: die im Depot laden wollen.
00:44:09: Ist es nicht perspektivisch vielleicht auch denkbar,
00:44:12: dass man sagt, gut so ein Depot, das hat eine große Fläche.
00:44:15: Ich klatschte alles voll mit Solarzellen und nehme dann diesen Pufferspeicher
00:44:20: und bin dann auch mehr oder weniger mein eigener Energieproduzent
00:44:26: und kann meine Lkw mit dem laden, was ich eh die ganze Zeit erzeuge
00:44:34: und gleichzeitig passt das ganz gut zu den niedrigeren Ladegeschwindigkeiten,
00:44:38: weil das tröpfelt halt dann so rein und raus.
00:44:41: Tagsüber wird der Pufferspeicher voll und nachts werden die Lkw geladen.
00:44:47: Ja, ein.
00:44:49: Also mit der PV-Fläche ist es so, so ein Lkw braucht einfach unglaublich viel Energie.
00:44:56: Man sieht mal so Videos, dass da irgendwie ein Lkw mit Solarmodulen der Trailer voll gepackt wurde.
00:45:01: Ja, das reicht meistens dann so für die Kühlung des Trailers,
00:45:03: aber nicht unbedingt, um den Lkw zu bewegen.
00:45:05: Das ist so ein bisschen wie beim Pkw, wenn man da so eine Motor raus...
00:45:08: Grüßig heraus an so eine Motor.
00:45:10: Wenn man da Solarmodule aufs Auto baut, dann reicht das für die Klimaanlage,
00:45:14: aber wenn nicht unbedingt für den Landenrieb.
00:45:16: Und dann muss das Auto schon ziemlich lange in der Sonne stehen,
00:45:18: dass da bis zu was auch nennenswert in die Batterie reingeht.
00:45:21: Also aber nichtsdestotrotz kann man natürlich da mal ein großer Lagerfläche hat
00:45:25: auf dem Dach mit Solar einiges machen.
00:45:29: Trotzdem wird das ja in der Regel ans Netz angeschlossen,
00:45:32: dass ich einspalten kann.
00:45:33: Also auch da muss ich erstmal mit dem Netzbetreiber reden,
00:45:35: "Hallo, kann ich hier jetzt mal irgendwie, weiß ich nicht, 500 kW so PV-Park eigentlich anschließen?"
00:45:40: Aber also um das mit dem Netz noch ein bisschen auszuführen,
00:45:46: mein Eindruck ist, diese Sachen, wir den Batterie speichern,
00:45:50: ich sehe das im Moment so, wir haben es jetzt ein paar Mal versucht durchzurechnen
00:45:53: und auch mit einem, zwei Akteuren gesprochen, im Moment scheint es sich noch nicht zu rechnen.
00:45:56: Ich könnte mir gut vorstellen, dass so Batteriepuffer,
00:45:59: beziehungsweise eher LKW-Laden nicht unbedingt in nahezukunft kommen,
00:46:04: weil es wirtschaftlich so viel Sinn macht,
00:46:06: sondern einfach, weil man sonst nicht so viele LKW-Daten könnte, ohne den Pufferspeicher.
00:46:11: Also dass das eher für die Machbarkeit ist
00:46:13: und dann ist das mit den Kosten vielleicht trotzdem noch darstellbar,
00:46:19: aber jetzt sozusagen trotzdem wäre,
00:46:22: wenn da möglich wäre, den Netzanschluss eigentlich zu bevorzugen.
00:46:25: Was ich ganz spannend finde, ist mit so Pufferspeichern und Eigenstrom,
00:46:29: je nachdem, was das Vereinsatzprofile sind,
00:46:31: zum Beispiel die Lebensmittellogistik,
00:46:33: die sind oft in den frühen Morgenstunden unterwegs,
00:46:35: damit da das frische Obst und Gemüse in den Supermarkt kommt
00:46:38: und ein Teil der Fahrzeuge steht dann aber so ab dem frühen Nachmittag im Depot rum
00:46:43: und könnte da also durchaus noch ein bisschen von dem Eigenpippraum mitnehmen.
00:46:46: In der Regel reichen die Flächen nicht, um die W80 LKW gleichzeitig mit PV-Strom zu laden,
00:46:52: aber das könnte sozusagen günstiger Eigenstrom sein, der einen kleinen Beitrag liefert.
00:46:58: Gleichzeitig könnte man vielleicht mit dem Pufferspeicher und dem Energiemanagement
00:47:02: den Netzanschlussleistungen reduzieren.
00:47:05: Das gesteuerte Laden von den LKW wird sehr wichtig und spannend sein.
00:47:09: Die Post zum Beispiel macht das heute schon,
00:47:11: weil man bei den Strommengen dann nicht mehr nur ein Energiepreis bezahlt,
00:47:15: wie wir das als Haushaltskunden gewohnsen, sondern auch ein Leistungspreis.
00:47:19: Je höher die Spitzenleistung ist, die man abgerufen hat, die zahlt man extra.
00:47:24: Das ist dann für so ein Depot sehr wichtig,
00:47:26: dass die möglichst gleichmäßig verteilt laden, die LKW unterkam
00:47:30: mit einem guten Lademanagement was machen.
00:47:32: Und mittelfristig könnte es auch sein,
00:47:36: dass vielleicht die LKW für Rückspeisungen eine interessante Option sind.
00:47:41: Und ich finde das eine ganz spannende Sache.
00:47:43: Bei PKW diskutieren und rechnen wir das schon lange
00:47:46: und es wird jetzt so langsam auch kommerziell verfügbar,
00:47:49: dass PKW zumindest ins Haus auch zurückspeisen kann,
00:47:51: vielleicht auch bald mal ins Netz.
00:47:53: Oder gab es immer diese Debatten über so virtuelle Kraftwerke,
00:47:56: wo Haushaltskunden in der Windflotte zurückspeisen und so.
00:48:00: Das ist bei Haushalten aber eigentlich ziemlich kompliziert,
00:48:03: damit das muss ja eine relevante Leistung und Energiemenge sein.
00:48:06: Das heißt, man braucht irgendwie eine Firma,
00:48:09: ein Aggregator, der Hunderte Haushalte koordiniert
00:48:11: und dazu bringt gleichzeitig zurückzuspeisen.
00:48:14: Das ist ein relativ großer Koordinationsaufwand
00:48:17: und auch technischer Aufwand.
00:48:19: Das ist bei LKW viel leichter.
00:48:21: Da reicht mir im Prinzip ein Depot mit 50 LKW.
00:48:24: Ich habe also einen Aggregator, der die Integration
00:48:27: in den Strommarkt oder Regelenergiemarkt übernimmt.
00:48:30: Und ein Depot.
00:48:31: Ich habe also nur noch zwei aktöre Stadt über 100.
00:48:33: Deshalb ist das eigentlich ein superinteressanter Anwendungsfall
00:48:36: und ich glaube im Gegensatz zu Privathaushalten,
00:48:39: wo viele Dinge eine Rolle spielen.
00:48:41: Das muss irgendwie ein bisschen sicher sein.
00:48:43: Wenn man sich das Geld bringen und ein bisschen umweltfreundlich sein,
00:48:46: ist da so eine gewerbliche Anwendung viel einfacher,
00:48:49: wenn der Logistiker damit Geld machen kann
00:48:52: und er trotzdem morgens seine LKW für seine eigentlichen Zwecke
00:48:55: vollgeladen vorfindet.
00:48:57: Dann macht er das wahrscheinlich.
00:48:59: Wenn der sieht, okay, da kann ich so viel Geld mit verdienen
00:49:01: und die LKW stehen da nachts irgendwo rum, ja, dann los.
00:49:04: Es ist irgendwie eine rein ökonomische Entscheidung
00:49:06: und es sind viel weniger Akteure, die zu koordinieren sind.
00:49:09: Das könnte noch sehr, sehr spannend werden.
00:49:11: Es gibt auch nicht so viele Forschungsarbeiten zu
00:49:13: und es gibt auch noch nicht so viele E-LKW,
00:49:15: geschweige dann E-LKW, die vielleicht rückspeisen könnten.
00:49:17: Aber das könnte noch ein sehr spannendes Anwendungsfeld werden.
00:49:21: Also ich glaube, da gibt es viele spannende Dinge zu beobachten,
00:49:23: die nächsten 10, 20 Jahre.
00:49:25: Umso länger, wir reden umso mehr, komme ich weg von der Idee.
00:49:28: Auch wenn du es vor, schon ein bisschen gedämpft hast,
00:49:30: meine Euphorie, die ich persönlich immer dem MCS laden gegenüber hege.
00:49:34: Ich habe das Gefühl, wenn wir CCS machen würden
00:49:37: und es voll aus rausziehen,
00:49:39: kommen wir, glaube ich, auf 500 KW in der Spitze.
00:49:41: Also schon echt viel und halbes Megawatt.
00:49:43: Du sprichst jetzt auch die ersten MCS Sachen,
00:49:45: kommen auch nur so auf 750, wenn es gut läuft, auf ein Megawatt.
00:49:49: Und von diesen möglichen 3,75, die dieser Stecker dann
00:49:53: und eventuell auch das oberschenkeldicke Kabel wahrscheinlich dann erlauben würden,
00:49:59: kommen wir dann da irgendwie hin.
00:50:02: Aber wäre es nicht eigentlich ausreichend und viel einfacher,
00:50:04: wenn wir alles nur mit CCS machen?
00:50:06: Warum machen wir überhaupt MCS dann?
00:50:08: Die Grundidee ist eben,
00:50:10: erst mal in 30 oder 45 Minuten 400 Kilowatt Stunden nachzuladen.
00:50:15: Und damit bin ich rein rechnerisch bei knapp 800 KW.
00:50:20: Und wenn ich dann überlege,
00:50:22: okay, wenn ich das in eine halbe Stunde vollladen will, bin ich bei 800 KW,
00:50:24: aber das wäre ja eine Dauerleistung.
00:50:26: Das heißt, mit so üblichen Ladekurven ist die Peakleistung noch mal höher.
00:50:29: Und da bin ich dann schon definitiv jenseits dessen,
00:50:32: was der CCS-Standard überhaupt zulässt.
00:50:35: Und ja, erfahrungsgemäß ist es wohl so,
00:50:38: ich bin selber in der Standard-Signal nicht so tief drin,
00:50:40: aber wenn man schon mal ein Standard auslegt,
00:50:41: dann versucht man den auch ein bisschen langfristig auszulegen
00:50:44: und hat den jetzt einfach gleich mal, macht man den ein bisschen größer.
00:50:47: Aber Faktor 4 ist ja schon ein Wort.
00:50:50: Genau.
00:50:51: Jetzt sind wir nämlich, und es kommen also erst mal,
00:50:53: denke ich, wenn wir in den nächsten Jahren überhaupt mal so ein MW-Piekleistung
00:50:57: bei dem LKW sehen werden, und ich glaube, es wird kommen,
00:51:00: und das werden wir auch definitiv vor 2030 sehen,
00:51:02: ist schon viel geschafft.
00:51:03: Das ist technisch auch anspruchsvoll.
00:51:05: Den Standard, der soll aber ja vielleicht 10, 20 Jahre halten
00:51:08: und der ist so ausgelegt,
00:51:10: dass er auch für andere Anwendungsfälle machbar wäre.
00:51:14: Also es geht darum, zum Beispiel vielleicht Fähren
00:51:16: oder große Schiffe auch so laden zu können.
00:51:19: Da gibt es jetzt inzwischen manchmal zum Beispiel so Konstruktion,
00:51:21: dass so eine Fähre dann irgendwie drei CCS-Anschlüsse hat.
00:51:24: So was versucht man sich dann zu sparen.
00:51:26: Und gleichzeitig gibt es so Überlegungen,
00:51:29: ob man vielleicht mit dem Standard langfristig im Prinzip
00:51:32: so eine Art Tankstellenmodell auch für MCS machen könnte.
00:51:35: Also so wie ich es jetzt die ganze Zeit erklärt habe,
00:51:38: habe ich ja immer davon gesprochen,
00:51:40: MCS werden viele gar nicht brauchen,
00:51:42: aber die dies brauchen für dieses Extrem wichtig.
00:51:44: Und im Moment ist das Einsatzszenario
00:51:46: während der 45 Minuten Längzeitpause.
00:51:48: Heute wird aber der Diesel bei den LKW nicht
00:51:51: während einer 45 Minuten Längzeitpause getankt,
00:51:54: sondern die Fahneilich-Hangstelle stehen dann da so 10, 15 Minuten
00:51:57: und integrieren das in ihre reguläre Arbeits- und Längzzeit.
00:52:01: Und perspektivisch wäre es auch denkbar an der Autobahn
00:52:06: oder da unglaublich viel los ist,
00:52:08: dass man auch so eine Art Tankstellenmodell für Batterie-LKW macht.
00:52:12: Und wenn man dann in 10, 15 Minuten, 400, 500 Kilometer nachladen möchte,
00:52:18: dann sind wir definitiv deutlich über ein Mega-Watt.
00:52:21: Dann reden wir eher von 2 Mega-Watt,
00:52:23: das wäre dann eher so ein Tankstellenanwendungsfall.
00:52:26: Ich weiß nicht, ob das kommen wird, wie das kommen wird,
00:52:29: aber es finde ich durchaus irgendwie ein interessantes
00:52:31: und plausibles Szenario, was sein könnte.
00:52:33: Und da finde ich es schon sinnvoll,
00:52:35: dass man jetzt so einen Standard einmal gründlich entwickelt
00:52:37: und sich alles überlegt, dass der dann auch 10, 15 Jahre funktioniert.
00:52:41: Das könnte so ein langfristiges Modell auch noch sein,
00:52:43: dass vielleicht noch mal eine Rolle spielen wird.
00:52:45: Ich finde es schön, dass wir einmal nicht so kurz springen.
00:52:47: Es ist schön.
00:52:49: Andererseits, was mich schon immer wieder erstaunt,
00:52:53: ist, dass die ganze Technik richtet sich nach Lenkzeiten
00:52:59: und auch nach Modellen, denen in der Praxis gefunden werden.
00:53:02: Da stellt man fest, die machen das Tank gar nicht unbedingt in der Lenkpause,
00:53:07: sondern auch so.
00:53:09: Und dann richten wir uns jetzt auch wieder danach.
00:53:12: Also dabei ist doch das gar nicht Gott gegeben,
00:53:14: also dass die Lenkpause 45 Minuten ist.
00:53:17: Also da könnte man ja über Regulatorik dann auch relativ viel machen.
00:53:21: Und an welchem Punkt muss denn eigentlich,
00:53:25: sage ich mal, die Technik, sich immer nach der Regulatorik richten
00:53:29: und wann ist es umgekehrt?
00:53:31: Also irgendwie klinges Krotesken.
00:53:33: Ja, also vielleicht die Regulierung, die Lenkzeitregelung,
00:53:37: die sind ja kein Wert an sich, die sind ja für die Menschen gemacht.
00:53:41: Also dass die Lkw-Fahrer, ich meine, wird sich ja genug beschissen,
00:53:46: aber dass die nach 4,5 Stunden auch zu deren wohlarbeitsfähige
00:53:50: und zu unserer aller Sicherheit, also ich möchte jetzt nicht irgendwie
00:53:54: auf demweise übernächtigte Lkw-Fahrer auf der Autobahn haben,
00:53:58: die da schon 10 Stunden am Lenkrad sitzen.
00:54:00: Also es ist zu unserer aller Sicherheit und auch zum Schutz der Fahrer.
00:54:03: Aber in der Tat, die Debatten gibt es, immer auf der einen Seite muss man sagen,
00:54:06: ich habe jetzt immer von den 45 Minuten geredet,
00:54:08: aber es gibt ja auch andere Alternativen.
00:54:10: Der Fahrer darf auch mehrfach 15 Minuten Pause machen.
00:54:12: Und da sind wir wieder bei, brauchen wir wieder höhere Ladeleistungen,
00:54:15: wenn man da bis auf was nachladen will.
00:54:17: Also da gibt es schon andere Modelle, nichtsdestotrotz laufen die Debatten,
00:54:22: ob wir vielleicht die Lenkzeitregelung irgendwie anpassen
00:54:25: und die Hauptfrage ist, wenn der in der Schlange steht
00:54:28: und dann wird ein Ladepunkt frei und der fährt daran,
00:54:31: könnte man das aus der Lenkzeitpause vielleicht herausrechnen.
00:54:34: Und das sind so die Diskussionen gibt es aus den nachvollziehbaren Gründen.
00:54:39: Ich bin da ein bisschen vorsichtig, alle sagen, wie schwer es ist,
00:54:45: die Fahrer zu finden und wie stressig der Beruf ist.
00:54:48: Und ich meine, wenn wir das technisch einrichten können,
00:54:51: da hätte ich gesagt, versuchen wir lieber,
00:54:53: die Fahrer und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer
00:54:56: vor übernächtigten und übermüteten Fahrern zu schützen
00:55:00: und gleichzeitig irgendwie den Beruf nicht noch unattraktiver zu machen.
00:55:04: Aber das ist eine gesellschaftliche politische Debatte,
00:55:08: die wir führen müssen.
00:55:10: Also genau.
00:55:12: Ich hätte es jetzt auch gar nicht eher umgekehrt gedacht und gesagt,
00:55:16: dann lass uns die Lenkzeitpause auf 60 Minuten machen.
00:55:20: Also im Endeffekt ist es ja immer eine Geldfrage.
00:55:23: Einerseits, wenn ich das mache,
00:55:26: wird es für die Logistikbranche teurer und für uns alle,
00:55:29: weil dann die Kosten gehen ja eins auf die Preise,
00:55:32: der Produkte, die wir kaufen.
00:55:34: Andererseits spare ich mir dann vielleicht wieder was,
00:55:37: respektive bei der Infrastruktur
00:55:40: und habe noch ein Sicherheitsgewinn eventuell.
00:55:43: Ja, das ist ein guter Punkt.
00:55:45: Könnt man mal überlegen, was das volkswirtschaftlich bedeutet.
00:55:48: Das ist immer ein bisschen schwer zu quantifizieren,
00:55:50: aber das ist ein guter Punkt.
00:55:52: Ja, wie gesagt, am Ende soll sich die Technik
00:55:56: irgendwie nach den Menschen richten und nicht umgekehrt.
00:55:59: Aber Menschen sind jetzt natürlich auch viele,
00:56:01: die mittel- oder unmittelbar betroffen sind.
00:56:03: Die Fahrer mit der Lenkzeitregelung, die anderen Verkehrsteilnehmer.
00:56:05: Und am Ende aber auch wir alle und unsere Kinder und Enkel
00:56:09: über die CO2-Emissionen und die globaler Erwärmung.
00:56:12: Ich würde noch sehen, wir haben viel darüber gesprochen,
00:56:15: wie die grob aussehen sollen.
00:56:17: Ich sehe nur, wenn ich jetzt unterwegs bin privat
00:56:19: und mal nicht auf einem Rastrofen stehe,
00:56:21: ganz viele Lkw, die auch irgendwann im Industriegebiet stehen und so weiter.
00:56:24: Die stehen jetzt heute aktuell, ganze Wochenenden zum Teil,
00:56:27: einfach weil auch am Sonntag darfst du nicht fahren als Beispiel.
00:56:30: Wie soll das denn erschlossen werden?
00:56:32: Kann das überhaupt erschlossen werden?
00:56:33: Denkt man das mit?
00:56:35: Diese ganzen Ausweich, Überlauf, Flächen,
00:56:39: die aktuell von Lkw sind natürlich genutzt werden.
00:56:42: Kann man das überhaupt mitdenken?
00:56:44: Oder ist das zu faser, das zu sehr?
00:56:46: Ja, das wird schon auch mitgedacht.
00:56:49: Also das eine sind, wenn zum Beispiel ein Lkw was anliefert
00:56:54: und es muss am nächsten Morgen früh da sein,
00:56:56: dann gibt es oft Parkplätze vor, so Depots und vor Logistikzentren,
00:57:00: die sind dann noch vor der Schranke.
00:57:01: Da stehen die dann oft über Nacht und warten,
00:57:03: ob sie morgens ran können.
00:57:05: Da könnte man relativ gut Ladeinfrastruktur aufbauen.
00:57:07: Und das ist so ein bisschen dieser Fall, den ich vorhin genannt hatte,
00:57:09: dass die Logistiker sich auch irgendwie Gedanken machen müssen
00:57:11: für ihre Unterauftragnehmer,
00:57:13: was sie denen wie zur Verfügung stellen und abrechnen.
00:57:15: In den Industriegebieten, also es gibt auch so geschützte Parkflächen,
00:57:19: da gibt es auch Anbieter, die, wo man sich als Lkw-Fahrer so einbuchen kann,
00:57:23: da gibt es dann vielleicht auch eine Dusche oder eine Kochmöglichkeit und so was.
00:57:26: Die werden sowas, denke ich, auch auf dem Schirm haben,
00:57:28: unter sich einiges anbauen.
00:57:30: Dann gibt es so, die verschiedenen Hersteller haben so Service Stationen,
00:57:34: wo man mit den Lkw hinkann, oft auch in Autobahn näher,
00:57:37: die denken schon drüber nach, Ladeinfrastruktur zu bauen
00:57:40: und die sind eben auch oft in Industriegebieten.
00:57:42: Aber ja, es gibt auch diese ganz einfachen Parkplätzen,
00:57:46: irgendwo im Industriegebiet, am Straßenrand.
00:57:48: Wer da wann wie was aufbauen kann, müssen wir mal schauen.
00:57:52: Es ist jetzt für die Ladepunktbetreiber so mäßig attraktiv,
00:57:56: weil da nicht viel Strom rüber geht.
00:57:58: Die wollen vor allem Strom verkaufen, weil sie damit Marge machen können.
00:58:02: Aber wenn die Nachfrage groß genug wird,
00:58:04: könnte es schon sein, dass vielleicht auch die Industriegebiete
00:58:06: oder die Kommunen ein bisschen aktiv werden und sagen,
00:58:09: hier, wir brauchen da, das können ja einfache Geräte sein.
00:58:11: Die erreichen dann 50 KW, wenn die da die ganze Nacht rumstehen.
00:58:14: Ganz klar ist es noch nicht,
00:58:16: vielleicht lässt sich das Verbinden auch mit einer höheren Attraktivität
00:58:18: von solchen Parkplätzen in Industriegebieten für die Fahrer.
00:58:22: Und auf diesen Lade, also auf diesen Rastschöfen,
00:58:25: wo jetzt aktuell schon die LKW in Reihung liegt stehen,
00:58:28: du hast vorhin gesagt, das wird alles Platz kosten.
00:58:30: Von wie viel mehr Platzbedarf sprechen wir da?
00:58:33: Das ist diese Überdachungsmöglichkeit, die ich sehr cool finde, ehrlich gesagt.
00:58:37: Aber so grundsätzlich, normalerweise, ich meine,
00:58:40: die Norm für MCS sieht vor, dass wir, ich glaube,
00:58:43: Meter 30 von der Schnauze vorne oder sowas nach hinten haben,
00:58:47: oder mehr, jetzt müssen mehr sein.
00:58:49: Das ist ja wo hinter der Fahrradtür.
00:58:51: Das ist ja enorm, die weit hinten, sozusagen,
00:58:53: auf der Seitenfläche des Fahrzeugs, des LKW
00:58:56: und auf welcher Höhe die Buchse angebracht werden soll.
00:58:59: Ich glaube, das ist mitten in der Norm schon drin.
00:59:01: Und dort muss dann um das Kabel kurz halten,
00:59:03: hast du auch schon gesagt, die Ladesäule aus dem Boden kommen
00:59:07: oder vom Himmel oder wie auch immer.
00:59:10: Aber wie viel mehr Platz mit was rechnet man da?
00:59:13: Also im Moment, wir haben ja verschiedene Designs angeschaut
00:59:16: und ein bisschen gerechnet.
00:59:18: Also wir hoffen, wenn man es alles irgendwie geschickt positioniert,
00:59:20: kommt aber sehr drauf an,
00:59:22: dass die Säulen am Ende aussehen werden, wie groß diese Schränke sind.
00:59:25: Wir haben dann auch mit den Hardware-Produzenten gesprochen,
00:59:28: haben gesagt, "Könnt ihr die Säule,
00:59:30: warum muss die so quadratischen Grundriss haben?
00:59:32: Könnt ihr die nicht irgendwie lang bauen,
00:59:34: dass die langgezogen ist, dass die Schaltschränke nicht nebeneinander
00:59:37: sondern hintereinander sind?"
00:59:39: Also ich glaube, da gibt es noch viel Raum für Innovation
00:59:42: oder eben dieses Satellitenmodell, ob man das vielleicht schafft.
00:59:45: Nichtsdestotrotz, wir haben ja da so kleine Verkehrsinseln
00:59:48: und sowas bauen müssen, weil man ja auch gucken muss,
00:59:51: dass die schon die PKW-Ladesäulen immer mit so Pollern und so was geschützt.
00:59:55: Also wird der LKW, der merkt das ja nicht mal,
00:59:57: wenn er die Ladesäule umnietet.
00:59:59: Also ich habe selber LKW-Führerschein gemacht.
01:00:02: Das war dann immer so, dass man an der Ampel sehr aufpassen muss,
01:00:05: weil man im Zweifelsfall gar nicht merkt,
01:00:07: ob man die Ampel umgeschubst hat.
01:00:09: Also ich denke, wenn wir uns anstrengen,
01:00:14: schaffen wir es vielleicht, dass wir nur 10-20% der Flächen verlieren.
01:00:19: Das muss man mal schauen.
01:00:21: Also auf dem ersten Blick sieht es ein bisschen mehr aus.
01:00:24: Und am Anfang wird es ein bisschen mehr sein mit diesen ersten Modellen.
01:00:27: Aber ich hoffe, dass wir da perspektivisch runterkommen
01:00:30: durch schlaue Flächennutzung.
01:00:32: Aber 20% finde ich schon heftig.
01:00:34: Das ist dann von fünf Stellplätzen, von denen wir ohnehin,
01:00:36: du hast selber gesagt, viel zu wenig haben, sind es nur noch vier.
01:00:39: Genau.
01:00:40: Ich denke, 20% schafft man auf jeden Fall durch ein schlaues Design.
01:00:43: Aber ich hoffe, dass wir da nochmal deutlich runterkommen.
01:00:45: Dass wir auch 10% oder so runterkommen.
01:00:47: Das ist auch mehr.
01:00:49: Aber es ist schwierig.
01:00:51: Insgesamt sind es sowieso zu wenig Lkw-Stellfläche.
01:00:54: Ich finde jetzt nur, man darf das eine nicht gegen das andere ausspielen.
01:00:57: Also ich habe dann manchmal so ein Debatten das so bekommen.
01:00:59: "Ja, aber wir haben doch schon zu wenig."
01:01:00: "Dann bauen wir lieber nichts."
01:01:01: "Naja, das sind erstmal zwei unterschiedliche Probleme."
01:01:04: "Wir können jetzt nicht weiter einfach mit dem Diesel alles durch die Gegend fahren."
01:01:08: Nur weil wir zu wenig Techplätze haben.
01:01:10: Zumal ist das ja nicht lohnt, also zu sagen, ich baue jetzt keine Ladesäule,
01:01:13: weil ich habe trotzdem zu wenig.
01:01:15: Ich bin ja mich da auch sehr an...
01:01:17: Wir haben da mit dem Wirtschaftsministerium drüber gesprochen,
01:01:20: die ja sozusagen als Energieministerium auch für die ganze Energiewende verantwortlich sind.
01:01:25: Und der Mensch aus dem Ministerium hat dann irgendwann nur zu mir gesagt,
01:01:28: "Also plötzlich, wir haben viele Probleme bei der Energiewende,
01:01:31: aber ich glaube, die Parkplätze werden es am Ende nicht sein, an denen wir scheitern."
01:01:34: Und da ist schon viel dran.
01:01:37: Also am Ende, das sind Flächen.
01:01:39: Und auf den Rasthöfen kann man nicht mehr relativ schnell Flächen zu gewinnen.
01:01:44: Wir werden Ende Industriegebiete neben den Autobahnen gehen müssen.
01:01:48: Da gibt es auch noch Flächen.
01:01:50: Alles klar.
01:01:51: Mich würde noch interessieren, weil du sagst, es gibt auch noch kein Standard-Layout für diese Ladesäulen.
01:01:56: Bei den E-Autos sehen wir jetzt diese Alpidronic-Ladesäulen relativ viel.
01:01:59: Ich glaube, Campower wird jetzt auch mehr in Mitteleuropa durchstarten.
01:02:03: Die sehen alle relativ ähnlich aus.
01:02:06: Also du hast vorhin schon gesagt, es gibt diese zentralen Dinge mit diesen Satellites.
01:02:09: Es gibt die, wie wir es von Alpidronic beispielsweise kennen, wo alles in einem ist.
01:02:13: Kannst du schon zum einen sagen, wie die bei den LKW aussehen werden,
01:02:17: abgesehen davon, dass die noch nicht länglich sind, dass sie mir nicht Platz brauchen.
01:02:22: Zum einen und zum anderen.
01:02:24: Ich weiß noch, wie Alpidronic sich gefeiert hat, von diesen 300KW auf 400 aufzustocken.
01:02:29: Und ich dachte so, ihr habt uns mal, also wir hatten ein Podcast mit Philipp Sinona,
01:02:34: dem Chef von Alpidronic, der uns das wunderbar, wie das alles so gesteckt wird aufeinander.
01:02:39: Das ist der 300KW-Charger im Prinzip auch nur.
01:02:42: Ein Sammelsurium von diesen 75KW-Stacks, den sehr auch in ihren 150KW-Chargers haben etc.
01:02:48: Der hat so 400.
01:02:50: Machst halt nochmal, okay.
01:02:52: Ein, ein Drittel mehr rein, diese Stacks.
01:02:55: Aber warum ist jetzt so Raketentechnik?
01:02:57: Also wie ist das und wieso haben wir diese Mega-Wartcharging noch nicht abgesehen,
01:03:00: davon, dass das Stecker nur nicht weg ist?
01:03:02: Das Protokoll ist weiter in CCS basiert, so weit ich weiß.
01:03:05: Was ist so schwierig, das jetzt auf 3 Alpidronics in Reihe zu schalten?
01:03:10: Ja, ich glaube die Schwierigkeit ist jetzt nicht, Wechselrichter in der größten Klasse zu haben.
01:03:13: Das ist jetzt nicht irgendwie das Problem.
01:03:15: Also es werden ja auch Industrieanlagen mit mehr angeschlossen und so was.
01:03:18: Zum Beispiel.
01:03:19: Ich glaube die Schwierigkeit ist eher, so ah das Ganze muss halt irgendwie möglichst kompakt sein.
01:03:23: Das ist sicher eine Herausforderung und irgendwie Wartungsarm zu haben.
01:03:26: Aber ich glaube die Kühlung des Kabel irgendwie schlau zu organisieren.
01:03:30: Und das muss trotzdem, das muss sicher sein zuverlässig, kommunikationsfähig, kühlig,
01:03:34: das Kabel kühlig, die Stecker war es kühlig wie?
01:03:37: Und wie schaffe ich das mit geringer zusätzlichem Leistungsbedarf?
01:03:40: Ich glaube das ist auch ein bisschen die Herausforderung.
01:03:44: Nicht so sehr die Umwandlung und die Leistung per See,
01:03:47: sondern Kühlung von Kabel, Stecker und der Anlage und Abluft und Geräuschemission und so was.
01:03:54: Also ich glaube es sind viele kleine Punkte, die da zusammenkommen.
01:03:58: Und das sind eben auch Sachen, die stehen jetzt oft an der Autobahn.
01:04:02: Aber ich weiß zum Beispiel, dass die Supermärkte zum Beispiel,
01:04:05: wenn diese diese Alpetronic und so aufbauen, die haben Probleme,
01:04:08: dass die oft in Mischgebieten oder Wohngebieten stehen.
01:04:10: Und da gibt es klare Lärmschutzvorgaben.
01:04:12: Und wenn so eine Alpetronic 400 bei voller Leistung läuft,
01:04:15: dann braue es der Laut, weil einfach der Lüfter ziemlich viel krach macht,
01:04:19: weil die Abwärme weg muss.
01:04:20: Das ist auf der Autobahn nicht so dramatisch, aber das meine ich mit,
01:04:23: es ist irgendwie eine Reihe von Herausforderungen.
01:04:26: Ich glaube es ist nicht die Stromtechnik selbst,
01:04:28: sondern es sind eher Kühlung, Effizienz an den verschiedenen Komponenten,
01:04:34: auch Kabel und Stecker.
01:04:35: Aufgrund des Effizienz, ich finde es schon sagst, der Lüfter ist laut,
01:04:39: weil die Abwärme weg muss.
01:04:40: Wie groß ist denn der Umgefallen,
01:04:42: unterschiedlich oder wie hoch ist die Effizienz beim Mega-Watt-Charging?
01:04:45: Noch sprechen er sonst schon immer mal gerne von Ladeverlusten.
01:04:49: Gute Frage.
01:04:50: Ich weiß es nicht, weil es eben gibt jetzt irgendwie ein paar erste Prototypen.
01:04:55: Ich glaube, ich habe noch keine Zahlen gesehen, wie hoch die Effizienz da sein wird.
01:05:00: Ich denke, langfristig wird es sicher auch ein Argument sein.
01:05:03: Als erstes dann immer erst mal, dass es kann,
01:05:05: das zweite dann vielleicht die Zuverlässigkeit,
01:05:07: die Verfügbarkeit, Wartungskosten,
01:05:09: und dann kommt man die Effizienz dazu, weil das natürlich auch,
01:05:13: es müssen ja alle bezahlen, was da verloren.
01:05:15: Und im Zweifel vielleicht ein Ansprung für logistische Konzepte zu finden,
01:05:20: wo man nicht so viel Mega-Watt-Charging braucht,
01:05:23: weil er dann erzählt ja die Ladeverluste mit.
01:05:26: Ja, genau.
01:05:27: Also eine spannende Frage.
01:05:28: Wir gehen im Moment davon aus, dass das Langsamladen günstiger sein wird,
01:05:33: so wie wir es eigentlich auch bei PKW irgendwie gewohnt sind.
01:05:37: Aber so 100%ig sicher ist es nicht,
01:05:40: gerade weil so ein Mega-Watt-Lade-Standort so ein Öffentlicher,
01:05:46: da geht halt unglaublich viel Strom durch,
01:05:48: und dann kommt man in ganz andere Stromklassen.
01:05:51: Und da wird dann irgendwann durch die Schiere Menge bieten die Netzbetreiber
01:05:55: das günstige an.
01:05:56: Und dann kann man vielleicht noch in den Leistungsklassen auch,
01:05:59: ist dann der Stromhandel ein bisschen interessanter,
01:06:01: und dann ist man vielleicht dichter an Börsenstrompreisen dran.
01:06:04: Also es könnte auch sein, dass langfristig das Mega-Watt-Laden
01:06:07: durch die Schieren-Skalen-Effektor und die Schiere-Systemgröße günstiger wird,
01:06:12: aber das ist schwer zu sagen.
01:06:14: Im Moment gehen wir erst mal davon aus, dass das Depot-Laden günstiger ist,
01:06:19: insbesondere weil beim Depot-Laden auch kein Betreiber dazwischen
01:06:22: ist, der eine Marge machen möchte, sondern es ist einfach der Logistiker,
01:06:24: der da sein Strom braucht.
01:06:27: Was ja auch immer wieder auftaucht,
01:06:30: jetzt haben wir über die ganze Zeit nur,
01:06:32: wie schnell können wir den Strom laden,
01:06:34: aber wie viel brauchen wir denn eigentlich haben wir produktionsseitig
01:06:38: genug Strom.
01:06:40: Aktuell im deutschen Netz ist ja auch eine Debatte,
01:06:43: die gerne bei den E-Autos schon geführt wurde.
01:06:47: Ja, also jetzt die ersten Jahre, wo wir noch ein sehr überschaubarer E-Lkw-Bestand haben,
01:06:51: ist natürlich die Strommenge auch sehr überschaubar,
01:06:53: aber ganz grundsätzlich wird der Strombedarf,
01:06:57: die Stromnachfrage in Deutschland, sehr stark steigen die nächsten 20 Jahre.
01:07:01: Da sind sich alle Rechnungen, alle Szenarien einig.
01:07:04: Genau, es gibt jetzt auch von Seiten der Bundesregierung dazu,
01:07:08: seit einiger Zeit verschiedene Szenarien korrigierte mit vielen Dingen.
01:07:12: Also wir werden insgesamt für der Strombedarf sehr stark ansteigen.
01:07:15: Das Witzige ist ja, dass die Leute sich dann immer Gedanken machen,
01:07:17: jetzt haben sie immer gelernt, wie sollen Energie sparen.
01:07:19: Und es steigt der Stromverbrauch, ich habe das schon aufbekommen,
01:07:21: weil das Lustige ist ja, wir sparen Energie,
01:07:24: weil wir ja auf einmal kein Diesel mehr brauchen, kein Erdgas, kein Öl.
01:07:28: Wir sparen Energie, wir brauchen nur mehr Strom,
01:07:31: aber es ist ja nur eine der Energieformen.
01:07:33: Also Deutschland spart insgesamt sehr viel Energie damit ein
01:07:36: durch den Umstieg auf Strom, aber der Strombedarf steigt halt,
01:07:40: also im Moment sind wir so bei 550 Terawattstunden Strombedarf in Deutschland,
01:07:44: das könnte so bis 2045 auf 800 bis 1000 Terawattstunden steigen.
01:07:49: Also wir brauchen insgesamt mehr Kapazität,
01:07:51: aber der Ausbau der Erneuerbaren hat ja jetzt nochmal zusätzlich Fahrt aufgenommen.
01:07:56: Wir sind ja schon über 50 Prozent Erneuerbaren Strom
01:07:59: und es wird weiter steigen, weiter gehen.
01:08:03: Genau, ich hoffe, dass wir da auch ganz gut auf dem Fahrt bleiben.
01:08:06: Bei PV sind wir im Moment über im Plan, bei Wind hängen wir ein bisschen hinterher.
01:08:11: Kannst du quantifizieren, wieviel für diese eure angenommen 15 Prozent eLKW Anteil,
01:08:18: wieviel Strom wir dann brauchen und mit noch krasser, wieviel Diesel sparen wir halt durch?
01:08:25: Also wir können mal, ich muss jetzt überlegen, wieviel LKW das sind,
01:08:29: 15 Prozent, wenn wir jetzt irgendwie 250.000 Sattelzugmaschinen,
01:08:33: aber dann haben wir noch ein paar, die ganzen anderen 12 Tonner- und Hängerzüge und so was dabei,
01:08:37: vielleicht ist es einfacher mal mit einem LKW zu rechnen.
01:08:40: Also wenn wir jetzt sagen, so ein Sattelzug, der fährt 100.000 Kilometer im Jahr
01:08:44: und der braucht so, je nachdem wie beladen und was der fährt, so vielleicht 1,5,
01:08:50: eine 1,5 Kilowattstunden pro Kilometer, dann sind wir also bei 150.000 Kilowattstunden
01:08:57: oder 150 Megawattstunden pro LKW pro Jahr.
01:09:01: Und durch den schierenden Wirkungsgrad sparen wir damit,
01:09:06: also wir brauchen nur im Vergleich zum Diesel nur noch ein Drittel der Energie,
01:09:10: sparen also L mal 3, 200 bis 300 Megawattstunden Diesel ein, das sind,
01:09:19: ein Liter Diesel hat ungefähr 10 Kilowattstunden, also 20 bis 30 Millionen Liter,
01:09:26: habe ich das gerade richtig gerechnet, mega, kilo, mega, ah nee, 1.000, 20 bis 30.000 Liter Diesel.
01:09:34: Ich habe einfach nur 0, zu viel, weil 2, ja genau.
01:09:38: Also klingt so, als würde sich das lohnen, weil das eine Handvoll Tanklastzüge sind.
01:09:45: Ich hoffe ich habe jetzt auf die Schnelle irgendwie keine Einheitenfehler gemacht, aber...
01:09:50: Unsere Hörer schreiben uns gerne Parmel an Podcast.
01:09:54: Sehr gerne, war jetzt nicht vorbereitet, weil jetzt rein im Konto von Sankt-Kammer
01:09:57: schon mal die Zehnapotenzen durcheinander schmeißen, aber die 100.000 Kilometer
01:10:00: und ein bis 1,5 Kilowattstunden pro Kilometer e-Lkw kommt auf jeden Fall hin.
01:10:04: Wenn ihr übrigens als Hörer da noch mehr wissen wollt, wir haben das Thema Effizienz, Pkw und so was,
01:10:08: erst kürze ich mir die Volker Quashening sehr, sehr, sehr ausgiebig auseinander genommen.
01:10:12: Danke übrigens für eure ganze Post, die wir dazu bekommen haben, ich bin immer noch am Antworten,
01:10:16: es ist sehr viel, vielen Dank dafür. Sorry, kurze Einschub.
01:10:20: Gerne, hast du noch eine Frage?
01:10:22: Nee, ich glaube, wir sind in einem riesigen, schnellen Schweinsgelobb durch alle Themen durchgekommen
01:10:31: und beenden aber auch diesen Podcast nicht bevor der Luca nicht ein paar persönliche
01:10:37: AB-Fragen an dich gestellt hat. Und deswegen würde ich das Wort an ihn nochmal übergeben.
01:10:43: Keine Sorge Patrick, du guckst grad schon so etwas kritisch.
01:10:46: Wie immer das AB-Spiel, das heißt, du darfst dich für das Für oder Wieder der Fragestellung entscheiden
01:10:50: und wenn es eine Anekdote gibt, warum oder wie, lass es gerne wissen.
01:10:56: Bist du mir der Typ Streaming Dienst oder zerdirne Schaltplatte?
01:10:59: Schaltplatte, Schaltplatte. Ich habe ganz viel an aufbehalten, ja.
01:11:02: Sehr schön.
01:11:03: Ferrari oder Tesla?
01:11:05: Fahrrad vielleicht. Ich mache mir da aus den Marken nicht so viel.
01:11:10: Genau, wir haben jetzt ein Familienauto und damit kommen wir gut zurecht.
01:11:14: Bei Tesla muss ich sagen, ich mache mir nichts aus Marken, aber man muss denen wirklich lassen,
01:11:20: dass sie die Technik sehr gut im Griff haben, die Software.
01:11:23: Also es ist schon toll, was die geleistet haben und auch für die ganze Elektromobilität.
01:11:28: Ich erinnere mich noch wie vor zehn Jahren, alle großen Konzerne Tesla ausgelacht hatten.
01:11:32: Und jetzt ist das meist verkaufte Modell der Welt 2023 über alle Antriebe ein Elektroautomodell.
01:11:38: Okay, ich glaube, das war jetzt keine ein eindeutige, aber das doch schon irgendwie.
01:11:43: Apple oder Google?
01:11:45: Eher Google, ja. Ich habe zwar so ein Diensttelefon mit einem Apfel drauf,
01:11:50: aber ich mache mir da nicht viel raus.
01:11:52: Okay, Laufs in der Stadt oder alles Bauernhof auf dem Land?
01:11:55: Jetzt sag ich nicht, da machst du dir auch nicht so viel raus,
01:11:57: weil sonst wird es langsam ein bisschen schwierig.
01:11:59: Jetzt mit den Kindern ist vielleicht das Bauernhof auf dem Land ein bisschen schöner.
01:12:05: Ich glaube später fände ich ein Lauf in der Stadt dann eigentlich wieder cooler.
01:12:08: Okay, die Antwort, glaube ich, kenne ich trotzdem ständig.
01:12:11: Was ist die Frage? Auto oder Fahrrad?
01:12:14: Ja, im Moment beides. Und ich glaube, wir brauchen auch beides.
01:12:18: Ich sehe das mit dem Entweder oder das wird heute tricky.
01:12:22: Ja, ich kann mir, wenn du nur ein, zwei Hast, kann ich ja mal versuchen, mich zu entscheiden.
01:12:26: Okay, dann im Auto. Vorne oder hinten sitzen?
01:12:29: Auch gern vorne.
01:12:30: Fahrer oder Beifahrer?
01:12:31: Fahrer.
01:12:32: Sag deine Familie, dass du ein guter Fahrer bist.
01:12:35: Wir sind recht zufrieden, ja.
01:12:37: Datenschutz und AGBs, bist du mehr der Typ Alu-Hut oder Accept All?
01:12:40: Ja, beim Datenschutz finde ich Alu-Hut jetzt ein fiesen Ausdruck.
01:12:45: Aber da akzeptiere ich wirklich nur das Notwendigste.
01:12:48: Alu-Hut würde ich aber streng zurückweisen.
01:12:50: Ich glaube vielleicht auch andere Leute, die so ein bisschen nach ihren Daten gucken.
01:12:53: Okay, gut. In Sachen Adrenalin bist du der Typ Fliegenfischen oder Motorradfahren.
01:12:58: Also eher entspannt oder mehr so Vollgas?
01:13:01: Eher entspannt, ja.
01:13:03: Die Frage, die ich mich immer freue, wenn wir Physiker hier im Podcast haben.
01:13:06: Star Wars oder Star Trek?
01:13:08: Eher Star Trek, ja.
01:13:10: War als Jugendlicher viel Raumschiff Enterprise geguckt.
01:13:13: Das war schön, ja.
01:13:15: Dass ich immer dann versuchen, so ausgleichen zu sein,
01:13:17: das ist, glaube ich, so eine Wissenschaftlerkrankheit.
01:13:19: Es gibt ja dieses Zitat von Roosevelt.
01:13:21: Er wünscht sich den einabigen Wissenschaftler immer, wenn die was gefragt werden,
01:13:24: sagen die "on the one hand, but on the other hand".
01:13:27: Shit.
01:13:33: Auch so eine Wissenschaftlerfrage, vielleicht Kaffee oder Tee?
01:13:36: Beides, beides. Sehr fleißig beides.
01:13:38: Okay, entweder oder. Steak oder Falafel.
01:13:41: Oh, nee, Falafel, ja. Ich esse eigentlich fast kein Fleisch mehr.
01:13:44: Alles klar. Und Nachteule oder Lärche?
01:13:47: Lieber Nachteule, ja.
01:13:50: Alles klar. Dann, Patrick, ich glaube, wir haben viel gelernt.
01:13:53: Die Fragen sind durch.
01:13:55: Das anstrengende Entweder-Oder, hast du verstanden?
01:13:58: An euch da draußen.
01:14:00: Auch vielen Dank fürs Zuhören, wenn ihr ein bisschen hindurchgehalten habt.
01:14:02: Ihr hört uns wieder am Freitag.
01:14:04: Bis dahin freuen wir uns natürlich, wenn ihr uns schreibt.
01:14:07: Und ich bin immer noch dran, die Mails zu beantworten sind wirklich viele.
01:14:10: Schreibt uns gerne an podcast-ams@motorpresse.de,
01:14:13: an podcast@move-magazin.de.
01:14:16: Hinterlasst uns gerne Kommentare, Fragen bei iTunes, bei YouTube,
01:14:19: bei Spotify und überall, wo ihr sonst das tun könnt.
01:14:22: Schreibt uns gerne auch via Social Media.
01:14:24: Die Kanäle kennt ihr ja auch von Automotor und Sport.
01:14:26: Ansonsten sage ich vielen Dank.
01:14:29: An Gerd, vielen Dank an Patrick.
01:14:31: Ich wünsche euch viel Spaß, wenn ihr da draußen seid.
01:14:34: Tschüss, bis zum nächsten Mal.
01:14:36: Alles Gute, Dankeschön.