Der New Mobility Podcast von auto motor und sport
00:00:04: MOOVE, der New Mobility Podcast von AUTO, MOTO und SPORT. Hallo und herzlich willkommen zu Moove, dem New Mobility Podcast von Auto, Motor und Sport. Wir sind immer noch beim Auto, Motor und Sport Kongress und immer noch draußen vor dem Mercedes-Benz Museum in unserem Podcast-Van. Und wir machen heute noch einen ganz klassischen Podcast, würde ich behaupten, der hier ins Format passt. Wir wollen nämlich über Batterien reden. Warum? Wir hören ja immer und lesen auch immer wieder von neuen Batterien, von den neuen Highlights, der neuen Extreme, noch schneller laden, noch günstiger, noch mehr alles. Aber was heißt das eigentlich? Warum noch schneller? Wer bewertet das? Wie funktioniert das eigentlich? Ab wann ist denn so eine Batterie eine Revolution? Das wollen wir heute mit jemandem klären, der genau das wissen muss, weil der muss bewerten, ob es denn nun eine Revolution ist oder doch nur einfach noch eine Batterie. Und das machen wir mit Flip Wunderlich von Accenture. Und dein Beruf ist ja im Prinzip genau das. Und deswegen freue ich mich sehr, dass wir dich heute als Batterieexperten hier zu Gast haben und du uns mal in deine Arbeit einführen kannst. Und erklärten, worauf du achtest, ab wann so eine Batterie so eine Revolution ist oder einfach nur vielleicht doch ein Rohrkrepierer. Herzlich willkommen und schön, dass du da bist.
00:01:16: Vielen Dank für die Einladung. Freut mich, hier zu sein, im Wärm am Motor Kongress in Stuttgart. Schön, dass das Thema Batterie dann doch noch mal hochpriorisiert wird. Im Rahmen der Veranstaltungen wurde es ja nicht häufig erwähnt. Aber es ist noch ein Technologie- und Zukunftsthema für viele. Also das merkt man auch, je nachdem, in welchem Marktumfeld man unterwegs ist. Es gibt Länder, da wird schon sehr viel über Batterietechnologie diskutiert und in anderen doch eher weniger. Für manche ist das was ganz Neues, für manche schon altes Eisen, wenn man über die Batterien der letzten Generation spricht. Ich freue mich, dass sie über das Thema, was mir wirklich am Herzen liegt, mit euch diskutieren kann heute.
00:01:49: Kannst du dich zu Beginn einmal der Folge, was ist jeder Gast machen, so einen kleinen Elevatorpitch? Wer bist du, was hast du bisher gemacht, wieso tust du das, was du tust und was dürfen wir uns von dir im Kopf behalten?
00:01:58: Ja, Philipp Wunderlich ist der Name. Also ich bin eigentlich Materialwissenschaftler. Hab damals im Studium die Weichen stellen müssen zwischen den Materialien, die ich wirklich in meiner Laufbahn auch erforschen möchte. Dann habe ich die Wahl gehabt, entweder gehe ich in die Halbleiterei oder ich gehe in den Bereich Batterietechnik. Batterien fand ich durchaus spannender und praxisnäher und habe dann da auch eine Forschungslaufbahn am Anfang eingeschlagen und über ein Praktikum im Silicon Valley erstmal mit Batterietechnik zu tun gehabt. Also es war wirklich sehr explorative Grundlagenforschung. Die hat mich dann auch wieder zurück nach Aachen zur Promotion gebracht, wo ich da ein Post-Lithium-Ion-Systeme erforscht habe. Und dann festgestellt, das Thema ist interessant. Es wird auch zunehmend marktrelevanter, jetzt wo wir Elektrofahrzeuge brauchen und Batterien produzieren möchten. Und bin dann in die Beratung gewechselt. Und das ist auch das Arbeitsumfeld, in dem ich aktuell gerade tätig bin. Das heißt, ich arbeite bei Accenture, bei der Industrie X, kümmere mich vor allem um das Batterie Consulting und gucke halt auf alle Themen, die mit der Batterietechnik zusammenhängen. Also von der Zellchemie bis hin zu... Den neuen Trends, die wir im Markt sehen, der Marktentwicklung global auch, dann noch die ganzen Auswirkungen auf die Supply Chain, das Recycling und auch modernere Themen wie jetzt Data und AI, die in die Branche einzufinden.
00:03:11: Das heißt, du kommst so richtig aus dem Bereich Batterieforschung und bist jetzt in der Beratung. Du darfst ruhig mal, weil ich habe das vorher auch gemacht, einfach mal geguckt, was ist eigentlich Accenture? Wie groß ist das? Was macht ihr alles? Du darfs ruhig da auch kurz einen Pitch geben. Was macht Accentures?
00:03:34: Vieles. Also wir sind eine sehr große Firma, ich glaube inzwischen knapp unter 800.000 Mitarbeitenden. Und da haben wir einen Teil natürlich, von der sich mit Batterien befasst. Das heißt, wir sind durch die Akquisitionshistorie, die Accenture hatte, um die Industrie X aufzubauen. Da haben wir Ingenieursdienstleister-Fähigkeiten. Das heißt wir entwickeln Batterien, wir testen sie, simulieren und validieren diese Systeme, beraten auch, haben in letzter Zeit gerade im Batteriebereich auch viel mit den Zellherstellern in Europa und weltweit zu tun gehabt. Und wir sind ein Dienstleister, das heißt wir bieten unsere professionellen Services der Industrie an und unseren Kunden. Und das sind natürlich neben der Batteriebranche im großen Stile auch die Automobilindustrie, Energy Utilities, Aerospace und natürlich Accenture ist eigentlich eher für Digitalisierung und digitale Transformation bekannt.
00:04:22: Du hast dich generell diesem Thema auf einer wissenschaftlichen Seite her angenähert. Was glaubst du, wie nähern sich denn die meisten anderen Leute der Sache an? Weil zu Batterien haben ja ganz schnell ganz viele Leute einfach eine Meinung. Aber was ist da dein Eindruck von jemandem, der das von der Pika auch irgendwie gelernt hat, erforscht hat, verstanden hat vielleicht sogar?
00:04:44: Ja, das sind unterschiedliche Rangehensweisen, glaube ich. Ich glaube, man guckt als Konsument auch drauf und vielleicht als Technologie-Enthusiast. Also wenn ich Fahrzeuge liebe, dann komme ich vielleicht auch zu dem Punkt, wo ich sage, hey, mich interessiert die Batterie da drin und welche Performance die am Ende liefern kann. Und dann setze ich mich mit der Elektrotechnik vielleicht sogar mit der Electrochemie auseinander. Ich glaube der Ansatz, dass man wirklich von Grund auf über die Elektrochemien rankommt, der ist relativ selten. Das ist dann meistens über die Hochschulen kommend aus dem Bereich der chemischen Institute noch der Fall. Wir haben gerade so in den frühen 2020er Jahren gesehen, dass auch viele Ingenieurslehrstuhle sich dem Thema annähern aus Produktionssicht, aus Produktentwicklungssicht oder makroökonomischer Sicht. Das heißt, viele, die dann jetzt in die Industrie rüber wechseln, haben dann diesen Background. Und ich glaube aber, das Wichtige ist, dass sich jeder, der dann auch mit seinen Smartphones, Fahrzeugen oder Heimspeichern befasst. Interesse an dem Thema hat er auch einliest und da wird man wahrscheinlich nur die großen Zellchemien und die Basics mitkriegen, aber da muss man einfach die technologische Affinität mitbringen.
00:05:49: Also wir haben ja vorher auch mal so ein bisschen das Szenario beschrieben, was uns immer wieder ereilt. Wir kriegen irgendwann eine Pressemitteilung oder lesen irgendwo eine News. Jetzt kommt die neue Superbatterie 1500 Kilometer Reichweite nachladen in sieben Minuten.
00:06:05: Batterierevolution. Ja, genau. Ich liebe es.
00:06:08: Wir sind natürlich so Semi-Experten oder Semileien, weil wir schon vieles versucht haben zu beurteilen. Wie gehst du denn als Experte ran, wenn du jetzt, sagen wir mal, irgendein Papier bekommst, worauf bestimmte Sachen beschrieben sind, bestimmte Technologien? Wie versuchst du es einzuordnen und dem Gewicht zu geben?
00:06:34: Ja, das ist eine spannende Frage, da würde ich tatsächlich ausholen, weil ich bin, glaube ich, auch diesen Schlagzeilen, diesen Sensationen nicht ein Stück weit auf den Leim gegangen, aber ich war am Anfang der Forschungskarriere auch sehr optimistisch, dass man in diese Richtung forschen kann und dann ein System entwickeln kann, um genau diese Revolution zu triggern. Also damals, ich rede jetzt ungefähr von 2014, wo ich dieses Praktikum im Silicon Valley gemacht habe, da waren zum Beispiel die Lithium-Sauerstoff-Batterien der heilige Gral der Batterietechnik. Und damit können wir diese Revolution starten, denn die haben eine maximale spezifische Energie möglich. Durch das ist eine ganz andere Zellchemie ist als die Lithium-Ionen-Zellen, die wir heute kennen. Viel Forschungsarbeit, die da reingeflossen ist, aber kein Produkt, was jetzt auf dem Markt ist. Und das ist natürlich dann auch Grund zur Skepsis. Weil so kriegt man ein Gefühl dafür, was dann wirklich die guten Produkte sind, die wir jetzt auch in der Masse in der Industrie vor Ort finden. Und die Zell-Chemien und Entwicklungen, die auch nicht geklappt haben. Und ich glaube, im Laufe der letzten zehn Jahre hat man sehr viele solcher Schlagzeilen und vermeintlich guten, disruptiven Technologien gesehen. Aber wenige bis keine haben sich auf dem Markt tatsächlich durchgesetzt. Die Entwicklungen waren tatsächlich eher Richtung Kostenminimierung und weniger kritische Materialien. Das heißt, diese Superlative, die man in der Batterietechnik erzielen wollte, die sind gar nicht mehr so relevant wie vor vielen Jahren noch. Das heißt die Rangehensweise ist jetzt auch eine erstmal von grundsätzlicher Skepsis. Die sollte man als Ingenieur und Wissenschaftler sowieso haben, wenn... Disruptive Neuerungen versprochen werden. Ich würde sagen, wenn jemand von der Batterierevolution spricht, würde ich erstmal das Airbag streichen, weil es ist eher ein Entwicklungsprozess, iterative Verbesserung von einzelnen Produkteigenschaften und da muss man dann genau hinschauen, dass wenn sich eine Firma auf dem Markt positioniert und so eine Ankündigung macht oder ein Forschungsinstitut genauso, in welche Kerbe schlagen die? Also was ist das Produkt, was die für welche Anwendungen auf den Markt pushen wollen? Und auch immer die superspannende Frage, wovon reden die nicht? Was steht nicht in der Schlagzeile?
00:08:29: Okay, das ist spannend. Was ist denn dann das, was du gerade aktuell immer als Hype wahrnimmst? Oder woher kommen denn die größten Hypes gerade, die vielleicht auch gar nicht so hypenswert sind?
00:08:40: Ja, ich glaube, in letzter Zeit hat es tatsächlich ein bisschen abgenommen, einfach weil wir sehen, wie der Markt sich ein Stück weit sortiert hat, auch durch die Entwicklungen, die von den top chinesischen Zellherstellern kommen. Man muss überlegen, 50 Prozent der Batteriezellen, die werden von zwei Unternehmen gefertigt, CATL und BYD derzeit. Das heißt, viele Technologien, die jetzt auch neu angekündigt werden, würden überhaupt in der Nische landen, also global betrachtet auf dem Markt. Es gibt immer noch ein riesen Zoo an Zellschemien, der auch aus der Forschung kommt, in Start-ups überführt wird. Der dann mal irgendwann auf halber Strecke Richtung Pilotlinie zum Erliegen kommt. Das heißt, von denen hat man immer weniger gehört, weil auch einfach die Diskruptionsversprechen geringer waren und die Batterien heute so ausgereift sind, dass man einfach weniger Aufmerksamkeit damit erzielt. Beispiel, im Kalifornien damals hieß es immer, wir wollen diese Lithium-Sauerstoff-Batterie, weil wir wollen das 500-Mile-Vehicle damit bauen. Also ungefähr 800 Kilometer Reichweite. Das schafft man heute sogar mit der Lithiumeisen-Phosphatechnologie, wo man gesagt hätte, Das ist ein billig Akku aus China, mit dem kommen wir doch gar nicht so weit. Dann hat man es durch Engineering auf Pack-Modul- und System-Ebene dann doch geschafft, diese Batterie marktreif zu machen, sehr kostengünstig und sicher zu produzieren. Und damit ist es quasi ein Siegeszug geworden.
00:09:53: Verstehe, okay. Aber gibt es dann jetzt aktuell noch so eine Technik, bei der die wieder wie so eine Sau durchs Land getrieben wird, die vielleicht gar nicht so heiß ist? Ich habe da im ersten Moment irgendwie gerade so das ganze Thema Semi-Solid-Geschichten im Kopf, oder auch, dass dann die Natriumbatterie wieder hochgekocht wird. Es gibt so ganz viele Dinge, wo ich mir denke, ja, schon, vielleicht, weiß nicht, wie gehst du damit um? Also wie Handelst du diese Themen, wenn die wieder so?
00:10:23: Ja, man muss sie auf dem Schirm haben. Das ist, glaube ich, ganz gut, die Konzepte zu kennen, weil wenn wir in die Elektrochemie gucken, ist halt der Spielraum begrenzt. Das heißt, wir haben zwar sehr viele Möglichkeiten, Materialien zu kombinieren in der Batterie und gerade in der Lithium-Ion-Zelle, wenn man sich alle unteratmen, dann guckt 10.000 Materialien. Da gibt es dann aber nur fünf, die wirklich erfolgreich sind auf dem Markt. Und dann gibt es jetzt vereinzelt Strömungen, die noch reinkommen. Und da muss man auch gucken, welche sind so die vielversprechendsten. Und da würde ich auch zustimmen, die Solid-State-Batterie ist nach wie vor. Sehr begehrenswert. Und auch die Natrium-Ion-Zellen, die sind auch sehr beehrenswwert für andere Anwendungen und auch aus Kostensicht. Das heißt, die vermutlich auch im Kommen. Da muss man sich aber auch die Frage stellen, wann können wir die denn kaufen? Wann sind die auf dem Markt verfügbar? W wann sind die serienreif? Das ist wirklich auch aus Qualitäts- und Leistungsstandardsicht mit den heutigen besten Automotive-Zell aufnehmen können. Und in welcher Menge sind sie vorhanden? Also reden wir da schon von Gigawattstunden Batterien, die auf dem Markt sind.
00:11:22: Eigentlich, du hast es ja vorher angesprochen, die Technologien müssen ja auch die Lösung für irgendein Bedürfnis anbieten können, damit sie überhaupt eine Chance haben, weil sonst bräuchte man es nicht zu tun. Wir haben auch im Vorfeld immer mal wieder, es gibt ja dieses Spinnennetzdiagramm aus Eigenschaften, wo sich die Zielkonflikte so definieren lassen. Kann man anhand derer vielleicht so durchgehen bei einer neuen Technologie und gucken? Welche Eigenschaften heben diese Technologien besonders hervor? Also ich sage jetzt mal, wo der normalsterbliche Autofahrer immer gerne draufguckt, ist Energiedichte, weil er sich denkt, dann kommt große Reichweite. Aber in der Industrie ist wahrscheinlich Kosten und Material, kritische Materialien, vielleicht viel spannender und Skalierbarkeit. Welche dieser Zielkonflikte gibt es noch, und welche lohnen sich vorher zu beachten, dass die jeweilige Technologie vielleicht verspricht?
00:12:21: Zu lösen. Ja, Batteriedesign ist ein einziger Zielkonflikt. Also die SpiderCharts sind ziemlich cool, weil die sehr viele mögliche Eigenschaften der Batterie auch darstellen können. Lebensdauer, Energiedichte, Leistungsfähigkeit, Zyklenfestigkeit, Preis und man muss sich vorstellen, die sind ja im Diagramm alle nebeneinander aufgeführt, aber die sind nicht gewichtet. Das heißt, man müsste gucken, in welcher Anwendung dominiert auch welche Anforderungen, auch was Sicherheit betrifft. Und ich glaube, der Faktor Kosten ist, was uns die Vergangenheit gelehrt hat, was auf. Wirklichen Boost dargestellt hat für verschiedene Zellchemien, die in den Eigenschaften wie Energiedichte jetzt nicht so vorteilhaft waren. Also da geht es vor allem um die Mainstream-Chemien, NMC und LFP, dass man sagte, das LFP das hat einfach nicht die Reichweite fürs E-Auto, was wir brauchen. Kosten, Leistungsdichte, Lebensdauer waren dann aber doch sehr gute Argumente, warum es diese Zell-Chemie dann geschafft hat. Und jede Anwendung, und da reden wir auch bestimmt von Dutzenden, wenn nicht Hunderten Batterieanwendungen, vom Smartphone bis zum Gabelstapler oder bis zur Drohne, haben ihr eigenes, eigentlich einzigartiges Anforderungsprofil. Und theoretisch könnte man jetzt dafür eine gezielte Batterie entwickeln, die genau die perfekten Leistungsmerkmale hat. Muss man natürlich gucken, lohnt sich das. Weil wenn ich jetzt vielleicht in Masse eine Automobilzelle produziere, die sich auch sehr gut in einem Speicher einsetzen lässt, muss ich meine Produktionsanlagen nicht umrüsten, ich habe einen Kostenvorteil dadurch und dann diffundiert diese Technik halt auch in diese andere Anwendung. Eine andere tolle Sache, die wir jetzt vielleicht auch kommen sehen in nächsten Jahren, das sind die Drohnen. Wir sehen es jetzt schon in China und auch zum Teil in USA, dass die Drohnbatterien im Aufwind sind. Und da haben wir wirklich noch mal die Chance, neue High Performance Batterien zu industrialisieren. Das heißt, hier haben wir die Möglichkeit, aus dem Labor vielleicht doch noch so eine neue Winning Chemistry zu identifizieren, die dann den Anforderungen und dem Leistungsprofil von einer Drohne entspricht. Das heißt hohe Stromdichten für Start und Landung. Wenn wir im Defense-Bereich gucken, ist vielleicht die Zyklenfestigkeit nicht so relevant, aber dafür Sicherheit, dass das System nicht in der Luft abfackelt. Und da hat man dann vielleicht auch, weil die Profiterwartung nicht so groß ist. Kann man dann auch seine Kostenstruktur da leichter drin verbergen, industrialisieren und sein Produkt in den Markt bringen.
00:14:36: Was sind denn für dich gerade die spannendsten Chemien am Ende, um die es da geht, die auch vielleicht möglichst vielfältig einsetzbar sind? Also was ist das da?
00:14:47: Ja, da würde ich jetzt auf den Mainstream gucken und ich glaube, das war sehr beliebtes gerade. Das sind nach wie vor die LFP-Systeme und die NMC-Ssysteme. Und das ist diese Dualität, die wir gerade im Automobilbereich sehen. Das LFP jetzt auch gepusht von China. Das löst jetzt nach und nach die höherpreisigen NMC Systeme ab, auch weil die Reichweiten und alles im Auto stimmen. Gut ist gut genug. Es gibt Forecasts, die sagen, das ist auch 50 Prozent der Zellchemie bis 2030. Das heißt, das wäre vielleicht dann wirklich dieser Long-Faced Mainstream-Chemie, die wir sehen. Daneben super interessant, Natrium-Ionen, weil die schaffen es dann auch noch mal von unten, mit nicht so vorteilhaften Energiedichten, aber dafür vielleicht mit Kosten und Tieftemperatur und Leistungsvorteilen, sich so reinzuschummeln in das Spektrum. Und am High-Performance-Ende, da gucken wir dann auf den Pfad der Solid-State oder Almost-Solid-States und Semisolid State Batterien. Der heilige Gra nach wie vor, das wären die Lithium-Metallsysteme. Die sind aber sehr schwer zu bändigen. Also Lithium-Metallelektrode in einer Zelle ist zum einen Sicherheitsrisiko, zum anderen haben wir die Supply-Chains, was die Lithiummetallfolie betrifft, noch nicht so bereit. Und da muss noch viel entwickelt werden, dass die dann auch die Zyklenfestigkeit entsprechend schaffen und die Stabilität des Elektrolyten gewährleisten. Aber wenn wir das schaffen sollten, die Lithiometalle zu bänden, dann haben wir noch mal vielleicht ganz andere Möglichkeiten, Post-Lithium-Ionen-Chemien zu entwickeln, Lithiumschwefel beispielsweise.
00:16:11: Was versprechen die Besonderes für Möglichkeiten aus dem Spinnennetz, also die Metallbatterien, Leistungsdichte oder Energietichte oder
00:16:24: Ja, also ich denke mal, Kosten muss man mindestens on par sein mit den aktuellen Systemen, damit die auch wirklich eine Chance im Markt haben, außer man guckt an Premium-Anwendungen, Long-Range-Vehicles drohen, Energiedichte, ganz entscheidendes Argument für die Solid-State-Systeme. Sicherheit könnte man theoretisch auch verbessern, weil wir einen flammbaren, flüssigen Elektrolyten raussubstituieren, das wäre also auch eine Chance. So könnte übrigens auch eine Solid-state-Batterie mainstream-fähig werden, indem man einfach die Flüssigkeit, wenn man sie durch einen Festkörper ersetzt, auf großer Skala. Vielleicht dann doch zu einer sicheren Batterie überführen kann. Ansonsten ist Leistungsdichte muss man hinterfragen, weil wenn wir mit Lithium-Metall arbeiten und wir laden und entladen auf hohen Strömen, hat man vielleicht Lithiumplating was auftritt, Dendritenwachstum in der Elektrode und das möchte man nicht aus Sicherheitsgründen. Da gibt es noch viele technische Herausforderungen.
00:17:14: Ist denn in deinen Augen aber die Chemie das Ding oder ist es dann doch irgendwie so was wie in Produktion zu fahren? Ich denke dann im ersten Moment an die ganze Drycoating-Geschichte. Ich glaube, das war, letztes Jahr war das, meine ich, wie dann die ersten Cybertrucks zumindest offiziell mit irgendwelchen Twitter, damals schon noch Twitter, wie auch immer, mit irgendwelche Social-Media-Postings so halb unterm Deckmantel irgendwie. Irgendwie hat man es auch nicht sofort richtig mitgekriegt, war mein Eindruck. Wir machen jetzt Drycoating bei Tesla. Wir haben es endlich geschafft. Dann war so irgendwie endlich doch noch nicht so richtig. Wir wissen es noch nicht. Aber ist es das vielleicht auch einfach, diese Produktion zu fahren? Wir hatten ja auch schon mal mit Sebastian Wolf gesprochen von der Power Cove, also der VW-Tochter, der auch sagt, das Problem ist, dass die Produktion an ganz vielen Stellen noch das industrialisieren und das dann wirklich schaffen von irgendeiner fancy Technik.
00:18:02: Absolut und daran scheitern ja viele der Technologieunternehmen, die diese neue Zellchemie haben, weil das hat man CTO aus der Batteriebranche aus Europa gesagt, mit drei PHDs im Labor kann ich dir jede superlative Zelle bauen. Das heißt aber nicht, dass man das in ein Produkt überführen kann, was auf Marktgut ankommt. Und das Schwierige bei Batterien ist also diese Vielzahl an Eigenschaften, die wir haben. Circa 20 Komponenten in der Zelle, die alle zusammenkommen und perfekt harmonieren müssen. Das heißt, wenn man das Rezept ändert, hat man vielleicht sehr schnell ein Problem. Und das Ganze dann noch auf einen sehr komplexen Fertigungsprozess zu übertragen, das ist noch schwerer. Und da merkt man in Europa gerade, da fehlt uns auch die Erfahrung. Also wir wollen in den Ramp-Up gehen, dass wir dann in die Serien gehen von hunderten Batterien pro Woche zu Tausenden, zu Zehntausenden, von Megawattstunden, Gigawatt-Stunden zu gehen. Und dann stellt man fest auf dem Shopfloor, pures Chaos, man muss die Prozesse hochskalieren. Man muss wirklich gucken, dass die Zelle, die man designt hat, vielleicht sogar erst mal nur ein Powerpoint, wie es bei vielen Unternehmen der Fall war. Dass die sich überhaupt produzieren lässt. Also Design for Manufacturability ist ein Thema. Und diese ganzen Wechselwirkungen, Produkt und Produktion, die wurden auch häufig unterschätzt. Und wir reden in der Lithium-Ion-Cell-Produktion von gerne mal 3000 Parametern. Wenn man die in einem digitalen System erfassen wollte, muss man alle taggen. Sehr komplexer Prozess.
00:19:19: Aber wieso ist das so viel Komplekt? Ich meine, anders. Das heißt immer der deutsche Maschinenbau und die Ingenieurskunst und keine Ahnung was. Dann denke ich mir, wenn ich jetzt einen Autobau habe, weiß ich wahrscheinlich jetzt mehr als 3000 Parameter, die ich da tracken kann und könnte und muss. Und ich würde behaupten, die deutsche Autoindustrie macht das so vom Grundsatz her mit dem Autobauen schon... Wieso kriegen die es dann nicht auf die Kette? Ihren Qualitätsanspruch, ihre Prozessversessenheit, all das, all diese, das was sie auf der haben Seite haben, mitzubringen, mitzugeben und dann in so eine, in Anführungszeiten einfach nur andere Industriesparte zu packen. Wieso scheitern die dann da ständig? Und wir sehen ja mit Northvolt und Co., dass es offensichtlich doch schwierig ist.
00:20:07: Ja, das ist eine geile Frage, da hätte ich eine ketzerische Antwort zu. Ich glaube, es ist Teil des Problems, das auch zu hohe Qualitätsansprüche zum Teil mitbringt. Weil wir müssen erst mal grabbeln lernen, bevor wir dann laufen und sprinten lernen. Das heißt, diese Skalierung in der Industrie, die läuft Schritt für Schritt. Und die Erwartung ist, wir gehen sofort auf Gigafactory-Level. Und das ist schwer, weil das ist ein fundamental anderer Fertigungsprozess. Also wir sind gut im Autobau, da bin ich bei dir. Aber was dann zum Beispiel die Chemie betrifft, da haben wir Nachholbedarf. Das ist Wissen, das finden wir dann vielleicht nicht in der Automobilbranche in Deutschland, sondern der Chemieindustrie von Deutschland. Die wir jetzt ja auch nicht unwesentlich haben, so mit einer BRSF als Beispiel. Das ist ja nur eins davon. Und die müssen zusammenarbeiten und harmonieren. Und dann stellt man fest, okay, es geht nicht mehr ums Spaltmaß. Es geht jetzt um Partikelgrößenverteilung. Und das ist ein Umdenken, was erfordert ist. Und diese Player auch zusammenzubringen, dass man sagt, okay, ich hab da nur die gewünschten Eigenschaften in der Elektrode, in der Batterie. Wenn ich dann von meinem Supplier auch wirklich die richtige Partikelgröße und vielleicht eine Bimodalität in den Kartonmaterialien kriege.
00:21:11: Selbst da und ich meine das mag jetzt banal klingen jetzt komme ich alles der außenstehende der keine ahnung davon hat de facto dann im im detail aber wenn du mit den leuten aus der industrie redest das hatte ich kürzlich mit mit leuten von fort zu tun die mir dann sagten jetzt über die kooperation diese mit vw haben das sind die meiste des coatings weil die alles in die code also alles lackieren letztendlich und wenn ich mich dann an meine frühen besuche in irgendwelchen autofabriken oder keine ahnung was erinnere was die Autohersteller an Zeit, Aufwand, Intellekt ins Lackieren reinwerfen. Holy crap, das ist absurd. Für also so, wenn man das selber mag, dafür zu machen, um was auszubessern. Wow, da ist doch aber auch dieses Know-how da, dieses Partikelthema und alles vielleicht auf einem anderen, für eine andere Fragestellung. Aber das ist ja nicht so, dass die grundsätzliche Idee dahinter komplett neu ist, dass sie vorher halt nur, keine Ahnung, Fahrrad fahren, warnen, jetzt müssen sie. A380 fliegen. Es ist ja nicht so.
00:22:09: Da habe ich aber auch gesehen, wie sich viele an der Herausforderung, eine Batteriezelle in hohen Stückzahlen qualitativ hochwertig zu produzieren, verhoben haben. Gerade weil die dachten, wir haben genau dieses Prozess-Know-how. Und wenn ich zum Beispiel gut da drin bin, Sachen schnell zu stapeln, heißt das nicht, dass das dann auch in der Batterie-Zellproduktion im Trockenraum unter...
00:22:27: Mhm.
00:22:27: Bestimmten Elektrodengeometrien gut funktioniert. Also auch die Probleme mit dem Produkt selber, dass man nicht dieses tiefgehende Verständnis hat, wie die Zelle eigentlich aufgebaut ist, war ein Problem. Und ein anderes schönes Beispiel, weil du auch gerade das Drycoating erwähnt hast und die Powerco, die haben zum Beispiel mit der Firma König& Bauer ja auch eine Kooperation angekündigt. Und König und Bauer kommt genau so als Hidden Champion aus dem Bereich Gelddruckmaschinen. Das heißt, die können drucken. Das heißt, da hat man sich überlegt, wir nehmen dann den lokalen Partner und wir entwickeln das dann gemeinsam und bringen das nach vorne, um dann diesen schon stark verbesserten Prozessschritt der Trockenbeschichtung zu implementieren. Aber das ist auch ein langer Weg, weil das ist quasi der nicht konventionelle Weg, eine Lithium-Ionenzelle zu fertigen. Und der muss erst mal qualifiziert werden. Und da ins Risiko zu gehen im aktuellen Markthochlauf, das scheuen auch viele, weil da haben sich auch viele mit verzettelt. Die gesagt haben, wir gehen direkt in einen neuen Fertigungsprozess, wir machen es ganz disruptiv. Und am Ende stimmt die Qualität des Produktes nichts. Man ist nicht wettbewerbsfähig und scheidet aus dem Markt aus. Tesla, wie du sagtest, die haben die Dry Coating Zellen dann schon im Cybertruck so still und heimlich ausgerollt. Aber die Ankündigung, die es dann vor vielen Jahren auf dem Tesla Battery Day gab, auch mit den Silicium Elektroden, muss man hinterfragen, haben die das geschafft, in der richtigen Timeline dann auch zu implementieren?
00:23:44: Ja gut, ich meine, das ist das klassische Wissen oder das globale Wissen zu Elon Musk. Es tritt fast alles irgendwann ein. Aber das mit dem Kalender ist halt eine andere Frage. Also so. Aber glaubst du dann mit dem Prozess-Knowhow, das wir haben, dass man in Deutschland oder in Europa, nee, bleiben wir in Deutschland, sinnvoll zählen, fertigen kann? Oder ist das so ein Wunschtraum, den unsere Wirtschaftsminister überall haben und Forschungsminister?
00:24:11: Ja, da muss man dann fragen, auf welcher Skala, weil wir haben ja eigentlich schon eine Zeltproduktion, das vergessen ja viele immer. Wir haben einen Le Clanchet, die in Willstedt Zellen fertigt. Wir haben Universal im Norden. Wir haben die Custom Cells gehabt oder haben sie inzwischen wieder nachgepleitet. Das sind alles gute Player. Wir hatten die Leetech damals. Die haben auch viele schon vergessen. Die waren vielleicht zu früh im Markt. Und da muss man dann gucken, also wir können Zellen produzieren. Wir haben das Know-how aus den Lehrstühlen in der Produktentwicklung. Aber alles halt maximal in Megawattstunden. Wir haben keine Massenproduktion und das ist das Schwierige.
00:24:41: Genau, wieso ist das nicht? Weil wir haben das alles schon, ein Ditec finde ich ein schönes Beispiel. Hätte man das am Leben lassen können, wollen, dürfen, egal, dann hätte man da doch genug Zeit auch gehabt, weil die waren so früh da, damit wir wahrscheinlich schon, was kommt nach der Gigawattstunde? Also, dass wir da so weit weg wären in der Menge, dass es uneinholbar ist. Warum nicht? Weil kein Markt dann da war, weil ich meine Lithium-Ionen-Batterien sind heute ja... Über, über, überall.
00:25:12: Ja, das ist vielleicht eins der Argumente, der Markt war noch nicht da. Ich glaube, das Produkt, das Hörensagen, das war wohl ganz gut. Es fehlte dann das Commitment der OEMs. Und das darf man nicht unterschätzen, weil der Kunde ist König in der Branche und die haben extrem hohe Qualitätsansprüche an die Batterien. Auch die Koreaner, die zum Beispiel aus dem Bereich Konsumabatterien kommen, die haben es nicht am Anfang direkt gemeistert, von diesen kleinen Produkten im Handy auf eine Automobilzelle umzuswitchen. Die mussten das lernen. Wie qualifiziere ich mich? Für ein automobiles Produkt und als Zulieferer. Der CATL hat eine ähnliche Story durchlebt und das ist eine Erfahrung, die man eigentlich machen muss. Und wenn ich jetzt von Null starte, so senkrecht starte direkt in Automotive reingehe, das ist eine riesen Herausforderung, weil da habe ich eigentlich die härtesten Kunden und die stärksten Qualitätsansprüche.
00:26:00: Wir haben jetzt, was wir jetzt besprechen, ist ja auch so ein bisschen Länderkonkurrenz. Wenn man jetzt mal draufblickt, welches Versprechen müsste eine neue Batterietechnologie machen, dass du dir es nochmal genauer anschaust, weil du sagst, ja, das löst ein Problem, das wir aktuell haben, wenn man jetzt auf den globalen Markt der Batterien guckt. Wir sehen aus China, das Thema sehr, sehr schnelles Laden ist scheinbar gelöst. Energiedichte ist zumindest befriedigend.
00:26:36: Ich fände auch gleich noch die Frage, ob das wirklich stimmt, dass du da gerade alles so, also aus deiner Sicht, aber ja.
00:26:40: Genau, das ist dann die nächste Frage dabei, dann haben wir ja auch das Thema Kosten weitestgehend im Griff, vielleicht nicht immer alles im gleichen Produkt, aber trotzdem beantworten die neuen Technologien ja immer, wie wir vorher gesehen haben, auch eine spezielle Frage und bei welcher würdest du jetzt am ehesten sagen, ja da haben wir noch echt Nachholen wir noch.
00:27:06: Das ist schwer zu beantworten. Ich glaube nicht, dass wir noch Nachholbedarf haben. Wir haben glaube ich eher Optimierungspotenziale, die wir noch heben können. Und wenn ich mir den globalen Markt angucke, haben wir jetzt die Lithium-Ionen-Technik wirklich weltweit stark verbreitet. Das heißt, wir sind jetzt im Terrawattstundenzeitalter angekommen. Batterien werden in Masse produziert, vorwiegend in China. Und das hat jetzt einfach schon geopolitische Dimensionen erreicht. Das heißt auch, was den Handel betrifft. Das heißt wir sehen jetzt immer mehr auch makroökonomische Effekte, die in diese ... Technologieentwicklung reinspielen werden. Ich denke, ein wichtiger Trend ist die Verwendung von weniger kritischen Rohstoffen und Materialien, um auch die Lieferketten langfristig zu stabilisieren und robuster aufzustellen. Und da ist der Technik immer wieder gelungen, dass man unliebsame Elemente raussubstituieren konnte oder deren Anteil stark verringern konnte. Also Beispiel des Cobalt aus dem Lithium-Cobalt-Oxid dann erst in Mischoxide zu überführen mit Nickel, Mangan und ein bisschen Cobalt noch drin. Dann kam die Hochnickel-Chemin, jetzt hat man sogar mit LFP was, wo gar kein Kobalt drin ist. Und so schafft man es dann immer, die Lieferkette und die Preise ein Stück weit zu stabilisieren. Und ich glaube, das ist das, was der Siegeszug der Lithium-Ionen-Batterie auch noch weiterhelfen wird langfristig.
00:28:19: Aus der Perspektive ist es schon ganz spannend auf Natrium zu gucken, oder?
00:28:25: Ja, weil da, also Lithium ist auch von der EU als kritisches Element eingestuft und interessant ist, dass die Chemien, die sind auch im Westen bekannt. Wir haben in den USA, in Frankreich, in Europa auch Start-ups, dass Indien guckt auch stark auf die Zellchemie. Aber interessant finde ich eigentlich, dass China sagt, dass wir uns diese Technologie offenhalten, falls man uns mal vom globalen Markt abschneiden sollte, weil die haben auch moderate Lithium vorkommen, aber dadurch, dass sie auch wieder ein kritischtes Element aus der Gleichung nehmen können, natürlich unter Performance einbußen. Schaffen die es vielleicht auch im Rahmen ihrer Energie- und Technologieautarkie, wieder eine Technologie am Start zu haben, die denen einen Vorteil verschafft. Aktuell ist es eine Frage der Kosten. Also die konkurrieren mit dem Lithium-Isen-Phosphat-System und je nach Rohstoffpreis hat er dann vielleicht mal die Natrium-Ionzelle die Nase vorne. Aber das ist ein durchaus spannendes System, auch vor allem für Energiespeicher.
00:29:17: Wenn man jetzt andersherum guckt auf das, was momentan immer noch irgendwie auf dem Markt ist als Idee, also Festkörper oder Semi und die anderen Alternativen, die du vorher auch schon genannt hast, auf welches würdest du am ehesten setzen, dass wir es in der Zukunft vielleicht noch sehen.
00:29:39: Vielleicht bald sehen. Wie wir gelernt haben, im Labor kann ich alles sehen.
00:29:44: Also im Labor gehen schon richtig tolle Zellchemien, die wahrscheinlich nie die Gigawattstunde auf den Markt erreichen. Schade. Da muss man auch gucken, kann man die vielleicht noch über andere Wege industrialisieren. Man gibt vielleicht so eine europäische Zell-Chemie, die für uns als Kontinent interessant ist. Aber generell würde ich sagen, der Weg, den wir in den nächsten Jahren sehen, der geht halt weiter in Richtung LFP, Lithium-Isen-Phosphat und die NMC-Familie, vielleicht mit mehr Mangan inzwischen. Und ich glaube, wenn ich mir die Industrialisierungsvorhaben gerade auch auf Pilotlinien und im kleinen Gigawattstunden-Maßstab ankomme, dann kommen vielleicht auch die ersten Solid-State-Zellen in Serienreifwahl. Wir sehen immer mehr Prototypen, A-Samples bis hin zu Null-Serien, ersten Produkte, die jetzt schon im Markt sind. In China fahren auch schon Autos mit Solid-state-Batterien über die Straßen, die da erprobt werden. Das heißt, da diffundiert die Technik langsam in den Markt rein, vor allem im Premium-Segment.
00:30:36: Aber ist es dann echt das Solid State oder ist da noch so ein Semi-Solid State? Dann hab ich neulich irgendwo gelesen, Super Semi Solid State. Das fand ich sehr schön. Und dann kommt irgendwann ein Ultra-Semi. Also mir persönlich geht es darum, dass wir an dem Kommunikationsjob liegen, aber das Messer in der Tasche auf. Weil ich mir denke, es ist halt nur noch Marketing, Gewäsch und es fehlt so ein bisschen die reelle Faktenbasis. Und daher auch die Grundfrage, ab wann springst du mit auf das Pferd auf? Ich logge dich das, wenn du irgendwo liest, semi-solid state oder solid state und denkst du so.
00:31:10: Als ich...
00:31:10: Aber wann fängt denn Semi-Solid-State überhaupt an? Das hatte mir auch noch niemand sauber beantworten können. Was ist denn SEMI-SOLID-STATE?
00:31:18: Dahinter steckt im Endeffekt nur der Trend, dass wir wegwollen von einem flüssigen Elektrolyten und Stück für Stück die ...
00:31:24: Was ist denn fast flüssig? Oder fast nicht mehr flüssige? Also so Semi-Solid?
00:31:27: Also Batzig halt. Also da hat man vielleicht Gele so als Zwischenlösung und ultimativ vielleicht dann die All-Solid-State-Batterie, die man dann wirklich am Horizont sieht mit entweder Sulfiden oder Oxiden und anderen Separatoren und Elektrolyten da drin. Und wenn man es noch nicht schafft, das zu industrialisieren, vor allem mit Lithium Metall, da würde ich auch immer hinschauen, nehmen die Lithium-Metalle als Elektrode immer noch Graffiti-Lithium. Und da muss man dann schauen, wie weit sind die. Also dann wollen die vielleicht auch Stück für Stück die Flüssigkeit rausnehmen. Das Problem ist eigentlich, dass Elektrochemie sich auch immer an den Grenzflächen abspielt und wenn ich dann halt keine Flüssigkeit mehr habe, die den Iontransport ermöglicht, ist es sehr schwer mit den Festkörpern das zu machen. Das heißt, man hält immer ein bisschen Flüssigkeits noch drin, dann klappt die Batterie ein Stück besser. Und so richtig Solid State ist deswegen immer noch eher was, wo viele dran arbeiten.
00:32:16: Du hast ja auch gerade schon vorgesagt, wir haben ja so eine kleine Batterieindustrie in Deutschland oder auch in Europa. Wir haben aber auch schon einige, die jetzt gescheitert sind. Wie wertest du denn das ein? Woher kam das dann? Ist es dieses zu viel wollen oder ist der Standort auch vielleicht nicht so richtig tauglich dafür?
00:32:32: Ja, ein sehr komplexes Problem, also gerade wenn man dann mit diesen Firmen zusammengearbeitet hat und dann auch über fünf Jahre wirklich die Entwicklung mitverfolgte, super schwierig, was sie sich vorgenommen haben, also wirklich von 0 auf 100 in die Massenproduktion zu gehen, ohne ein jahrelang getestetes Produkt, was für den Automobilbereich qualifiziert war, vorweisen zu können, das ist schwierig.
00:32:55: Kannst du sagen, von was du da jetzt sprichst? Ist das beispielsweise North-Walt oder was?
00:32:58: Nehmen wir gerne Northvolt als Beispiel, da redet die ganze Branche drüber, was ist mit Northvolt passiert und was macht jetzt Leitinn als neuer Eigentümer vielleicht besser. Was Northvolt immer nachgesagt wurde, ist, die hatten eine zu große Vision, die wollten alles machen. Und da wird häufig bemängelt, die haben keinen Fokus auf Industrialisierung vom Produkt, die wollen eine Supply-Chain machen, Kartonen-Material selber fertigen, das Recycling machen, das alles in einem ... Ökosystem in Schweden aufbauen. Ich meine, der Ökosteemansatz ist richtig. Der macht auch Sinn. Also CATL und die Weltmarktführer machen es ähnlich. Nur das dann als Unicorn, als Start- und Scale-up zu machen, selbst mit 3000 Mitarbeitern, ist eine massive Aufgabe gewesen. Und im Ende des Tages muss ich halt ein gutes Produkt haben, was meine Kunden mir abkaufen, wo die mit der Qualität zufrieden sind und wo ich auch einigermaßen wettbewerbsfähigen Preis für verlangen kann. Und das ist, glaube ich, auch vielen der anderen Firmen, die im Markt waren, zum Verhängnis geworden. Die es nicht geschafft haben, rechtzeitig ihr Produkt dem Kunden geben zu können, hatten dann natürlich für vielleicht etliche Millionen Produktionsequipment gekauft, haben sehr viele Leute auf der Payroll gehabt und dann kam es irgendwann Richtung Abwärtsspirale. Meilensteine wurden verschleppt, dann wurde die Schlinge immer enger, die Investoren sind abgesprungen und dann sind solche Firmen leider Bankrott gegangen. Und das ist ein herber Rückschlag für unser Ökosystem, weil wir müssen es aufbauen. Gerade jetzt, wo wir wieder zunehmend Exportbeschränkungen aus China kommen sehen, ist die Zukunft für Europas Batteriebranche sehr ungewiss. Und diese Rückschläge zu sehen, das ist gerade ein fatales Signal für uns.
00:34:30: Wie würdest du vorgehen, also was würdest du raten? Du bist ja in der Beratung. Wie sollte Europa jetzt versuchen, das zu skalieren und unser Ökosystem zu sichern?
00:34:46: Ich glaube, wir müssen relativ flexibel bleiben, weil die Batteriebranche, die ist für ihre Volatilität und die Disruption bekannt. Also Marktdynamiken, die schnell umschlagen können. Da gibt es, glaube ich, zwei Lösungen, die auch gerade im Markt, in der Community diskutiert werden. Die eine finde ich ganz charmant, weil sie auch einfach so eine Leuchtturmwirkung noch mal hätte. Und das wäre quasi der europäische Airbus für Batterien. Das ist auch ein Vortrag, der tatsächlich vom niederländischen Airbus-Chef letztens auf dem Dutch Battery Day geteilt wurde. Oder meinte, in der Geschichte von Airbus haben wir diese europäischen Champions zusammengebracht und wir haben es geschafft wirklich, was gemeinsam aufzubauen. Und man hat diesen pan-europäischen Champion herangezüchtet. Und das hat funktioniert. Die Frage ist, brauchen wir das für Batterien? Macht das Sinn? Wäre sowas auf dem Markt überlebensfähig? Made in Europe, brauchen der Protektionismus, um so ein Unternehmen am Leben zu erhalten? Oder setzen die sich so auf den Markt durch? Das ist schwierig. Der zweite Ansatz...
00:35:41: Wieso brauchen wir das nicht? Also gerade von der ganzen Marktsituation, von der wir stehen, von irgendwelchen anderen nationalen Alleingängen, von anderem Protektionismus, ist es wirklich so eine schwierige Frage? Ist es nicht total einfach zu sagen, ja, weil wie sonst?
00:35:58: Ja, also da könnte man sagen, klar, Batterie ist systemrelevant, wir brauchen Zellfertigung in Europa. Die Frage ist, fliegt das? Und ich glaube, wir gucken immer auf die Zell-Giga-Factories, das ist wirklich die Zellenproduktion. Wir haben ja auch viel Industrie noch im Bereich Systemintegration und in anderen Segmenten, auch Automobil vor allem. Aber da ist die Frage, ist das nicht nur eine Problemverlagung? Selbst wenn wir es schaffen, die Fabriken hier aufzubauen, müssen wir uns die Frage stellen, wo kommen die Materialien her? Und da ist die Realität der Wertschöpfungskette nun mal eine, dass dann der Großteil der Materialien nun mal aus China exportiert wird. Wir jetzt aber auch gleichzeitig sehen, wie jetzt letzte Woche angekündigt, dass da Exportkontrollen eingeführt werden für Performance-Lithiumzellen, Materialien, Produktions-Equipment. Um den Hightech-Technologietransfer auch ein Stück weit aufzuhalten. Das heißt, kriegen wir dann Materialien in ausreichender Menge, zu guten Preisen in Europa, dass wir dann hier auch fertigen können. Strategie ist natürlich, wir wollen eine Closed Loop, dass wir irgendwann auch aus den recycelten Batterien wieder die Rohstoffe einspeisen können, weil Europa ist nicht mit kritischen Rohstoffen gesegnet. Aber das wird vor 2040 wahrscheinlich auch nicht fliegen.
00:37:00: Schaffen wir dann nicht damit aber eine riesige Abhängigkeit und haben nicht nur einfach die einfache Chance uns in diese Abhängigkeits zu begeben und dann.
00:37:09: Ich meine, nicht ohne Grund wurden auch für die Zellfertigung schon European Projects of Common Interest gefördert, weil man wirklich sagte, das ist ein kontinentales Bestreben, dass wir da auch ein Stück weit unabhängig sind. Dadurch, dass diese Projekte jetzt nicht realisieren, gehen wir leider ein Stück weiter in die Abhängigkeit. Das heißt, wir werden erst mal diese Batterien einkaufen im größeren Stile oder sie werden vielleicht hier von den Chinesen produzieren. Wir sehen mehr Technologietransfer kommen. Der ist aber auf der einen Seite auch gut, weil wir unsere Industrie wirklich befähigen müssen. In die Lithium-Ionen-Massenproduktion einzusteigen, weil die es zum Teil aus eigener Kraft nicht hingekriegt haben. Das heißt, da dreht man das und sagt, wir hätten die gerne in Europa, damit wir auch von denen lernen können, bis wir vielleicht auf eigenen Füßen stehen. Aber wie gesagt, Rohstoffe ist dann ein anderes Problem. Selbst wenn wir Zellen produzieren, wo kommen dann die Materialien her?
00:37:55: Dann müssten wir das nicht so ganz grundsätzlich aufbauen und sagen, wir brauchen Unternehmen und fördern die gezielt, die Sepparaturen herstellen, die Kartonmaterial herstellen etc. Wir brauchen ja nicht genau das und müssten uns dahin fokussieren, um dann diese Supply Chain zu haben und vielleicht parallel zu sagen, hey, das mit der Industrialisierung ist schwer. CRTL, BYD, wer auch immer, ihr müsst kommen und hier das machen, so wie wir ja auch über die Autoindustrie. Lange Jahre dazu verpflichtet wurden als Old Industry. Ihr müsst hier diese Fabrik mit uns zusammenbauen. Sonst geht es halt nicht, sonst seid ihr raus.
00:38:32: Ja, da ist die Frage, welchen Weg Europa da wirklich gehen wird, ob die das forcieren werden. Also klar, in China mit der Autoindustrie, die Geschichten sind ja bekannt aus der Vergangenheit und es wird diskutiert, ob wir das jetzt reziprok in Europa machen. Die USA tun es ja im ähnlichen Stil auch, die sagen, made in America. Wir machen die Zölle so hoch, dass ihr am liebsten mit euren Fabriken hierhin kommt und lokal produziert. Das hat auch übrigens viele zum Gang nach Westen verleitet.
00:38:56: Hat ja geklappt.
00:38:56: In Europa sind wir allerdings immer noch ein sehr offener Markt und da begrüßen wir deswegen gerade in erster Linie die Technologiepartnerschaften und die Joint Ventures. In Amerika hatten wir schon häufiger Joint Venture zwischen den Automobil-OEMs und den Koreanern zum Beispiel gesehen. In Europa sehen wir das jetzt vielleicht mit den Chinesen in Zukunft mehr. Das heißt, die Partnerschaften wachsen da zusammen und ich glaube, das ist gerade auch eine Win-Win-Situation, die dem Markt wirklich gut tut. Und der zweite Punkt, den ich gerade noch machen wollte, was so die Strategien sind, um quasi aus den ... Vielen Gigafactory-Projekten zu lernen, in langsamen Schritten industrialisieren mit Partnern aus Asien. Das machen sehr viele, die jetzt sagen, ich bin ein mittelgroßer Zellhersteller, ich habe eine coole Produkttechnologie, ich muss sie fertigen, aber ich möchte nicht etliche hundert Millionen für eine Pilotanlage oder gar eine Gigafactory ausgeben. Die suchen sich dann einen Hersteller der in Asien sitzt, den die Zelle produzieren kann, um sie zu qualifizieren. Und dann können die das ihren Kunden hier vor Ort anbieten, sagen, hey guck mal, das ist ein Produkt. Das liefert wirklich, was es verspricht. Das gibt es nicht nur in Powerpoint. Wir wollen das dann hochrampen. Dann sagt der Investor, geil, ich gebe euch Geld dafür. Stellt doch mal die Pilotlinie jetzt auch in Europa ein. Und das ist ein Weg des geringeren Risikos, den jetzt viele mittelgroße Firmen angehen tatsächlich.
00:40:11: Aber der ist doch auch super langwierig. Also da ist ja ganz viel Chancen geschaffen, links und rechts überholt zu werden.
00:40:17: Wir wurden ja schon links und rechts überholt.
00:40:18: Das ist doch ein langsameres Sterben dann und keine Chance auf Sie.
00:40:27: Ich meine, als wir mit dem Gigafactory-Race vor 5, 6, 7 Jahren angefangen haben, hieß es, wir bauen die Fabriken im Alltempo. Wir schaffen es in drei Jahren, dann wurden es irgendwie fünf, dann ist das Projekt vielleicht doch gescheitert. Das heißt, man hat sich wirklich um einen Wettbewerb, um den Wettlauf bemüht. Der hat aber nicht geklappt. Sondern es sind jetzt so viele mit diesem hohen Risikoprofil aus dem Markt ausgeschieden, dass man dachte, wir müssen vielleicht einen anderen Weg gehen. Und sich da jetzt auch offen zu den Technologieführern in China zu orientieren, ist da gerade gängigere Praxis geworden. Man muss ja auch überlegen, wo kommt das Produktions-Equipment her. Also wir haben europäische Anlagenbauer oder wir können sie auch in Korea und Japan finden. Die Chinesen sind aber vielleicht 50 Prozent günstiger und können einem dann noch befähigen, wie man dann die Anlage einrichtet. Also es ist ein zweischneidiges Schwert.
00:41:14: Wäre ein, also weil wir das jetzt immer gehört haben, auch mit den Abhängigkeiten von der Supply Chain, wäre dann die Variante zu sagen, okay, wir entwickeln quasi gleichzeitig eine neue Chemie mit einer anderen Supply chain und versuchen diesen alternativen Weg schneller zum Ziel zu führen als den etablierten mit Lizymion.
00:41:36: Ja, da muss man glaube ich jetzt verstärkt drüber nachdenken, einfach weil wir uns dieser Verwundbarkeit auch durch aktuelle Nachrichten wieder bewusst wurden. Also diese Nachrichten von letzter Woche, das ist wie so ein Wake Up Call für Europa gewesen.
00:41:47: Zzzzzz
00:41:47: Und das wird wahrscheinlich auch nicht die letzte Nachricht dieser Art gewesen sein. Das heißt, man müsste eigentlich verstärkt gucken, was machen wir denn, um uns resilient aufzustellen? Wo können wir ohne die kritischen Rohstoffe oder Materialien, die wir nicht in Europa haben, vielleicht doch was industrialisieren? Und man hat ja über die Natriumionzelle auch schon hier nachgedacht. Es gibt auch einen Joint Venture mit Stellantis und Tiamat, was das in Angriff genommen hat. Aber China ist natürlich auch schon auf die Idee gekommen. Die denken ja genauso über Unabhängigkeit und Autarkina. Was sich noch nicht für mich abzeichnet, ist, was ist der europäische Weg? Was ist eine europäisch Zell-Chemie, die wir wirklich unser eigen nennen können, die sich mit den Mitteln, die haben, gut produzieren lässt? In den USA gibt es vielleicht ein paar Bestrebungen. Da gibt es ein paar OEMs, die wollen auf LMR, Lithium Manganese, Rich setzen. In Europa sehen wir gerade eher, dass viele sich in diesem Zwiespalt NMC, LFP verloren sehen und dann sagen, das NMC ist zu teuer, wir müssen jetzt doch alles schnell auf LFP umstellen. Und das sorgt dann für Verwirrung, Stops und Verzögerung. Und im Endeffekt imitieren wir nur, was der chinesische Markt uns vorgibt und da die Frage, können wir da überhaupt wettbewerbsfähig sein?
00:42:54: Genau, das ist halt das, was ich meine. Wir machen nur eine Copycat, aber halt viel zu spät.
00:43:00: Und wenn wir das reziproke Spiel wie mit China Lamm als in der Automobilindustrie spielen wollen, ist die Frage, was machen wir denn besser? Haben wir bessere Standortbedingungen für die Fertigung? Können wir in eine Produktionsskala gehen, in die die nicht kommen? Das ist ja eher unwahrscheinlich.
00:43:12: Aber welche Chance haben wir denn dann, also, reell betrachtet überhaupt für mich? Baust du gerade so, also was, so eine Mauer und du reißt gerade jede einzelne Mauer ein und sagst, das können wir eigentlich nicht, das konnten wir noch nie, das können wir jetzt nicht mehr und das können die anderen besser. Also so, wie sieht denn die Lösung, die mögliche Lösung aus in deinen Augen? Oder ist es ein Sterben auf Rat?
00:43:34: Also wir müssen dran bleiben. Also wenn wir jetzt aufgeben und nochmal von vorne anfangen mit dem Aufbau des Batterieökosystems in Europa, dann wird's echt düster. Also wir haben immer noch Projekte, auch in allen europäischen Ländern am Start, und die müssen wir auch erhalten, meiner Meinung nach. Weil wenn wir die Talente verlieren, wenn wir das wissen und die Industrialisierungserfahrungen loswerden, nochmal von vorn anfangen, wäre fatal. Dann kommen wir aus der Abhängigkeit vielleicht gar nicht mehr raus. Was dann die Zellchemie betrifft und wer produziert, das werden wir wahrscheinlich die nächsten Jahre zeigen, weil ich denke, wir werden in den nächsten Jahren erst mal günstig einkaufen, solange wir können. Über Kapazitäten, die es vor allem in Asien gibt und auch wachsende Beziehungen zwischen den chinesischen Supplyern und den Automobilern in Europa. Und wenn dann doch mal der Hammer fällt, müssen wir uns fragen, okay, was jetzt? Dann steht man vielleicht vor dem Scherbenhaufen und überlegt jetzt, was tun wir. Notmacht erfinderisch, so wie wenn wir China die KI-Chips abdrehen, dann entwickeln sie halt effizientere Systeme. So könnten wir dann vielleicht auf den Prichter kommen, jetzt müssen wir doch irgendeine Zellchemie entwickeln, die wir mit den Materialien in Europa industriellisieren können. Dann gelandet man vielleicht bei einer hohen Manganchemie oder was ganz Exotischem. Aber an dem Punkt sind wir glaube ich noch nicht angekommen, um diese Dringlichkeit zu erkennen.
00:44:44: Aber wird das nicht jetzt geboten, sich da schon zu positionieren und das schon quasi als von der Seitenlinie aus zu starten, auch ganz gezielt zu starte und dann auch ist das möglich ohne Staatshilfe, also kann das eine Industrie für sich oder auch meinetwegen Industrieverbund, du hast Airbus angesprochen, finde ich eine spannende Idee dazu, das zu pushen, weil Airbus so viel Politik drin war, aber wäre das sinnvoll das oder möglich das zu pushen oder siehst du gar keine lösung dafür also kein produkt das es geben könnte
00:45:17: Ich glaube, es gibt so eine Art Technologieoffenheit unter den Batterieproduzenten. Der Begriff, der ist ja ein bisschen in Abrede gekommen in den letzten Tagen.
00:45:24: I mean it.
00:45:24: Aber auf den Zellchemie-Roadmaps muss man sich immer so vorstellen. Man hat immer dieses gesamte Spektrum vor Augen, also alle Möglichkeiten, die man hat. Und ein Zellhersteller wird selten auf eine einzige Chemie setzen, wenn er denn zu großer Skala kommt. Also die haben unterschiedliche Produkte, dass wir sagen, wir tunen das Design auf hohe Energie oder hohe Stromdichte zum Beispiel, High Power versus High Energy. Aber wir haben vielleicht auch eine Option für dieses Produkt, eine für das und das eine nehmen wir NMC für das andere LFB. Und so hat man vielleicht auch so die Hintertür, dass man sagt, wenn sich die Kosten vom Lithium, wenn die noch mal in die Höhe stellen, weil CRTL wieder keine Permits für eine Mine kriegt oder so, dann ist plötzlich die Natrium-Ionen-Batterie auf einmal unschlagbar günstig und dann rampen wir das hoch. Dann priorisieren wir das in unserer strategischen Roadmap entsprechend.
00:46:09: Ich stehe. Und dann muss man ja aber superschnell sein. Siehst du das, dass wir das werden können?
00:46:15: Ich meine, alle Welt spricht über den China-Speed aktuell. Ich habe noch keinen Europaspeed gesehen und wir müssen ja erst mal beweisen.
00:46:22: Vor oder so
00:46:24: Wir müssen erst mal beweisen, dass wir es hinkriegen und ich glaube, das Umrüsten und dann im Notfall eine Anlage dann auf eine andere Zellchemie und ein Produkt umzuschalten, muss man gucken, wie schnell das gelingt. Also wir haben einfach diesen strukturellen Nachteil, dass keine Upstream-Lieferketten haben. Und dadurch, dass jetzt auch die Giga-Factories nicht gebaut oder weniger gebaut werden, siedeln sich hier auch die Material-Supplier nicht an. Jetzt wo übrigens die chinesischen Zellhersteller kommen, siehlen sich auch asiatische Rohstoff- und Materialkonzerne gleich mit an. Das heißt, diese Lücke wird jetzt auch noch gefüllt. Das heißt wir werden schon auch irgendwie Materialien in Europa produzieren, aber dann wahrscheinlich nicht von unseren alteingesessenen Chemieunternehmen, vielleicht in einer Partnerschaft oder so. Und müssen dann halt gucken, wo kommen die Materialien her? Wie verfügbar sind sie? Und wenn dann die Bänder stillstehen, weil irgendein Material plötzlich ein Exportband auf erliegt, dann die Frage, wo kriege ich denn jetzt schnell was anderes her? Also wenn ich keine NMC Precursor oder so mehr einkaufen kann. Wie schnell kann ich mir eine Alternative organisieren? Eigentlich ist ja so ein Worst-Case-Szenario, dass ich die Gigafactory aufbaue und dann sagt China, wir drehen euch jetzt mal den Rohstoffhahn zu, ihr kriegt jetzt keine Precursor. Weil dann habe ich das Geld investiert und verbrenne jeden Tag unglaublich viel Abschreibung und Lohnkosten. Also das wird dann richtig teuer für die Automobilern.
00:47:42: Bisschen deprimierend.
00:47:45: Ich hab mir das auch irgendwie optimistisch hervorgestellt bis dato, aber hast du denn irgendeinen Lichtblick, den du siehst, den Du uns mitgeben kannst, vielleicht, wenn wir ihn schon nicht mehr finden?
00:47:53: Ich suche auch die Erfolgsgeschichte und bin der Meinung, wir müssen sie wieder schreiben. Also wir müssen gucken, ob die Projekte jetzt wirklich dranbleiben, weil wir haben tolle Innovationen in Europa, wir haben in den Laboren auch geile Zeltchemien und vielleicht kommt dann irgendwann dieses Gebot der Stunde, dass wir die dann in den Markt pushen können.
00:48:09: Gibt es Projekte, gibt es Unternehmen, bei denen du sagst, das findest du persönlich vielversprechend? Oder Projekten, keine Ahnung, gibt's irgendwelche Dinge, wo du sagste, das sind die fünf, die findest du cool, lade die mal ein, die sind spannend.
00:48:22: Ohne jetzt Einzelunternehmensnamen zu nennen, aber ich finde halt alles.
00:48:24: Du schaffst das für mich gerne, aber...
00:48:26: Die sich jetzt auch jenseits dieses Mainstreams positionieren und schon zögerlich Richtung Pilotlinie Gigafactory in Europa gehen wollen, mit einer Nicht-Lithium-Ionen-Chemie. Das ist eigentlich ganz spannend. Weil das wäre wirklich dann wieder innerhalb der Welt der Batterien möglicherweise disruptiv. Das ist halt keine Lithium- Ionenzelle. Ich nehme jetzt mal Lithiumschwefelbatterie als Beispiel. Da haben wir auch wieder wenige kritische Materialien drin. Das Problem ist aber, dass die Zell-Chemie einfach noch nicht marktreif ist, was zum Beispiel automobile Anwendungen betrifft. Letzte Woche habe ich mit der ehemaligen CTO von Leithin gesprochen und die sagte, das Produkt, das die haben, ist fantastisch. Die Energiedichte ist super und wenn wir das richtig auslegen und zyklisieren, dann schaffen wir auch so viele Zyklen, dass es für eine Drohnenanwendung reicht. Und da sehe ich tatsächlich gerade eine kleine Chance für Industrialisierung und das ist jetzt aber nicht der Kingsmaker-Markt Automotive. Sondern eher die Nische Aerospace und Drohnen, zum Teil auch Defense, muss man sagen, wo sie jetzt Unternehmen Möglichkeiten sehen, dass sie sagen, wir gehen jetzt in diesen geschützten Raum, der auch im europäischen Interesse liegt und produzieren jetzt die Batterien dafür, weil die möchte dann zum Beispiel eine Bundeswehr oder ein Drohnehersteller irgendwo in Europa nicht aus China sourcen. Und China will auch die Dual-Use-Güter tatsächlich exportbeschränken. Das heißt, da hat man die Möglichkeit, das dann mit einem Kunden zusammen zu erproben und die Technologie dann wortwörtlich fliegen zu lassen.
00:49:49: Weil es quasi, wie du gesagt hast, ein geschütztes System ist, was jetzt nicht hardcore auf dem Markt mit allem mithalten muss, was die Preise angeht, weil da im Vordergrund steht, dass wir eben was Eigenes haben.
00:50:04: Ich meine, Nische ist immer noch eine gute Businessstrategie. Ich meine nehmen wir Vata als Beispiel, die sind auch mit den Micro-Batteries sehr erfolgreich geworden oder mit den High-Power-Zellen für die Nicht-Traktionsbatterien. Also da gibt es immer noch super viel Innovation. Nur es ist halt nicht der große Kuchen, die riesen Tickets bei den Automobil-OEMs, auf die sich alle freuen, weil da zählt der Preis sehr, sehr stark und auch die hohen Qualitätsanforderungen und das liefern gerade die hauptsächlich sechs Weltmarktführer im Oligopol. Und da ist es nur sehr schwer da reinzukommen in diesen Club.
00:50:34: Aber das heißt, wir werden mittelfristig sehen, dass wir weiterhin Autobatterien hauptsächlich aus Asien kommen, vor allem aus China wahrscheinlich sogar.
00:50:41: Oder hier produziert. Ich mein, wir haben in Osteuropa...
00:50:43: Aber wir haben in Osteuropa die Fabriken schon, die uns beliebt waren. Aber siehst du da beispielsweise auch, weil wir von Asien, wir haben Panasonic, Samsung, die jetzt eher Japan, Korea die Base haben, aber auch da ein Unterschied auch, das holt, also schiebt China auch die anderen Asiaten irgendwie dann vom Tisch.
00:51:01: Ja, das merkt man schon, weil wenn man sich die Top Ten der Zellhersteller über die letzten Jahre anguckt, sieht man, dass zum Beispiel Panasonic auf einer unteren Top Ten-Ränge verdrängt wurde. Die haben durch Tesla immer noch einen stabilen Partner, der den Volumina ermöglicht. Bei dem Korea-Trio, also SK, Samsung und LG, spürt man, das die auch quasi in diesem Skalierungswettbewerb gerade ein Stück weit zurückfallen. Das heißt, einfach weil die Chinesen so stark in Produktionskapazitäten auch in China investiert haben. Haben die die Möglichkeit, so viel Gigawattstunden zu produzieren, dass die einfach die Top Ten in den Top Ten nach oben schießen und die anderen ein Stück weit rausdrehen. Und das sind immer noch Player, die haben Massenfertigung von Lithium-Ionen-Batterien gemeistern. Aber interessant ist halt der Ansatz, dass sie aus einer anderen Generation in Anführungszeichen kommen, weil die über die Konsumabatterien kommen, vielleicht vermehrt dann auf die alten Pouchzellen noch setzen. Aktuell ist dann vielleicht eher die prismatische Zelle on vogue oder zum Teil die zylindrischen. Und da hat jeder dann ein Stück weit Lasten und alte Technologien, die er mitbringt. Und das geht bis auf den Shopfloor, dass die dann mit verschiedenen Anlagenbauern einen bestimmten Weg haben, ihre Zellen zu produzieren, was dann so eine Art Handschrift hinterlässt. Also wie produziert ein Japaner die Zelle, sieht leicht anders aus, als wie die Chinesen's machen.
00:52:16: Und das Zukunftssichere ist, du sagst, dass die Chinesen rampen halt ab, die produzieren einfach wahnsinnig viel. Aber wenn du jetzt sagen müsstest, wir in Europa sollten was machen und sollte uns vielleicht einen Partner holen von dem, der es kann, der diese Gigawattstundenmenge produzieren kann, würdest du dann sagen, es ist sinnvoller, auch aus einem geopolitischen Aspekt das mit Korea und Japan zu tun als mit China, da siehst du da auch keinen Unterschied, weil dann du doch wieder solche freien in Anführungszeichen auch nur Unternehmen wie CRTL hast, das ist ja kein Staatskonzern im eigentlichen Sinne. Ja, China mischt, glaube ich, in der Industrie doch ordentlich mit als Politik. Aber CRTl ist kein klassischer Staatskonzerne, sondern da passiert schon noch irgendwas anderes mit. Siehst du da einen Vor- oder Nachteil oder eine Präferenz, die man wählen sollte?
00:53:05: Ja, man sollte diversifizieren. Das ist, glaube ich, ganz wichtig. Also, ich meine, wir hatten zuerst die koreanischen Gigafactories in Polen und Ungarn zum Beispiel. Jetzt kommt halt diese neue Welle der Chinesen an. Die waren ja nicht von Anfang an hier. Und es wäre jetzt, glaube Ich, naiv, sich da in der One-Supplier-Abhängigkeit zu begeben, sowohl was den Einkauf betrifft, als auch die Produktionspartnerschaften. Das heißt, man muss auf diesen Fall vielleicht gefasst sein, dass dann vielleicht doch irgendwann die große Exportbeschränkung kommt, auch was Technologien betriffte oder Lizenzierung von Technologien oder... Und da muss man sich dann andere Partner suchen. Und da würde ich dann wirklich weltweit schauen, wie sieht der Markt gerade aus? Hat es Indien geschafft, vielleicht ein Ökosystem aufzubauen? Weil die stellen sich auch relativ unabhängig gerade auf. Wie sieht es in den USA zu dem Zeitpunkt aus? Weil die haben sich jetzt von den Koreanern befähigen lassen. Und da ist die Frage, wie wird es auch mit diesen Joint Ventures weitergehen, wenn der Automobil-OEM vielleicht die Zellherstellung dann gemeistert hat? Und die Amerikaner denken über CRTL auch deutlich anders als wir Europäer tatsächlich.
00:54:02: Das ist ja auch super spannend, dass bei uns als CATL gern gelitten und in den USA nicht.
00:54:10: Deswegen, also USA ist ein ganz eigener Markt und die gehen deswegen auch anders an die Supply-Chain rein einfach, weil die diese Barrieren jetzt hochgezogen haben und sagen, ja, wir brauchen dann auch Graffit aus den USA, wir brauchen Kathodien-Materialien hier und die haben ein ganz anderes Ökosystem und die wollen sich quasi auch relativ autonom aufstellen gerade. Das heißt, die sind nicht zwangsläufig auf China angewiesen und die blocken das auch aus geopolitischen Gründen halt ab. Ich hätte noch vielleicht eine.
00:54:35: Frage zum Thema PowerCo, weil wir es auch schon angesprochen haben. Das System dort ist ja quasi auch so ein bisschen zwei Beine, auf denen man stehen möchte. Man macht die Einheitszelle und befüllt die zu 50% mit eigenen Zellinhalten quasi und zu 50% versorgt man sich aus China und exportiert quasi die Einheitszele als Gehäuse auch nach Kino. Ist das vielleicht noch eine gute Methode, um zumindest mal das mit hoch zu ziehen, die Batteriezellproduktion in Europa?
00:55:15: Also die Power Quo macht viele Sachen richtig und das ist, glaube ich, unser verbleibender Champion, auf den gerade wirklich die Branche guckt. Die haben fantastische technologische Entwicklungen, die haben auch die Fehler, die andere Projekte in Europa gemacht haben, erkannt. Und natürlich mit Volkswagen als Mutterkonzern im Rücken haben die auch potenziell unglaubliche Marktmacht, die sie wissen zu nutzen. Das heißt zum Beispiel, dieses Konzept der Einheitszelle ist clever, weil ähnlich wie Tesla das mit den 4680er-Zählen geschafft hat. Möchten die einen Standard setzen und dieser Standard heißt am Ende des Tages vielleicht auch ein Kostenvorteil. Und wenn die sich dann auch von anderen Lieferanten beliefern lassen möchten, also VW, nicht nur von der Powerco, sondern auch von anderen Zellherstellern, kann man auf diese Plattformen, auf die Einheitszelle zurückgreifen. Also das ist schon strategisch sehr gut gewählt, Tamuf.
00:56:03: Guckt also doch noch der Lichtblick. Ist doch schön. Ich glaube, wir müssen an der Stelle dann auch, glaube ich, raus. Wenn du nicht noch irgendwas hast, weil sonst wird es nur wieder dystopisch.
00:56:11: Ich finde das auch einen persönlichen Abschluss.
00:56:16: Außer wir haben noch irgendwas vergessen, Philipp, wo du sagst, das ist noch mega spannend und ihr habt nicht gefragt.
00:56:20: Ja, ich will jetzt keinen Fass aufmachen.
00:56:23: Alles klar, dann nehmen wir das mit.
00:56:25: Vielleicht noch ein Gedanke, weil das Thema treibt uns ja auch wirklich um und überlegen, wo geht das ganze Ökosystem hin, wenn jetzt die Zellhersteller nicht kommen? Also was passiert im Upstream? Welche Firmen bauen sich an? Weil da ist auch sehr viel Wertschöpfung möglich in Arbeitsplätzen, die wir schaffen können. Und ich glaube, eine Beobachtung ist auch, dass wir quasi uns ein Stück weit auf unser Engineering zurückbesinnen. Das heißt, wenn wir Zellen jetzt nicht produzieren, sondern einkaufen, dann meistern wir das. Also wir werden verstehen, wie die Produkte wirklich gebaut werden, verstehen die Kostenstruktur. Und ich glaube, unsere Auto-Zulieferer und die Branche, die stürzen sich dann auf die Wertschöpfung, die denen im Rahmen dieser Möglichkeiten besteht, nämlich Integration von Batterien zu meistern, also da auch wirklich innovativ zu werden, was Batteriemanagement betrifft, was Software betriffte. Und ich glaub, Europa wird dann halt, was die elektromechanische Integration betrifften, auch noch durchaus innovativ werden in der Zukunft.
00:57:17: Das klingt auch sehr schön, das nehmen wir auf.
00:57:18: Das ist ein Appell an alle Ingenieure in Deutschland, dass die da nochmal drüber nachdenken und gucken, wie können wir dann mit den Zellen, wenn wir sie einkaufen, möglichst hohen Wert schaffen.
00:57:28: Das ist ein bisschen so, wie wir hatten vor einer Weile mit Marco Denk gesprochen, der ist Professor an der Hochschule in, oh vergessen, tut mir leid, der aber auch letztendlich Ingenieure ausbildet dort und sagt Leute, was wir hier machen, oder wird es Motoren, Kolben, irgendwas oder Batteriegehäuse etc. Das ist alles das, was deutsches Ingenieurshandwerk, Perfektion und Präzision und sowas ausmacht. Das ist genau das. Das fand ich auch in der sehr schönen, schönen Appell. Deswegen verstehe ich gut, gehe ich mit gerne.
00:57:56: Ansonsten brauchen wir mehr Elektro-Cheminuts, die dann statt Spaltmaß Partikelgrößenverteilungen machen können. Da brauchen wir einfach mehr Ingenieure, die auch in der Produktentwicklung und auf dem Shopfloor stehen.
00:58:07: Ich glaube, das ist doch ein schöner Abschluss dahin, mehr Ingenieure, die sich weg vom Spaltmaß und mehr zu Partikelgrößen bewegen. Ich hoffe, ihr habt genauso viel gelernt wie ich, weil ich hab wahnsinnig viel gelernt. Vielen Dank, Philipp, dafür. Vielen Dank auch an euch, dass ihr dabei war, zugeschaut habt, zugehört habt. Und wie immer heißt es teilen, liken, abonnieren und so weiter. Ihr wisst, wie es funktioniert. Und ansonsten gilt natürlich auch, wenn ihr eine Frage habt, schreibt ihr gerne in die Kommentare, schreibt uns auch gerne eine E-Mail an podcast.move-magazin.de. Und wenn ihr ne spezielle Frage an Philipp habt, dann schreibt die uns auch, weil auch dir. Nötigen wir immer das Versprechen ab. Wenn es eine Frage gibt, dürfen wir die direkt durchschießen und dann antwortest du richtig.
00:58:43: Ja, sehr gerne. Wenn ihr irgendwelche Akku-Ankündigungen habt, schickt die mal her, ich guck mir das mal gerne an. Hervorragend, das machen wir. Lieber Zuschauer, wenn Sie was von der Batterierevolution hören, seien Sie skeptisch.
00:58:55: Das ist ein schönes Ende. Vielen, vielen Dank. Alles klar. Dann sagen wir auch tschüss und...
00:59:00: Ciao, ciao!